Summer Breeze
der große Summer Breeze Festivalbericht 2005
Konzertbericht
MIDNATTSOL Main Stage, 13:00 – 13:30
Dieses Jahr lag es an MIDNATTSOL, das Summer Breeze Open Air zu eröffnen. Pünktlich um 13.00 Uhr stieg die Formation um Frontfrau Carmen Elise Espanaes mit Ihrem Nordic Folk Metal ein. Leider befanden sich zum Zeitpunkt des Intros vielleicht gerade mal 100 Fans vor der Bühne ein. Der Spielfreude von MIDNATTSOL tat dies keinen Abbruch, die Band ging sehr motiviert an Ihren Auftritt heran. Die Sängerin tänzelte zur Musik in Ihrem weißen Kleid und spielte teils Luftgitarre, einer der Gitarristen bewies mit seinem ISOLE-Shirt guten Doom-Geschmack. Im Laufe des Auftritts sammelten sich langsam mehr Leute vor der Main Stage. Unter anderem wurden „Enlightenment“, „Haunted“ und „Unpayable Silence“ gespielt. (Endres)
FINAL BREATH Pain Stage, 13:35 – 14:05
Und wiedermal haben FINAL BREATH einen der frühestmöglichen Slots im Festivalbilling zugedacht bekommen; man möchte vermuten, daß hier Methode dahinter steckt, um möglichst viele Leute zeitig vor die Bühnen zu locken. Wie dem auch sei, den Jungs aus Metalfranken war es ziemlich gleich, ob sie abends auf komplett belagerter Pain Stage den Fans das Trommelfell vermöbeln, oder eben am extrem sonnigen Donnerstag Mittag. In bester Laune, wobei das eigentlich überflüssig zu erwähnen wäre, da vor allem Sänger Eumel immer gut gelaunt zum Gig auftauchte, konzentrierten sie sich bei der Songwahl auf Stücke vom aktuellen Album und eröffneten mit „Strong Pain“, gefolgt von „Eyes Of Horror“, „Greed for Revenge“ und dem Titeltrack und Nackenbrecher „Let Me Be Your Tank“. Mit „To Live And To Die“ wurde dann der einzige ältere Song an diesem Tage gespielt, da man wohl aus Zeitgründen auf „Mind Explosion“ verzichtet hatte. Mit „Bemoaned Animosity“ gab es zum Abschluss nochmal richtig was in die Rippen, bevor sich FINAL BREATH unter lautstarkem Jubel von der Bühne verabschiedeten. (Pro)
BORN FROM PAIN Main Stage, 14:10 – 14:50
Ebenfalls zu recht früher Stunde mussten BORN FROM PAIN ihre leidlich motivierten Hintern auf die Main Stage packen. Man konnte sich nicht beschweren, daß wenig vor der Bühne losgewesen wäre, doch hatten FINAL BREATH – zumindest zu Anfang – einen höheren Publikumszuspruch. Allerdings muss ich zugeben, daß die Fans den Mangel an Quantität ziemlich gut durch bedingungsloses Abfeiern wettgemacht haben. Daß die Show der Jungs nicht nur sehenswert, sondern durchaus auch mitreißend war, ist aber weniger Sänger Che zu verdanken, der schon fast reserviert wirkte, sondern vielmehr den sympathischen Ansagen von Bassist Rob. Wie dem auch sein, mit Songs vom neuen Album wie „Rise Or Die“ kam man langsam in die Gänge, steigerte sich mit „Final Nail“ und „Judgement“ weiterhin und bekam dann als Dank von den Fans zu „Never Return“ einen satten Circlepit serviert, der sich am Ende des Sets zu „Here Lies Civilization“ nochmal wiederholen sollte. Bemerkenswerterweise schienen die Jungs schon fast gerührt, daß sie vom Publikum so nett aufgenommen wurden, obwohl sie – wie man selbst anmerkte – eigentlich keine Metalband seien. Mit einer kurzen Ansprache, die das Scheuklappendenken zwischen Hardcore und Metal Fans verurteilte, sammelte man weitere Sympathiepunkte ein. Neben neueren Songs wie „Kill It Tonight“ und „The New Hate“ fanden sich im zweiten Teil des Gigs auch noch „Black Gold“ und das Titelstück der „Reclaiming The Crown“ Scheibe. (Pro)
ANOREXIA NERVOSA Pain Stage, 14:55 – 15:25
Gleißender Sonnenschein und Black Metal haben sich noch nie gut vertragen. Wenn die Franzosen ANOREXIA NERVOSA nun schon mal nach Deutschland kommen, hätte man ihnen durchaus einen besseren Platz im Billing zukommen lassen können, anstatt die guten Slots für die omnipräsente Mittelalterseuche aufzuheben, die man jeden Tag über sich ergehen lassen musste. So droschen die Franzosen ihren sinfonischen Melo-BM eben bei bestem Augustwetter, wie es am Donnerstag noch herrschte, in die Meute vor der Pain Stage. Dass sich im Publikum allerdings nicht sonderlich viel regte lag wahrscheinlich an der absoluten No-Go-Frise von Frontmann Mr Hreidmarr, die fatal an MÖTLEY CRUE erinnerte und für mehr unfreiwillige Komik sorgte, als einem lieb sein kann. Angesichts dessen waren ANOREXIA NERVOSA am frühen Nachmittag wohl doch ganz gut aufgehoben. Der Sound, den man dem Fünfer angedeihen ließ, wird in dieser Form allerdings auch in keine Memoiren eingehen. Zu matschig und undifferenziert drang einem der Brei ans Ohr, ohne dass man hätte große Unterschiede zwischen den Songs ausmachen können. Melodien waren Fehlanzeige, genauso wie die Ansagen für die Katz waren, weil man eh keinen einzigen Titel verstanden hat. Aber weil ich ja niemanden dumm sterben lassen will, hab ich mich danach auf Setlist-Safari begeben, um Euch daran teilhaben zu lassen, von welchen Ungeheuerlichkeiten die Franzosen gesungen haben. Gespielt wurden: „Châtiment de la Rose“, „The Shining“, „Stabat Mater Dolorosa”, „Worship Manifesto” und „Sister September”. Sehr schade, dass dieser Gig meine Erwartungen nicht erfüllen konnte. (Thomas)
IMPIOUS Pain Stage, 16:15 – 16:50
Es trug sich anno 2003 zu, dass ich die seligen THE CROWN das letzte mal auf dem Summer Breeze bewundern durfte. Nun sind sie den Weg alles Irdischen gegangen und es liegt an ihren Thronfolgern, den Leuten schwedisch death-thrashig einzuheizen. Und IMPIOUS machen ihren Job sehr gut! So wie ihre aktuelle Scheibe „Hellucinate“ war dann auch ihr Auftritt: rotzig, laut und schnell warfen einem die fünf Schweden ihre Granaten direkt zwischen die Beine. Besonders hervor tat sich dabei neben den flinken Fingern der beiden Gitarristen Shouter Martin, der mit seinem Drecksau-Organ wirklich kein Widerwort zuließ. Die Körper vor der Pain Stage machten auch ordentlich Dampf im Moshpit und zerlegten sich nach allen Regeln der Kunst selbst. Dafür, dass ich IMPIOUS nicht sehr weit oben auf dem Zettel hatte, muss ich sagen, dass sie eine ziemlich dicke Überraschung darstellten. Ich weiß nicht ob’s an der Sonneneinstrahlung oder an der Alk-Verstrahlung lag… jedenfalls scheint mir „Toxic Paranoia“ irgendwie entgangen zu sein. Denn während das Fehlen dieses Überkrachers für mich der einzige Wehrmutstropfen der Show wäre, behauptet Kollege metalgreg steif und fest, sie hätten es gespielt. Nun denn, schenken wir ihm Glauben und IMPIOUS unser Herz! (Thomas)
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