Summer Breeze
der große Summer Breeze Festivalbericht 2011
Konzertbericht
In seiner 14. Auflage präsentierte sich das SUMMER BREEZE in Dinkelsbühl wieder von seiner besten Seite: Mehr als einhundert Bands auf vier Bühnen, eine gelungene Organisation, viele Attraktionen rund um das Gelände und ein ganz besonderes Publikum waren Mitte August der Garant für ein rundum gelungenes Festival und eine tolle Stimmung.
Das Team von metal.de war für euch wieder mitten im Geschehen: Einmal an unserem Stand, an dem Ihr uns so zahlreich besucht habt und jede Autogrammstunde zu einem Event habt werden lassen. Einen Blick hinter die Kulissen bekommt Ihr in unserem ausführlichen Stand-Special zum SUMMER BREEZE 2011 sowie durch den kleinen Live-Blog vom Donnerstag, Freitag und Samstag. Natürlich waren wir für Euch bei den Auftritten von JEDER Band: Von der Blaskapelle Illenschwang über die Kandidaten des NEW BLOOD AWARDs bis hin zu den Highlights MARDUK, IN EXTREMO, SUICIDAL TENDENCIES, HAMMERFALL, HATEBREED, BOLT THROWER, AS I LAY DYING, TARJA und und und…
Auf den folgenden Seiten findet Ihr in Wort und Bild unseren umfassenden Bericht vom Geschehen. Der Bericht ist dieses Jahr in Zusammenarbeit mit dem SUMMER BREEZE und Thomas Jentsch entstanden. Als weiteres Novum haben wir alle Bilder in Galerien zusammengefasst. Klickt Euch in Ruhe durch und lasst die Auftritte und Ereignisse Revue passieren – es lohnt sich!
Viel Spaß beim Lesen wünscht Euch
Euer metal.de-Team
Mittwoch, 17.08.2011
BLASMUSIK ILLENSCHWANG, DAVIDIAN, STEVE FROM ENGLAND, SHEAR, KILT, ARCTURON, DEZPERADOZ, FAREWELL TO ARMS, MELECHESH, SCAR SYMMETRY, DESTRUCTION, VADER, HELL, SYLOSIS
Impressionen vom Mittwoch
Galerie mit 7 Bildern: Impressionen: Mittwoch - Summer Breeze 2011
Galerien vom Mittwoch – Galerien vom Donnerstag – Galerien vom Freitag
Galerien vom Samstag
14.00 (Camel Stage) MUSIKVEREIN ILLENSCHWANG
Rituale sind wichtig im Leben. Und so gehört es für viele Leute, die das Summer Breeze jedes Jahr auf dem Plan haben, eben auch dazu, den Auftakt mit dem Musikverein Illenschwang zu begehen. Dirigent und Sänger Harich Günther hatte mit seiner Kapelle auch von Anfang an volles Haus und dementsprechend leichtes Spiel. Es wurden direkt erste Circlepits gesichtet, die Polonaise zog launige Runden durchs Publikum und während der einstündigen Show kam es bereits zu mindestens drei Walls Of Death! Die lustigen Mannen sind mittlerweile sogar soweit, dass sie ihr Merch auf dem Festival feilbieten, dieses Jahr gabs neben der aktuellen CD nämlich auch Shirts und Mützen. Als Vollprofis mit zig Auftritten pro Jahr haben sie natürlich auch Wünsche erfüllt und so durften dann auch Standards wie der Zillertaler Hochzeitsmarsch nicht fehlen. Ozapft is!l
15.00 (Party Zelt) DAVIDIAN
Galerie mit 5 Bildern: Davidian - Summer Breeze 2011
Bei prächtigem Wetter am ersten Festivaltag hatten DAVIDIAN die Ehre den NEW BLOOD AWARD und somit das Festival zu eröffnen. Welchen Stellenwert der Contest mittlerweile hat, war am gut gefüllten Rund zu bestaunen. Angesichts des in diesem Jahr vergrößerten Zeltes ein perfekter Start für die Schwaben. Nervosität war den Jungs trotz der imposanten Kulisse aber kaum anzumerken. So ging es von der ersten Minute an mit Vollgas nach vorne und die Matten kreisten im Takt. Ganz unbekannt schien die Band dem Publikum nicht zu sein. So war es kaum erstaunlich, dass Kracher wie „Fake Society“ und „Manmade Hell“ deutlichen Zuspruch fanden. Sichtlich angetan von den Reaktionen der schon jetzt wild moshenden Masse, liefen DAVIDIAN zur Höchstform auf. So war es schließlich auch eine logische Konsequenz, dass sich dank den erdigen Thrashsalven von der Bühne der erste Circlepit bildete. DAVIDIAN wurden schließlich nach knapp 30 Minuten und einer überzeugenden Leistung verabschiedetet und markierten einen starken Einstand für das SUMMER BREEZE 2011.
Setlist:
Intro
Breeding Insecurity
Vicious Circle
Fake Society
Constricted Vision
Manmade Hel
15.50 (Party Zelt) STEVE FROM ENGLAND
Galerie mit 7 Bildern: Steve From England - Summer Breeze 2011
Mit Hardcore Punk war jetzt gleich mal Kontrastprogramm angesagt und STEVE FROM ENGLAND wurden als zweite Band des noch frühen Nachmittags förmlich auf die Bühne gebrüllt. Leider hatten die jungen Herren nicht den besten Start, sondern direkt mit einigen Soundproblemen zu kämpfen, die sich allerdings im Laufe des Sets schnell verflüchtigten. Angeheizt von einem gönnerhaften Publikum, liefen die fünf Herren zu absoluter Topform auf. Getreu dem Motto „Rechts vorbei und Spaß dabei!“ donnerten STEVE FROM ENGLAND völlig enthemmt auf ihrer Autobahn von Song zu Song und sorgten für ein tobendes Publikum. Die leichten Startschwierigkeiten am Anfang waren denn auch schnell vergessen. Routiniert und mit jeder Menge Pfeffer im Allerwertesten brannte das Quintett ein überzeugendes Hardcore-Feuerwerk ab, das sich gewaschen hatte und setzen einen Glanzpunkt des noch jungen ersten Festivaltages. Auch das Publikum hatte die Mannen nun vollends ins Herz geschlossen und schmetterte die ersten Zugabe-Rufe.
Setlist:
Intro
Into Every White Ocean
Waste Away
Lighthouse
Enlightenment
Final Kiss
Tire Traces
Your Favourite Book
Deliverance
16.40 (Party Zelt) SHEAR
Galerie mit 5 Bildern: Shear - Summer Breeze 2011
SHEAR hatten mit gut 2000 zurückgelegten Kilometern und 30 Busstunden Fahrtzeit die mit Abstand längste und sicherlich auch stressigste Anreise der heutigen NEW BLOOD Bands hinter sich. Dafür alle Daumen hoch und Respekt vor diesem Engagement. Sichtlich motiviert enterten die fünf Herren um Frontdame Alexa die Bretter und legten mit dem Opener „Someone Else’s Eyes“ mächtig los, was vom Publikum mit anerkennendem Beifall belohnt wurde. Leider schoss Sängerin Alexa zuweilen etwas über das Ziel hinaus und schien die Anreisestrapazen nicht ganz so gut verdaut zu haben wie ihre Bandkollegen. Nichtsdestotrotz erholte sich die hübsche Blondine im Laufe des Sets und fand zunehmend zu ihrer stimmlichen Stärke zurück. Stilistisch bewegten sich die Finnen im Melodic Death-Fahrwasser und ließen zum Ende des Sets keine Zweifel aufkommen, dass sich die lange Anreise gelohnt haben sollte. So war es auch kaum verwunderlich, dass das Publikum die anfänglichen stimmlichen Patzer schnell entschuldigte und einen soliden Auftritt geboten bekam.
Setlist:
Someone Else’s Eyes
The Awakening
In Solitude
Scorched
Wounded
17.30 (Party Zelt) KILT
Galerie mit 5 Bildern: Kilt - Summer Breeze 2011
Als nächstes gingen nun KILT aus Kiel an den Start und hatten die bis dato kräftigste Crowd vor der Bühne versammelt – was wohl auch daran lag, dass sich die meisten mittlerweile häuslich auf dem Campingplatz eingerichtet hatten und sich vollends den Bands widmen konnten. KILT sollten die Erwartungen der Fans an diesem frühen Abend vollends erfüllen, soviel sei schon vorweggenommen. KILT ließen von Beginn an keine Zweifel aufkommen, dass man wild entschlossen war, die Menge im Sturm erobern zu wollen, was mit Ansagen und tight gespielten Death Metal-Krachern hervorragend gelang. „From The Abyss“, „Worlds Collide“ und „Enslaved By A Slave“ waren derartige Anheizer, dass sich der Moshpit bis an die Grenzen des Zeltes ausdehnte. Die fünf Jungs hatten sichtlich Spaß am heutigen Abend und ließen wenig Zweifel daran, dass man sich neben STEVE FROM ENGLAND als heißen Anwärter für den Sieg beim NEW BLOOD AWARD empfehlen wollte. Well done boys!
Setlist:
From The Abyss
Worlds Collide
Enslaved By A Slave
Down In The Masses
18.20 (Party Zelt) ARCTURON
Galerie mit 5 Bildern: Arcturon - Summer Breeze 2011
Während KILT mächtig Eindruck gemacht hatten und zum Ende gar noch mit Zugaberufen verabschiedet wurden, hatten ARCTURON als fünfte Teilnehmer des New Blood Awards da schon mehr mit dem Publikum zu kämpfen. Selbiges tröpfelte nur langsam herein, als die jungen Schweizer mit „Pleasures Of The Earth“ ihr Set begannen. Doch von der etwas ausgedünnten Menge ließ sich das Quartett nicht beirren und lieferte bei glasklarem Sound, der vor allem die Soli herrlich perlend hervortreten ließ, eine solide Show ab. Vor allem Fronter Aljosha Gasser war ständig auf Interaktion mit dem Publikum aus, das es ihm mit fortlaufender Show auch immer mehr dankte. Das kleine Tanz Pit zu „Gryfius“ entwickelte sich bald zu einem ansehnlichen Mosh Pit und spätestens beim schnellsten Song „The Dissenter“ konnte man die Anzahl der fliegenden Mähnen nicht mehr an zwei Händen abzählen. Auch wenn es mit dem Sieg letztendlich nichts geworden ist: für ARCTURION hat sich die weite Anreise aus der Schweiz definitiv gelohnt.
Setlist:
Intro
Virus
Pleasures Of The Earth
Gryfius
The Eight Horns Conflict
The Dissenter
Glorious Passion
18.45 (Camel Stage) DEZPERADOZ
Galerie mit 4 Bildern: Dezperadoz - Summer Breeze 2011
Die Gesetzlosen aus Heidelberg traten in adäquater Kleidung zu ihrer Show auf der Camel Stage an, die sie dann auch noch mit diversen Accessoires ausgeschmückt hatten. Cowboyhüte und -stiefel, Lederhosen und –mäntel sowie ein entsprechendes Backdrop waren ja zu erwarten. Aber der Mikroständer von Sänger Alex Kraft in Form eines Gewehrs, der Rinderschädel am Mikroständer des Bassisten, die Strickschlinge an der Gitarrenbox und auch die Hörner am übergeilen Sonnengelb-Metallicfarbenen Ludwig-Drumkit waren schon Hingucker. Los gings natürlich mit nem Mundharmonika-Intro a la Morricone, bevor sie ihren Gäulen dann die Sporen gaben und mit dem programmatischen „Wild Times“ losgaloppierten. Die Band kam vom Start weg gut an, gewann aber mit jedem ihrer vier Sets sogar noch mehr Publikum für sich. Smart beendeten sie jedes Segment mit einer Coverversion und sorgten u.a. mit einem Banjo-Einsatz für Abwechslung.
Setlist 1: Intro, Wild Times, Hate, OK Corall, Ghostriders In The Sky
Setlist 2: Intro, Rattlesnake, First Blood, Wild Bunch, Riders On The Storm
Setlist 3: Intro, March To Destiny, Hellbilly, Dead Man Walkin, Rawhide
Setlist 4: Intro, Rattlesnakeshake, Dust Of History, Gomorrha, Cotton Eye Joe
19.10 (Party Zelt) FAREWELL TO ARMS
Galerie mit 8 Bildern: Farewell To Arms - Summer Breeze 2011
Die frenetische Begrüßung durch eine nicht ganz kleine Fangruppe gleich zu Anfang des Sets ließ zwar bereits auf einige Bekanntheit von FAREWELL TO ARMS schließen, aber Heidewitzka: was dieser Metalcore-Fünfer mit lediglich vier Songs ablieferte, ist sichtlich jedem und jeder des anwesenden Junkvolks wie ein ganzer Bottich eiskalten Bieres an diesem heissen Tag reingelaufen! Über die gesamten 25 Minuten hatten FAREWELL TO ARMS die Menge fest im Griff. Technisch tight aufgelegt gab sich jeder der Beteiligten als Aktivposten auf seiner jeweiligen Position und auch bei den zahlreich erschienen Fans gab es keinen Stillstand. „Stick To Nothing“ und „Waiting Till The Sky Falls“ wurden fast durchgängig mit Circle Pits quittiert, in „From Init To Exit“ spielte fast die Hälfte Hüpfburg und die vor „Between The Walls Of Ruins“ vom Fronter Dominik Martin angekündigte Wall Of Death mochte gar nicht abebben, sondern endete im heillosen Mosh Chaos. Ein Feuerwerk für die junge Garde, das sicherlich ein Highlight an diesem noch jungen Summer Breeze-Tag darstellte.
Setlist:
Intro
Stick To Nothing
Waiting Till The Sky Falls
From Init To Exit
Between The Walls Of Ruins
20.00 (Party Zelt) MELECHESH
Galerie mit 5 Bildern: Melechesh - Summer Breeze 2011
Zum ersten Mal auf dem Summer Breeze zu Gast waren MELECHESH, eine wirklich ungewöhnliche Band mit israelischen Wurzeln und einem ganz ureigenen Stil, welcher sich von sämtlichen Mitbewerbern unterscheidet. Davon durften sich auch die zahlreichen Fans im Partyzelt überzeugen, spielt die Truppe um Frontkämpfer Melechesh Ashmedi doch fast schon progressiven Black/Thrash Metal mit orientalisch angehauchten Skalen, welche dem technisch anspruchsvollen und dennoch wildem Black-Metal-Sturm einen besonderen mystischen Charme verleihen. Von düsterer Magie geprägte Epen wie „Rebirth Of The Nemesis“ überzeugten mit mächtiger, präziser Percussion-Arbeit, einer druckvollen Wand aggressiv sägender Gitarren, einprägsamen, detailverliebten Melodien, sowie ausdrucksstarkem Gesang. Dabei verströmten die Hymnen ein orientalisches Flair, als ob das Partyzelt irgendwo im Nahen Osten gestanden hätte. Angesichts der schwierigen Lage dort waren aber sicherlich alle Anwesenden froh, diesem interessanten, mitreißenden und gleichzeitig exotisch wirkenden Auftritt der sumerischen Schwarzmetaller doch hier in Dinkelsbühl beigewohnt zu haben. MELECHESH wurden kräftig abgeifert, zumindest in der vorderen Hälfte des Zeltes bildeten sich größere Moshpits, es gab auch schon die ersten Publikumsdiver, und jedes neue Stück wurde heftig umjubelt. Passend zum speziellen Flair hatte Ashmedi übrigens einen Perserteppich auf der Bühne ausgelegt. Morgenländische (Schatten-)Kultur im Abendland!
Setlist:
Illumination: The Face Of Shamash
Sacred Geometry
Deluge Of Delusional Dreams
Ladders Of Summeria
Grand Gathas Of Baal Sin
Triangular Tattvic Fire
Ghouls Of Nineveh
Rebirth Of The Nemesis
21.10 (Party Zelt) SCAR SYMMETRY
Galerie mit 7 Bildern: Scar Symmetry - Summer Breeze 2011
Nachdem die Metaller von MELECHESH die Bühne verlassen haben, machte sich wahrlich frenetischer Jubel breit, als der schwedische Sechser namens SCAR SYMMETRY nach dem obligatorischen Soundcheck die Bühne betritt. Das Zelt vor der Partystage ist beinahe komplett gefüllt und wirklich jedem Aufruf der Musiker wird konsequent und augenblicklich (und sogar bis in die hinteren Reihen!) Folge geleistet – egal ob Klatschen, die blanke Faust oder schlichtweg die Pommesgabel handelte. Die beiden Sänger, wie auch die restliche Band, geben ihr bestes, um die Crowd bei Laune zu halten, was ihnen scheinbar mühelos gelingt. Fast jeder Song wird brav mit einem „Dankeschön“ beendend, lassen Sie einen Track nach dem anderen vom Stapel. Soundtechnisch wahrlich gut in Szene gesetzt, formt sich zwischenzeitlich eine Wall Of Death in der Menge, welche vom Härtegrad her wiederum weniger zum Stoffhasen passt, der im Verlauf des Gigs auf die Bühne fliegt. In die gleiche Richtung werden von der dicht gedrängt stehenden Menge ebenfalls der ein oder andere Crowdsurfer geschickt, welche allesamt mit offenen Armen von der Band empfangen werden. Nachdem SCAR SYMMETRY kurz vor Ende ihres Sets noch auf die Autogrammstunde am Metal.de Stand hingewiesen haben, ist auch Feierabend für die Musikanten und die sechs Schweden verschwinden unter frenetischem Applaus von der Bühne.
Setlist:
The Anomaly
Morphogenesis
The Iconoclast
Pitch Black Progess
Mind Machine
Ascension Chamber
Reborn
Rise Of The Reptilian Regime
Retailator The Illusionist
22.20 (Party Zelt) DESTRUCTION
Galerie mit 5 Bildern: Destruction - Summer Breeze 2011
Urgesteine des deutschen Thrash Metals kündigen sich an und bereits beim Soundcheck werden massig DESTRUCTION-Rufe laut. Im Moment des einsetzenden Intros gibt es bei vielen der Anwesenden kein Halten mehr und die eine oder andere Kehle wird durch exzessives Schreien staubtrocken. Kaum hat das Intro ein Ende, ist es auch soweit: DESTRUCTION legen mit „Curse The Gods“ los. Wo zuvor noch Wall of Death und Circlepit regierten, gibt es nun einen Moshpit, der bis zum letzten Song des Sets auch kein Ende findet. Schmier, der sicherlich des einen oder anderen Besuchers Vater sein könnte, meint diesbezüglich, dass das SUMMER BREEZE das Festival des Nachwuchses sei. Hier gäbe es weniger alte Säcke, als in Wacken. Wir lassen das unkommentiert. So alt die Protagonisten auch sein mögen, sie lassen sich nichts davon anmerken. Mike ist von der ersten Sekunde an am Headbangen und Schmier post wie ein Verrückter. Sie spielen sich durch alle Dekaden ihrer Schaffenszeit und obwohl die Menge immer voll dabei ist, wird Schmier nicht müde, den Moshpit weiter anzufeuern. Bier als Duschersatz wird ebenfalls verschenkt und ein weiteres Mal machen DESTRUCTION ihre Fans mit einem routinierten, aber keinesfalls langweiligen Gig, glücklich.
Setlist:
Intro
Curse The Gods
Mad Butcher
Armageddonizer
Hate Is My Fuel
Eternal Ban
Life Without Sense
Thrash Til…
Nailed To The Cross
Tears Of Blood
Bestial Invasion
Total Desaster
The Butcher Strikes Back
23.45 (Party Zelt) VADER
Püntklich um 23.45 Uhr drang der Imperial March aus Star Wars aus den Boxen und kündigte die Ankunft VADERs an. In einem bis zum Bersten gefüllten Partyzelt wurden die Todesblei-Veteranen mit einem Meer aus in die Höhe gereckten Pommesgabeln begrüßt und läuteten die zweite Hälfte der Nuclear Blast Label Night gleich mit dem „Necropolis“ Opener-Duo „Devilizer“ und „Rise Of The Undead“ ein. Das von vorn herein auf Krawall gebürstete Publikum musste hier zwar noch mit einem etwas dünnen Sound auskommen, was der fortwährenden Feierlaune allerdings keinen Abbruch tat. Denn schon mit dem Blick zurück nach 1994, „Sothis“, knatterte die polnische Death Metal-Maschinerie in gewohnter Stärke aus den Boxen: mit trockenen Salven aus den Sechsaitern und einer immerwährend präzise und unerbittlich tackernden Artillerie aus der Schießbude. Leader Piotr „Peter“ Wiwczarek übte sich in seinen Ansagen in Fremdsprachenkenntnissen, vergaß darüber hinaus aber nicht, auch mit Bühnenpräsenz zu überzeugen. Trotz der schlauchenden Temperaturen und der hohen Gangart hielt die Menge VADER bis zum letzten Drittel des Sets die Treue, bevor es bei „Impure“ und „The Wrath“ auch vor der Bühne dann deutlich gemäßigter zuging. Apropos gemäßigt: In der als Tribut an die Anfänge des Heavy Metal angekündigten Zugabe doomten sich VADER zunächst mit „Black Sabbath“ durch ein immer noch zu drei Vierteln gefülltes Partyzelt, bevor mit „Reign In Blood“ dann noch der standesgemäße Schlusspunkt eines enorm tighten Gigs gesetzt wurde.
Setlist:
Imperial March
Devilizer
Rise Of The Undead
Sothis
Crucified Ones
Black To The Blind
Shadowfear
Carnal
Come And See My Sacrifice
Para Bellum
This Is The War
Lead Us!!!
Impure
The Wrath
Black Sabbath
Reign In Blood
01.10 (Party Zelt) HELL
Die „Newcomer“ von HELL veröffentlichten ihr Debüt ja erst 2011, die Band existiert aber bereits seit Anfang der 80er! Hier schwang sich also mächtig motiviert eine wahre Kultband auf die Bühne, der man ihr Alter einerseits zwar ansah aber andererseits nicht anmerkte, so engagiert und bewegungsfreudig wie die Briten ans Werk gingen. Klarer Chef im Ring war ihr Sänger, der allein durch seinen silbernen Lorbeerkranz im Haar und sein Bügelmikro auffiel, vor allem aber mit seiner extrovertierten Art und hohem Gestikfaktor punktete – kein Wunder, der Mann kommt vom Musical. Das zahlreich anwesende Publikum geriet nicht gerade in Extase, klatschte aber immer wieder gerne mit und die ersten Reihen zeigten sich sogar recht textsicher. Die Band spielte perfekt zusammen, zwischen den Songs wurde mittels Keyboard-Flächen die Stimmung gehalten und der Sänger sorgte zusätzlich durch den ein oder anderen Kostümwechsel für Abwechslung. Für viele unbemerkt stand da eine regelrechte Metal-Legende auf der Bühne, eine der Gitarren wurden nämlich von Andy Sneap bedient. Der hat über die letzten Jahre alles, was Rang und Namen im Business hat, in seinem Studio produziert oder deren Alben gemischt – Hut ab!
Setlist:
Overture Themes from Deathsquad
Let Battle Commence
On Earth As It Is In Hell
Plague And Fyre
The Quest
The Oppressors
Blasphemy And The Master
The Devil’s Deadly Weapon
Save Us From Those Who Would Save Us
02.20 (Party Zelt) SYLOSIS
Als SYLOSIS um kurz vor halb Drei ihr Set begannen, hatten die heißen Temperaturen und die hohe Schlagzahl der vorangegangenen Bands bereits ihren Tribut gefordert: Nur noch ein kleiner Kreis Hartgesottener harrte im Partyzelt aus, als die jungen Briten mit „Empyreal“ in ein spannungsgeladenes Set einstiegen. Und auch auf der Seite der Band zeigten sich Ermüdungserscheinungen. SYLOSIS waren, so Sänger und Gitarrist Josh Middleton, noch geschlaucht vom Gig der letzten Nacht und so fiel das Stageacting nicht ganz so energetisch aus, wie man es von SYLOSIS vielleicht erwarten könnte. Was nicht heißen soll, dass Band und Pulikum kein Gas gegeben hätten. Die Fans holten mit vereinzelten Circle Pits das letzte ihrer Reserven heraus und SYLOSIS selbst zockten über 40 Minuten einen guten Querschnitt ihrer beiden Alben nebst geforderter Zugabe professionell, tight und mit drückendem Sound herunter. Vor allem war es eine Wonne, dem Solo-Geflitze von Josh Middleton zuzuhören, so präzise kamen seine Leads. Mit einem guten Querschnitt aus ihren beiden Alben fand die Nuclear Blast Label Night einen würdigen Abschluss.
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Auch wenns nicht wirklich wichtig ist aber Neaera haben nicht „the wretched of the earth“ sondern „I loathe“ gespielt 😉
Vielen Dank für den Hinweis!
Auch ich mit noch einer winzigen kosmetik-anmerkung.
Decapitated spielten als letzten Song „Spheres of Madness“
Hammerfall waren im Gegensatz zu dem positiv ausfallenden Bericht ziemlich schlecht. Wer will schon Dreck wie Patient Zero, Renegade, One more time oder gar Let´s get it on hören. Für Letzteres gehören sie in den Knast. Wenn man´s nicht mehr draufhat, geile Lieder zu machen, sollte man halt nur die Alten spielen.
Fraglich ist auch, wie der Schreiber des Berichts drauf kommt, das das Zelt bei Powerwolf bis in die letzte Reihe gefüllt gewesen wäre. Das war definitiv nicht der Fall.