Summer Breeze
der große Summer Breeze Festivalbericht 2004

Konzertbericht

Billing: Danzig, Sentenced und Six Feet Under
Konzert vom 2004-08-19 | Open Air, Abtsgmünd

Nachdem das Summer Breeze um die Jahrtausendwende sprunghaft in Popularität und Besucherzahl gewachsen war, hat man letztes und auch dieses Jahr auf „Klasse statt Masse“ gesetzt; gezwungenermaßen könnte man unken, da das Festivalgelände wahrscheinlich keine weiteren 100 Leute aufnehmen würde. Dankenswerterweise hat die Organisation erkannt, dass die Kapazitäten des momentanen Geländes erschöpft sind und alles daran gesetzt Engpässe, v.a. das Nadelöhr neben der Mainstage, zu beseitigen. Insgesamt hat das Festival einen etwas aufgeräumteren Eindruck hinterlassen, was sich gerade bei den Hauptacts bezahlt machte, da man sich trotz brechend vollem Gelände ohne lange Wartezeiten zwischen vorderem und hinterem Bereich bewegen konnte. Und gerade der hintere Teil der Festivalarea ist von höchstem Interesse, da man dort sämtliche Sanitären Anlagen untergebracht hat. Das hat einerseits den Vorteil, das es nicht an allen Ecken des Geländes nach Fäkalien richt, andererseits musste man mitunter einen längeren Anmarsch in Kauf nehmen. Die Toilettensituation selbst war im Allgemeinen als gut zu bezeichnen; neben einigen Dixies standen ausserdem gespülte Toilettenwagen für beide Geschlechter zur Verfügung. Sehr beliebt waren ebenfalls die „Pissraketen“, die allerdings recht schnell überfüllt waren, so daß viele männliche Besucher doch wieder dazu übergingen den Zaunbereich aufzusuchen. Es ist erfreulich zu sehen, das nicht nur auf dem Summer Breeze, sondern auf allen größeren Festivals inzwischen eine deutliche Besserung im Bezug auf die Sanitäranlagen eingetreten ist; kein Vergleich mehr mit der ärmlichen Situation die noch vor einigen Jahren herrschte.

Summer Breeze

Im vorderen Bereich des Festivals waren mal wieder die Non-Food Stände zu finden, die aber – so wie es mir scheint – dieses Jahr etwas zurückgefahren wurden. Zwar gab es immernoch ausreichend Auswahl, doch für einen ausgiebigen Einkaufsbummel reichte es nicht. Das Catering bot wenig Überraschung, und wenn dann doch mal eine Perle am Start war (wie z.B. der Flammkuchen Stand – Hammer!), dann waren die Preise nicht immer erfreulich. Die Qualität der Waren war aber nicht zu beanstanden; manch ein Kollege verfiel geradezu in Begeisterung wegen der offenbar sehr genießbaren Ham-/Cheese-/Chickenburger. Ebenfalls erfreulich und preislich noch im Limit war ein Besuch am Getränkestand. Neben dem obligatorischen Wasseralfinger Bier (Über Geschmack lässt sich Streiten…) bot man dieses Jahr auch noch preiswerten Met und eine Cola-Bier-Kirsch Spezialität mit dem interessanten Namen „Goiß“ an. Dazu kamen noch die bekannten Cocktailstände, der Red Bull Ausschank und der dieses Jahr, wahrscheinlich wegen des Wetters, sehr beliebte Kaffeestand.

Apropos Wetter – stimmte das Wacken Open Air noch sonnig, zogen sich immer mehr Zweifel zusammen um so mehr es auf den 19ten zuging. Zwar hielt sich das Wetter am Donnerstag noch etwas zurück, doch am Freitag und vor allem Samstag Abend gab es dann kein halten mehr. Von Unwetter kann man aber nicht sprechen; schließlich hatte es das Dong Open Air und das MetalCamp weitaus schlimmer erwischt, doch von „Summer Breeze“ kann keine Rede sein – Abtsgmünd ist ordentlich ins Wasser gefallen. Auf dem Festivalgelände hat man sporadisch noch einige Trockenlegungsmaßnahmen ergriffen, so daß wenigstens die Hauptbereiche nicht in Schlamm versunken sind, doch die Campingplätzen – hier vor allem der feste Campingplatz am See – waren teilweise nahezu unbegehbar. Klar, der Veranstalter kann nix dazu, trotzdem ist es eine ordentliche Spaßbremse. Während gerade die kleineren Bands unter den plötzlichen Regeneinbrüchen zu leiden hatten, da die Zuschauer entweder zügig entschwanden, oder erst gar nicht vor die Bühne kamen, ließen sich die Headliner vom Wetter kaum Fans abgraben.

Summer Breeze

Bezüglich der Security gibt es eigentlich das Selbe zu vermelden wie jedes Jahr – bis auf Kleinigkeiten alles im Grünen Bereich. Die Herren und Damen waren weitestgehenst freundlich und professionell. Ein wenig seltsam war die verstärkte Präsenz der Polizei (in Dienstkleidung oder in Zivil) vor Ort, doch im Großen und Ganzen hatten die Ordnungshüter wohl wenig zu beanstanden. Insgesamt gesehen bleibt wohl abermals ein positives Fazit, auch wenn sich die Begeisterung im Vergleich zu vergangenen Jahren etwas im Rahmen hielt, was ich auf das merklich schwächere Billing im Vergleich zum letzten Jahr, aber auch im Vergleich zu anderen Festivals dieses Sommers schieben würde. Nichtsdestotrotz – das Summer Breeze besteht auch ohne schönes Wetter!

Summer Breeze

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05.09.2004

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