Billing: Down, Eluveitie, Heaven Shall Burn, Hypocrisy, In Extremo und Machine Head
Konzert vom 2014-08-13 | , Dinkelsbühl
Freitag, 15.08.2014:
CRUCIFIED BARBARA, PRIMAL FEAR, J.B.O., GAMMA RAY, CARCASS, MACHINE HEAD, STAHLMANN, DEADLOCK, BENEDICTION, IGNITE, AUGUST BURNS RED, HYPOCRISY, DEVIN TOWNSEND PROJECT, OMNIUM GATHERUM, WOLFHEART, ANNEKE VAN GIERSBERGEN, THE AGONIST, EXCREMENTORY GRINDFUCKERS, MAROON, AHAB, DIE KASSIERER, INSOMNIUM, EINHERJER, WOUND, MALRUN, GINGERPIG, ANNISOKAY, CYRCUS, MOTORJESUS, THE IDIOTS, HIS STATUE FALLS, LAY DOWN ROTTEN
Auch heute gab’s was auf die Mütze – vor allem Sonne und Regen. Dazwischen erfreute der singende Sims manchen mit eigens komponierten Liedchen, und der Main Stage Pit bekam einen neuen Anstich:
Galerie mit 89 Bildern: Impressionen: Auf dem Gelände - Summer Breeze 2014
Auch am Freitag ging es im Bann der harten Töne vor den Bühnen rund – und bei einer bestimmten Kapelle auch extrem rosa zu. Aber seht selbst:
(MS) = Main Stage (PS) = Pain Stage (TS) = T-Stage (CS) = Camel Stage
12.00 (PS) STAHLMANN
Galerie mit 19 Bildern: 12:00 PS Stahlmann - Summer Breeze 2014
Den Bandreigen am Freitag läuteten die silber geschminkten STAHLMANN ein. Ihre martialische Musik mit harten Metal-Riffs, stampfenden Beats und deutlichen Industrial-Einlagen in der Schnittmenge von Bands wie EISBRECHER, UNHEILIG, MEGAHERZ und natürlich RAMMSTEIN lud trotz der frühen Stunde zahlreiche Fans zum Tanzen ein, die wacker Wind und Kälte trotzten. Das verwunderte auch nicht, da STAHLMANN ihre mitreißenden, erfrischend unkompliziert treibenden Stücke, in welchen hier und da auch immer zarter Gothic eingewoben wurde, derartig schmissig und mit gewohnter Power spielten, dass einem kaum etwas anderes übrig blieb, als sich zu den eingängigen Rhythmen zu bewegen. Dabei bewies sich vor allem Sänger Mart, der zu Anfang mit einem Nebelwerfer auf dem Rücken für Action sorgte, als echter Entertainer und Animateur, der durch seine stete Interaktion mit dem Publikum dieses stets fest im Griff hatte und immer weiter anheizte. Die Fans feierten ihre Party, sangen Zeile für Zeile mit, klatschten in die Hände und sprangen freudig im Takt. Herrrrrlich!
- Willkommen
- Adrenalin
- Stahlmann
- Hass mich… Lieb mich
- Teufel
- Stahlwittchen
- Süchtig
- Spring nicht
- Schwarz
- Tanzmaschine
- Traumfrau
12.50 (MS) CRUCIFIED BARBARA
Galerie mit 16 Bildern: 12:50 MS Crucified Barbara - Summer Breeze 2014
Nach männlich-martialischem Stechschritt-Metal durfte nun das vermeintlich schwache Geschlecht ran – von wegen! CRUCIFIED BARBARA, das sind vier adrette, bezaubernd gutaussehende Damen fürs Auge, die rocken, was das Zeug hält! Leidenschaftlich und mit mächtig dicken, ähem, Eiern, zocken die wunderbar synchron posenden Schwedinnen herrlich unbekümmert ihren dreckigen, rifforientierten Rock, dass man sich unweigerlich an eine weibliche Form von MOTÖRHEAD erinnert fühlt. Mit souveränem Stageacting und präzisem Zusammenspiel überzeugten CRUCIFIED BARBARA von der ersten Minute an und rockten gegen die Kälte, und tatsächlich kam (ihretwegen?) wieder die Sonne über dem SUMMER BREEZE raus. Vor allem die lässig gespielten, zweistimmigen Leads in Verbindung mit der kräftigen Röhre von Frontfrau Mia Coldheart setzten Ausrufezeichen. Ansonsten regierte simpler, effektiver, schmissiger Rock’n’Roll, in welchem die Songs der Stockholmerinnen untereinander zwar teilweise ziemlich ähnlich klangen, aber auch einfach Spaß machten und das zahlreich erschienene Publikum zum Mitfeiern animierten.
- The Crucifier
- Sex Action
- To Kill A Man
- Go Roffe
- In Distortion We Trust
- Sell My Kids For Rock n‘ Roll
- My Heart Is Black
- Electric Sky
- Rock Me Like The Devil
- Into The Fire
14.30 (TS) OMNIUM GATHERUM
Galerie mit 5 Bildern: 14:30 TS Omnium Gatherum - Summer Breeze 2014
OMNIUM GATHERUM sind mittlerweile zweifelsohne eine Klasse für sich. Die Finnen schaffen es immer wieder, auf ihren Alben gekonnt schwedische Melodic DeathMetal-Härte mit finnischer Melancholie und Progrock zu paaren, und präsentieren sich damit als eine Art Schöngeister des Genres. Und auch live schafften es die Melodie-Könige OMNIUM GATHERUM, straighteste Grooves mit stilvollen Progrock-Vibes, brachiale Passagen mit fantastischen Hooklines und mitreißenden, zuckersüßen Melodien aufzuwerten. Egal, wie komplex ihre durchdachten Kompositionen auch sind, OMNIUM GATHERUM spielten die Songs präzise und mit Liebe zum Detail. Auch wenn nicht jeder in der Menge mit dem Material der Band vertraut war, wurde in den ersten Reihen schon ordentlich mitgebangt. Ansonsten ließen sich doch einige im Publikum von der manchmal etwas überspitzt wirkenden Performance anstecken, allen voran Sänger Jukka Pelkonen, aber auch der an die Posen von Alexi Laiho (CHILDREN OF BODOM) erinnernde Gitarrist Markus Vanhala. Die nahezu perfekt dargebotenen Musik mit den eingängigen Refrains tat dann ein Übriges. Und hätten OMNIUM GATHERUM nicht erwähnt, dass Schlagzeuger Jarmo für diesen Auftritt durch Toni Paananen (HEVEIN, MALPRACTICE) ersetzt wurde, wäre das gar nicht aufgefallen. Well done!
- Luoto
- New Dynamic
- New World Shadows
- The Sonic Sign
- Nova Flame
- Living In Me
- Nail
- Deep Cold
15.15 (CS) WOUND
Galerie mit 14 Bildern: 15:15 CS Wound - Summer Breeze 2014
Auf der Camel Stage ging es an diesem Tag mit WOUND los, und damit mit lupenreinem, kultigen Old School Death Metal aus Wiesbaden. Die Hessen konnten mit ihrem Demo „Confess To Filth – Demo MMXII“ den Titel „Demo des Monats“ im Rock Hard erreichen, und auch das Debütalbum „Inhale The Void“ kam bei den Magazinen wie im Underground sehr gut an. Der räudige, kompromisslos straighte Todesblei wurde dabei offensichtlich von der ersten Welle schwedischer Death Metal Acts beeinflusst und enthält auch einen unüberhörbaren Crust-Einschlag. Dieser simpel eingängige, direkte aber keineswegs stumpfe Schwedentod uralter Stockholmer Schule machte es WOUND natürlich recht einfach, die versammelten Fans vor der Bühne mitzureißen. Mit Vehemenz und charmanter Brutalität knüppelte sich die Truppe durch fiese Stücke wie dem Brecher „Codex Arcanum“, „Carrion“ oder das coole ENTOMBED / NIHILIST Cover „Supposed To Rot“, ohne sich zwischendurch mit viel Geschwätz aufzuhalten. Dabei wurden in die ansonsten rohen Songs beinahe unauffällige Melodien eingearbeitet, was dem Material zusätzlich Tiefe und eine düstere Aura verlieh. Alle Musiker machten einen verdammt guten Job mit aktivem Stageacting, allen voran der engagierte Sänger Christian Schettler, der nicht nur ordentlich tief growlte sondern auch angeschwärzt krächzte. Eindrucksvolle Vorstellung!
- Codex Arcanum
- Carrion
- Pandemonic
- Forever Denial
- Supposed To Rot (ENTOMBED Cover)
- Kingdom Of Deceit
- Echoes
15.20 (PS) BENEDICTION
Galerie mit 34 Bildern: 15:20 PS Benediction - Summer Breeze 2014
Letztes Jahr mussten BENEDICTION ihren Auftritt kurzfristig absagen, dieses Jahr hat es dann aber geklappt. Glücklicherweise, muss man sagen, denn der Hunger der Fans nach klassischem Todesmörtel war an diesem frühen Donnerstagnachmittag groß. Trotz viel Regen versammelte sich eine beachtliche Anzahl vorrangig älterer Herrschaften vor der Pain Stage und blickte auf eine spartanisch ausgestattete Bühne: Backdrop, ein überschaubares schwarzes Schlagzeug, schmale Backline und ein paar Büchsen Bier. Schon vor dem ersten Ton zu „Nightfear“ war also klar, dass es hier ohne Umschweife direkt auf die Fresse geben sollte. Da ließ die Sonne dann auch nicht lange auf sich warten und bescherte BENEDICTION ab dem umjubelten „Unfound Mortality“ einen warmen Empfang. Entsprechend gaben die englischen Death-Metal-Recken in einem erfreulicherweise sehr old-schooligen Set durchgängig Gas. Fronter Dave Hunt trat zwischendurch mal das Kabel von Gitarrist Darren Brookes raus, was jedoch von den Stage Hands schnell bemerkt und behoben wurde. Der redselige Hunt nahm es mit Humor und widmete „Suffering Feeds Me“ dem am Bühnenrand zuschauenden Nuclear Blast-Chef Markus Staiger – der laut dem augenzwinkernden Hunt die Schuld daran trug, dass es BENEDICTION überhaupt bis zum SUMMER BREEZE geschafft haben. Mit „The Dreams You Dread“ gab es aufgrund zusätzlicher Spielzeit sogar noch einen Bonustrack. Mit „Magnificat“ verabschiedete sich das Quintett von seinem ersten SUMMER BREEZE-Gig und das keine Sekunde zu früh – bei den letzten Klängen riss Darren Brookes die tiefe E-Saite. So sieht Einsatz aus.
- Nightfear
- Nothing On The Inside
- Unfound Mortality
- They Must Die Screaming
- Suffering Feeds Me
- The Grotesque
- Jumping At Shadows
- Bow To None
- The Dreams You Dread
- Magnificat
15.45 (TS) WOLFHEART
Galerie mit 5 Bildern: 15:45 TS Wolfheart - Summer Breeze 2014
Vorhang auf für Tuomas Saukkonen! Im letzten Jahr zog der umtriebige Finne unter all seine bisherigen Bands einen Schlussstrich. Nun ist er mit dem mittlerweile zur richtigen Band aufgestiegenen Projekt WOLFHEART zurück, um seine Art typisch skandinavischer Melancholie zu verbreiten. Mit Erfolg, schon der Opener „The Hunt“ knallt ordentlich und besticht durch Akustik-Intro und eindringlicher Melodie. Leichte Soundprobleme inmitten des Sets wurden gekonnt durch Ansagen überbrückt. Ohnehin war das Publikum bei bester Laune und wedelte fleißig mit finnischen Flaggen, während die Matten wild geschwungen wurden. Erst zu Beginn der diesjährigen Festivalsaison spielten die Jungs ihren ersten Gig außerhalb Finnlands, anzumerken war ihnen dies allerdings nicht, so gut eingespielt, wie sie sich zeigten. Alle außer Toumas (einer musste ja schließlich für den Gesang zuständig sein) ließen permanent ihre Köpfe kreisen, meist sogar synchron, was mit der Zeit etwas nach einstudierter Choreografie aussah. Zum Ende wurde das Publikum sogar noch Zeuge einer Premiere: Mit „Susi“ präsentierten WOLFHEART erstmals einen Song vom kommenden Album und wurden nach „Routa Pt. 2“ nur unter lautem Jubel entlassen.
- The Hunt
- Strength
- Gale Of Winter
- Ghosts Of Karelia
- I
- Susi
- Breathe
- Routa Pt. 2
16.10 (MS) J.B.O.
Galerie mit 14 Bildern: 16:10 MS J.B.O. - Summer Breeze 2014
Ein komplett einfarbiges Backdrop in rosa? Klar, nun spielten die Erlanger Klamauk-Metaller J.B.O. zum Tanze auf, die bereits in der Vergangenheit mehrfach ein gerne gesehener Gast auf dem SUMMER BREEZE waren. Das neue Album der Franken war just an diesem Tag erschienen und fand mit „Vier Finger Für Ein Halleluja“ und „Death Is Death“ (dreimal darf geraten werden, welcher Party-Klassiker hierfür umgedichtet wurde. Kleiner Tipp: „na-naaa-naa-naa-na“) gleich doppelte Berücksichtigung. Im direkten Vergleich mit den die Setlist dominierenden Band-Klassikern fiel das neue Material indes merklich ab und ließ vermuten, dass der Band inzwischen die wirklich guten Ideen komplett ausgegangen waren. Wer den Humor der Erlanger teilte, bekam nichtsdestotrotz eine gute Show geboten, bei der wieder einmal zwei Roadies der Band ihre Schauspielkünste unter Beweis stellen durften. „Ich will Lärm!“ forderten die Musiker und bekamen diesen sogleich von der begeisterten Zuschauermenge, die Frontmann Vito C. beim Überhit „Ein Guter Tag Zum Sterben“ komplett arbeitslos machte. Zum absoluten Höhepunkt sollte jedoch „Ein Fest“ avancieren, bei dem das Publikum vorher verteilte Holi-Farbbeutel in die Luft warf, woraufhin minutenlang eine rosafarbene Wolke über dem gesamten Zuschauerraum hing. So hinterließen J.B.O. bei einem Großteil der Besucher bleibenden Eindruck – bis der nächste Regenschauer die Holi-Farben in den Matsch spülte.
- Bimber Bumber Dödel Dei
- Ällabätsch
- Ich will Lärm
- Dr. Met
- Gänseblümchen
- Death Is Death
- Vier Finger für Ein Halleluja
- Geh Mer Halt Zu Slayer
- Ein Fest
- Ein Guter Tag Zum Sterben
- Verteidiger Des Blödsinns
- Fränkisches Biers
16.30 (CS) MALRUN
Galerie mit 15 Bildern: 16:30 CS Malrun - Summer Breeze 2014
Nach wüstem Death Metal folgte nun mit MALRUN totales Kontrastprogramm. Die Dänen spielen eine Mischung aus modernem Mainstream Rock bzw. Metal, melancholischem Alternative Rock und Core-Elementen, und gehören dabei zumindest in Europa zu den Besten ihres Fachs. Dies unterstrichen MALRUN auch auf dem SUMMER BREEZE – mit feinem Gespür für griffige Melodien, kräftige Riffs, massive Breakdowns, erstklassig starke Hooklines und eingängige Refrains hatten sie leichtes Spiel mit dem Publikum. Vor allem der hervorragend klare, hypnotische, sehr emotionale Gesang mit sporadischen Metalcore-Brüllattacken von Niklas Sonne, dessen Stimme doch manchmal an Jesse Leach (KILLSWITCH ENGAGE) erinnerte, erwies sich als großer Pluspunkt. MALRUN gelang es ebenfalls recht gut, die teils doch sehr progressiv angelegte Musik mitreißend mit viel Groove druckvoll zu präsentieren, und so das Publikum in ihren Bann zu ziehen. Die Band strotze nur so vor Energie und Spielfreude und legte einen überzeugenden Auftritt mit beeindruckender Bühnenpräsenz hin. Die vielfach von den Fans geforderte Zugabe konnte aber mangels Zeit leider nicht mehr gespielt werden.
- Forbidden Fruit
- Light The Way
- The Iron March
- Trim The Fat
- Justine
- Shadowborn
17.00 (TS) ANNEKE VAN GIERSBERGEN
Galerie mit 15 Bildern: 17:00 TS Anneke Van Giersbergen - Summer Breeze 2014
Offensichtlich handelte es sich beim Auftritt von ANNEKE VAN GIERSBERGEN um einen echten Geheimtipp, denn das Zelt wollte sich am frühen Abend nur spärlich füllen. Die Anwesenden durften aber ein atmosphärisches Highlight mit vielen ambientigen Momenten erleben, über denen in all ihrer Erhabenheit die Stimme der sympathischen Sängerin thronte. Die Instrumentalparts bereicherte Anneke mit anmutigen Tanzeinlagen, deren positive Energie sich verlustfrei auf das Publikum übertrug. Wohl kaum ein anderer Künstler vermochte die Menge auf so sympathische Weise zum Mitklatschen und Mitsingen zu bewegen – wer da nicht mitmachte, bekam schon fast ein schlechtes Gewissen. Ihre THE-GATHERING-Vergangenheit wird ANNEKE VAN GIERSBERGEN hingegen wohl nie völlig ablegen können, so dass ein großer Teil der Fans mit Klassikern der Kategorie „Saturnine“ oder „Strange Machines“ vertrauter war als mit den jüngeren Solo-Aktivitäten Annekes. Dabei sprach es für das kompositorische Talent der Holländerin, wie nahtlos sich Solo-Stücke an THE-GATHERING-Tracks fügten und ein harmonisches Ganzes ergaben, das allen Anwesenden wohligste Gänsehautschauer bescherte.
- You Will Never Change
- Saturnine
- 1000 Miles Away From You
- Learn About / She
- Mental Jungle
- You Want To Be Free
- Leaves
- Stay
- Strange Machines
- The Best Is Yet To Come
17.15 (PS) IGNITE
Galerie mit 15 Bildern: 17:15 PS Ignite - Summer Breeze 2014
Es gibt sicherlich nicht viele Bands, die über acht Jahre lang mit ein und der selben Platte touren können und trotzdem das Wohlwollen der Zuschauer in dem Maße genießen können wie IGNITE. Somit ist das 2006er Überalbum „Our Darkest Days“ auch auf der Stippvisite zum SUMMER BREEZE 2014 immer noch aktuell und immer noch kommen die Leute in Scharen. Doch IGNITE wussten, dass ihre Anhänger langsam ausgehungert sind und hatten neben den alten Überfliegern wie „Let It Burn“, „A Place Called Home“ oder „Veteran“, ohne die ein ordentliches Set der Band aus Kalifornien nicht komplett wäre, endlich neues Material im Gepäck. So ruhte der sonst sehr aktive Pit zu „Oh No Not Again! It’s Just Another Army Marching In“ für einige Minuten und der gesamte Platz lauschte andachtsvoll dem neuen Song, der zwar recht eingängig war, aber noch nicht an die Klasse des älteren Materials ran kam. Mit „Embrace“ wurde auch endlich mal wieder an die Die Hard Fans
gedacht und so konnte zum großen Finale „Veteran“ jeder glücklich ausrasten – und einen massiven Haufen auf den Wolkenbruch setzen, der kurz vorher eingesetzt hatte.
- Let It Burn
- Fear Is Our Tradition
- Poverty For All
- Run
- A Place Called Home
- Bleeding
- Burned Up
- Oh No Not Again! It’s Just Another Army Marching In (neuer Song)
- Are You Listening?
- By My Side
- Embrace
- My Judgement Day
- Know Your History
- Three Years
- Live for Better Days
- Veteran
17.45 (CS) GINGERPIG
Galerie mit 11 Bildern: 17:45 CS Gingerpig - Summer Breeze 2014
Boudewjin Bonebakker (krasser Name) hat sich leicht umorientiert. Früher, als er bei GOREFEST zockte, quälte er druckvolle Todesblei-Riffs aus seiner Klampfe. Heute fabriziert der Holländer mit GINGERPIG (krasser Name #2) Hardrock mit Blues-Anleihen und ganz viel 70er-Jahre-Flair – und greift selbst zum Mikro. Mit der neuen Band gehts also zurück zu den musikalischen Wurzeln. Das gesellt sich gut zur recht souverän rollenden Retro-Rock-Welle und somit auch zum immer breiter aufgestellten Summer Breeze. Vor dem Start hielt sich die Menschenmenge zwar noch in Grenzen, doch schon zu Beginn des Sets füllten sich die Reihen mehr und mehr. Fronter Boudewjin fragte dann auch erst mal, ob alle ihr Bier haben. So starteten GINGERPIG ihren Gig zu hochgereckten Bechern und siehe da, sogar die Sonne lugte interessiert aus der grauen Wolkendecke heraus. Auch das passte exakt zur chilligen Musik und Performance. Dementsprechend wurde im Publikum auch nicht wild abgefeiert, sondern zufrieden genickt und lässig getanzt. Genau diesen Stiefel zogen GINGERPIG konsequent durch und dafür gabs am Ende auch ein paar „Zugabe“-Rufe.
- Blind To Reason
- Run
- Dangling Man
- Dimlighted Heart
- Nothing
- Ugly Heart
18.15 (TS) THE AGONIST
Galerie mit 8 Bildern: 18:15 TS The Agonist - Summer Breeze 2014
Der Wettergott meinte es sehr gut mit den Kanadiern THE AGONIST. Denn pünktlich zu ihrem Showbeginn wurden auf einen Schlag wirklich sämtliche Schleusen geöffnet, so dass es in kürzester Zeit proppenvoll im Zelt war. Die von ihrer neuen Sängerin Vicky Psarakis gefrontete Band (ihre Vorgängerin singt mittlerweile bei ARCH ENEMY) legte sich entsprechend angestachelt direkt vom Start weg mächtig ins Zeug. Dank Senderanlagen und Funkmikro gabs keinerlei Hemmnisse für die wild kreuzenden Akteure und der Bassist wagte sich sogar mehrfach auf die im Graben stehenden Bassboxen vor. Direkte Reaktionen auf die Songs gab es anfangs aber nur bei den mit dem Material vertrauten Hardcorefans in den ersten fünf Reihen im Zentrum vor der Bühne – der Applaus zwischen den Songs wuchs aber mit jedem gespielten Song. Auf Bühnendeko in Form eines Backdrops oder ähnlichem wurde leider völlig verzichtet und auch in Sachen Ansagen zischen den Songs beschränkte sich die Band aufs Nötigste und wies nur auf ihr neues Album hin, dass Anfang November über Century Media veröffentlicht wird.
- Disconnect Me
- Dance Macabre
- Thank You, Pain
- Panophobia
- Gates Of Horn And Ivory
- Ideomotor
- Predator And Prayer
- … And Their Eulogies Sang Me To Sleep
- Buisness Suits And Combat Boots
18.20 (MS) GAMMA RAY
Galerie mit 17 Bildern: 18:20 MS Gamma Ray - Summer Breeze 2014
Na das war doch mal ein Empfang für die Hanseaten. Unter tosendem Applaus und GAMMA RAY-Sprechchören enterten die Herren die Main Stage und legen mit „Avalon“ sogleich ein dickes Pfund in die Waagschale. Das war der beste Beweis, dass auch Power Metal anno 2014 richtig gut funktioniert und ein willkommener Farbtupfen inmitten des modernen Core-Reigens war. Sichtlich begeistert ob der Reaktionen, führte Kai Hansen durch ein perfekt arrangiertes Power Metal-Gewitter. So war es auch kaum verwunderlich, dass Kai Hansen namentlich vom Publikum gefeiert wurde. Angeheizt vom dankbaren Publikum zauberte man einen Kracher nach dem anderen aus der Wundertüte und fegte über „I Want Out“ (HELLOWEEN) zur einer bombastisch inszenierten „Rebellion In Dreamland“. Damit waren dann auch die letzten Reihen angeheizt und schipperten gemeinsam mit dem Quartett zu einem gelungenen Festivalauftritt. GAMMA RAY waren erneut der Beweis, dass man auch mit traditionellem Heavy Metal noch immer und überall willkommen ist. Ein kurzweiliger Auftritt gespickt mit Hits.
- Avalon
- Hellbent
- I Want Out (Halloween Cover)
- Rebellion In Dreamland
- Master Of Confusion
- Man On A Mission
- To The Metal
- Send Me A Sign
19.00 (CS) ANNISOKAY
Galerie mit 11 Bildern: 19:00 CS Annisokay - Summer Breeze 2014
Die Post-Hardcore-Truppe ANNISOKAY hat hauptsächlich durch Miley Cyrus und Lady Gaga Cover auf sich aufmerksam gemacht. Nach dem Video zu „Wrecking Ball“, das mittlerweile bei 481.824 Klicks angekommen ist, bekam auch ihr 2012 veröffentlichtes Debüt Album „The Lucid Dream[er]“ mehr Aufmerksamkeit. Größere Show und längere Touren war die Folge. Dabei macht die fünfköpfige Truppe aus Halle nicht unbedingt etwas Außergewöhnliches: Moshparts und Breakdowns werden mit großen Melodien durchsetzt. Dazu gibt es grobe Shouts von Sänger Dave Grunewald und zuckersüßen Clean-Gesang von Gitarrist Christoph Wieczorek. Ziemlicher Standard also. Und auch live kann man nicht von einer Offenbarung reden. Zwar ging die Band mit viel Bewegungsdrang zu Werke und zeigte sich hervorragend aufeinander eingespielt, doch
wirkliche Glanzpunkte wurden keine gesetzt. Dass das Miley Cyrus Cover „Wrecking Ball“ als Anheizer gleich als drittes eingeschoben wurde, spricht Bände. Dass selbst der härteste Metaller den Text mitsang, spricht da wohl auch nicht für ANNISOKAY, sondern eben für die Songwriter von Miley Cyrus.
- Final Round
- Monstercrazy
- Wrecking Ball (Miley Cyrus)
- Day To Day Tragedy
- Anniversary
- Galaxy
- Sky
19.25 (PS) AUGUST BURNS RED
Galerie mit 24 Bildern: 19:25 PS August Burns Red - Summer Breeze 2014
AUGUST BURNS RED haben sich seit ihrer Gründung (2003) mit einer Ochsentour nach der anderen in den Metalcore Olymp (Bester Indikator dafür: über 1,7 Millionen Facebook Likes. Zum Vergleich MACHINE HEAD liegen bei rund 1,3 Millionen) gespielt und 2014 zum ersten Mal auch auf dem SUMMER BREEZE zu Gast. Dementsprechend groß war der Andrang auf der Pain Stage, als die Band nach einem unterhaltsamen Techno-Intro die ersten Töne des Openers „Internal Cannon“ in die Menge feuerte. Was folgte waren 60 Minuten Metalcore der Meisterklasse. Technisch versiert und tight wie Sau folgte eine Groove-Salve auf die nächste. Dabei gönnten die Amis zum Einstieg weder sich noch dem Publikum eine Verschnaufpause. Die ersten vier Songs kamen en block und mündeten im großartigen „Back Burner“ als vorläufigen Gipfel. Musikalisch ein Hochgenuss – menschlich unglaublich sympathisch. Sänger Jake Luhrs bedankte sich mehrfach sichtlich gerührt von dem überwältigenden Publikumszuspruch. Gekrönt wurde der Siegeszug von AUGUST BURNS RED durch einen unglaublich lauten Chor bei ‚Empire‘. Ein absoluter Gänsehautmoment. Bei einem kurzen Drum-Solo durfte noch Drummer Matt Greiner sein Können unter Beweis stellen, bevor es mit „White Washed“ in die Endrunde ging. AUGUST BURNS RED sind ein Livemonster, soviel ist klar!
- Internal Cannon
- Composure
- Fault Line
- Back Burner
- Beauty In Tragedy
- Marianas Trench
- Poor Millionaire
- Meddler
- Provision
- The Eleventh Hour
- Empire
- Spirit Breaker
- Drum Solo
- White Washed
19.30 (TS) EXCREMENTORY GRINDFUCKERS
Galerie mit 5 Bildern: 19:30 TS Excrementory Grindfuckers - Summer Breeze 2014
Eigentlich ist man zu glauben geneigt, die Kapazität der T-Stage wird nur für die Auftritte der GRINDFUCKERS immer wieder nach oben korrigiert. Schon lange, bevor der erste Ton aus der PA donnerte, war das Zelt bereits zum Bersten gefüllt und man durfte die opulente weihnachtliche Bühnendeko bestaunen. Genau, richtig gelesen! Noch vor zwei Jahren im Strandoutfit und Gummiente in Sommerstimmung, feierte man dieses Jahr einfach Weihachten. So kamen die teils neu formierten Grindfuckers dann auch festlich gekleidet auf die Bühne. Him war Christus und Christus ein Engel. Rob hatte sich an dem Abend mit dem Weihnachtsmann begnügt. Lange Rede, kurzer Sinn, die Grindfuckers sind zurück und drückten zu Beginn im Gestöber zweier „Schneekanonen“ ein Medley aus „Last Christmas“, „Fröhliche Weihnacht“ und „Klinglöckchen“ ins Rund. Danach gab es „Schnaps“! „Ihr seid so ruhig, das ist doch nicht Wacken hier, oder was?“ kokettierte Sänger Him und verursachte damit die totale Party-Eskalation. Das ohnehin schon prall gefüllte Zelt war komplett in der Hand der Band, und sogar das angrenzende Außenfeld wurde annektierte und selbst dort die Luft zum Brennen gebracht. Die Grindfuckers sind und bleiben die Mutter des Spaßes auf jedem Festival und markierten einen Höhepunkt des Freitages. Selbst nach dem abschließenden „Final Grinddown/Picknick“ ließen sich die Massen nicht beruhigen. Sänger Him nutze die Gelegenheit und ließ sich nach dem Set nochmal über die feiernde Menge tragen. Die Grindfuckers haben sich einmal mehr den Titel “Headliner der Herzen“ verdient. Für Fans sind die GRINDFUCKERS immer ein Besuch wert. Der Rest wird auch nach diesem Auftritt wenig mit den Jungs anfangen können.
- Last Christmas
- Fröhliche Weihnacht
- Klinglöckchen
- Schnaps
- Excrementory
- Nein, Kein Grindcore
- Looking For Grindcore
- Schämt Euch
- Heimscheißer
- Is Aber Nicht
- Grindcore Blitz
- Taschengeld
- Veganerweibchen
- Metal Im Blut
- Halb & Halb
- Vater Morgana
- Final Grinddown
- Picknick
20.15 (CS) CYRCUS
Galerie mit 15 Bildern: 20:15 CS Cyrcus - Summer Breeze 2014
Auf der großen Pain Stage bolzten noch AUGUST BURNS RED, als die Genre-Brüder CYRCUS die Camel Stage enterten. Zu diesem Zeitpunkt war den Rheinländern noch nicht bewusst, welche Abrisswirkung ihr Auftritt trotz musikalischer Standardkost erzielen sollte. Metalcore ist natürlich dafür bekannt, das Publikum ordentlich in Bewegung zu versetzen, doch die sukzessive Stimmungssteigerung war schon enorm. Los ging es mit einer überschaubaren Menge an Zusehenden. Weiter ging es mit einem Mini-Moshpit, in dem sich ein paar Verzweifelte schubsten. Dann plötzlich Schlag auf Schlag: Erst surften überraschenderweise ein paar Crowd-People, dann setzten sich einige Leute auf die Schultern anderer und mit einem Mal begann eine Polonaise, die ihren Radius immens vergrößerte, bis daraus ein waschechter Circlepit wurde, der sich zu einer Wall of Death entwickelte. Ähm, sind wir noch auf der Camel Stage? Fronter Jan konnte es selbst kaum glauben und ging sogar auf die Knie, um der Huldigung zu huldigen. Metalcore kann so harmonisch sein. Ansonsten boten CYRCUS geradlinigen Metalcore, das heißt: Melodien, Breakdowns, thrashiges Riffing, eingängige Refrains. Das alles mit cleaner Stimme und Gebrüll vorgetragen. Was recht öde klingt, wurde vom Publikum aber gut angenommen. Als Dankeschön wurden dann zwei EPs in die Menge geworfen. Lediglich die aufgrund des sich spontan ausweitenden Pits hoffentlich nur leicht verletzte Zuschauerin trübte das ausgelassene Gesamtbild, insgesamt haben CYRCUS aber, anders kann man es nicht sagen, heftig abgeräumt – und das auf der kleinsten Bühne des Festivals.
- We Run This Planet
- Echoes
- I Mean Like…Wow…And Stuff
- Dig A Ditch
- After The Rain
- Toy Gun In A Knife Fight
- From The Heart Of My Bottom
20.30 (MS) CARCASS
Galerie mit 6 Bildern: 20:30 MS Carcass - Summer Breeze 2014
Death Metal braucht keine Opulenz. Und wenn CARCASS nach gut 20 Jahren wieder live an den Seziertisch laden, sprechen nur messerscharfe Riffs und geniales Songwriting. Da braucht es keine ausladenden Bühnenaufbauten, Masken, Schminke, Kostüme oder nachterhellende Pyrowände; drei Backdrops im Bühnenhintergrund waren fast schon alles, was die Band neben der Musik aufgefahren hat. CARCASS sind zurück und haben nichts von ihrer musikalischen Genialität eingebüßt oder gar verloren – allein der spezielle englische Humor ist vielleicht noch schwärzer geworden. Flankiert von zwei dezenten Projektionswänden, thronten Bill Steer und Jeff Walker über dem Schaffen der Band, das den Death Metal nachhaltig geprägt und revolutioniert hat. Gänsehaut ist bereits beim Opener angesagt. Mit „Buried Dream“ war klar, dass Steer keine Mühe haben würde, das SUMMER BREEZE zu erobern. Selbst jüngere Zeitgenossen, die bei der Erstveröffentlichung des Songmaterials teilweise noch Sterne zählen durften, unterstützen die Briten bei den alten Klassikern textsicher. Die Setlist selbst war eine Zeitreise durchs Schaffen der Combo, wobei ein leichter Schwerpunkt auf den aktuellen Longplayer „Surgical Steel” gesetzt wurde. Gekrönt wurde dieser Abend von Steers pointierten Ansagen, und auch bei seinem Shirt lohnt sich das genauere Hinsehen, der Mann hat ein Auge fürs Detail! Einen finalen Höhepunkt fand das Death Metal-Urgewitter dann mit dem Übersong „Heartwork“, der vom Publikum entsprechend abgefeiert wurde. Good to be back! Diese Reunion verdient das Prädikat „Besonders wertvoll“.
- Buried Dreams
- Incarnated Solvent Abuse
- Cadaver Pouch Conveyor System
- This Mortal Coil
- Unfit for Human Consumption
- The Granulating Dark Satanic Mills
- Genital Grinder / Pyosisified (Rotten to the Gore) / Exhume to Consume
- Captive Bolt Pistol
- Corporal Jigsore Quandary / The Sanguine Article
- Heartwork
20.45 (TS) MAROON
Galerie mit 14 Bildern: 20:45 TS Maroon - Summer Breeze 2014
Nach den vielen Highlights des bisherigen Festivals gibt es leider schlechte Nachrichten aus dem Hause MAROON zu verzeichnen: Im Vorfeld wurde bekanntgegeben, dass ihr Auftritt auf dem diesjährigen SUMMER BREEZE der letzte der 16-jährigen Bandgeschichte innerhalb Europas sein wird. Umso größer war natürlich die Fanschar, die “das Sterben dieser alten Lady” miterleben wollte und MAROON bis zur letzten Minute gefeiert hat, als gäbe es kein Morgen mehr. Wer einen Rundumschlag von den Werken „Antagonist“ bis „Order“ erwartet hatte, wurde zwar enttäuscht, aber in 45 Minuten hätte man ohnehin nicht allen Veröffentlichungen gerecht werden können – vielmehr bestand das Set aus Songs der vergangenen zehn Jahre. Andre und Tom werden in Zukunft mit anderen Projekten zu hören sein, aber bei Kultwalzen wie „Stay Brutal“ und „The Worlds Havok“ wurde unmissverständlich klar, dass da eine Lücke zurückbleiben wird, die kaum eine andere Band und kein anderer Hüftschwung füllen kann! Und Ansagen wie „Ich möchte, dass ihr euch jetzt ins Gesicht tretet!“ hört man ja sonst auch nicht alle Tage und mit „Wake Up In Hell“ verabschiedete sich die Band fulminant.
- Intro
- And If I Lose, Welcome Annihilation
- The Iron Council
- Without A Face
- (Reach) The Sun
- Annular Eclipse
- Endorsed By Hate
- Stay Brutal
- The Worlds Havok
- At The Gates Of Demise
- Wake Up In Hell
21.30 (CS) MOTORJESUS
Galerie mit 9 Bildern: 21:30 CS Motorjesus - Summer Breeze 2014
Es schien einen Haufen Leute zu geben, denen CARCASS wumpe, MAROONs Abschieds-Show egal und HYPOCRISY völlig gleich waren. Unglaublich, wie voll der Platz vor der Camel Stage war, als MOTORJESUS in die ersten Riffs von „Motor Discipline“ einstiegen! Die grundehrliche Einstellung und der Dicke-Eier-Rock vom ersten und bis dato letzten Auftritt der Gladbacher vor drei Jahren muss sich wohl herumgesprochen haben. Frontröhre Chris Birx war selbst vom immensen Zuspruch überrascht, was ihn und seine Begleitband jedoch nicht aus dem Konzept brachte. Eine halbe Stunde lang brieten MOTORJESUS bollernden Rotzrock mit Attitude über den Äther und vergaßen dabei nicht, auch zwischendurch für Spaß zu sorgen. Zugegeben: die Nummer mit dem ins Publikum geworfenen Dosenbier aus der Aldi-Tüte hat er zwar 2011 schon gebracht und so langsam könnte man sich mal etwas Neues als Kalauer einfallen lassen. Auf der anderen Seite: Wenn es funktioniert, wieso nicht? Der Mann weiß halt, wie man sich Freunde macht. Mit vorrangig von den letzten zwei Alben gespielten Songs und dem Bud Spencer, Terrence Hill und Bruce Lee gewidmeten „Fist Of The Dragon“ haben MOTORJESUS an diesem Abend sicherlich auch einige neue Fans hinzugewonnen.
- Motor Discipline
- Trouble In Motor City
- Speed Of The Beast
- Fist Of The Dragon
- King Of The Dead End Road
- The Run
- A New War
21.50 (PS) HYPOCRISY
Galerie mit 5 Bildern: 21:50 PS Hypocrisy - Summer Breeze 2014
HYPOCRISY ist eine jener Bands, die man gefühlt mehrmals pro Jahr erleben kann, ohne jegliche Anzeichen von Langeweile dabei zu verspüren. Eine Meinung, die anscheinend viele auf dem SUMMER BREEZE teilten, denn schon in der Umbaupause versammelte sich eine ordentliche Anzahl an Zuschauern vor der Pain Stage. Pünktlich zum Beginn war es zappenduster in Dinkelsbühl und das HYPOCRISY-Logo zeichnete sich im blauen Nebel auf der Bühne ab; optimale Voraussetzungen für einen atmosphärischen Auftritt. Mit „End Of Disclosure“ eröffneten die Schweden dann auch mächtig und fanden ein Meer von Headbangern vor sich wieder, ehe bei „Valley Of The Damned der Pit losbrach. Nach diesem Doppelschlag wurde mit „Fractured Millenium“ die erste altgediente Hymne abgefeuert. Überhaupt lieferten Herr Tätgren und Co. eine wahrlich schmackhafte Mischung aus alten Großtaten und den dazu entsprechenden Pendants aus der Neuzeit ab. Ob „Fire In The Sky“ oder „The Eye“, hier wurde alles in Grund und Boden gefeiert, trotz nicht ganz optimalen Sounds. Geschenkt, die Stimmung befand sich bereits nach kürzester Zeit gefährlich nahe am Maximum. Auf Platte schon gnadenlos geil, zeigten die melodischen Death Metal-Granaten gerade auf großer Bühne und unter freiem Himmel ihr wahres Potential. Auch immer wieder grandios: Das ungestüme „Warpath“, bei dem der Pit nochmal so richtig Fahrt aufnahm. Peter heimste mit seinen Ansagen, die zwar jedes Mal dieselben sind, und Bier in der Hand ein ums andere Mal lauten Jubel und Sympathiepunkte ein. Von tiefen Augenringen gekennzeichnet, feuerte er bestens gelaunt das Publikum unerbittlich zu immer größeren Euphorieleistungen an. Hier und heute zeigte sich, dass es nicht immer die opulente Bühnenshow benötigt, um einen Abriss an Auftritt hinzulegen, sondern manchmal reichen schlicht und ergreifend gute Songs und sympathische Musiker mit Spielfreude aus. Den Abschluss besorgte schließlich „Eraser“, nach welchem HYPOCRISY die Bühne unter Zugaberufen verließen.
- End Of Disclosure
- Valley Of The Damned
- Fractured Millenium
- Killing Art
- The Eye
- Warpath
- Fire In The Sky
- Final Chapter
- Roswell 47
- Adjusting The Sun
- Eraser
22.00 (TS) AHAB
Galerie mit 9 Bildern: 22:00 TS Ahab - Summer Breeze 2014
Minutenlanges Meeresrauschen leitete die Show der freudig erwarteten Funeral Doom-Helden ein, bevor das Schiff dann pünktlich um 22 Uhr für seine 45minütige Fahrt ablegte. Im Bühnenhintergrund prangte das Bandlogo und die Backline wurde links und rechts von je einem mannshohen Aufsteller mit Ankermotiv flankiert. „The Divinity Of Oceans“ eröffnete das Konzert programmatisch und trotz des extremen Kontrasts zu den davor extrem zerstörerisch agierenden MAROON war das Zelt schnell in der hynotisch-magischen Atmosphäre AHABs versunken. Die Stimmung changierte zwischen ruhig-melancholischem Dümpeln bis hin zu brachialen Brechern in aufgewühlter See und die Band spielte sich mehr und mehr in einen Rausch. Extremen Bewegungsdrang verspürte keiner der Musiker, das hätte aber auch nicht ins stoisch-leidenschaftliche Bild gepasst. Mit der OMEGA MASSIF-Coverversion „Wölfe“ unterstrichen AHAB lautstark ihr Bedauern über die Absage und Auflösung der Kollegen, bevor sie mit „The Hunt“ zum Schluss kamen.
- The Divinity Of Oceans
- Deliverance (Shouting At The Dead)
- Nickerson’s Theme
- Wölfe
- The Hunt
22.45 (CS) THE IDIOTS
Galerie mit 12 Bildern: 22:45 CS The Idiots - Summer Breeze 2014
Ein Teil der Geschichte der Deutschpunk-Szene war zu Gast auf der Bühne des SUMMER BREEZE. Schafft die Kamele zur Seite, hier kommen THE IDIOTS. Einige würde die Entscheidung der Festivalveranstalter, die Truppe ins Billing zu holen, vielleicht als idiotisch einzustufen, doch Frontmann Sir Hannes und seine Mitstreiter scheinen eine ansehnliche Fanschar zu haben. Zwar gibt es durchaus angenehmere Slots als einen parallelen Auftritt zu MACHINE HEAD, aber wer so lange dabei ist, hat auch sein Gefolge. Der Platz vor der Bühne war entsprechend gut gefüllt, als THE IDIOTS mit „Der S04 und der BVB“ in ihr zehn Songs umfassendes Set starteten. Bei „Selbstmord“ gesellte sich Hannes mit freiem Oberkörper an die Absperrung und grölte bei den Fans in den vorderen Reihen – Hautkontakt und Speichelregen inklusive. Eine THE IDIOTS-Show ist also spürbar…und schmeckt auch ordentlich, denn zu „Tage ohne Alkohol“ wurde von einer barbusigen und zugleich maskierten Dame Dosenbier verteilt. Die Leute haben gemosht, der Gitarrist ist beim Solo komplett ausgeflippt und ekstatisch umhergehüpft und der Schreihals am Mikro gab sich so einigen Körperzuckungen hin. Wobei Schreihals schon ganz wörtlich gemeint ist, denn die Vocals waren zum einen zu laut, zum anderen schon vom Klang her mehr als anstrengend. Nun, wem gefällt’s. Die Nummer „Emmy oh Emmy“ fiel rhythmisch aus dem Rahmen, während „E.D.E.K.A.“ den „Stumpf ist Trumpf“-Preis absahnte. Hach, und drüben spielten MACHINE HEAD.
- Der S04 und der BVB
- Nuclear War
- Selbstmord
- Verseucht
- Fleischwolf
- Emmy oh Emmy
- Schweine ins Weltall
- Heavy Metal Psycho Punk
- Tage ohne Alkohol
- E.D.E.K.A.
22.55 (MS) MACHINE HEAD
Galerie mit 43 Bildern: 22:55 MS Machine Head - Summer Breeze 2014
Im letzten Jahr hat das SUMMER BREEZE mit IN FLAMES schon einen großen Wurf in Sachen Headliner gelandet, dieses Jahr zog man mit MACHINE HEAD eine noch größere Nummer aus dem Hut. Sowohl die Vorfreude als auch die Erwartungshaltung waren also immens und ohne in die totale Lobhudelei zu verfallen: keines von beiden wurde enttäuscht. Schon der Bühnenaufbau mit dem Bandlogo allenthalben auf Backdrop, Fahnen hier und da und riesigen MH-Gitarrenboxen-Türmen rechts und links versprach viel und ließ den Platz vor der Main Stage bereits Minuten vor dem Start „Machine-Fuckin’-Head“ im Chor skandieren. Pünktlich zur anvisierten Uhrzeit erklang das Intro zu „Imperium“. Was dann folgte, spiegelte nur zu gut wieder, wieso MACHINE HEAD aktuell einer der besten Acts im Metal ist. Von Beginn an hatten die Bay-Area-Thrasher die Fans absolut im Griff und ließen im Pit ständig den Punk abgehen. Ein derartiges Rumgeschiebe und -gehüpfe konnten auf dem SUMMER BREEZE bisher allenfalls Kapellen wie LAMB OF GOD, HATEBREED oder natürlich HEAVEN SHALL BURN überbieten. Dabei kam es nicht einmal auf aufwändiges Stage-Acting oder tonnenweise Pyros an: weder Robb Flynn noch Phil Demmel noch der dieses Jahr neu hinzugekommene Basser Jared MacEachern mussten allzu oft ihren Bewegungsradius ändern, um den Platz zum Ausrasten zu bringen. Was nicht bedeutet, dass die drei Herren Gas gaben, als gäbe es kein Morgen. Vor allem vom Herrn Demmel hätte man sich deutlich mehr Teilnahme am kollektiven Ausrasten gewünscht. Zu Dave McClains präzise hämmerndem Drumming sowie der sorgsam inszenierten Lichtshow, die vor allem Flynn und Demmel bei Solo-Ausflügen ins rechte Rampenlicht rückte, besorgte den Rest die exquisite Setlist und eine ton- und treffsichere Band. Selbst der zwischendurch einsetzende Regen (bei „The Blood, The Sweat, The Tears“ öffneten sich kurzzeitig alle Schleusen) tat der Feierlaune keinen Abbruch. Neben all dem Spaß blieb auch noch Zeit für bedächtige Momente: vor „Darkness Within“ setzte Flynn zu einer kleineren Ansprache über den Zusammenhalt und die Freiheit im Heavy Metal an und “Aesthetics Of Hate” widmete der Fronter Dimebag Darrell. Highlight des Gigs, wenn nicht sogar eines der Highlights des diesjährigen Festivals, war das IGNITE-Medley aus “Darkest Days” und „Bleeding“, für das eigens IGNITE-Sänger Zoltan Téglás auf die Bühne kam. Mit „Old“ feierte man das 20-jährige Jubiläum von „Burn My Eyes“ und „Halo“ ließ schlussendlich die Hauptbühne in einem Meer aus Konfettiregen und Kunstnebel untergehen. Einen Wermutstropfen gab es aber doch. MACHINE HEAD gaben nicht nur keine Zugabe, sondern verschwanden sogar einige wenige Minuten vor dem offiziellen Ende hinter der Bühne. Trotzdem bleibt festzustellen. Machine-Fuckin’-Head: un-fuckin’-fassbar gut.
- Imperium
- Beautiful Mourning
- Locust
- The Blood, The Sweat, The Tears
- Ten Ton Hammer
- Darkness Within
- Bulldozer
- Killers & Kings
- Davidian
- Aesthetics Of Hate
- Old
- Darkest Days / Bleeding
- Halo
23.15 (TS) DIE KASSIERER
Galerie mit 7 Bildern: 23:15 TS Die Kassierer - Summer Breeze 2014
Es gibt nur wenige Dinge, auf die man sich immer verlassen kann, aber Wolfgang „Wölfi“ Wendland und DIE KASSIERER haben die Fans, die sich für sie und damit an diesem Abend auch gegen MACHINE HEAD, welche zeitgleich auf der Mainstage gespielt haben, nicht enttäuscht. Während der wohl gefeiertste Nackedei zum „Physikalischen Intro“ noch bekleidet auf die Bühne kam, wurde es vor eben dieser richtig gemütlich. Die Anwesenden konnten es gar nicht erwarten, den Sänger entblößt zu sehen und die Band und ihre doch stark polarisierenden Songs abzufeiern. Begrüßt wurde das Publikum mit: „Ihr könnt euch alle ausziehen, das Zelt ist beheizt!“ und schon zum dritten Song fielen kurzzeitig die Hüllen – sowohl auf der Bühne, als auch davor. Ein weiteres Mal stellte die Gruppe ihre Live-Qualitäten unter Beweis und die komplette Stunde war ein gegröhltes und belustigtes seliges Miteinander, bei dem die obligatorischen Zwischenansprachen sowie ein Best-Of-Querschnitt durchs Schaffen der KASSIERER nicht fehlen durften.
- Physikalisches Intro
- Besoffen Sein
- Sex Mit Dem Sozialarbeiter
- Quantenphysik
- Gehirnvolumen
- Blumenkohl Am Pillemann
- Mach Die Titten Frei, Ich Will Wichsen
- Im Sauerland Kann Man Teleportieren
- Sonnenfinsternis In Lissabon
- Arsch Abwischen
- Drillinstructor-Song
- Ich Fick Dich Durch Die Ganze Wohnung
- Mathe-Genie
- Kein Geld Für Bier
- Das Schlimmste Ist, Wenn Das Bier Alle Ist
- Ich Töte Meinen Nachbarn Und Verprügel Seine Leiche
- Schnaps Und Bier
- Großes Glied
- U.F.O.
- Smoke On The Water / Tot, Tot, Tot
- Stinkmösenpolka
00.15 (CS) HIS STATUE FALLS
Galerie mit 21 Bildern: 00:15 CS His Statue Falls - Summer Breeze 2014
Im Anschluss an DIE KASSIERER konnte man sich auf der benachbarten Camel Stage das komplette Kontrastprogramm zum Punk im Rahmen elektronischer Klänge servieren lassen. Das Saarländer Quintett von HIS STATUE FALLS gesellt sich in die Riege der Post Hardcore- und Techcore-Ecke und lieferte an diesem Abend ihre Mischung aus eingängigen Elektroklängen und tanzbaren Rhythmen. Nach und nach füllten sich die Ränge – besonders nach Ende des MACHINE HEAD-Gigs blieben viele der vorbeilaufenden Festivalbesucher zunächst nur interessiert und stellenweise auch begeistert bei den Tönen der jungen Garde hängen. Der Split am Mikro zwischen Dennis Fies und Jan Vergin hat prinzipiell ganz gut funktioniert, aber beim Cleangesang sollten sich die Jungs für ihre Auftritte vielleicht besser eine andere Alternative überlegen: Dennis’ Gesang war sowohl live, als auch „Playback“ zu vernehmen, was die Live-Performance stellenweise ziemlich schief werden ließ und leider nicht ganz ausgereift rüberkam. Doch der Rest hat gepasst und mit Sample-, Keyboard- und Synthie-Einlagen konnten die Zuschauer sogar zu einer kleinen Wall of Death animiert werden. Last but not least legten HIS STATUE FALLS mit „What We Had Is Gone“ die schnellste Nummer ans Ende ihres Sets und setzten damit alles daran, die kurzweilige Show mit einem Knall zu beenden.
- Intro
- I Am The Architect
- Pictures
- Mistaken For Trophies
- My Way / My Rules
- The Missing Piece
- Breathe In, Breathe Out
- What We Had Is Gone
00.30 (PS) DEVIN TOWNSEND PROJECT
Galerie mit 10 Bildern: 00:30 PS Devin Townsend Project - Summer Breeze 2014
Schon während des MACHINE-HEAD-Gigs flimmerte eine skurril anmutende Dia-Show über den Beamer auf die im Hintergrund der Pain Stage aufgespannte Leinwand. Die muntere Photoshop-Parade zeigte Devin Townsends Kopf im Kontext verschiedenster Motive mit Anspielungen auf die Pop-Kultur, beispielsweise als „Djent Djedi“ oder Jabba the Hutt im „Star Wars“-Universum. Als der Kanadier dann endlich persönlich die Bühne enterte, stimmte er das Publikum zunächst mit einer kleinen Rede auf die bevorstehende Show und insbesondere seinen unkonventionellen Sinn für Humor ein. Mit „Seventh Wave“ setzte das DEVIN TOWNSEND PROJECT dann eine ultrafette Soundwalze in Bewegung, die von Anfang bis Ende erbarmungslos alles niederwalzte. Egal ob ursprünglich unter dem Namen DEVIN TOWNSEND, DEVIN TOWNSEND BAND oder jüngst DEVIN TOWNSEND PROJECT veröffentlicht, der musikalische Tausendsassa verfügte über ein breites Repertoire an Stücken, die technischen Anspruch mit eingängigen Melodien und einem fetten Groove kombiniert und ein wahres Fest für Freunde anspruchsvoller Prog-Kompositionen darstellten. Zwischendurch zog er dann viele liebgewonnene Rockstar-Klischees durch den Kakao und ließ bei aller Genialität immer wieder jene Extraportion Wahnsinn durchblicken, auf der sich sein Ruf als verrückter Professor der Prog-Welt begründet. Seine außerirdische Handpuppe Ziltoid kam dieses Mal nicht zum Einsatz, dafür bat Devin gleich mehrfach einen ungleich hübscheren und sympathischeren Gast zu sich auf die Bühne: Die wundervolle Anneke van Giersbergen unterstützte viele der Stücke mit ihrem Gesang. Beim Refrain von „Numbered“ stimmten die Zuschauer lautstark mit ein und sorgte damit für einen echten Gänsehaut-Moment. Einzigartig waren auch die launigen Sprüche in Richtung der rotgekleideten Security-Leute im Bühnengraben, die Devin Townsend am Ende sogar erfolgreich zu einer kurzen Tanzeinlage animierte. Mit dem Übersong „Grace“ beendeten sie ihr reguläres Set, und der sympathische Querkopf musste sich dann auch nicht lange um eine Zugabe bitten lassen. Das bluesig angehauchte „Bad Devil“ setzte den perfekten Schlusspunkt unter eine abgedrehte Prog-Show der Extraklasse.
- Seventh Wave
- War
- Regulator
- Deadhead
- Numbered
- Supercrush
- Kingdom
- Juular
- Grace
- Bad Devil
00.45 (TS) INSOMNIUM
Galerie mit 11 Bildern: 00:45 TS Insomnium - Summer Breeze 2014
INSOMNIUM sind wie guter Wein, je älter desto besser! Bester Beweis ist ihr unlängst veröffentlichtes Album „Shadows Of A Dying Sun“. Wie schon vor zwei Jahren grüßten die Finnen von der Bühne im Zelt, diesmal jedoch als vorletzte Band des Abends. Und sie wurden der Position gerecht: „The Primeval Dark“ eröffnete einen gelungenen Auftritt, bei dem sich die Gitarristen in Posen warfen, als wenn es kein Morgen gäbe. Bassist und Sänger Niilo hingegen spielte sich nicht nur in die Herzen der Fans, sondern versuchte sich auch mittels kurzen, teilweise deutschen, Ansagen in diese zu reden, was inmitten des Sets etwas missglückte. Bei „Only One Who Waits“, mit dem zum vorletzten Album zurückgegangen wurde, streikten zwischenzeitlich leider beide Gitarren. Nach anfänglicher Verunsicherung versuchte Niilo die Zeitlücke zu überbrücken (erster Satz: „Please buy our merchandise“), was etwas ungrazil daherkam. Anschließend öffneten die Finnen mit wiedererstarkter Gitarrenfront durch „Down With The Sun“ und „Ephemeral“ dann aber wieder die dunkel-melancholische Hitkiste. Das Wechselspiel zwischen groovenden, nach vorne preschenden Parts und hochmelodischen Refrains funktionierte wieder bestens. Die Leute waren gut drauf und strapazierten ihre reichlich geölten Stimmbänder beim abschließenden „One For Sorrow“ nochmals, wobei die Begleiterscheinungen den Eindruck entstehen ließen, dass man INSOMNIUM schon in besserer Verfassung gesehen hat.
- The Primeval Dark
- While We Sleep
- Only One Who Waits
- Down With The Sun
- Revelation
- Unsung
- Ephemeral
- The Promethean Song
- Drawn To Black
- Mortal Share
- One For Sorrow
Bei Malrun ist euch ein kleiner Fehler unterlaufen.Jacob Løbner ist nicht mehr in der Band. Nicklas Sonne ist der neue Mann am Mikro.