Summer Breeze
der große Summer Breeze Festivalbericht 2001
Konzertbericht
Nun, wenigstens konnte ich mir den Auftritt von In Blackest Velvet in nahezu voller Länge ansehen, auch wenn die Hitze immer noch unerträglich war. Vielleicht lag es auch an selbiger, dass der Gig der Death/Thrash Metaller aus Voerde nicht richtig zünden wollte. Natürlich war, wie auch bei den vorherigen Bands, ein harter Kern von Freaks vor der Bühne, dennoch war die Erschöpfung sowohl vor als auch auf der Bühne omnipräsent. Auch wenn das Konzert an sich ganz gut war – man hatte ja die Nackenbrecher des „Edenflow“ Albums als As im Ärmel – ging der Band offenbar ein wenig die Luft aus, was das Stageacting betraf. Während Christian sich mehr oder minder routiniert mit seinem Micro über die Bühne schleppte, war ansonsten wenig Bewegung auf den Brettern zu sehen. Vor allem Michael klammerte sich an seiner Gitarre fest, fast als hoffte er, sich hinter ihr vor der brennenden Sonne verstecken zu können. Nungut, ich habe gut reden – stand ich doch in einiger Entfernung im Schatten und konnte den Gig geniessen. Mir hat der Auftritt gut gefallen, auch wenn die klimatischen Bedingungen auch In Blackest Velvet einen Strich durch die Rechnung gemacht haben. Dem „ungarischen Crossover Spektakel“ mit dem Namen „Ektomorf“ bin ich durch einen kurzfristigen Aufenthalt ausserhalb des Festivalgeländes nur knapp entgangen, was aber dummerweise auch dazu geführt hat, dass ich einen nicht unerheblichen Teil der End of Green Show verpasst habe. Wobei bei den Süddeutschen so oder so nur schwerlich von einer Show die Rede sein kann, da man bewusst auf die melancholischen und bedächtigen Töne setzt. Schon fast amüsant mutet die Beschreibung im Summer Breeze Festival Programm an, wo man doch glatt davon spricht, dass End of Green „… längst ein Garant für ausverkaufte Clubs, durchnässte T-Shirts und für 100% puren Rock ´n Roll“ sind. Die durchnässten T-Shirts waren auch auf diesem Festival vorhanden, hatten aber nichts damit zu tun, dass die Jungs abgehen wie Sau, sondern eher mit dem bereits erwähnten Wasserschlauch vor der Bühne. Die Show war wie erwartet sehr ruhig, lud dazu ein, sich auf das im Sonnenuntergang befindliche Gelände zu setzen und den doomigen, bedächtigen Klängen bei einem Bier zu lauschen. Auch die Band war nicht in der Stimmung, sich ein Bein auszureissen und liess nicht nur Lieder sprechen, sondern kommunizierte auch mit dem Publikum, was natürlich von ihrer Bühnenzeit abging. Doch von solchen Kleinigkeiten liess man sich nicht beeindrucken – wo andere Bands einen Song nach dem anderen gekürzt bekamen, nahm man sich hier die Ruhe und spielte halt noch einen. Alles in allem war der Auftritt von End of Green äusserst sehenswert und legte einen ruhigen Grundstein für einen mutmasslich aufregenden Abend.
Interessante Alben finden
Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 37188 Reviews und lass Dich inspirieren!
Kommentare
Sag Deine Meinung!