Summer Breeze Open Air
Der große Festivalbericht 2019
Konzertbericht
Dienstag, 13.08.2019
18.30 Double Crush Syndrome (Ficken Party Stage)
Galerie mit 1 Bildern:Nur wenige Tage, bevor Andy Brings & Co. mit ihrem überraschenden Auftritt und dem Andy Borg-Cover „Die berühmten drei Worte“ den ZDF-Fernsehgarten unsicher machen durften, eröffneten die Hard Rocker noch mal eben die etwas abseits des Infields gelegene Ficken Party Stage. Dass DOUBLE CRUSH SYNDROME an diesem Dienstagnachmittag eine Bühne bespielen, auf welche das Summer Breeze traditionsgemäß eher Acts verbannt, die… nun ja, sagen wir größtenteils eine doch eher erlesene Zuschauerschaft anziehen, ist angesichts des Status, den das Trio in Fankreisen genießt, schon verwunderlich. Macht nichts, schließlich gibt’s vom rockigen Opener „She’s A Pistol“ bis hin zum Finale „Gimme Everything“ eine durchweg ordentliche Show und endlich wieder Live-Musik vor den Toren des malerischen Dinkelsbühl. (Jonas Erbaş)
Setlist:
She’s A Pistol
Yeah! Pain!
On Top Of Mt. Whateverest
I Don’t Like You
And They Say We Are The Freaks
Blood On My Shirt
Can’t You Be Like Everyone Else
Slow Suicide
Die For Rock ‚N‘ Roll
Gimme Everything
19.45 Eat The Gun (Ficken Party Stage)
Galerie mit 20 Bildern: Eat The Gun - Summer Breeze Open Air 2019Nach DOUBLE CRUSH SYNDROME bespielt am frühen Dienstagabend das Münsteraner Hard Rock-Trio EAT THE GUN als zweite Band des SUMMER BREEZE 2019 die Ficken Party Stage inmitten des General Campgrounds. Aufgrund von anfänglicher Unzufriedenheit seitens der Bandmitglieder mit dem Monitorsound, beginnt das Set etwas später als angekündigt – dafür aber mit voller Energie. EAT THE GUN haben ganz offensichtlich einen gar nicht so kleinen Fanclub dabei und auch die frisch angereisten, hochmotivierten und „Ficken“-betankten Festivalgäste schnell auf ihrer Seite. Die bisweilen etwas schwache Gesangsperformance hat zwar nicht hörbar von den Feinjustierungen am Sound profitiert – dennoch offenbart der wüstenaffine und sehr eingängige Hard Rock von EAT THE GUN einiges an Einheiz-Potential. Mit seinem Kakteenhemd, den rotblonden Locken und der Flying V um den Hals, geht Gitarrist Hendrik Wippermann zudem zumindest optisch als cleaner Brent Hinds-Sohn durch. Der sympathische Amateur-Vibe von EAT THE GUN ist alles in allem genau das richtige für das erste Lockermachen vor dem Sturm. (Tobias Kreutzer)
Setlist:
At The End Of The Day
Addiction
Made Of Stone
Apocalyptic Blues
Bad Memories
Falling
Blood On Your Hands
Howlinwood
Loner
Won’t Let You Down
21.00 The New Death Cult (Ficken Party Stage)
Galerie mit 12 Bildern: The New Death Cult - Summer Breeze Open Air 2019So wirklich musikalisch einordnen lassen sich THE NEW DEATH CULT noch nicht. Kein Wunder, die Schweden haben bisher erst drei Songs veröffentlicht, und die spielen sich irgendwo zwischen modernem Hard Rock und eingängigen Alternative-Elementen ab. Dennoch locken die maskierten Skandinavier eine nicht unbeträchtliche Zahl an Interessierten an die Ficken Party Stage, vielleicht auch, weil man hier das nächste große Ding wittert. So wirklich in Fahrt kommen die Jungs erst nach einer Weile, doch Nummern wie „Zeitgeist“ oder „Light Spills Over“ sitzen und bereiten allen Anwesenden wohl auch angesichts mangelndem Alternativprogramm gute Unterhaltung. Besonders praktisch: Anfang September erscheint das Debüt des Totenkultes, und dank ihres Auftritts auf dem diesjährigen Summer Breeze werden sie wohl doch den ein oder anderen Abnehmer für ihre Scheibe gefunden haben. (Jonas Erbaş)
Setlist:
Different
High + Low
True Eyes
Blood Of Babylon
Zeitgeist
Moon
Alive
The War
Light Spills Over
22.15 Morbid Alcoholica (Ficken Party Stage)
Galerie mit 17 Bildern: Morbid Alcoholica - Summer Breeze Open Air 2019MORBID ALCOHOLICA nehmen eine Sonderstellung auf dem SUMMER BREEZE ein, die der der BLASMUSIK ILLENSCHWANG ähnelt. Beide sind eng mit dem Festival verbandelt – das Blasorchester als charmanter Running Gag und die schwäbischen „Bierbomber“ als unangenehme, fleischgewordene Anti-Alkohol-Kampagne. Auch dieses Jahr sind die schrammeligen Gitarren auf der „Ficken Party Stage“ wieder verwaschen und kaum zu differenzieren, und eine grenzdebile Alkohol-Ode jagt den nächsten sexistischen Ausfall. Zwischen Gummipuppen, aufblasbaren Penissen, Stripperinnen und viel Bier verweigern sich fünf übergewichtige Männer jeglichen musikalischen Anspruchs an sich selbst und verbreiten nebenher mehr als fragwürdige Botschaften. Den musikalischen Tiefpunkt einer an Tiefpunkten nicht armen Show stellen sicherlich die vergessenen Akkorde zum Titelsong von „Spongebob Schwammkopf“ dar. Die zahlreich Versammelten schwenken trotzdem fleißig die Flaggen vom nahegelegenen „Ficken“-Stand und sorgen für Moshpits und eine erste amtliche Wall of Death. Der Partyschnaps muss ein wirklich starkes Zeug sein. MORBID ALCOHOLICA sind einfach nur hochgradig unangenehm. (Tobias Kreutzer)
Setlist:
Morbid Alcoholica
Blutpumpe
Latrinen Rock ’n‘ Roll
Bierlied
Country Roads (Cover)
Lanzenspiel
Amoklauf am Ballermann
Raben
Besoffene Fotze
Tekknokakke
Schneeflittchen
Spongebob Schwammkopf
23.30 Tragedy (Ficken Party Stage)
Galerie mit 18 Bildern: Tragedy - Summer Breeze Open Air 2019Ähnlich der Blasmusik Illenschwang ist auch TRAGEDY mittlerweile ein Festivalurgestein. Das Partysextett aus den US von A präsentiert dabei aber keine Volksweisen… wobei, eigentlich schon. Wenn man denn Discoklassiker der Siebziger, die sie in einem Metalgewand präsentieren, als solche titulieren möchte. Dabei setzen sie auf volle Unterhaltung: Von der Optik, mit glitzerndem Discokugeloutfit und leuchtenden Bünden an der Gitarre von Leadgitarrist Garry Bibb. Über das sechste Bandmitglied Lance, der ständig mit einem Handtuch umherwuselt und damit den Musikern den Schweiß von der Stirn tupft und später eine ganze Armada von aufblasbaren Puppen auf die Bühne holt. Bis hin zu zeitlosen Klassikern („Tragedy“, „Funkytown“, „Staying Alive“, „Dancing Queen“), deren Melodien wohl jeder im Hinterkopf hat und mitsummen kann, vor allem zu dieser Uhrzeit und mit ausreichendem Alkoholpegel. Das Publikum hat jedenfalls seinen Spaß und erbringt den nunmehr finalen Beweis, dass auch ein Metalpublikum Disco kann. (Eckart Maronde)
Setlist:
20th Century Fox
Fame
Tragedy
Funkytown
Summer Nights
Sweet Caroline
Country Roads
Aquarius
Reigning Men
You’re The One That I Want
You Should Be Dancing
How Deep Is Your Love
Staying Alive
DJ Lance
Dancing Queen
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