Summer Breeze
der große Summer Breeze Festivalbericht 2002
Konzertbericht
Donnerstag, den 22.08.2002
Obwohl das Festival bereits am Mittwoch im nahegelegenen „Heavies“ seine ersten Töne einleitete, waren wir erst am Donnerstag Mittag zugegen, um die ersten Bands wegen Routinearbeiten (Tickets holen, Zeltplatz belagern…) auch gleich zu verpassen. Doch zu Burden of Grief war Metalgreg nicht mehr zu halten.
Burden of Grief
Ich hatte mir fest vorgenommen, pünktlich zu den sympathischen Kasseler Jungs von BURDEN OF GRIEF vor der Bühne zu stehen. Als wir dann jedoch erfuhren, dass auf dem Backstage-Campingplatz keine Autos erlaubt waren, sah ich dieses Vorhaben in weite Ferne rücken. Jetzt hieß es erstmal schleppen, schleppen, schleppen und aufbauen, aufbauen, aufbauen. Dank unserer aller flinker Hände schafften wir es zum Glück aber doch noch rechtzeitig vor die Pain Stage und hatten sogar noch Zeit, uns vorher mit einem wohlverdienten Bierchen zu bewaffnen. Und dann ging´s auch schon los. Der thrashige Opener „Reborn“ vom neuen Album „On Darker Trails“ wusste sofort zu gefallen und zeigte zudem noch auf, dass die Neuzugänge an Schlagzeug und Bass gut in das Bandgefüge integriert worden waren. Mit weiteren melodischen Death/Thrash-Knallern wie „Demonized“, „Cold Fire“ oder „Smashed To Pieces“ (übrigens der einzige Song vom Debütalbum „Haunting Requiems“) verschafften uns BURDEN OF GRIEF bei gutem Sound einen mehr als gelungenen, Laune auf mehr machenden Einstand in das diesjährige Summer Breeze-Festival. Einziger Wermutstrofen war in meinen Augen, dass keine der geilen Coverversionen von MAIDENs „Prowler“ oder METALLICAs „Master Of Puppets“ zum besten gegeben wurde. Aber was soll´s! Es war ein guter Gig, der auch von allen Seiten die verdienten Reaktionen einfuhr. So konnte es ruhig die nächsten Tage weitergehen. (metalgreg)
Criminal
Gegen halb vier Donnerstag Nachmittag durfte dann die chilenisch/britische Formation Criminal um Bandleader Anton Reisenegger die Bühne betreten. Wenn man bedenkt, dass dies erst der zweite Auftritt der Band in Deutschland nach Wacken 2002 war, und dass das Gros der Leute noch beim Zeltaufbauen war, fand sich doch eine ordentliche Menge direkt vor der Main Stage zusammen. Erfreulicherweise spielten Criminal nicht die selbe Setlist wie auf dem Wacken Open Air, so dass auch dem routinierten Festivalbesucher ein klein wenig Abwechselung geboten wurde. Dabei gingen Criminal die Sache gleich zu Anfang energischer an als noch in Wacken und zeigten der Menge mit „Slavemaster“ erstmal, wo der Hammer hängt. Überhaupt gefielen mir Criminal auf dem Summer Breeze besser als noch auf dem Wacken, was vielleicht an der noch kürzeren Spielzeit und dem daraus entstehenden Zwang, nicht rumzutrödeln, resultierte. Weiter ging es mit der etwas Napalm Death-lastigen Nummer „El Azote“, bei der Drummer Zac O´Neil Herrn Reisenegger mit seinem sehr zeitigen Einsatz beinahe in arge Bedrängnis gebracht hätte, da jener noch etwas weit weg vom Mikro stand. Mit „Chaos Theory“ gab es, wie in Wacken, einen neuen Song. Mit „Victimized“ durften Criminal das erste Moshpit des Festival feierlich eröffnen, und zum Abschluss trumpften sie noch mit einem brandneuen Song auf, der mal eben schnell „Beer Metal“ getauft wurde. Als etwas unrühmlichen Abschluss feuerte Lead-Gitarrist Rodrigo Contreras eine Flasche Wasser in die Menge. Naja, eigentlich war da, wo die Flasche hinging, nicht mehr wirklich eine Menge, und so hatte wohl die junge Dame, die das Teil an den Kopf bekam, auch nicht unbedingt mit fliegenden Flaschen gerechnet. Von hier aus gute Besserung, und hoffentlich ist nichts Schlimmeres passiert. (Metal Inc.)
Suidakra
Eigentlich war von mir aus geplant, das Festival musiktechnisch von Burden Of Grief eröffnen zu lassen, hatte ich sie ob des letzten ihrer Gigs, das ich sehen durfte, recht gut in Erinnerung. Da meine Festung namens Zelt aber auf dem öffentlichen Zeltplatz, der über 2 Kilometer vom Festivalgelände weit weg war, errichtet stand und die Organisation mit den Pendelbussen so gar nicht geklappt hat, wie sie sollte, erreichte ich das Festivalgelände leider viel zu spät. Ein organisatorisches Desaster an der V.I.P. Kartenausgabe verlängerte meine Wartezeit zudem noch immens, so dass ich leider nur das letzte Drittel von SUIDAKRAs Auftritt mitbekommen habe. Dafür war ich sehr erfreut wegen dem, was mir so von der Main Stage gen Ohren und Augen entgegenschallte und -strahlte. Wegen dem druckvollen Sound und einem angemessenen Stageacting seitens der Bandmitglieder konnte man trotz brütender Mittagssonne schon so einige Matten schwingen sehen, und spätestens bei den letzten zwei Songs haben es SUIDAKRA geschafft, fast das komplett versammelte Publikum in ihren Bann zu ziehen. So kam den meisten nun aktiven Konzertbesuchern die Wasserschlauch-Dusche, die uns glücklicherweise durch fast das gesamte Festival begleiten sollte, ziemlich recht. Alles in allem ein wirklich gelungener Auftritt, in dem man sowohl neues als auch altes Material der Band zu Ohren bekommen hat. Zufrieden machte ich mich nun aber auf den Weg, um meinen Magen mit köstlichen Grillspezialitäten zu füllen… (mf_Greg)
Wenn sich das mal nicht nach unserem Grillgutfanatiker und Chefred Azazel anhört ? Zumindest glaube ich mich zu erinnern, dass auch er zu etwa dieser Zeit versuchte das in Gang zu bekommen, was er großherzig als Grill bezeichnet hat. Wenn ihr mich fragt war sein Heinz BBQ Grillset nichts als Verarsche. Doch für mich war an Grillen jetzt erstmal nicht zu denken – immerhin machten sich die sympathischen Jungs um den trinkfesten Sänger Björn daran, die Pain Stage zu entern.
Night in Gales
Es war schon eine ganze Weile her, als ich Night in Gales das letzte Mal live zu sehen bekam, weswegen ich diese Gelegenheit gerne wahrgenommen habe. Als es um kurz vor 5 dann soweit war, machte sich bei mir erstmal etwas Verwirrung breit. Statt harte Töne strömte die Intromusik einer älteren TV Serie über das Gelände. Chefred und Die Hard Fan Azazel wusste natürlich sofort, dass es sich nur um die Titelmusik der Serie um John „Hannibal“ Smith, B.A. „Bad Attitude“ Barracus, „Howling Mad“ Murdock und „Faceman“ a.k.a. A-Team handeln kann und betete zu unserem Erstaunen auf Anhieb erstmal den gesamten Vorspann vor. So amüsant das im ersten Moment war, so sehr ärgerte mich die Verschwendung der knappen Bühnenzeit später, als der Gig viel zu schnell vorbei war. Wie gewohnt legten Tobias, Björn und Co. eine energiegeladene Show vor dem begeisterten Publikum ab. Etwas ungewohnt war der Verzicht des Megaphones, was aber nicht weiter ins Gewicht viel – es war meiner Meinung nach sogar angenehmer, Björns Stimme unverzerrt zu hören. Wobei mir einfällt, dass selbiger körperlich ein wenig zugelegt hat und sich im ersten Augenblick Assoziation zu Glen Danzig gefallen lassen muss – doch das tut nichts zur Sache. Die Jungs haben dem zahlreich anwesenden Publikum eine wirklich gute Show geboten, wobei für meinen Geschmack die älteren Songs, hier vor allem vom „Thunderbeast“ Album, etwas zu kurz gekommen sind. Leider habe ich alle Notizen für diesen Tag verloren, so dass ich mich etwas schwer tue, die gespielten Songs auf die Reihe zu bekommen, doch glaube ich mich zu erinnern, dass lediglich „Sylphlike“ die ältere Fraktion repräsentiert hat. Das Gros der Show hatten Songs von „Nailwork“ und „Necrodynamic“ ausgemacht, wobei diese wesentlich klarer und somit besser im Publikum ankamen, als ich es von früheren Konzerten in Erinnerung habe. Ich denke, Night in Gales können mit ihrem Auftritt auf dem Summer Breeze 2002 vollauf zufrieden sein, wobei Sänger Björn einen weiteren großen Auftritt noch später bei Red Aim haben sollte.
Björn (Vocals) gab uns hinterher auch noch ein kurzes Statement:
|
Fast pünktlich zu Bonfire war mf_Greg zur Stelle. Ganz einverstanden war er mit dem Verhalten der Hard Rocker offenbar nicht.
Bonfire
Grad´ noch rechtzeitig, um die letzten Songs von BONFIRE mitzukriegen erschien ich nach einer misslungenen Mahlzeit nun wieder vor der Main Stage. Was mir im nachhinein aber vom Beginn des Auftritts berichtet wurde, war alles andere als erfreulich. Zu einem liess man sich offensichtlich darüber aus, dass das Wacken Open Air scheisse und überflüssig sei und dass man irgendwie ganz ganz stolz darauf sei, Deutscher zu sein. Nun denn, die meisten scheinen von dem etwa fünf-minütigen Gelaber doch entnervt gewesen zu sein, so dass man sich das hätte wirklich sparen können. Einen darauf folgenden gelungenen Auftritt konnten die Jungs von BONFIRE dennoch vorweisen und zweifelsfrei etliche oldschool Hardrocker/true Metaller begeistern. Dass man es eben auf diese Zielgruppe abgesehen hat, bewies nicht nur die Musik, sondern auch das „urige“ Outfit und die „stylischen“ Frisuren der Bandmitglieder, welche allesamt recht glücklich auf der Bühne gewesen zu sein schienen. Eine Coverversion hat man natürlich auch im Backpack gehabt, so dass dem versammelten Volke als vorletzter Song „Sweet Home Alabama“ um die Ohren gehauen wurde. Beim Abschlusslied schienen einige Konzertbesucher aber nicht mehr so richtig zu wollen, was unter anderem durch etliche in die Luft gen Bühne gestreckte Stinke-Finger deutlich wurde. Trotzdessen gab´s beim beim Abschluss dennoch einen gebührenden Applaus, den die Band dankend annahm. (mf_Greg)
Interessante Alben finden
Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 37236 Reviews und lass Dich inspirieren!
Kommentare
Sag Deine Meinung!