Billing: Down, Eluveitie, Heaven Shall Burn, Hypocrisy, In Extremo und Machine Head
Konzert vom 2014-08-13 | , Dinkelsbühl
Samstag, 16.08.2014:
IWRESTLEDABEARONCE, THYRFING, OBITUARY, TARJA, IN EXTREMO, HEAVEN SHALL BURN, UNDERTOW, KAMPFAR, BRAINSTORM, CALLEJON, MONO INC. WINTERSUN, WATAIN, TEXAS IN JULY, IMPERIUM DEKADENZ, ROTTING CHRIST, SEPTICFLESH, IMPALED NAZARENE, HAIL OF BULLETS, CHROME DIVISION, LEGION OF THE DAMNED, BIOHAZARD, SAHG, TRACY ATE A BUG, CRIPPER, FJOERGYN, THE VERY END, SCREAMER, GUTALAX, MASTER, ZATOKREV, MANTAR
Bei bestem Aprilwetter im Stundentakt ging das Summer Breeze in die letzte Runde: bunt, sonnig, matschig, mit Aussicht auf gelegentliche Sturzfluten:
Galerie mit 137 Bildern: Impressionen: Auf dem Gelände - Summer Breeze 2014
Zum Abschluß hieß es vor und auf der Bühne noch mal Vollgas – und wer noch nicht ganz trocken war, konnte das bei einem kleinen Feuerchen nachholen:
Galerie mit 82 Bildern: Impressionen: Vor der Bühne - Summer Breeze 2014
SEPTICFLESH schaffen es leider nicht zur Autogrammstunde, aber MONO INC., WINTERSUN und viele mehr lassen die Stifte für Euch fliegen.
Galerie mit 154 Bildern: Impressionen: Autogrammstunden am Samstag - Summer Breeze 2014
(MS) = Main Stage (PS) = Pain Stage (TS) = T-Stage (CS) = Camel Stage
12.00 (PS) UNDERTOW
Galerie mit 13 Bildern: 12:00 PS Undertow - Summer Breeze 2014
Den letzten Tag durften mit UNDERTOW ein paar alte Bekannte eröffnen. Nach heftigen Schauern am Morgen ließ es sich die Sonne pünktlich zum Showbeginn nicht nehmen, in die musikalisch eher düstere Doomcore-Show hineinzuschnuppern. Die Besucher hingegen wagten sich nur langsam aus ihren Zelten, doch im Laufe des Gigs gelang es den Schwaben, immer mehr Leute vor die Pain Stage zu locken. Dort bekamen sie eine gewohnt engagierte Show zu sehen, die vor allem Stücke der letzten beiden Studioalben beinhaltete. Dabei hatten UNDERTOW seit der Hinzunahme eines zweiten Gitarristen Ende 2012 merklich an Durchschlagkraft gewonnen und ihren ohnehin schon fetten Sound um eine zusätzliche Dimension bereichert. Beim dritten Lied tauchten dann plötzlich technische Probleme auf, die dazu führten, dass Frontmann Joschi einen neuen Verstärker verpasst bekam. Nach entsprechenden Aufforderungen des Publikums überbrückten Drummer Oliver Rieger und Joschis Gitarren-Kollege Markus Brand die entstehende Pause mit einer kurzen Solo-Einlage. Von diesen Widrigkeiten ließen sich die Musiker aber nicht beirren und setzten ihr Programm nur umso engagierter fort. Gegen Ende wurde der sonst mit seinen launigen Ansagen in breitem Schwäbisch für Stimmung sorgende Joschi plötzlich ernst, als er verkündete, dass man das folgende „Canvas Ghosts“ dem im letzten Jahr verstorbenen SUMMER BREEZE-Mitveranstalter Michael „T“ Trengert widmen wolle. Da konnte dann auch der Himmel nicht mehr an sich halten und ließ einige dicke Regentropfen auf das Festivalgelände herabfallen. Rest in peace, T!
- Intro
- These Boots Are Made For Stalking
- Stomping Out Ignorance
- Threedouble Chime
- Boxshapedheart
- Smoke Garden
- Canvas Ghosts
12.50 (MS) IWRESTLEDABEARONCE
Galerie mit 22 Bildern: 12:50 MS IWrestledABearOnce - Summer Breeze 2014
Mit 20-minütiger Verspätung eröffneten IWRESTLEDABEARONCE mit dem „The Final Countdown“-Theme die Spiele auf der Mainstage am letzten Festivaltag. Trotz der frühen Uhrzeit hatte sich eine große Schar Zuschauer vor der Bühne versammelt, um Courtney und Konsorten zu bejubeln. Was danach folgte, war das bandtypische kontrollierte Chaos mit exzessiven Breakdowns, elektronischen Passagen, brachialen Riffs, wüsten Deathcore-Parts und chaotisch platzierten melodischen Stilmitteln, die die Menge zum Toben brachten – hier kann man mit Fug und Recht von einer musikalischen Achterbahnfahrt sprechen. Die Setlist der sympathischen und trotz der lästigen Verzögerung gut aufgelegten Besatzung war dann folgerichtig nur knapp 30 Minuten lang und dank kurzweiliger Songs wie „Tastes Like Kevin Bacon“, 2Boat Paddle“ und „Firebees“ erschien die ohnehin knappe Spielzeit sogar noch kürzer, aber IWRESTLEDABEARONCE haben ihr Bestes gegeben, um die Fans trotzdem hinreichend zu begeistern und waren ein einzigartiges Erlebnis!
- Intro
- Tastes Like Kevin Bacon
- Karate Nipples
- Danger In The Manger
- Firebees
- You Know That Ain’t Them Dogs’ Real Voices
- Boat Paddle
- You Ain’t No Family
13.40 (PS) KAMPFAR
Galerie mit 26 Bildern: 13:40 PS Kampfar - Summer Breeze 2014
Seit Mitte der Neunziger pflanzen KAMPFAR durch ihr ganz eigenes Verständnis von Black Metal nordische Wälder in die Gehörgänge der Lauschenden. Die Herkunft klingt jederzeit an, und doch spielen die Norweger aufgrund des paganen Einschlags ein wenig neben der traditionellen Schwarzmetall-Welle; inzwischen jedenfalls. Nach einem ausdauernden Intro begann die Truppe um Fronter Dolk mit einem Stück vom aktuellen Album „Djevelmakt“ – man kann als norwegische Black Metal-Band kaum besser in ein Set starten als mit dem Wort „Helvete“. Die Bühne war auffällig beflaggt und behangen und die Farbe Rot schien omnipräsent; selbst der Mikroständer war entsprechend gefärbt. Scheinbar hatten so einige Lust auf harsche Klänge am frühen Nachmittag und so kamen etliche Jünger, um dem charismatischen Bandleader zuzuhören. Die Sonne brannte zwar wieder, das tat der düsteren, von nordischer Mythologie geprägten Mucke aber nicht weh. „I want to see some fucking horns“, und das Publikum gehorchte. Die Stücke entluden sich überwiegend im Midtempo-Bereich, da das Schlagzeugspiel aber stets variierte, ließ sich zum dargebotenen Material prächtig headbangen. Dolk hatte richtig Lust, war viel unterwegs, animierte, bedankte sich für den Support und zollte den Zuschauern aufgrund der immer wieder auftretenden Regenschauer seinen Respekt. Nett! Ein ewiges Highlight ist natürlich der Song „Ravenheart“, der als vorletztes gespielt und entsprechend angenommen wurde. Was bei einer KAMPFAR-Show auch nicht fehlen darf: der freie Oberkörper des Sängers, der zum letzten Stück jedoch von einer schwarzen Kapuzenkutte umhüllt war. Dolk zeichnete reichlich umgedrehte Kreuze in die Luft und so endete eine erhabene Show, die bei Dunkelheit sicher noch besser rübergekommen wäre.
- Mylder
- Troll, Død Og Trolldom
- Swarm Norvegicus
- Vettekult
- Ravenheart
- Our Hounds, Our Legion
13.40 (PS) TEXAS IN JULY
Galerie mit 14 Bildern: 14:30 TS Texas In July - Summer Breeze 2014
Nach der amtlichen Vollbedienung durch AUGUST BURNS RED am Freitag, hielten TEXAS IN JULY am Samstag Mittag die Fahne des technischen Metalcore auf dem SUMMER BREEZE hoch. Die Amis sind dem Geheimtipp-Status über die letzten Jahren so langsam entwachsen und wurden von einer ansehnlichen Menge freundlich begrüßt. Der kurzen Ansage von Sänger J.T Cavey mit „Open up the Pit“ sorgte gleich für etwas Bewegung. Die Band exerzierte die ganze Palette der Animierspiele durch Feuerzeuge in die Höhe, Mitklatschen, Faust in die Luft, Wall Of Death und mindestens ein Circle Pit pro Song. Fast schon ein wenig zuviel für meinen Geschmack, aber so wurde das Energielevel durchgängig hoch gehalten. Auch die Band zeigte trotz des letzten Tourtages einer fünfwöchigen Europa-Tour keinerlei Ermüdungserscheinungen. Besonders der Bassist wirbelt unermüdlich und ohne den kleinsten spielerischen Schnitzer über die Bühne – und das bei dem hochtechnischen Songmaterial. Alles in allem eine verdammt gute Show, von verdammt guten Musikern. Einziges Manko: die übersteuerte und ganz fies getriggerte Bassdrum, die mit der Zeit die Nerven doch arg strapazierte.
- Cry Wolf
- It’s Not My First Rodeo
- Hookline
- Broken Soul
- Aurora
- Without A Head
- Bed Of Nails
- Magnolia
- Elements
- C4
14.30 (MS) THYRFING
Galerie mit 31 Bildern: 14:30 MS Thyrfing - Summer Breeze 2014
Überraschend war es schon, dass man die Schweden auf Main beobachten durfte. Um es vorwegzunehmen: Vermutlich erzielt das Songmaterial dann doch mehr Wirkung, wenn die Stage etwas kleiner und Band und Publikum mehr zusammen sind. So wurde man das Gefühl nicht los, dass die Bühne die Musiker immer wieder verschluckte – einfach eine Nummer zu groß. Hinzu kam ein ungünstiger Sound, weil die Samples zu laut eingespielt wurden und den Rest der Instrumente phasenweise zu sehr verdeckte. THYRFING hatten aber selbstverständlich Bock auf den Gig. Leder, Ketten, Kunstblut und schwarze Farbe ließen die Band wie Krieger erscheinen. Spätestens jetzt sollte der Sonnenball eigentlich wissen, dass er hinter eine dicke Wolke gehört, doch die Helligkeit blieb. So oder so entfachten Fronter Jens Rydén und seine musizierenden Kumpanen ein acht Songs umfassendes, schwarz angehauchtes, gut headbangbares Midtempo-Feuerwerk aus schweren Riffs, Viking und Pagan Metal-Atmosphäre. Rydén poste sowohl für die Zuschauer als auch für die Fotografen und verwendete das am Drumkit stehende Wasser standesgemäß nur zum Bewässern der Haare – zum Trinken war ja Bier da. Eine energische Darbietung, die die Anwesenden dann doch so sehr anfixte, dass auch in den hinteren Reihen brav beim „Hey, hey, hey“-Spielchen mitgemacht wurde.
- Mot Helgrind
- The Voyager
- Griftefrid
- Mjölner
- Sweoland Conqueror
- Storms Of Asgard
- Veners Förfall
- Kaos Återkomst
15.15 (CS) TRACY ATE A BUG
Galerie mit 17 Bildern: 15:15 CS Tracy Ate A Bug - Summer Breeze 2014
TRACY ATE A BUG bewiesen mit ihrem Auftritt, wie ihre Mischung aus einprägsamen Refrains, wuchtigen Metalcore-Riffs und nicht zuletzt „Cookiebreed“ funktionieren kann. Zwar ist die Band bisher hauptsächlich durch ihren auf YouTube äußerst erfolgreichen Sänger Andy (Wer sich weiter oben gefragt hat, was „Cookiebreed“ ist: So heißt sein YouTube-Channel.) und dessen kurzzeitige Aushilfe bei WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER bekannt, doch auch ihre Show zeigte Potential, welches mit Sicherheit auch neue Fans erschließen konnte. Ein weiteres großes Aushängeschild ist die Wandlungsfähigkeit der Band, welche durch die Songauswahl wirklich gut rüberkam: Von Screamo bis Deathcore oder gar Post-Hardcore war alles zu vernehmen und vor allem bei den bekannten Abrissbirnen wie „Song Z“ und „Mr. Right & Steve“ geriet die Menge, deren ersten Reihen jede der Textzeilen offenbar auswendig konnte, ordentlich ins Wanken.
- Intro
- Er wird König
- Song Z
- Los Angeles
- Mr. Right & Steve
- Redemption
15.20 (PS) BRAINSTORM
Galerie mit 24 Bildern: 15:20 PS Brainstorm - Summer Breeze 2014
Nach PRIMAL FEAR am Vortag durfte nun die zweite herausragende Power-Metal-Band Schwabens auf die Bretter, die die Welt bedeuten. Und tatsächlich ließen sich Parallelen zwischen den Formationen feststellen. Auch BRAINSTORM lieferten eine herausragende Show ab und animierten das Publikum gekonnt dazu, sie nach allen Regeln der Kunst abzufeiern. Sänger Andy B. Franck sprintete nicht nur auf der Bühne hin und her, sondern sprang auch mehrfach in den Graben, um mit den Fans auf Tuchfühlung zu gehen. Bei „Shiva’s Tears“ ließ er sich gar von einem der Zuschauer seinen Job streitig machen und fand hinterher höchst anerkennende Worte zu dessen Gesangsleistung. Der Rest der Band zeigte sich nicht ganz so bewegungsfreudig, glänzte aber mit einem extratighten Zusammenspiel. Obwohl Andy B. Franck nicht müde wurde, Werbung für das neue Album „Firesoul“ („…das ihr natürlich alle habt!“) zu machen, kam von diesem neben dem Titeltrack nur der Opener „Erased By The Dark“ zum Einsatz. Der Rest bestand aus Klassikern, die entsprechend bejubelt wurden. Kein Wunder also, dass der Publikums-Chor beim abschließenden Mega-Ohrwurm „All Those Words“ schier gar nicht mehr verebben wollte.
- Highs Without Lows
- Worlds Are Comin‘ Through
- Shiva’s Tears
- Erased By The Dark
- Firesoul
- Fire Walk With Me
- Falling Spiral Down
- All Those Words
15.45 (TS) IMPERIUM DEKADENZ
Galerie mit 5 Bildern: 15:45 TS Imperium Dekadenz - Summer Breeze 2014
Nachdem bereits KAMPFAR und THYRFING für Schwärze auf dem SUMMER BREEZE sorgten, schickten sich IMPERIUM DEKADENZ an, das rußige Nachmittagstrio zu komplettieren. Schon vor dem Gig präsentierten sich die Bandmitglieder als eingeschworene Einheit, und genau diesen Zusammenhalt hörte man dann auch bis in die letzte Zeltecke. Sechs Songs wurden dargeboten, drei davon vom aktuellen Album „Meadows Of Nostalgia“. Los ging es aber mit „Der Dolch Im Gewande“, der auch gleich bewies, dass die Nummern der Schwarzwälder sowohl zum Rotieren der Haare als auch zum Schwelgen perfekt sind. Reine Blast-Gewitter hört man woanders, die Stücke sind allesamt mit einem beachtlichen Hymnencharakter versehen und voller Epik. Leidenschaftlicher, aufs Wesentliche reduzierter Black Metal eben, der sich auf ausladenden Songstrukturen entfaltet. Das kam in der T-Stage ausgiebig zur Geltung und animierte einen Anhänger sogar zum mehrfachen Crowdsurfen – das sehen IMPERIUM DEKADENZ sicher auch nicht alle Tage. Ein extremes Plus war der umwerfend starke Sound, der die einzelnen Instrumente und den Gesang einerseits gut hörbar machte, andererseits zu einer ehrwürdigen Einheit verschmelzen ließ. Da die Band ihr zehnjähriges Jubiläum feierte, bedankte sich Frontmann Horaz vor „Striga“ noch für die Unterstützung in den vergangenen Jahren. Gern geschehen!
- Der Dolch Im Gewande
- Aue Der Nostalgie
- Schwarze Wälder
- Reich Der Fahlen Seelen
- Striga
- Tränen Des Bacchus
16.10 (MS) OBITUARY
Galerie mit 22 Bildern: 16:10 MS Obituary - Summer Breeze 2014
Es ist doch ein gutes Gefühl zu sehen, wie eine Band die Bühne betritt und direkt mit den ersten Tönen gute Laune verbreitet. So geschehen und gesehen bei OBITUARY. Frei von Allüren und ohne unnötiges Bühnenspektakel starten die Jungs aus Florida in eine Reise durch ihr Schaffen, das unzählige Bands dieser Welt inspiriert hat. Was gemächlich beginnt, türmt sich mit zunehmender Spielzeit zu einer bedrohlichen Walze. Brutal, direkt und kompromisslos räumt dieses Gefährt alles aus dem Weg und fräst sich durch die Gehörgänge der zahlreichen Besucher. Hits wie „Infected“ oder „Chopped In Half“ tun ein Übriges und fegen die letzten Zweifler vom Platz. OBITUARY sind wieder da, waren gefühlt nie weg und sind auch 2014 relevant. Trotz mehrjähriger Bühnen- und Veröffentlichungsabstinenz hat der Fünfer nichts von seiner Schlagkraft eingebüßt. Man zeigte heute eindrücklich, warum man zur absoluten Speerspitze dieses Genres gehört. Trotz oder vielleicht gerade wegen seiner spärlichen Ansagen ist John Tardy einer der charismatischsten Fronter, die das Business zu bieten hat. Mit „Inked In Blood“ und „Violence“ gab es zudem noch neues Futter vom im Oktober erscheinenden neuen Album zu hören. In Summe ein bombenstarker Auftritt, der Jugenderinnerung wachwerden lässt. Bitte mehr davon!
- Stinkupuss
- Intoxicated
- Bloodsoaked
- Immortal Visions
- Gates To Hell
- Infected
- Visions In My Head
- Violence
- Chopped In Half
- Back To One
- Dead Silence
- Inked In Blood
- I’m In Pain
- Slowly We Rot
16.30 (CS) CRIPPER
Galerie mit 16 Bildern: 16:30 CS Cripper - Summer Breeze 2014
Zu den Hannoveranern CRIPPER hatten sich anscheinend ziemlich viele Menschen zum gemeinsamen Schädel abschrauben verabredet. Denn der Platz vor der Camelstage war so gut gefüllt, dass für die, die Richtung Main Stage wollten, fast kein durchkommen mehr war. Die Thrasher um die charismatische Frontfrau Britta Görtz, die im Übrigen den Spitznamen „Elchkuh“ trägt, legten mit „New Shadow“ von ihrem aktuellen Langspieler „Antagonist“ gut vor und gaben mächtig Gas. Der old-schoolige Thrash Metal hatte viel Drive und wurde mit noch mehr Elan vorgetragen. Leider trug der starke Wind den Sound vor der Bühne davon, sodass kaum Details rauszuhören waren. Trotzdem moshten die Leute gut mit und feierten recht ausgelassen. Dass Görtz bei „Fire Walk With Me“ Crowd-Surfen war, wohl gemerkt nicht auf dem Rücken, freute wohl vor allem die männlichen Kollegen, die sie minutenlang über ihren Köpfen weiterreichten. Mit dem mitsingkompatiblen „FAQU“ endet ein gutes Set und bestätigten, dass CRIPPER eigentlich sind als nur eine kleiner Happen für zwischendurch.
- New Shadow
- Life Is Deadly
- 60 BPM
- Fire Walk With Me
- Damocles
- FAQU
17.00 (TS) ROTTING CHRIST
Galerie mit 6 Bildern: 17:00 TS Rotting Christ - Summer Breeze 2014
Beim Herkules, die Griechen ziehen ein. ROTTING CHRIST erleben mit ihrem aktuellen Album gerade den zweiten Frühling ihrer Karriere. Schon als die Band beim Intro auf die Bühne kam, blickte sie auf ein Meer aus Fäusten und Hörnern. Und obwohl die Truppe um die Gebrüder Tolis schon eine Ewigkeit im Geschäft ist, scheint ihnen die Spielfreude nicht abhanden gekommen zu sein. Ungeachtet der Tatsache, dass sowohl Gitarrist, als auch Bassist erst seit diesem Jahr zum Bandgefüge gehören, präsentierte sich das Quartett ungemein souverän. Nichts hakte, alles zog an einem Strang, auch wenn das teilweise mehr nach Programm als authentisch leidenschaftlicher Show aussah. Der Gesang von Sakis glich wahren Schlachtrufen, die Menge folgte ihm auf’s Wort, hisste mehrmals die griechische Flagge und bejubelte jeden Song ausgiebig, egal ob neu oder alt („The Sign Of Evil Existence“, „Transform All Suffering Into Plagues“). Sichtlich angetan von der rundum guten Stimmung, überraschten ROTTING CHRIST mit dem THOU ART LORD-Cover „Societas Satanas“, das ordentlich Old School-Spirit versprühte. Nach dem letzten Stück „Noctis Era“ kam die Band nochmals raus, um sich gebührend feiern zu lassen und holte dabei zusätzlich ihre Freunde von SEPTICFLESH auf die Bühne, die im Anschluss die T-Stage beschallen sollten.
- 666
- P’unchaw Kachun – Tuta Kachun
- Athanati Este
- Kata Ton Daimona Eaytoy
- The Sign Of Evil Existence
- Transform All Suffering Into Plagues
- Societas Satanas
- In Yumen – Xibalba
- Noctis Era
17.15 (PS) CALLEJON
Galerie mit 21 Bildern: 17:15 PS Callejon - Summer Breeze 2014
Vor fünf Jahren war die Combo um Vordenker, Fronter und Artwork-Koryphäe BastiBasti das letzte Mal auf dem SUMMER BREEZE zu Gast. Und in der Zwischenzeit genießt die Band offensichtlich einen ganz anderen Status. BRAINSTORM durften sich vor ihnen schon über viel Publikumszuspruch freuen, bei CALLEJON war es dann aber bei hellstem Tageslicht so proppenvoll vor der Bühne, dass man meinen konnte, dass jetzt der Headliner antritt. Und es stellte sich auch sehr schnell heraus, dass das nicht nur neugierige Zaungäste oder gar überpünktliche MONO INC.-Fans waren… Nur wenige Bands konnten derart feierwillige, textsichere und lautstarke Fans vorweisen und der Mädelsfaktor war wohl auch konkurrenzlos. Los ging es passend zur Jahreszeit natürlich mit „Sommer, Liebe, Kokain“, bevor es mit “Schwule Mädchen“ gleich auf dem zweiten Startplatz etwas von der „Man spricht Deutsch“-EP gab. Auch für die Grabensecurity war das wohl einer der turbulentesten Auftritte, denn es waren wirklich immer mindestens fünf Crowdsurfer auf der Menge. Mit „Veni, Vidi, Vici“ gabs sogar einen brandneuen Song zu hören. Der Fronter schonte sich in keinster Weise, brüllte was die Lungenflügel hergaben und machte einiges an Strecke. Nach seiner „Bisher war alles gut, aber ich will, dass es sehr gut wird!!!“-Ansage drehte die Meute tatsächlich noch mehr auf, über 20 Crowdsurfer wanden sich über den Köpfen – inklusive eines Rollstuhlfahrers! Selbst beim Drum-Solo, feierten die Leute konstant durch! Mit dem vernichtenden Doppelschlag aus der DIE ÄRZTE-Nummer „Schrei Nach Liebe“ und „Porn From Spain 2“ holten Band und Publikum nochmal alles aus sich heraus, bevor der Vorhang viel. Wahnsinn.
- Intro
- Sommer, Liebe, Kokain
- Schwule Mädchen
- Dieses Lied Macht Betroffen
- Blitzkreuz
- Snake Mountain
- Drum Solo
- Porn From Spain
- Veni, Vidi, Vici
- Atlantis
- Lass Mich Gehen
- Kind Im Nebel
- Schrei Nach Liebe
- Porn From Spain 2
17:45-18:15 (CS) FJOERGYN
Galerie mit 5 Bildern: 17:45 CS Fjoergyn - Summer Breeze 2014
FJOERGYN machen Epischen Avantgarde Black Metal. Tageslicht passt jetzt nicht wirklich dazu. Trotzdem waren die Jeaner um Atmosphäre bemüht. Allen voran ihr Lichttechniker, der auf seine Art gegen das Tageslicht ankämpfte: Die Nebelmaschine lief nonstop durch, als ob versucht werden sollte, die Sonne mit massiven Nebelschwaden zu verdunkeln. So muss gehört sich das wohl, wenn man „Misanthropie in E-Moll“ fabriziert. Rein musikalisch gab es nichts auszusetzen. Vorangepeitscht durch viele Blastbeasts, die Drummer Martin L. erstaunlich locker aus dem Handgelenk schüttelte, zeigten sich FJOERGYN sehr gut aufgelegt und gut eingespielt. Dazu brachte die Aufteilung des Gesangs zwischen Ivo R., der sich um die heiseren Screams kümmerte, und Stephan L., der ebenso keifte, aber auch den klaren Gesang übernahm, viel Abwechslung in die überlangen Songs. Pünktlich zu dem dunklen “Katharsis“ zogen dann auch, fast wie bestellt, dicke schwarze Wolken über die Camel Stage. Ein glücklicher Umstand, der dem sperrigen Ende mit S.I.N. vom aktuellen Album „Monument Ende“ deutlich mehr Nachdruck verlieh.
- Betonlethargie
- Katharsis
- Antimensch
- Am Ende Der Welt
- S.I.N
18.15 (TS) SEPTICFLESH
Galerie mit 10 Bildern: 18:15 TS Septicflesh - Summer Breeze 2014
Nach ROTTING CHRIST stand mit SEPTICFLESH die zweite griechische Formation des Festivals auf dem Plan. Und diese machte genau dort weiter, wo ihre Kollegen vorher aufgehört hatten. Da die Bands musikalisch theoretisch ein und dasselbe Klientel bedienen (praktisch sieht’s bei jedem wieder anders aus), war die Menge schon gut aufgeheizt und begrüßte das Quartett mit in die Höhe gereckten Hörnern. Mit „Titan“ wurde kürzlich ein neues Album veröffentlicht, von dem mit „Order Of Dracul“, „Pyramid God“ und „Prototype“ auch drei Songs auf der Setlist vertreten waren. Nicht bedacht wurde leider die Frühphase der Band vor 2003, bevor sie sich zwischenzeitlich gar auflösten und erst 2007 wieder zueinander fanden. Zudem kamen die symphonischen Elemente der majestätisch düsteren und gleichzeitig enorm kraftvollen Songs von den jüngeren Alben leider vom Band, entfachten dafür im Zelt jedoch eine einzigartige Atmosphäre. Vor der Bühne im ordentlich gefüllten Rund schien sich eine eingeschworene Fan-Gemeinde gefunden zu haben, die Musiker und deren Kompositionen wurden auf Händen getragen, so dass es zum Ende bei „Annubis“, welches der kürzlich verstorbenen Maria Kolokouri (TRISTESSE) gewidmet wurde, sogar noch vereinzelte Crowdsurfer in den Graben trug.
- Intro
- The Vampire from Nazareth
- Communion
- A Great Mass Of Death
- Order Of Dracul
- Pyramid God
- Prototype
- Persepolis
- Annubis
18.20 (MS) TARJA
Galerie mit 29 Bildern: 18:20 MS Tarja - Summer Breeze 2014
Die Finnin Tarja Turunen überraschte mit einem ungewöhnlichen Bühnenaufbau. Im Hintergrund thronte nicht der Drumriser, sondern die Keyboard-Burg, davor postierten sich der Gitarrist und die Bassistin von TARJAs Solo-Band. Jeweils ein eigenes Podest auf der linken und rechten Seite bekamen Cello und Drum-Kit. Hinter letzterem nahm kein geringerer als Mike Terrana Platz, den viele noch von seiner Zeit bei RAGE und AXEL RUDI PELL in Erinnerung gehabt haben dürften. Im Mittelpunkt stand jedoch in jeglicher Hinsicht TARJA selbst, die sich mit ihren drei englischsprachigen Solo-Alben längst als eigenständige Künstlerin etablieren konnte. Da war es nur konsequent, dass viele Fans vergeblich auf den ein oder anderen NIGHTWISH-Klassiker hofften, ihre Vergangenheit wird Tarja aber wohl niemals zur Gänze ablegen können. Immerhin gab es mit dem GARY-MOORE-Cover „Over The Hills And Far Away“ doch noch einen kleinen Querverweis auf die Symphonic-Metaller. An Selbstbewusstsein mangelte es der Finnin definitiv nicht, und ihr strahlender Gesichtsausdruck ließ auch den Spaß erkennen, den sie auf der Bühne hatte. Zwischendurch nahm sie dann dem Kameramann vorübergehend sein Arbeitsgerät ab und filmte selbst auf gefährlich hohen Pfennigabsätzen herumstolzierend die jubelnde Menge. Während ihre Begleitmusiker „Never Enough“ in einen ausgedehnten Instrumental-Jam übergehen ließen, nutzte TARJA die kurze Atempause für einen Garderobenwechsel. Und schließlich übernahm sie sogar die volle Verantwortung für den kurzen Schauer, der zum Ende ihres Sets über dem Gelände niederging und entschuldigte sich dafür mit einem charmanten „Sorry, that happens.“
- Little Lies
- 500 Letters
- Anteroom Of Death
- Ciarán’s Well
- Never Enough
- Die Alive
- Neverlight
- Deliverance
- Victim Of Ritual
19.00 (CS) THE VERY END
Galerie mit 19 Bildern: 19:00 CS The Very End - Summer Breeze 2014
Auf der Main Stage stöckelte gerade TARJA durch ihr einstündiges Programm, während die sympathischen Ruhrpott-Thrasher von THE VERY END wohl auch davon profitierten, dass der Opern-Gesang der Finnin eben nicht jedermanns Sache war und somit der ein oder andere wohl die Alternativen gecheckt hat. Trotz fiesen Wetters (kalt, nass, windig) hatten sich eine Menge Headbanger vor der Bühne eingefunden und Fronter Björn schickte die auch schnell an die Arbeit: „Der nächste Song handelt vom Vorteil von Nackenmassagen – denn ihr dürft ja nicht auskühlen bei dem Wetter!“. Es ist immer wieder eine Freude, der Band bei der Arbeit zuzusehen, denn da trifft jede Menge Erfahrung auf Virtuosität und Leidenschaft – ganz zu schweigen vom erstklassigen Songmaterial. Nach einer gefühlt viel zu kurzen halben Stunde verabschiedete sich die Band nach ihrem finalen Brecher „Letters To The Living“.
- Memento
- Ball And Chain
- The Leper
- Splinters
- A Hole In The Sun
- Sixes And Nines
- Blacklisted
- Letters To The Living
19.25 (PS) MONO INC.
Galerie mit 28 Bildern: 19:25 PS Mono Inc. - Summer Breeze 2014
Seit ihrer Tour mit UNHEILIG sind MONO INC. nicht mehr aus der Gothic Szene wegzudenken und haben ihren Status beim SUMMER BREEZE mit jeder Teilnahme ausbauen können. 2014 sind MONO Inc. also angesagter denn je und versammeln am frühen Abend Tausende vor der Pain Stage. Welchen Stellenwert die Formation mittlerweile erreicht hat, ließ sich unschwer an den Sprechchören erahnen, die bereits lange vor ihrem Erscheinen lauthals den Bandnamen skandierten. Als Fronter Martin Engler, gekleidet in einen knöchellangen schwarzen Mantel, schließlich seinen Bandkollegen folgte und „Heile, heile Segen“ anstimmte, war ein Feuerwerk des deutschen Liedgutes eröffnet. Aus voller Kehle grölte die Masse, die wohl bewusst simpel gehalten Textpassagen mit. Auch Drummerin Katha hatte ihren Anteil und zeigte sich treffsicher hinter ihrer Schießbude. Engler ist ein versierter Entertainer und verstand es, das Publikum zum Äußersten zu treiben. Die letzten Barrieren fielen schließlich, als der Vierer IGGY POPS „Passenger“ anspielte. Untermalt wurde das Set von einer opulenten Bühnenshow aus Feuer, Licht und Pyros. Damit hatte Engler seine “Jünger“ soweit, dass sie sich bereitwillig vom “Meister“ dirigieren ließen. Noch vor zwei Jahren auf einem Mittagsslot positioniert, durften MONO Inc. am diesjährigen Finaltag die hereinbrechende Nacht besingen und bestätigten ihren Platz. Ein starker Auftritt der Formation, die ihren Zenit wohl noch nicht erreicht hat und die vielleicht schon bald die ganz großen Hallen füllen wird. Einfach gehlaten und wohl gerade deswegen eine sichere Bank.
- Heile, heile Segen
- Symphony Of Pain
- Gothic Queen
- Arabia
- Temple Of The Torn
- Seligkeit
- Passenger
- Revenge
- After The War
- Voices Of Doom
- Get Some Sleep
19.30 (TS) IMPALED NAZARENE
Galerie mit 8 Bildern: 19:30 TS Impaled Nazarene - Summer Breeze 2014
Am Donnerstag gab es für Schwarzheimer im Billing bekanntlich nicht viel zu holen, am Freitag trat der Black Metal dann gleich in mehreren Schattierungen auf den Plan. Eine der, wenn nicht die extremste dieses Jahr, gaben IMPALED NAZARENE zum Besten. Eine halbe Stunde vor der Tagesschau betraten vier in Flecktarn und schmieriges Corpse Paint gekleidete Gestalten aus Finnland die T-Stage und entfachten in den folgenden fünfundvierzig Minuten eine wahre Kakophonie punkiger Black Metal-Raserei. Gefangene wurden keine gemacht, was sich schon schnell im Soundbild manifestierte: Wer der ultra-verzerrt kreischenden Gitarre von Tomi UG Ullgren nicht standhielt, verließ schnell den Platz. Mit ausreichend zerstörerischem Songmaterial ausgestattet, war die Marschrichtung auf der Bühne schnell umrissen: totale Vernichtung. Dort passierte jedoch nicht allzu viel. Nur Schreihals Mika Luttinen alias Slutti666 bequemte sich ab und an nach links oder rechts, ließ aber ansonsten mittig stehend nur sein Organ sprechen. Im Zusammenspiel mit dem „White Noise“-Sound der Gitarren und den hoffnungslos übertriggerten Drums geriet das Klangbild ziemlich außer Kontrolle. Wer nicht ganz genau wusste, welcher Song da gerade gespielt wurde, blickte ziemlich ratlos aus der Wäsche. Die Neugierigen verließen nach und nach das Zelt, noch bevor der unausweichliche Abschluss „Total War – Winter War“ unmissverständlich klarmachte, dass IMPALED NAZARENE eigentlich nur etwas für wahre Kenner bzw. Liebhaber sind.
- Intro S.F.P.
- 1999: Karmageddon Warriors
- Flaming Sword of Satan
- Armageddon Death Squad
- Steelvagina
- King Reborn
- Enlightenment Process
- Condemned To Hell
- Pathological Hunger For Violence
- Ghettoblaster
- Vigorous And Liberating Death
- The Horny And The Horned
- Sadhu Satana
- Total War – Winter War
20.30 (MS) IN EXTREMO
Galerie mit 33 Bildern: 20:30 MS In Extremo - Summer Breeze 2014
Die Spielmänner sind vor Ort! IN EXTREMO haben schon seit Jahren einen Lauf, egal wo sie hinkommen, liegen ihnen die Leute zu den Füßen. Bevor HEAVEN SHALL BURN die Main Stage schlussendlich komplett abreißen würden, hieß es also vorerst Feuer frei für IN EXTREMO und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Denn wer die Berliner Band kennt, weiß, dass diese nie ohne eine amtliche, mit reichlich Pyros, Funkenregen und Knalleffekten ausgestattete Show anreist. Das, was schlussendlich zählt, sind aber natürlich die Songs. Doch auch hier ließen sich die Spielleute nicht lumpen und präsentierten ein Set voller Hits. „Mein Rasend Herz“ zu Beginn sorgte direkt für ausgelassene Stimmung und verleitete das Publikum vollmundig zum Mitsingen. Beim nachfolgenden „Horizont“ war sogar ein kleiner Pit vor der Bühne auszumachen. Ob das 75 Minuten durchzuhalten wäre, fragte sich so manch einer. Und wie, dachten sich die Fans! Spätestens zu „Vollmund“ dürften die Stimmen auch in der letzten Ecke des Zeltplatzes vernommen worden sein. Als Backdrop diente eine Illustration zum aktuellen Album „Kunstraub“, von dem mit „Himmel und Hölle“, „Belladonna“, „Feuertaufe“ und „Gaukler“ (welches Michael „T“ Trengert gewidmet wurde) gleich mehrere Stücke in der Setlist vertreten waren und sich hervorragend zwischen den restlichen Songs einfügten. Micha „Das letzte Einhorn“ Rhein war besten aufgelegt und sorgte nicht nur mit seiner sehnsuchtserfüllten Stimme für große Momente, sondern hielt das Publikum auch mit humorvollen Ansagen, abgestimmt auf’s SUMMER BREEZE, bei Laune. Seine Kameraden standen dem in Nichts nach, insbesondere die Dudelsackspieler warfen sich immer wieder synchron in Pose. Bei „Viva La Vida“ kamen die Crowdsurfer auf ihre Kosten, „Liam“ begeisterte auf gewohnte Weise und „Spielmannsfluch“, mittlerweile nicht mehr wegzudenken auf einem IN EXTREMO-Konzert, leitete zur Zugabe „Ai Vis Lo Loop“ über. Einige dürften sich jedoch noch nach „Küss Mich“ oder „Erdbeermund“ gesehnt haben, doch man kann nicht alles haben. In Sachen Unterhaltung kann den Berlinern kaum eine andere Band aus dem Mittelalter-Genre das Wasser reichen. Ganz groß!
- Mein Rasend Herz
- Horizont
- Zigeunerskat
- Vollmond
- Feuertaufe
- Herr Mannelig
- Viva La Vida
- Unsichtbar
- Gaukler
- Himmel & Hölle
- Belladonna
- Sängerkrieg
- Frei Zu Sein
- Spielmannsfluch
- Ai Vis Lo Loop
20.45 (CS) HAIL OF BULLETS
Galerie mit 13 Bildern: 20:45 TS Hail Of Bullets - Summer Breeze 2014
Mit den Worten „SUMMER BREEZE, are you ready for war?“ läuteten die niederländischen Urgesteine von HAIL OF BULLETS eine weitere Geschichtsstunde der anderen Art ein. Während die Hörer einen umfassenden Exkurs durch den Deutsch-Sowjetischen-Krieg, den Pazifikkrieg und nicht zuletzt das militärischen Werk Erwin Rommels an die Hand gereicht bekamen, wurden sie mit vernichtend-rohem Old School Death Metal allererster Güte in die Knie gezwungen. Alle Alben waren gleichermaßen vertreten, besonders die entfesselten Attacken wie beispielsweise „Swoop Of The Falcon“ und „Red Wolves Of Stalin“ dürften noch ein paar Tage in Nackenhöhe spürbar sein, denn die Macher des Todesbleis zeigten sich gut gelaunt, redselig und wie gewohnt höchst professionell. Besonders hervorzuheben ist an dieser Stelle der Sound, der schlichtweg großartig war und das von Anfang bis Ende packende Konzert der Niederländer optimal transportierte.
- Intro
- Swoop Of The Falcon
- Operation Z
- General Winter
- DG-7
- On Coral Shores
- Red Wolves Of Stalin
- Tokyo Napalm Holocaust
- Ordered Eastwars
21.30 (CS) GUTALAX
Galerie mit 19 Bildern: 21:30 CS Gutalax - Summer Breeze 2014
GUTALAX. Das klingt erst einmal wie ein Abführmittel, womit wir auch schon zum Wesentlichen kommen. Denn die sechs Tschechen, die um halb zehn die Camel Stage enterten, waren von einem Laxativum so weit gar nicht entfernt – zumindest thematisch. Mit ausgeprägtem Sexual- und Fäkalhumor (siehe Setlist) gab es eine halbe Stunde lang Gore Porn Grind mit Fun-Faktor. In weiße Dekontaminationsanzüge und Gasmasken gekleidet, wurden an das Publikum erstmal allerhand Toilettenutensilien und aufblasbares Spielzeug als Feierausrüstung verteilt, bevor sich anschließend keiner mehr so wirklich ernst nahm. Mit Pig Squeals und maximal zwei Minuten langen Songs aus reichlich Blast Beats und Double-Bass-Geballer wurde nicht gerade musikalische Feinkost serviert. Aber das hat hier weder jemand erwartet, noch ging es darum. Im Vordergrund stand eindeutig maximal kindlicher Schwachfug. Und die hemmungslose Party scheint der brechend vollen Camel Stage sehr geschmeidig reingelaufen zu sein: die Rufe nach „Gutalax“ oder „Zugabe“ hallten noch lange übers Gelände.
- Anus Ice Cream
- Da?buján
- Robocock
- Fart Away
- Asshole Ghost – Wishmaster
- Sucking A Cock Of A Vietnam Veteran
- Kocourek mourek podráždil si Šourek
- Šoustání prdele za slunné needle
- Dildo Pytlík
- Cokovoko
- Rokec – Rectál
- Rihanna Gets Fingered Through N’Sho-Chi’s Ass
- Instead Honey For Breakfast I Use My Pus…
- Strejda Donald
- Hromádka kokína z ?ernýho komína
21.50 (PS) WINTERSUN
Galerie mit 15 Bildern: 21:50 PS Wintersun - Summer Breeze 2014
Auch, wenn das Warten auf „Time II“ anscheinend noch lange nicht vorbei ist, bleiben uns WINTERSUN zumindest live vorerst erhalten. Was auch gut so ist, denn die imposante Zuschauermenge vor der Pain Stage dürstete nach den epischen Hymnen der Band um Saitenhexer Jari Mäenpää. Die Bühne erstrahlte in mystisch blauem Licht, als die Musiker ihr Publikum begrüßten und mit „Sons Of Winter And Stars“ loslegten. Passend zu den frischen Temperaturen während des letzten Festivaltages wurde mit „Land Of Snow And Sorrow“ nachgelegt. Während seine Mitmusiker eher untergeordnete Rollen auf der Bühne einnahmen, lebte Frontmann Jari seine Songs voll und ganz aus. Dabei ließ er das Publikum natürlich auch nicht außer Acht, sondern forderte stets Fäuste in der Luft und fragte inmitten des Sets rhetorisch „Do you want some more?“, was natürlich umgehend mit lautem Grölen beantwortet wurde. Die ganz großen Highlights bot die Bühnenshow nicht, mit den Songs an sich war man aber auch ausreichend ausgelastet, die Musiker schienen jedenfalls sehr konzentriert. Schon beim ersten Song wurden Crowdsurfer über die Köpfe der ersten Reihen hinweggereicht, doch auch stimmlich präsentierte sich der Pulk äußerst gut. Dabei war man nicht nur mit den Texten des Debüts, sondern auch der letztjährigen Veröffentlichung „Time I“ vertraut. Ein Song hingegen musste gänzlich ohne gesangliche Unterstützung seitens des Publikums auskommen: mit „The Way Of The Fire“ wurde nämlich ein Song vom kommenden Album präsentiert, der definitiv Lust auf mehr macht. „Starchild“ besorgte zum Abschluss schließlich den melodischen Overkill und ließ ein breites Grinsen sowohl bei der Band, als auch beim Publikum zurück.
- When Time Fades Away
- Sons Of Winter And Stars
- Land Of Snow And Sorrow
- Darkness And Frost
- Time
- The Way Of The Fire
- Winter Madness
- Starchild
22.00 (TS) CHROME DIVISION
Galerie mit 10 Bildern: 22:00 TS Chrome Division - Summer Breeze 2014
CHROME DIVISION haben mit vier Studioalben und (ex-)Mitgliedern von DIMMU BORGIR, BORKNAGAR, OLD MAN’S CHILD und SUSPERIA einiges auf dem Kerbholz, um die T-Stage zur besten Partyzeit ausreichend zu füllen. Kein Wunder also, dass schon die ersten Takte von „Breath Easy“ ziemlich abgefeiert wurden – was wohl auch nicht zuletzt vom Funkenregen rührt, den Fronter Shady Blue gleich zu Anfang entfacht. CHROME DIVISION pflegen ihr ruppiges Bikerimage gekonnt: in Lederkluft gehüllt, sonnenbebrillt und Zigarillo paffend, trieft die leicht gestelzte Coolness von den Norwegern wie Motoröl aus einem Feuerstuhl. Keiner, aber auch wirklich keiner der Musiker verzieht während des Gigs eine Miene, gebangt wird woanders. Um es nicht ganz nach abgebrühter Langeweile aussehen zu lassen wird geposed, was das Zeug hält, was sich nicht zum Nachteil auswirkte. Die Fans zeigten sich sehr textsicher und sind mit „Raven Black Cadillac“, spätestens aber ab „Endless Nights“ auf der Seite der Band. Was bestimmt auch an einem Sound lag, der die Songs wirkungsvoll abbildete. Trocken und rotzig servierten CHROME DIVISION ihre traditionellen Heavy-Nummern, die Leads bluesig, die Drums treibend, das Volk zufrieden. Eine sehr willkommene Entspannung zwischen zwei Death-Attacken auf der T-Stage.
- Breathe Easy
- Wine Of Sin
- Raven Black Cadillac
- Endless Nights
- (She’s) Hot Tonight
- Fight (Rumble ’n‘ Roll)
- Zombies & Monsters
- Reaper on the Hunt
- Serial Killer
22.45 (CS) Master
Galerie mit 17 Bildern: 22:45 CS Master - Summer Breeze 2014
Die Liste der Bands in denen MASTER-Kopf und Szene-Ikone Paul Speckmann mitgewirkt hat, ist ganz schön lang: WAR CRY, DEATH STRIKE, FUNERAL BITCH, ABOMINATION, KRABATHOR und das SPECKMANN PROJECT. Jeder hat er irgendwie seinen eigenen Stempel aufgedrückt. Jede ist purer Death Metal. Mittlerweile konzentriert sich der im Jahre 2001 nach Tschechien ausgewanderte Amerikaner allerdings nur noch auf sein Baby: MASTER. Und eben diese Bündelung der ganzen Kreativität auf ein Projekt kam dem letztes Jahr veröffentlichten Album „The Witchhunt“ offenbar zugute. Darauf fabriziert er schnörkel- und kompromisslosen Old School Death Metal der Oberliga. So war es also höchste Zeit ihn und seine zwei Mitstreiter, für ein Tänzchen auf die Camel Stage zu bitten. Zwar war die Konkurrenz auf der Main Stage groß, aber Speckmann hat genug treue Fans, die ihn erwarteten. Und er selbst ist ebenso schnörkellos wie seine Musik ist. Kein Intro, kein Firlefanz – ein kurzes Hallo und ab da wurde gemosht und alles weggewalzt. Am Ende waren die 30 Minuten Spielzeit eine Lektion in Old School Death Metal. So und nicht anders wird’s gemacht.
- Master
- Shoot To Kill
- Slaves To Society
- Judgement Of Will
- Submerged In Sin
- Smile As You’re Told
- Unknown Soldier
- Funeral Bitch
- The Parable
- Remorseless Poison
22.55 (MS) HEAVEN SHALL BURN
Galerie mit 22 Bildern: 22:55 MS Heaven Shall Burn - Summer Breeze 2014
Bereits zum fünften Mal waren die Thüringer auf dem SUMMER BREEZE dabei – und zum zweiten Mal in Folge verteidigten sie ihren Platz als Headliner auf der Main Stage. Denn HEAVEN SHALL BURN sind nicht nur eine Band – hier ist der Name Programm: Die Bühne verwandelte sich in ein apokalyptisch anmutendes Kriegsgebiet mit Sandsäcken, Panzern und Soldaten und die fünf Recken zeigten sich trotz Tourstress gut gelaunt und von der ersten Sekunde an unter Strom. Pyro Show, Co2-Kanonenfeuer und Glitzerregen: Was hier an Action und druckvollem Sound geboten wurde, ließ den Himmel im wahrsten Sinne des Wortes brennen. Als Belohnung formten die schweiß-, bier- und strapazen-gezeichneten Fans immer größere Circle Pits und als Marcus das Fanmeer teilte und die Wall Of Death des Tages aufeinanderprallte, war auch klar, wer hier den Ton angibt und die Menge seinerseits zu Höchstleistungen antreibt. Die altbekannten Publikumslieblinge „Voice Of The Voiceless“, „Black Tears“ und nicht zuletzt das beliebte Blind Guardian-Cover „Valhalla“ wurden natürlich lautstark vom Publikum abgefeiert, allerdings legen HEAVEN SHALL BURN bekanntlich mit jeder Show noch mal einen drauf und haben auch diesmal ihre Setlist mit absoluten Live-Raritäten aufgewertet, die man so bisher noch gar nicht oder zumindest nur selten gehört hat. „The Omen“, „Of No Avail“ und „The Disease“ wurden lupenrein und überzeugend gespielt, was nicht zuletzt die allgegenwärtigen Mosh Pits und Publikumschöre bestätigten. Siebzehn (!) Songs wurden gespielt und jede Facette, die man von HEAVEN SHALL BURN kennt, kam zur Geltung und mit einer gelungenen Schnittmenge aus aktuellen und älteren Werken machten die Herren ihrem Ruf alle Ehre und lieferten einen weiteren unvergesslichen Siegeszug! Bevor der “Vorhang” für die Main Stage für das SUMMER BREEZE 2014 jedoch endgültig fiel, gab es beim letzten gespielten Song noch einen sehr bewegenden Moment: Im Andenken an Michael Trengert, dem Gründer des europäischen Ablegers von Metal Blade, sowie Mitveranstalter und geschätzten und vermissten Teil der SUMMER BREEZE-Familie galten die letzten Minuten seinem Gedenken und sein Abbild auf einem bühnenfüllenden Banner erhellte die Main Stage bis zum Schluss.
- Intro & Counterweight
- Land Of The Upright Ones
- The Omen
- Combat
- Voice Of The Voiceless
- Intro & Hunters Will Be Hunted
- Martyr’s Blood
- Behind A Wall Of Silence
- Godiva
- Black Tears
- Intro & Endzeit
- Die Stürme Rufen Dich
- Of No Avail
- The Weapon They Fear
- The Disease
- Trespassing The Shores Of Your World
- Valhalla
23.15 (TS) LEGION OF THE DAMNED
Galerie mit 7 Bildern: 23:15 TS Legion Of The Damned - Summer Breeze 2014
Wenn zwei Abrisskommandos parallel spielen, wohin geht man dann? Auf der Mainstage randalierten HEAVEN SHALL BURN, und die Legion aus dem Nachbarland zerlegte das Zelt. So viel sei gesagt: Wer sich für LEGION OF THE DAMNED entschieden hat, hat rein gar nichts falsch gemacht. Die Holländer sind dafür bekannt, sich während einer Tour gern mal gemeinsam das eine oder andere Steak zu genehmigen, und es schien, als wären die Stücke diesmal besonders saftig gewesen. Die Combo strotze jedenfalls nur so vor Energie und bolzte sich ohne großes Brimborium durch ein amtliches Set. Stand man weiter hinten, verbreitete der Anblick der von Kunstnebel umwölkten Stage die passende Untergangsstimmung. Allerdings war der Sound hinten etwas dumpf, also schnell wieder nach vorne, wo ein kleiner Pit seine Runden drehte und ein Zuschauer mit Corpsepaint das Geschehen verfolgte. Fronter Maurice lief engagiert von einer Seite zur anderen und schüttelte die überlange Mähne, wenn es passte. Meine Güte, diese Haare! Nimmt man alle Bandmitglieder zusammen, hat man wohl die mit Abstand längste Matte des Festivals. Da ging jedem Metalhead das Herz auf, wenn die Mannschaft nebeneinander bangte – Metal pur! In dem Fall Thrash Metal, der sehr viel brachialer daherkommt als bei vergleichbaren Combos. Allein der Beginn von „Cult Of The Dead“ beweist, welche Durchschlagskraft die Stücke von LEGION OF THE DAMNED haben. Da fegt’s dich aus der T Stage – mit einem Lächeln natürlich!
- Intro 1
- Son Of The Jackal
- Bleed For Me
- Mountain Wolves
- Bury Me
- Intro 2
- Pray And Suffer
- Armalite Assassin
- Night Of The Sabbath
- Diabolist
- Intro 3
- Cult Of The Dead
- Taste Of The Whip
- Doom Priest
- Legion Of The Damned
00.15 (CS) ZATOKREV
Galerie mit 16 Bildern: 00:15 CS Zatokrev - Summer Breeze 2014
HEAVEN SHALL BURN waren gerade mit den letzten Akkorden ihres immensen Abrisses auf der Main Stage beschäftigt, da schickten sich bereits ZATOKREV auf der Camel Stage mit „Goddamn Lights“ an, es ihnen gleichzutun. Die Schweizer bedienten das genau entgegengesetzte Ende vom Geschwindigkeitsspektrum, waren dabei jedoch nicht minder brachial. ZATOKREV brachten genau das rüber, was viele im Sludge Doom heute leider vermissen lassen: brachiale Inbrunst, sowohl was den Sound als auch die Perfomance angeht. Mit mächtigen Gitarrenwänden und stampfenden Drums warfen sich alle Beteiligten in jeden Moment, der auch nur ein zartes Headbangen ermöglichte. Und wie es sich für eine ordentliche Kapelle ihres Schlages gehört, war nicht ausreichend Platz auf der Setlist für mehr als drei Songs. Allesamt Zehnminüter, konnten das melodische „Medium“ und vor allem „…Zato Krev“ als Drone-Szenario überzeugen. So heavy, dass die Saitenfraktion zur Mitte des Songs gar ihre Instrumente auf dem Boden bespielte. Leider ein wenig zu viel meditativer Drone für die von HEAVEN SHALL BURN zurücklaufenden Festivalbesucher, denn kaum jemand machte Halt. Schade, dass ZATOKREV nicht mehr als eine halbe Stunde Zeit hatten, um sich zu präsentieren, denn ihr Auftritt machte definitiv Appetit auf mehr.
- Goddamn Lights
- Medium
- …Zato Krev
00.30 (PS) WATAIN
Galerie mit 9 Bildern: 00:30 PS Watain - Summer Breeze 2014
Das SUMMER BREEZE verbindet: Menschen, die sich eben noch eine neumodisch orientierte HEAVEN-SHALL-BURN-Show gegeben haben, pilgerten herüber, um dem Black Metal von WATAIN zu lauschen. Wobei auch der visuelle Aspekt nicht zu verachten ist. Mindestens zu einem Drittel sind die Shows der Schweden auch eine Art Ritual. Die Bühne war wie gewöhnlich dekoriert, sprich: Tierschädel, umgedrehte Kreuze, Knochen, Banner, Kerzen und die Schatzkiste von Fronter Erik, aus der er während des Auftritts mehrfach Utensilien fischte, um sie in die Darbietung zu integrieren. Passenderweise wurde die Stage in ein intensives Rot getränkt und ein wenig Nieselregen setzte exakt zum Start ein. Black Metal ist Wolkenbruch! Fronter Erik kam wie erwartet mit einer Fackel auf die Bühne und es schien, als wäre jeder Schritt, jede Handbewegung durchdacht. Kurz darauf tänzelten Flammen an zwei flankierenden Symbolen. Get the ritual started! Insgesamt befanden sich auffällig viele neue Songs im Set, das dann auch mit einem „The Wild Hunt“-Doppelschlag in Form von „De Profundis“ und „Black Flames March“ ins Rollen kam. Dazu gesellten sich zwei Nummern vom Vorgängeralbum und das unverzichtbare Epos „Stellarvore“ vom 2007er-Werk „Sworn To The Dark“. Die Anwesenden hatten richtig Bock auf WATAIN und ließen sich auch auf die Elemente ein, die abseits des Musikalischen liefen – da wurde nicht gepfiffen oder fordernd gegrölt, sondern interessiert beobachtet, während Erik sein Werk verrichtete. Der stakste dann sogar mit einem Kelch in der Hand an der Absperrung vor der ersten Reihe entlang – scheinbar auch ein Teil seines ganz speziellen Rituals. Doch zurück zur Musik. Soundtechnisch ging alles glatt und so krachten die feingliedrigen Songstrukturen gut hörbar aus den Boxen. Mal stumpf riffend, mal melodisch schreddernd, immer mitten auf den Punkt. Gut eingespielt waren die Schwarzmänner in jedem Fall! Das monumentale „The Wild Hunt“ setzte dann einen würdigen Abschlusspunkt und Erik zugleich ein fettes Ausrufezeichen in Form von live ansprechend umgesetztem Klargesang.
- Intro
- De Profundis
- Black Flames March
- Malfeitor
- Outlaw
- Solo
- Reaping Death
- Stellarvore
- The Wild Hunt
00.45 (TS) BIOHAZARD
Galerie mit 17 Bildern: 00:45 TS Biohazard - Summer Breeze 2014
Die NY-Hardcore/Crossover-Heroen BIOHAZARD haben sich in letzter Zeit etwas rar gemacht. Das SUMMER BREEZE 2014 zählte allerdings zu einigen ausgewählten Festivals, die die Amis diesen Sommer mitgenommen haben. Und wer glaubt, dass sie ihren Zenit bereits weit überschritten haben, wurde schnell eines besseren belehrt. Denn die Band um das Gitarristen-Duo Billy Graziadei und Bobby Hambel sprang herum, als seien sie nicht älter als 18 Jahre. Dazu gab es noch ein richtig fettes Old School Set, das nur die ersten drei Alben berücksichtigte. Ganze fünf Tracks kamen dabei von ihrem Referenzalbum ‚Urban Discipline‘. Gleich zu Beginn gab es mit „Shades Of Grey“ den ersten Kracher, welcher sofort von „What Makes Us Tick“ getoppt wurde. Und bei dem BIOHAZARD-Song schlechthin „Punishment“ brachen alle Dämme. Und das kann durchaus wörtlich genommen werden, denn die Band forderte die Security auf, die Leute auf die Bühne zu lassen. Dieses wurde selbstverständlich sofort von den ersten Reihen gestürmt, sodass die Bühne ziemlich voll war. Die Band irgendwo zwischen drin. Ein Bild für die Götter. Vor allem als vom Drumriser runter die ersten Stagedives ausgeführt wurden. Kaum war der Song vorbei, deckten sich einige noch mit jedem greifbaren Souvenir, vornehmlich Plektren, Drum Sticks und die Setlist, ein, machte noch ein paar Bilder mit seinen Helden – die Frauen der Schöpfung wurden von Basser Scott Roberts sogar mit Küsschen links, Küsschen rechts einzeln begrüßt – und ein denkwürdiger Auftritt ging zu Ende.
- Shades of Grey
- What Makes Us Tick
- Urban Discipline
- Survival of the Fittest
- Wrong Side of the Tracks
- Down for Life
- Tales from the Hard Side
- Howard Beach
- Victory
- We’re Only Gonna Die
- Punishment
Seiten in diesem Artikel
12345
Bei Malrun ist euch ein kleiner Fehler unterlaufen.Jacob Løbner ist nicht mehr in der Band. Nicklas Sonne ist der neue Mann am Mikro.