Summer Breeze
der große Summer Breeze Festivalbericht 2001
Konzertbericht
Die darauf folgenden Dawn of Dreams konnten meinen recht hohen Erwartungen an diesem Abend nicht mal annähernd gerecht werden, so dass ich diesem Soundbrei nach nur wenigen Minuten entfloh – der Frust über die ausgefallenen Amon Amarth wollte betäubt werden. Metalgreg war dafür bei den anschliessend auftretenden Finntroll anwesend: „Eigentlich sollten jetzt Amon Amarth die Bühne entern. Doch leider mussten die Wikinger um Johann Hegg kurzfristig absagen, und Finntroll wurde umgehend als Ersatz verpflichtet. Ganz konnten sie meine Trauer über die Absage der Schweden nicht beseitigen, aber wenigstens ein wenig mindern, hat doch ihr „Trollish Metal“, bei dem sie gekonnt Black-Metal-Einflüsse mit finnischer Folklore vermischen, uneingeschränkten Patycharakter, gerade wenn man schon einige Bierchen intus hat. Die Show unterschied sich nicht grossartig von der, die Finntroll in Wacken abgefahren haben, die Setlist war um einige Songs reicher aufgrund der längeren Spielzeit hier in Abtsgmünd, und der Sound war besser als noch vor drei Wochen. Soviel zum Thema „Vergleich mit Wacken“. Musikalisch traten die Trolle sehr routiniert auf, abgesehen von dem einen, der immer bei „Jaktens Tid“ wie ein Irrer mit einer nicht angeschlossenen Trommel auf die Bühne stürmt, ziemlich lächerlich durch die Gegend post und jedes Mal seinen Gesangseinsatz verpasst. Lustig sieht es auf jeden Fall aus. Songtechnisch ackerten sich Finntroll souverän durch ihre beiden Alben „Midnattens Widunder“ und „Jaktens Tid“, natürlich mit dem Schwerpunkt auf dem aktuellen Output. Das ist auch gut so, denn Nummern wie „Födosagan“, „Slaget Vid Blodsälv“ oder „Skogens Hämnd“ sind live absolute Knaller und liessen beinahe keinen im zahlreich erschienenen Publikum ruhig verharren. Den einzigen Schwachpunkt bei Finntroll sehe ich nur in ihrer Show, da abgesehen von dem oben beschriebenen irren Troll nicht viel Originelles geboten wird. Dabei lädt doch das Troll-Image der Band zu diversen showtechnischen Einlagen geradezu ein. Naja, vielleicht kommt das ja noch. Die Band ist ja noch jung. Alles in allem war es ein solides Konzert, nicht mehr, nicht weniger. Und ich hätte doch lieber Amon Amarth gesehen.“
Gegen 20:00 Uhr war es dann endlich ein wenig erträglicher geworden, gerade rechtzeitig, um die Hamburger Jungs von Pyogenesis zu bewundern. Ich hatte mich schon eine ganze Weile auf dieses Konzert gefreut, da ich die Band noch nie zuvor live erleben durfte und doch schon einiges Gutes über sie gehört hatte. Und tatsächlich – gleich zu Beginn versuchte man, sich die Fans bei der Stange zu halten und zeigte mit „Twinaleblood“, wo es lang gehen sollte; unnötig zu erwähnen, dass der Songs grossartig ankam. Doch irgendwie wollte im Verlauf des Konzerts nicht so die richtige Partystimmung aufkommen – zumindest wenn es nach Frontmann Flo ging, der die Menge immer wieder dazu aufrief, ein wenig dem Crowsurfing zu fröhnen und einfach Party zu haben. Leider konnte ich auch hier nicht den ganzen Auftritt miterleben, da ich von meinen Festivalbegleitern darüber informiert wurde, dass man jetzt die Zelte abbauen werde, damit man zeitig in der Nacht den Heimweg antreten kann. Da es inzwischen recht schnell dunkel wurde, blieb mir keine andere Wahl, als den restlichen Teil des Pyogenesis Konzerts und den gesamten Moonspell Gig damit zu verbringen, meine Sachen zu packen. Hinter der Bühne konnte ich dann zähneknirschend zuhören, wie Moonspell einen Hammer nach dem anderen aus dem Hut zauberten, wobei auch solche Prachtstücke wie „Vampiria“ und „Full Moon Madness“ nicht fehlten. Da man beschloss, auch Onkel Tom nicht mehr anzusehen, war sowohl das Festival als auch der Abend für mich gelaufen, zumal ich mich nicht für Primal Fear oder In Extremo interessierte.
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