Summer Breeze Open Air
Der große Festivalbericht 2023
Konzertbericht
Was gibt es Neues auf dem SBOA?
2023 ist das neue 2022. Und das ist gut so, haben sich doch mittlerweile Aufbau und Ablauf des Breeze eingeschliffen, beziehungsweise als dienlich herausgestellt. Und so muss man dieses Jahr mit der Lupe über das Gelände trollen, um noch etwas wirklich Neues zu entdecken.
Doch bereits fünf Minuten nach unserer Ankunft stellt sich – dank staugeplagter Blase – die wohl gravierendste Neuerung heraus. Das Verrichten der Notdurft ist umsonst! Also … nicht für den Körper, sondern für den Geldbeutel. Keine tapferen Kollegen mehr, die bei 33 Grad Celsius im Kassen-Terrarium dünsten müssen. Oh, frohlocket und kacket! Nicht nur die Spülklos sind frei zugänglich, auch die Duschen können jederzeit ohne lästiges Klimpergeld angelaufen werden. Da lässt man sich nicht lumpen und befreit sich regelmäßig von den Schweiß-Staub-Sonnencreme-Schichten, die sich über den Tag hinweg gefährlich potenzieren.
Schon fast alteingesessen ist der obligatorische Wera-Tools-Stand, über den man unweigerlich neben der gleichnamigen Stage stolpert. Wer dann noch zwei Stufen „hinaufstolpert“, kann sich wie im letzten Jahr im „Tool-Boxen-Heben“ versuchen, aber 2023 bitte mit zwei gefüllten Werkzeugtaschen! Wer bei diesen Temperaturen versucht, den Ausdauerrekord zu knacken, ist entweder verrückt – oder einfach unfassbar gut in Form. Wie erklärt sich sonst eine Frauenbestzeit von 1:47 Minuten (Holy Fuck!) oder über 3 Minuten bei den Männern (Beast!)? Wer einen Werkzeug-Hauptgewinn will, muss sich also schon ins (Werk)Zeug legen. Oder so.
Hinlegen kann man sich neuerdings ein paar Meter weiter in Schubkarren. Klingt unbequem, ist, den Gesichtern nach zu urteilen, aber wohl rückenschonender als eine löchrige Isomatte. Hornbach hat sich mit seiner „AufBaustelle“ ebenfalls dieses Jahr auf dem SBOA-Gelände eingerichtet. Getreu dem Motto „Das Festival macht Dich kaputt. Wir bauen Dich wieder auf.“, nutzen viele die gebotenen Sitzgelegenheiten oder erstehen Erfrischungsgetränke an der Bar. Ganz Ausgeschlafene versuchen sich schweißtreibend am „Hau-den-Lukas“ … um ein Schweißband abzugreifen. Mehr Stoff gegen Schwitzen? Paradox! Kreative Baumarkt-Wellness – oder besser „Fellness“ – gibt‘s im ersten Stock. Hier kann sich ein jede*r den Pelz lichten lassen. Inbegriffen: Das passende Klebeband, je nach Härtegrad gestaffelt in „Kleingartenpflege“ bis „Waldrodung“. So glattrasiert rutscht es sich von der Standspitze nach unten dann direkt noch besser. The true slide of steel!
Der Kultursender Arte streamt dieses Jahr nicht nur diverse Live-Gigs des Festivals, sondern hat auch seinen pinkfarbenen Summer-Tour-Bus vor dem Bühnengelände geparkt. Wer genug Leute zusammenbekommt, kann sich entspannt im Liegestuhl unterm Sonnenschirm bei einem Metal-Quiz messen. Das ausgebreitete Twisterfeld hingegen liegt, wenig überraschend, verwaist in der Mittagshitze. Vorschlag ans Standteam: Wet-Twister mit dem Ziel, nicht als Erste*r mit den Gliedmaßen Aquaplaning zu erleiden. Erfrischend für Teilnehmende, spaßiger Anblick für Zuschauende. Hat auch Trinkspiel-Potenzial auf dem Zeltgelände?! Im Arte-Bus selbst kann man seine festivalverlebte Schwitzvisage in einer Fotobox auf Papierstreifen brennen lassen. Wir sind schon ein bisschen gerührt, als uns gesagt wird, dass wir – trotz unseres fortgeschrittenen Zerfalls am vierten Festivaltag– noch sehr frisch aussehen/riechen würden und ob wir nicht Lust hätten, als „Duftbäume“ einfach dabeizustehen, um das schweißbeduftete Fotokabuff zu „entmuffen“.
(Saskia)
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