Summer Breeze Open Air
Der große Festivalbericht 2024

Konzertbericht

Billing: Amon Amarth, Architects, Heaven Shall Burn, Meshuggah, Feuerschwanz, Behemoth, Flogging Molly, Subway To Sally, Lord Of The Lost, Motionless In White, Jinjer, Sodom, Korpiklaani, Dark Tranquillity, Spiritbox, Lordi, The Amity Affliction, Cradle Of Filth, Pain, Hammerfall, Exodus, Enslaved, J.B.O., Equilibrium, Orden Ogan, Insomnium, Neaera, Whitechapel, Rotting Christ, The Black Dahlia Murder, Madball, Delain, Asphyx, After The Burial, Callejon, Blind Channel, Rise Of The Northstar, Brothers Of Metal, Emmure, Warkings, Eclipse, Necrophobic, The Baboon Show, Aborted, Dynazty, Kampfar, Megaherz, Memoriam, Burning Witches, The Ocean, Cult Of Fire, Obscura, Einherjer, Nachtblut, Paleface Swiss, Samurai Pizza Cats, Unearth, Crypta, Sylosis, ten56., Green Lung, Bodysnatcher, Before The Dawn, Bokassa, Future Palace, Unprocessed, Spiritworld, Mental Cruelty, The Butcher Sisters, Imperium Dekadenz, Our Promise, Siamese, Heretoir, Jesus Piece, Nestor, Necrotted, Svalbard, Ereb Altor, Disentomb, Carnation (BE), Acranius, Ankor, Tenside, Dymytry, Guilt Trip, Stillbirth, Insanity Alert, Fixation, Viscera, Robse, Thron, The Night Eternal, Ignea, Moon Shot, Brutal Sphincter, Dear Mother, Nakkeknaekker, Pest Control, Voodoo Kiss, Aetherian, Myrkur, Arkona, Punk Rock Factory, Suotana, Tilintetgjort, Alchemia und Blasmusik Illenschwang
Konzert vom 14.08.2024 | Flugplatz, Dinkelsbühl

Mittwoch, 14.08.2024

Jedes Jahr das gleiche Ritual: Während über dem saftigen Grün des SUMMER BREEZE die Sonne lacht und die Hummeln summen, machen sich unzählige Fans vor den Einlasstoren bereit, um Punkt 15 Uhr die Beine in die Hand zu nehmen, loszurennen und vielleicht mit einem Purzelbaum das Festival einzuläuten. Das Ziel: der Merchstand, der Zapfhahn, vor allem aber, jede Menge Spaß zu haben. Am besten schon bei der BLASMUSIK ILLENSCHWANG. In diesem Sinne: “Grüß Gott, Ihr lieben Leute!”

15:00–16:00, BLASMUSIK ILLENSCHWANG (T-Stage)

Galerie mit 16 Bildern: Blasmusik Illenschwang – Summer Breeze Open Air 2024

„Illenschwang, Illenschwang!“ tönt es aus zahlreichen Kehlen über das Gelände. Es gehört sich einfach, dass die BLASMUSIK ILLENSCHWANG die T-Stage eröffnet. Traditionell kocht hier die Stimmung und – wie sollte es anders sein – auch heute zeigt sich das enthusiastische Publikum in Feierlaune. Während die Sonne vom Himmel brutzelt, rudern die Feierwütigen munter zu den feinen Klängen von Stücken wie „Ein Leben Lang“ und „Die Fischerin Vom Bodensee“, dass man sich bei einer AMON AMARTH-Show wähnen könnte.

Zumindest in Sachen Stimmung lässt sich eine gewisse Ähnlichkeit feststellen und während sich das Set so langsam dem Ende zuneigt, lässt sich festhalten: Die BLASMUSIK ILLENSCHWANG kann alles, was die Metal-Größen können – unterhaltsame Ansagen im hiesigen Dialekt, die Menge zu einer Wall of Death verführen und mal locker aus der Hüfte 100 Patches während einer Show verkaufen. Wieder einmal ein großes Ereignis zur frühen Festivalzeit – wen wundert es, dass die Musiker sich für 2025 schon selbst auf der Bühne ankündigen? Mit Traditionen darf man schließlich nicht brechen!

16:10–17:10, BROTHERS OF METAL (Main Stage)

Galerie mit 22 Bildern: Brothers Of Metal – Summer Breeze Open Air 2024

Wer heute abgefahrene Inspirationen für Sonnenschutz sucht, wird spätestens beim Auftritt von BROTHERS OF METAL vor der Main Stage fündig. Der letzte Schrei scheint dieses Jahr das Verstecken einer ganzen Menschentraube unter der silbernen Rettungsfolie aus dem Verbandskasten oder das Kauern unter einem aufgespannten Taschenschirm zu sein. Doch beides fliegt eilig beiseite, als die martialisch gewandete Truppe aus Schweden die Bühne entert. BROTHERS OF METAL legen einen abwechslungsreichen, spaßigen Auftritt hin, der nicht mit markigen Sprüchen und kuriosen Anblicken geizt. Auch die Crowdsurfer geben den Grabenschlampen reichlich zu tun. Darunter ein Thor samt Gummihammer, den die BROTHERS OF METAL sogar direkt ansprechen und mit einem Song bedenken. Ein weiterer Hingucker im Publikum ist der überdimensionale aufblasbare Penis, der passend zum Song “Power Snake“ über den Köpfen der Zuschauer im Takt wippt. Leichte Sounddefizite gibt es leider beim Mikro von Sänger Joakim Lindbäck Eriksson, dessen Growls streckenweise kaum zu hören sind. Ansonsten liefern die acht Schweden einen makellosen, unterhaltsamen Auftritt ab, der reihum erfreute Gesichter zurücklässt.

16:50–17:35, SYLOSIS (T-Stage)

Galerie mit 21 Bildern: Sylosis - Summer Breeze Open Air 2024

Das britische Melodic-Death-Metal-Quartett SYLOSIS bringt nach der Blasmusik den Death Metal zurück auf die T-Stage. Ohne Schnickschnack geht es direkt zur Sache. Auch wenn die Old-School-Shirts von DEICIDE und DEATH beeindrucken, setzten die Jungs auf eine knackige Mischung aus Melo-Death und Metalcore und liefern ein überzeugendes Set ab, das einen guten Einstieg in den ersten „richtigen“ Festivaltag bietet. Songs wie „Pariahs“ oder „Deadwood“ vom aktuellen Album funktionieren live hervorragend und sorgen für die ersten Pits vor der Bühne.

17:40–18:40, THE AMITY AFFLICTION (Main Stage)

Galerie mit 21 Bildern: The Amity Affliction - Summer Breeze Open Air 2024

Jemand Lust auf süßlichen Metalcore mit Ohrwurm-Hooks und -Refrains? Willkommen bei THE AMITY AFFLICTION. Die Australier machen keine Gefangenen und bieten das volle Wechselspiel aus harschen Strophen und poppigen Refrains, die mitunter ein bisschen „too much“ sind. Aber nicht für Fans, die zu Songs wie „Pittsburgh“, „Drag The Lake“ oder „Open Letter“ steil gehen. Beim Crowdsurfen mitzusingen wird hier zum neuen Volkssport, während Flammeneffekte im Hintergrund das hitzige Treiben feurig untermalen. THE AMITY AFFLICTION lassen das Pendel durchgehend munter schwingen und lassen den Pit kochen, um kurz darauf die Textsicherheit ihres Publikums zu testen. Wem die Refrains noch nicht kitschig genug sind, der kommt beim Heiratsantrag eines langjährigen Crewmitglieds endgültig auf seine Kosten. Eine schöne Aktion, die sich passend ins Set der Truppe einfügt. Mit “Soak Me In Bleach” endet der intensive Auftritt von THE AMITY AFFLICTION in tosendem Jubel.

18:00–18:30, ZERRE (Campsite Circus Stage)

Galerie mit 14 Bildern: Zerre - Summer Breeze Open Air 2024

Die Wiese vor der Campsite Circus Stage, die dieses Jahr ein Upgrade inklusive schon erwähntem aufblasbaren Gruselclown erfahren hat, füllt sich bei den ersten Klängen der Thrash-Formation ZERRE rasend schnell. Dass Sänger Nico kein Mann großer Worte ist, merkt man sofort. “Wir sind ZERRE aus Würzburg, und wir müssen uns beeilen. Bewegt euch!“ Diese Ansage löst einen wilden Moshpit direkt vor der Bühne aus und ZERRE reißen ein energiegeladenes halbstündiges Set ab, das keine Wünsche offenlässt.

18:25–19:10, OBSCURA (T-Stage)

Galerie mit 28 Bildern: Obscura - Summer Breeze Open Air 2024

Progressiver Death Metal dominiert bei OBSCURA und bei aller technischen Finesse wirkt das Projekt um Mastermind Steffen Kummerer etwas hölzern. Auch beim diesjährigen SUMMER BREEZE setzt die Band auf eine elegante Setlist und perfektionistische Umsetzung, ohne dabei jedoch den Funken überspringen zu lassen. Live-Bassist van Scheltinga, der eine Woche zuvor auch beim VLTIMAS auf der Bühne stand, beeindruckt mit SPIRAL ARCHITECT-Sound. Lehrstücke wie „Incarnated“ und das grandiose „The Anticosmic Overload“ sorgen für offene Münder, überzeugen aber aufgrund ihrer Steifheit nicht vollends.

19:10–20:30, FLOGGING MOLLY (Main Stage)

Galerie mit 21 Bildern: Flogging Molly - Summer Breeze Open Air 2024

Im Infield ist viel los, als FLOGGING MOLLY auf der Main Stage loslegen. Nachdem sie sich kurz vorgestellt haben, steigen sie direkt mit „Drunken Lullabies“ ein. Währenddessen strömen immer mehr Leute zur Bühne. Obwohl es noch angenehm warm ist, ziehen bedrohlich dunkle Wolken am Himmel auf. Bald erscheint eine Unwetterwarnung auf den Bildschirmen und die ersten Regentropfen fallen. Glücklicherweise bringt der Regen nur erfrischende Abkühlung, denn das erwartete Unwetter bleibt aus und das SUMMER BREEZE verschont. Die Menge kann den Cooldown gut gebrauchen: Frontmann Dave King treibt die Stimmung sowohl bei der Band als auch im Publikum weiter an. Sein Tänzchen entlang der Bühne ist eines der Highlights der Show. Seine größte Stärke liegt jedoch in der Interaktion. Die Laune steigt mit dem Pegel, auch auf der Bühne, wo sich bald sich die leeren Trinkbehälter stapeln. Dass sich die Songs der Band nur in Nuancen unterscheiden, ist den Leuten egal. Nach dem letzten Song „Seven Deadly Sins“ fordern sie eine Zugabe, die aus Zeitgründen jedoch entfällt.

19:15–19:55, VISCERA (Wera Tool Rebel Stage)

Galerie mit 28 Bildern: Viscera - Summer Breeze Open Air 2024

Die britischen Modern-Tech-Deather VISCERA beehren das SUMMER BREEZE zum ersten Mal und sorgen auf der kleinen Bühne direkt für Furore. Nach 14 Stunden Fahrt zum Festival beeindrucken sie direkt mit ihrer galanten Mischung aus Tech-Death, Deathcore und epischen Passagen in bester ANAAL NATHRAKH-Manier. Die Setlist umfasst je vier Tracks von beiden Alben, aber vor allem die neuen Stücke wie „Carcinogenesis“, „Layers Of Skin“ oder „Rats With Wings“ überzeugen mit ihrer ganz eigenen Epik. Die Fans nehmen das Set leidenschaftlich auf und erzeugen mit kleinen, aber heftigen Circlepits gehörige Staubwolken vor der Bühne.

20:00–20:30, EMMURE (T-Stage)

Galerie mit 22 Bildern: Emmure - Summer Breeze Open Air 2024

Prime-Time! Auf der T-Stage bedeutet das heute dicke Breakdowns und viel Nebel. Während sich die Temperaturen im leichten Regen etwas nach unten bewegen, lässt sich das über das musikalische Treiben nicht sagen. Denn mit EMMURE steht eine absolute Deathcore-Größe auf der Bühne und lässt sich auch von ein bisschen „Wetter“ nicht davon abhalten, das Publikum in Bewegung zu versetzen. Angetrieben von Frankie Palmeris „Jump, Jump“-Rufen bewegen sich die Massen auf und ab. Ein Schauspiel, das lediglich im ersten Drittel des Sets vom zu basslastigen Sound getrübt wird. Danach ist aber alles im Lot und so finden auch zahlreiche Crowdsurfer ihren Weg über die Menge bis zur Stage. Eine energiegeladene Performance, die EMMURE einmal mehr als hervorragende Liveband zeigt.

20:50–21:30, NAKKEKNAEKKER (Wera Tool Rebel Stage)

Galerie mit 16 Bildern: Nakkeknaekker - Summer Breeze Open Air 2024

Eskalation im Zeitraffer: Noch beim vom Band laufenden Intro fordert NAKKEKNAEKKER-Sänger Christoffer Kofoed die Menge zu einem Circlepit auf. Dann erscheint dieser Typ mit der Dänemark-Fahne in der ersten Reihe und nachdem man nur kurz geblinzelt hat, befindet man sich schon mittendrin im großen Kreisen. Wahnsinn! Da wirbelt der Staub umher, während die Death-Metal-Gitarren flirren und die Nacken knacken. Und man freut sich insgeheim, dass irgendwann ja mal das Debütalbum der Dänen rauskommen muss.

21:00–21:30, EMBRACE YOUR PUNISHMENT (Campsite Circus Stage)

Galerie mit 11 Bildern: Embrace Your Punishment - Summer Breeze Open Air 2024

Sind auf dem Campsite Circus wild gewordene Schweine unterwegs? Ach nee, das sind die Pig Squeals von Vivien Rue. EMBRACE YOUR PUNISHMENT kommen aus Frankreich. Zurückgelassen haben sie ihre Deathcore-Wurzeln, im Gepäck ist stattdessen eine Slam-Death-Party mit Hardcore-Deko. Lieder wie „Aeons Of Fire“ befeuern den Heckantrieb im Circlepit und lassen Staubtornados auch durch den Outdoor-Zirkus wirbeln. Gefällt uns!

21:15–22:45, MESHUGGAH (Main Stage)

Galerie mit 14 Bildern: Meshuggah - Summer Breeze Open Air 2024

Nachdem per Einspieler die ersten Bands für das SUMMER BREEZE 2025 angekündigt wurden, zucken Blitze über das Infield. Allerdings ist es nicht das angekündigte Unwetter, das doch noch erbarmungslos zuschlagen will, sondern die Lichtshow für MESHUGGAH. Und die schwedischen Math-Metal-Maestros unterlegen die Lichter mit vertrackten Rhythmen. Es ist für die Fans zwar eine Herausforderung, im richtigen Takt mitzuwippen, aber hey: Sänger Jens Kidman stellt in einer seiner Ansagen schließlich auch klar, dass MESHUGGAH keine Musik machen, um rumzuhüpfen und zu feiern, sondern um den Verstand zum Vibrieren zu bringen. Und das gelingt in Verbindung mit der monströsen Lightshow ausnehmend gut – bis die Gehirne ordentlich durchgemangelt sind. Da ist es gut, wenn zum Schluss zirpende Gitarren den Klassiker „Future Breed Machine“ ankündigen, denn den kann mittlerweile jeder, vom Kleinhirn angetrieben, freestyle mitzappeln.

21:35–22:35, EQUILIBRIUM (T-Stage)

Galerie mit 28 Bildern: Equilibrium – Summer Breeze Open Air 2024

Weil einige wohl schon für den Secret Gig auf der danebenliegenden Wera-Stage gekommen sind, ist es überdurchschnittlich voll. Auf der T-Stage harmoniert rosa- und gelbfarbenes Licht, das den Epic Folk Metal von EQUILIBRIUM stimmig in Szene setzt. Die Band nutzt die guten Bedingungen und entfesselt mit Songs wie „Born To Be Epic“ und „Heimat“ einen gelungenen Gig, der sicherlich auch ein paar „Ich stehe eher zufällig hier“-Menschen überzeugt.

Der neue Fronter Fabi agiert aufgedreht, will Hände sehen (und bekommt sie) und kommuniziert wie am Fließband. Dabei verspricht er uns eine „epische Reise“, die sich schon songtechnisch automatisch ergibt, ohne auf Feiermaterial zu verzichten. Surft da eine junge Frau auf einem zur Bühne getragenen Mann gen EQUILIBRIUM? Jap. Cool! Laut Fabi sind wir die „Metal-Familie“, die die Band seit Jahren unterstützt. Gut, dazu zählen sich nicht alle, aber der Auftritt bleibt trotzdem gut.

22:40–23:20, HAMMERFALL (Wera Tool Rebel Stage)

Galerie mit 28 Bildern: Hammerfall – Summer Breeze Open Air 2024

Was den ganzen Tag schon die Spatzen von den Zeltdächern pfeifen, wird endlich offiziell enthüllt: HAMMERFALL sind der lange geheim gehaltene Surprise Act des SUMMER BREEZE 2024! Und was für einer! Die fünf Schweden spielen ein nostalgisch angehauchtes Set mit vielen alten Stücken wie “Heeding The Call“ und “Renegade“, das beim Publikum sofort zündet. Es dauert auch nicht lange, bis sich die Grabenschlampen vor Crowdsurfern nicht mehr retten können. Das Publikum vor der Wera Tool Rebel Stage singt derart laut und begeistert mit, dass es Fronter Joacim Cans trotz hervorragenden Sounds stellenweise mühelos übertönt. Auch die Ankündigung der Band, im Oktober als Support für POWERWOLF auf Tour zu gehen, nimmt die Menge vor der Bühne entsprechend enthusiastisch auf. Das Set schließt mit einer gelungenen Version von “Hearts On Fire“, mit der HAMMERFALL die versammelten Fans einmal mehr zum Toben bringen.

23:25–00:25, PAIN (T-Stage)

Galerie mit 20 Bildern: Pain - Summer Breeze Open Air 2024

Neben FLOGGING MOLLY erwartet das Publikum am späten Mittwochabend noch ein weiteres Partyhighlight, wenngleich die Schweden um Fronter Peter Tägtgren mit ihrem Mix zwischen Industrial Metal und einer Prise HYPOCRISY grundsätzlich etwas härter einsteigen. Von Beginn an ist das Quartett voll im Flow und drückt einen Klassiker nach dem anderen in die Menge. Wie üblich lassen Tägtgren und seine Mannen bei „Party In My Head“ eine Ladung Wasserbälle durch die Menge diffundieren und schließen mit der Blues-Version von „Have A Drink On Me“ an. Auch wenn der Bandchef auf seine typischen Ansagen weitgehend verzichtet, entwickelt sich eine ausgelassene Party mit dem bewusst zwinkernden Auge. Die in jedwedem Kopf befindlichen Synthie-Klänge zu „Shut Your Mouth“ und der anschließende Song läuten das Ende einer gelungenen Show ein.

23:35–00:35, LORD OF THE LOST (Main Stage)

Galerie mit 43 Bildern: Lord Of The Lost - Summer Breeze Open Air 2024

So lasset die Pyro-Spiele beginnen. Von halben Sachen kann bei LORD OF THE LOST keinesfalls die Rede sein. Die ESC-Teilnehmer, die im Vergleich zu 2022 im Billing noch ein paar Positionen höher geklettert sind, zeigen sich höchst motiviert, den Status zu untermauern. Ihre Fans müssen sie gar nicht erst aus der Reserve locken und so ist schon beim Eröffnungsdoppelschlag „The Curtain Falls“ und „The Future Of A Past Life“ die sprichwörtliche Hölle los – nicht nur wegen der Pyros. Denn LORD OF THE LOST ist die Spielfreude anzusehen. Dynamisch formieren sie sich in zwei Dreierreihen auf der Bühne und wer genau hinsieht, kann bei den Musikern um Frontmann Chris Harms das eine oder andere glückselige Lächeln entdecken. Warum auch nicht, schließlich gleicht die Show heute einem Triumphzug, der beim Schlussakt „Blood And Glitter“ seinen finalen Höhepunkt erlebt und den von „YMCA“ als Outro abgerundet wird.

00:30–01:10, THRON (Wera Tool Rebel Stage)

Galerie mit 16 Bildern: Thron - Summer Breeze Open Air 2024

Kurz nach Mitternacht ist die Zeit reif für Black Metal und THRON betreten die Wera Tool Rebel Stage. Die Band aus dem SCHWARZwald bringt eine Mischung aus Black, Death und etwas Heavy Metal mit. Ihr Auftritt beginnt mit einem düsteren Intro, das perfekt zu ihrem Corpsepaint passt. Doch schnell zeigt sich, dass THRON nicht nur schratige Schwärze zu bieten haben: Melodische Passagen und ein kurzes Bass-Solo sorgen für Abwechslung. Besonders gefällt das druckvolle Drumming, aka die deathige Dampfwalze, die einen überrollt, ohne die Gitarren zu verschlucken. Schlagzeuger ‚J‘ gibt von allen Bandmitgliedern am meisten Gas, doch auch die anderen zeigen sich sehr agil. Die Gitarren setzen dabei den typischen schwarzen Akzent beim Riffing. In der zweiten Hälfte des Sets treten THRON aus ihrer anfänglichen verbalen Zurückhaltung heraus. Sie machen mehr Ansagen und animieren erfolgreich das Publikum, das sie in ansehnlicher Anzahl angezogen haben.

01:00-02:00, ENSLAVED (Main Stage)

Galerie mit 22 Bildern: Enslaved - Summer Breeze Open Air 2024

„Der fortschreitenden „Verproggung“ ENSLAVEDs muss entschieden widersprochen werden“, sagte einst ein weiser Mann. Was hilft der fromme Wunsch, wenn die Akteure nicht hören wollen? Jedenfalls machen schon Soundjustierungen im Vorfeld des Gigs klar: Das Härteste werden heute Abend wohl nicht die Gitarren sein. Leider, denn selbst wenn ambitioniert proggige Passagen auf Platte funktionieren, live ist das eine andere Sache. Und so ist das Publikum abwechselnd gut unterhalten, dann wieder sprachlos angesichts der ausschweifenden Darbietung und ungewöhnlichen Sounds. Da können sich Gitarrist Arve Isdal und Keyboarder Håkon Vinje noch so sehr musikalisch duellieren, die Reaktionen der Zuschauer bleiben verhalten. Selbst zackige, kurze Ansagen von Sänger und Bassist Grutle Kjellson oder das eingängig mit Wikingergesang eingeleitete „Havenless“ können das Ruder nicht entscheidend herumreißen.

PEST CONTROL (Wera Tool Rebel Stage)

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ANKOR (Wera Tool Rebel Stage)

Galerie mit 27 Bildern: Ankor – Summer Breeze Open Air 2024

SUOTANA (Campsite Circus Stage)

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PLAQUEMACE (Campsite Circus Stage)

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HEMELBESTORMER (Campsite Circus Stage)

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SPIRE OF LAZARUS (Campsite Circus Stage)

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FATEFUL FINALITY (Campsite Circus Stage)

Galerie mit 18 Bildern: Fateful Finality - Summer Breeze Open Air 2024

PUNK ROCK FACTORY (T-Stage)

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AETHERIAN (Wera Tool Rebel Stage)

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Impressionen vom Dienstag und Mittwoch

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04.09.2024

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4 Kommentare zu Summer Breeze Open Air - Der große Festivalbericht 2024

  1. Cynot sagt:

    „Das galt auch fürs Wetter, denn weder war es zu heiß (und wenn es mal wärmer wurde, standen Sprühnebelkanonen am Bühnenrand bereit) noch zu feucht oder zu staubig.“

    Waren wir auf dem selben Summer Breeze? Ich empfand es an allen 4 Festivaltagen als zu heiß. Hinzu kam, dass die Sonne unerbittlich auf uns niederbrannte und kaum eine Wolke am Himmel war.

    Zum Festival selbst: Das Breeze ist schon ziemlich gut durchorganisiert und es ist schon Jammern auf hohem Niveau, wenn man etwas kritisiert an der Orga.
    Nur beim fehlenden Schatten müssen sie sich noch was einfallen lassen. Karten für nächstes Jahr sind schon gebucht.

  2. Laniakea sagt:

    Ich fand’s auch viel zu heiß, aber die VIPs haben im Zweifel halt mehr schattige Rückzugsorte als der gemeine Festivalbesucher. Man wird sich was einfallen lassen müssen, ja, aber passieren wird am Ende nicht viel.

  3. azl sagt:

    Ich habe nach dem Breeze 2023 schon angemerkt, dass sie sich etwas überlegen müssen bezüglich des Schattens. Damals wurde ich niedergebrüllt, dass das ja nicht zu machen sei und keinen Kritikpunkt darstelle. Dieses Jahr waren wir mit UV-Sonnenschirmen da und die Dinger haben echt Leben gerettet, ohne hält man das in der Savanne dort nicht mehr aus.

  4. Eckart Maronde sagt:

    Moin Cynot, Laniakea und Azl, erstmal danke für Eure Eindrücke – ich hatte das aus meinem subjektiven Empfinden geschrieben, dass es schon mal *noch* heißer und unangenehmer war. Aber klar, vieles hängt natürlich damit zusammen, wie lange man sich auf dem Infield aufhält und ob es Rückzugsorte gibt (was sich auf dem Infield selbst, wie Ihr ja sagt, etwas schwierig gestaltet). Insofern finde ich den Hinweis mit dem UV-Schirm im wahrsten Wortsinn eine „coole“ Sache. Vielleicht habt Ihr ja noch andere Tipps gegen die Sonne/Hitze? Und wir machen uns für die kommende Festivalssaison ein Memo: Bitte ein Special mit Tipps gegen die Hitze/diesen unerbittlichen Feuerball am Himmel. Merci & beste Grüße, Eckart