Summer Breeze Open Air
Der große Festivalbericht 2023

Konzertbericht

Billing: Megadeth, Trivium, Powerwolf, In Flames, Epica, Beartooth, Beyond The Black, Killswitch Engage, In Extremo, Frog Leap, Eluveitie, Hammerfall, Sepultura, Wolfheart, Ahab, Orbit Culture, Gaerea, Zeal & Ardor, Perturbator, Hatebreed, Stick To Your Guns, While She Sleeps, Versengold, U.D.O., Kataklysm, Obituary, Dragonforce, Lionheart, Knocked Loose, Mono Inc., I Am Morbid, Bloodbath, Soilwork, Marduk, Knorkator, Sleep Token, Dying Fetus, Grave Digger, Abbath, Amenra, Terror, Long Distance Calling, Imminence, Tankard, Soen, Decapitated, Rage, Trollfest, Corvus Corax, Legion Of The Damned, Fit For An Autopsy, End Of Green, Bleed From Within, Be'Lakor, Twilight Force, Skálmöld, Nasty, Shadow of Intent, Archspire, Deez Nuts, Nanowar Of Steel, Gutalax, The New Roses, Get The Shot, Excrementory Grindfuckers, Brand Of Sacrifice, Nervosa, Bloodred Hourglass, Fuming Mouth, League Of Distortion, Gatecreeper, Ad Infinitum, Warmen, Milking The Goatmachine, Blackbriar, Paddy And The Rats, Endseeker, Implore, Final Breath, Revel In Flesh, The Spirit, Kanonenfieber, Signs of the Swarm, Iotunn, Frozen Soul, Drain, Motorjesus, Of Virtue, Wolfchant, Storm Seeker, Osiah, Cobra The Impaler, Extinction A.D., Noctem, SetYøurSails, Frog Bog Dosenband, Capra, Groza, Randale, Valkeat, Skeleton Pit, A Secret Revealed, Moor, Terzij de Horde und Blasmusik Illenschwang
Konzert vom 15.08.2023 | Flugplatz, Dinkelsbühl

Summer Breeze 2023 Impression - Essen und Getränke

Ohne Mampf-Kaufen kein Klampf-Lauschen

20 Kilometer Wandern, Leichtathletikeinlagen, Kopfgewichtheben, Kreissprinten, Körperwuchten … Olympiade auf Metal-Art eben. Aber deswegen gleich Eiweißpülverchen mit künstlichem Vanillearoma konsumieren? Bitte nicht. Darüber hinaus ist auf dem SUMM RBREEZE für jede*n die Art der Nahrungsaufnahme frei gestaltbar, je nach Geschmack und Geldbeutel.

Unsere Vorgehensweise: Semi-reichhaltiges Frühstück im Camp verzehren, feststellen, dass man das Essentiellste vergessen hat, dann „unterkoffeiniert“ zum metal.de-Stand schlurfen, bemerken, dass es nebenan Slusheis-Kaffee (!) gibt, und jeden Morgen bereitwillig 5 Euronen darin investieren. Ist teuer, aber leider auch geil, zumal sich die Temperaturen schon um 11 Uhr voller Elan zur 30-Grad-Marke aufschwingen.

Der Gaskocher, der jedes Jahr wieder gewissenhaft eingepackt wird, fristet gewohnheitsgemäß sein tristes Dasein im Gepäck. Denn mal ehrlich, wer hat bei den Düften, die über das Infield strömen, ernsthaft das Durchhaltevermögen zum Zeltplatz zurückzuwandern, um sich schlotzige Dosenravioli aufzuwärmen? Das Fleisch ist schwach, der Geist ebenso wenig willig. Wer auf käuflich zu erwerbende Grundlagen zurückgreifen möchte, muss jedoch tiefer in die Cargo-Hosentasche greifen. Zyklopenspieß? 10 €. Raclette? 10 €. Currywurst im Brötchen? 6,50 €. Wer hier dreimal am Tag Kalorienzufuhr braucht, sollte genügend Bargeld auf der hohen Kante haben. Und die Betonung liegt auf BARgeld, denn leider befinden wir uns in Deutschland und die wenigsten Stände bieten Kartenzahlung an.

Leider sucht man den im letzten Jahr heißgeliebten Saladbowl-Stand, der bei großer Hitze eine leichte Stärkung bot, vergebens. Zum Glück gibt es am indischen Stand des Vertrauens einen soliden und mehr als schmackhaften Ersatz mit der Kichererbsen-Tomaten-Bowl (8 €) – für ganz Dekadente mit Aprikosen-Mandelkugeln als Dessert – und im Chana-Chapati-Kichererbsen-Wrap (8 €). Kichererbsen for the win!

Während reine Karnivoren voll auf ihre (hohen) Kosten kommen, suchen Mischköstler mit Fressbedarf jenseits von Kohlenhydraten und tierischen Proteinen allerdings oftmals sehr lange, bis sie eine halbwegs ausgewogene Mahlzeit gefunden haben, an der zumindest mal ein Salatblatt vorbeigeweht ist. Dass sich die Auswahl dieses Jahr verschlechtert hat, fällt auch Kollegin Angela auf, die auf das Schwierigkeits-Mampf-Level noch eine Schippe drauflegt.

Vegan im Infield

Auf dem Zeltplatz ist es recht einfach, sich selbst zu verpflegen, doch hat man es zwischen den Bands eilig und ist darauf angewiesen, schnell und unkompliziert etwas in der Nähe zu finden, kann es als Herbivore immer noch schwierig werden. In der SUMMER-BREEZE-App kann man gut nach veganen Optionen filtern und hat so schon einmal Anhaltspunkte. Wir haben jedoch festgestellt, dass die Inhalte in der App nicht unbedingt mit der Realität auf den Infield übereinstimmen. So scheint es tatsächlich mehr Stände zu geben, die veganes Essen anbieten, als in der App angezeigt werden. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte Nachricht ist, dass nur wenige Stände explizit vegane Gerichte auf ihren Preislisten ausweisen.

Wir haben eine kleine Runde über das Infield gedreht und eine Bestandsaufnahme gemacht. Diese ist allerdings grob und ohne den Anspruch auf Vollständigkeit. Von insgesamt 51 besuchten Essensständen hatten elf explizit vegane Optionen gut sichtbar gelistet. Hierzu gehören der Handbrot-Stand, African Food, die Spätzleküche, das Schlemmerbaguette und We Like Sweets, wobei man dort einen Zuckerschock, aber keine Mahlzeit erwarten darf.

Ebenfalls elf Stände hatten definitiv keine veganen Optionen, wenn man von gegebenenfalls veganen Beilagen, wie beispielsweise Pommes, absieht. Hierzu gehörten die üblichen fleischlastigen Verdächtigen. Bei den meisten (19) Ständen war auf Anhieb nicht ersichtlich, ob Gerichte vegan sind oder vegan zubereitet werden können. Dies mag teils der Fall sein, wirkte meist aber unwahrscheinlich. Gänzlich vegane Stände haben wir auf dem Infield nicht gefunden, obwohl es laut SUMMER-BREEZE-App mindestens einen hätte geben sollen. Diesen haben wir – in dubio pro reo – wahrscheinlich einfach übersehen. Die größte Enttäuschung war der Veggie-Vegan-Stand. Anzahl der veganen Gerichte – auch auf Nachfrage: 1.

Eine Gruppe veganer Besucher, auf die wir treffen, bestätigt: Wenn man vier Tage lang nicht das Gleiche essen will, wird es schwierig. Wir erinnern uns noch an Zeiten, als es auf dem SUMMER BREEZE gleich mehrere Stände mit einem breiten veganen Angebot gab. In diesem Punkt hat das Festival also nachgelassen. Zeitgemäß wäre eine Entwicklung in die Gegenrichtung.

Selbst ist der Metalhead

Für schmale Geldbeutel und alle, die zwar selbst „kochen“ wollen, aber nicht mit eigener Kühlbox und vollem Zutatenarsenal anreisen können, bietet das Breeze die Möglichkeit, Grundlegendes im festivaleigenen Supermarkt zu erstehen. Rewe Dinkelsbühl hat zu diesem Zweck ein geräumiges Zelt aufgeschlagen, in dem Säfte wie Sangria (… Wie? Das ist doch Saft?), Käse, Kartoffelsalat, Eier, Brot, ein paar Früchte oder natürlich Dosenravioli angeboten werden. Wer etwas gehobener kochen möchte und frische Zutaten wie z.B. Gemüse sucht, guckt allerdings in die Röhre. So besonders günstig ist die ganze Geschichte allerdings auch nicht. Grob überschlagen kostet hier schließlich alles etwa doppelt so viel wie im regulären Supermarkt. Und wenn man die Wahl zwischen einem eingeschweißten, pappigen Ja!-Sandwich für 4,20 € und einem frisch gebackenen Handbrot für 7,50 € hat, dann fällt die Entscheidung leicht. Dennoch ist der Supermarkt eine gute Anlaufstelle, wenn man Vergessenes ergänzen möchte.

(Saskia & Angela)

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30.08.2023

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