Summer Breeze Open Air
Der große Festivalbericht 2022
Konzertbericht
Merchandise und Klimbim
Wer Festival sagt, muss auch Merch sagen. Also klare Sache. Wir machen uns auf zum fröhlichen Einkaufsbummel beim SUMMER BREEZE auf. Während der Wettergott meint, uns heute eher mit Schlammlawinen und Regen versorgen zu müssen, stampfen wir also todesmutig in den Verkaufsbereich des SUMMER BREEZE. Was wird einem hier geboten? Hat sich die Nachfrage und das Angebot verändert? Gibt es mehr Sextoys oder mehr Klimbim? Fragen über Fragen. Dass die Regenponchos als erstes weg waren, wird uns kopfnickend beim Merchandise-Stand von Napalm Records bestätigt. Natürlich.
Aber auch ansonsten erklärt man uns hier, dass eifrig eingekauft wurde und dass das Merchandise einzelner Bands tatsächlich auch schon vergriffen sei. Auf die Frage, ob man merken würde, dass das Geld aktuell nicht so locker sitzen würde und sich der ein oder andere einen Kauf eher verkneift, antwortet man uns mit einem deutlichen „Nein!“. Die Metalheads gewanden sich weiterhin gerne in Shirts und Jacken ihrer musikalischen Favoriten. Die Preise in Sachen Shirt mit Bandlogo und Prints hat sich dahingehend über die letzten Jahre nur minimal verändert. Natürlich zahlt man ein bis zwei Euro mehr an einigen Stellen, aber das ist Jammern auf hohem Niveau und ein Preis, der in Kauf genommen wird. Offensichtlich.
„Die Schlange am Festival-Merch-Stand war brutal“, erzählt ein Besucher, während er vom Eingang zur Bühne schlendert. Am Mittwochabend seien schon viele Artikel mit dem Summer-Breeze-Logo ausverkauft gewesen. Tatsächlich pappen schon am Donnerstag viele „Sold Out“-Aufkleber auf der Übersicht und selbst nachts, wenn die Headliner spielen, stöbern viele Interessierte am Stand nach einem Andenken ans Wochenende. In Form von Tasse, Shirt, Schal oder sonstigen Gegenständen, die sagen “Ich war dabei!”
Wer Schnäppchen jagt, muss etwas suchen, kann aber auf dem Festivalgelände fündig werden. „10-Euro-Vinyl-Sale bei Nuclear Blast“, antwortet ein zufriedener Kunde und klopft sich auf den schallplattenförmigen Jutebeutel. Aber auch an anderen Ständen lässt sich gerade bei den Tonträgern ein Schnapper machen.
Was man offensichtlich ebenfalls gerne auf Festivals erledigt, ist, sich piercen zu lassen. Nur so erklärt sich die Masse an Piercingständen. Auf wenigen Metern entspannten Fußmarsches durch abgrundtiefer Schlammlöcher – wir sagen jetzt nicht, wie oft der Wortlaut gefallen ist: „ich bleibe jetzt hier einfach stehen, und gehe nicht weiter“ – sichten wir mehrere, ja erstaunlich viele Piercer bzw. Verkaufsangebote diversen Piercingschmucks. Ist das etwas, was man wagemutig auf Festivals einfach macht? Aus der Laune heraus? Bei Sonne, Sand, Schlamm und wenig Dusche? Also hat man das auf seiner Bucket-List?
Punkt 1: Ein Loch in ein Körperteil stechen, bitte. Bei möglichst viel Feinstaub und wenig häuslichem Badezimmer und den nötigen Pflegeprodukten in der Nähe. Check. Eine Infektion bekommen? Ebenfalls Check. Nein, dass die Piercer hier hygienisch einwandfrei arbeiten, stellen wir nicht in Frage. Alles fein. Aber ein Piercing? Auf einem Festival? Ehm. Beantwortet uns diese Frage gerne.
Das SUMMER BREEZE hat dieses Jahr gefühlt etwas weniger Verkaufsstände am Start, dafür wird der Geek-und Nerd-Ecke mehr Raum gegeben. Von Fantasy-Trinkgefäßen über Star Wars-Wackelköpfe, es gibt nichts, was es nicht gibt. Der Metalhead ist nicht einfach nur der Metalhead, der sich mit einem Iron Maiden-Schal zufrieden gibt. Nein der Metalhead ist so viel mehr: Gamer, Fantasyfanatiker, Spieler, Träumer, Zauberer. Alles.
Du kannst alles sein, sagte auch schon immer die Mama. Und eben dieser Mix aus Metal und Magie aus Metal und Geek findet sich an den Ständen wieder. Da wird mit feuchten Augen ein Krug, der von einem Drachen umschlungen wird, gekauft. Da wechseln Scheine – das SUMMER BREEZE verzichtet auf Cashless Payment und bleibt bei Barzahlung oder EC-Karte – den Besitzer für ein bisschen Zauber und Feenstaub. Schön. Magisch.
Nicht so magisch unsere Suche nach einem Dildo-Stand. Wurde dieses Angebot sonst immer recht häufig „befriedigt“ (sorry, wird hier nicht besser), sind wir dann doch enttäuscht. Wir sichten nicht einen Dildostand. Oder er war … hust … zu klein ….
Während wir uns an den Auslagen mit Tüchern, Sonnenbrillen und Schmuck vorbei drängen, denn es ist einiges los in der SUMMER BREEZE-Einkaufscorner, entscheiden wir uns, dass es Zeit fürs Essen ist. Während uns der Wackelkopf-Yoda wackelnd zunickt, stampfen wir mit Dreikilo-Schlamm an den Schuhen zum FoodCorner.
(Jeanette Grönecke-Preuss, Tammy Deibler & Marc Thorbrügge)
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An sich hat es mir als erstes Festival meines Lebens sehr gut gefallen. Ich fand jedoch, dass es zu wenige Toiletten gab. Außerdem haben die Bildschirme ziemlich von der eigentlichen Bühne abgelenkt. Auch die Lage des Haupteingangs zur Mainstage direkt hinter einer Senke war nicht unbedingt schlau, weil sich darin der ganze Schlamm gesammelt hat. Aus Geldgründen ohne Stiefel, sondern nur mit Vans da war da für mich kein Hochkommen mehr möglich. Vielleicht sollte man sich da mal eine gescheite Lösung ausdenken. Ebenso bei der Abreise, wo wir im Endeffekt drei Stunden lang standen. Vielleicht wären an der Stelle Einweiser sinnvoll gewesen. Etwas aufdringlich waren teils auch die Bierverkäufer. Ein weiteres Problem sehe ich in den 4-5 Gruppen auf dem Platz, die die ganze Zeit auf maximaler Lautstärke EDM und Saufschlager gespielt haben. Natürlich ist es ok, wenn man mal ein zwei Songs aus der Richtung abspielt, aber mir auf einem Metal Festival zwanzig Mal ein Lied über die Größe des Glieds von Finch Asozial anhören zu müssen ist dann doch zu viel. Vielleicht könnte man da über die Platzordnung was regeln. Ansonsten fand ich es aber trotzdem sehr schön.
Willkommen in einer Zeit, in der jedes größere Metal Festival mit Ballermannsauftourismus konfrontiert wird. Der Schritt hin zu immer mehr Volksfestcharakter ist allerdings ein hausgemachtes Problem. Schlammcatchen etc pp. Es tut mir leid, dass dein erstes Festival dann doch mit einigen Problemen aufwarten konnte, die einfach mal nerven. Womöglich sind kleinere Veranstaltungen inklusive intimerer Atmosphäre eher etwas für dich. Dort wollen die Leute nämlich in erster Linie Musik hören und mit ihresgleichen feiern.