Summer Breeze Open Air
Der große Festivalbericht 2022
Konzertbericht
Liebes Festivaltagebuch – unser Leben am metal.de-Stand
Standleben, bestes Leben! Wenn wir beim SUMMER BREEZE unseren metal.de-Stand eröffnen, ist es immer so, als würde man für einige Tage in eine wunderbare Parallelwelt eintauchen – in diesem Jahr sogar mit Signing-Session-Monopol. Doch was läuft eigentlich hinter den Kulissen der Autogrammstunden? Quasi im Backstage des metal.de-Standes?
Schon am Dienstag steigt eine kleine, feine Party mit allen, die ihren Allerwertesten bereits aufs Festivalgelände manövriert haben. Mit eigener Zapfanlage, Kühlwagen und -schrank sowie Eiswürfelmaschine sind wir gut ausgestattet. Die finale Festzeltnote bringen der Pavillon und die Bierzeltgarnitur. O’zapft is? Und los!
Das weitestgehend leere Infield strahlt eine magische „Ruhe vor dem Sturm“-Atmosphäre aus. Und unsere gute Stimmung strahlt scheinbar so weit, dass sie einen Mitarbeiter vom Axtwurfstand nebenan anzieht. Der fragt freundlich, ob er ein Bier kaufen darf. Nö, du bekommst aber eins umsonst. Daraus entsteht ein illustres Gespräch mit so einigen Chuck-Norris-Witzen – bei „Moses teilte das Meer, Chuck Norris teilte Moses“ bricht Oli kurz weg.
Quizfrage: Was passt mitten in der Nacht am besten zu frisch gekochter Pasta? Richtig, Depressive Black Metal! Zumindest, wenn es nach Oli und einigen Campnachbarn geht.
Nächster Tag, der Einlass naht. Traditionsbewusst schauen sich ein paar von uns die Geländeeröffnung an. Wie erwartet, strömen die Massen sofort gen Merchstand. Einer ist so motiviert, dass er eine im Weg befindliche Mülltonne als Hürde versteht. Beim Versuch, sie elegant zu überspringen, landet er, Gesicht voran, im Staub – Punktabzug in der Haltungsnote.
Am Stand überschlagen sich die kreativen Ideen und die Festivaledition des TV-Formats „Shopping Queen“ wird geboren. Alle sind sich einig, dass fast das gesamte Budget am Bierstand draufgehen würde. Etliche Halbe später am Klamottenstand: „Schulligung, was bekomme isch hier Schickes für 7,85 Euro?“
Ein exklusiver Blick in unseren Signing-Sessions-Anhänger: Rechts neben dem Eingang zieren Dutzende Autogrammkarten die Wand. Ganz weit vorn mit dabei: PARASITE INC. mit drei Besuchen und Karten. Auf dem Tresen haben sich hingegen ausnahmslos alle Bands mit Edding verewigt. Wer erinnert sich nicht an die mysteriösen FROSTGOAT? Hier die Top 3 der Kritzeleien: Bandlogos im Black-Metal-Stil, umgedrehte Kreuze, Penisse. Für kommende Bands bleibt da kaum Platz für neue Ergüsse. Gut, dass Stand-Chef Marc beim Abbau der Lautsprecherboxen noch ein freies Eckchen entdeckt hat. Aber noch ein Glied, und die Platte muss wohl oder übel erneuert werden.
Zeit für Zitate …
Niclas: „Leck mir am Arsch.“
André: „Nicht bei dem Wetter.“
Apropos Wetter: Lebensrettend ist der rosafarbene Fächer von Maria. So einige munkeln zwar, dass da noch viel Nasses auf uns zukommt, aber noch baden wir brutzelnd in Sonnenstrahlen – immerhin „colabieren“ wir noch nicht, „ba dum tss“.
Weil das Meckern auf sehr hohem Niveau ist, konzentrieren wir uns aufs Wesentliche: Endlich wieder SUMMER BREEZE mit tanzenden Menschen direkt neben uns am Ficken-Stand, mit fröhlichen Stand-zu-Stand-Gesprächen mit dem gegenüberliegenden Bierstand und einer immens hohen menschlichen Fluktuation am Stand inklusive berauschender Joke- und beachtlicher Smalltalk-Dichte. Auch Verbrauchertipps kommen nicht zu kurz: So klärt uns ein Fan beim Anblick des „Atomic Fire“-Logos über die Vorzüge von Atomic-Skiern auf. Das leuchtet selbst dem überzeugtesten Flachlandrodler unter uns ein.
Weil die hauseigene Zapfanlage zur besten Freundin avanciert, freuen sich alle Anwesenden über die zwei Dixis hinter unserem Stand. Alex beweist sich als Pipi-Security und rügt alle Zaunpinkler, die wohlriechenden Plastikkästen zu verwenden. Als sich die Angezählten einfach ein paar Meter weiter rechts am Zaun positionieren, fällt aber auch ihm nichts mehr ein.
Am Samstag sind alle irgendwie sauer auf Eckart. Also eigentlich auf NEKROGOBLIKON, deren Auftritt eine überlaute Farce ist, aber da der Ex-Chef vor ein paar Jahren eine euphorische Review zu einem Erguss der Amerikaner verfasst hat, bekommt er den geballten Unmut aller ab. Der zuckt nur unschuldig mit den Schultern: Der alte Fuchs hat sich den Auftritt schließlich gar nicht erst angeguckt.
Ansonsten bietet die Anhänger-Zelt-Kombination Schutz in allen Lebenslagen: Sei es, dass Jan, völlig übernächtigt und mehr Ringe als Augen, ein schattiges Plätzchen sucht, sei es, dass Shuttle-Chef Flocke sich auf der Bierbank fläzt und von “Cowboy-Schorle” träumt. Als der große Regen einsetzt, wird das Zeltgestänge kurzerhand zur Wäscheleine umfunktioniert. Da ist es gar nicht so einfach, einen Platz zu finden, wo es nicht tropft. Unter dem Vordach des Anhängers sammeln sich derweil Fans, die sich trockenen Hauptes das Geschehen auf der Main Stage anschauen wollen. Wer will, bekommt natürlich auch von uns eine Autogrammkarte, da sind wir nicht so.
Was passiert sonst noch? Eckart und Gunnar liefern sich ein Wettrennen zum Dixi – Gunnar gewinnt um eine Bartlänge. Andrea baut sich aus ihrer Regenjacke eine Höhle, um lichtgeschützt am Laptop arbeiten zu können – clever. GHOST KID und NECROTTED trinken fast unsere Ficken-Bestände leer. Und André versucht sich im Biersatzlesen.
Dann senkt sich Stille über den metal.de-Stand. Die Musik verstummt. Das Gelaber setzt aus. Der Zapfhahn versiegt. Unser Standmaskottchen Dino – eine Handpuppe – hat den Kampf gegen die Glühbirne verloren. Rest in hell, du Guter! Es war uns eine Ehre, unsere Finger in dich hineinzustecken.
(André Gabriel & Eckart Maronde)
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An sich hat es mir als erstes Festival meines Lebens sehr gut gefallen. Ich fand jedoch, dass es zu wenige Toiletten gab. Außerdem haben die Bildschirme ziemlich von der eigentlichen Bühne abgelenkt. Auch die Lage des Haupteingangs zur Mainstage direkt hinter einer Senke war nicht unbedingt schlau, weil sich darin der ganze Schlamm gesammelt hat. Aus Geldgründen ohne Stiefel, sondern nur mit Vans da war da für mich kein Hochkommen mehr möglich. Vielleicht sollte man sich da mal eine gescheite Lösung ausdenken. Ebenso bei der Abreise, wo wir im Endeffekt drei Stunden lang standen. Vielleicht wären an der Stelle Einweiser sinnvoll gewesen. Etwas aufdringlich waren teils auch die Bierverkäufer. Ein weiteres Problem sehe ich in den 4-5 Gruppen auf dem Platz, die die ganze Zeit auf maximaler Lautstärke EDM und Saufschlager gespielt haben. Natürlich ist es ok, wenn man mal ein zwei Songs aus der Richtung abspielt, aber mir auf einem Metal Festival zwanzig Mal ein Lied über die Größe des Glieds von Finch Asozial anhören zu müssen ist dann doch zu viel. Vielleicht könnte man da über die Platzordnung was regeln. Ansonsten fand ich es aber trotzdem sehr schön.
Willkommen in einer Zeit, in der jedes größere Metal Festival mit Ballermannsauftourismus konfrontiert wird. Der Schritt hin zu immer mehr Volksfestcharakter ist allerdings ein hausgemachtes Problem. Schlammcatchen etc pp. Es tut mir leid, dass dein erstes Festival dann doch mit einigen Problemen aufwarten konnte, die einfach mal nerven. Womöglich sind kleinere Veranstaltungen inklusive intimerer Atmosphäre eher etwas für dich. Dort wollen die Leute nämlich in erster Linie Musik hören und mit ihresgleichen feiern.