Summer Breeze 2017
der ausführliche Bericht
Konzertbericht
Mittwoch, 16.08.2017
Impressionen
Galerie mit 26 Bildern: Summer Breeze Open Air 2017 - Gelände-Impressionen vom Mittwoch
Galerie mit 124 Bildern: Summer Breeze Open Air 2017 - Infield-Impressionen vom Mittwoch
14.00 Blasmusik Illenschwang
Galerie mit 19 Bildern: Blasmusik Illenschwang auf dem Summer Breeze Open Air 2017
Der heimliche Tages-Headliner des Mittwochs? Möglich, und das gleich zur Eröffnung: Die BLASMUSIK ILLENSCHWANG darf sich für die 20. Auflage des Festivals statt auf die Camel Stage auf die T-Stage stellen. Zum Glück gibt es das Zelt nicht mehr – das hätten die Bläser aus der benachbarten Ortschaft wohl zum Platzen gebracht.
en Start stellt ein instrumentales Medley dar, danach lassen die Illenschwanger Blasmusikanten die Meute stilecht mit „Grüß‘ Gott, ihr Freunde“ durchdrehen. Anschließend werden zu „Vogelwiese“ die ersten Pyros gezündet, bevor es mit „Weil du so schön bist, mein Tiroler Land“ eine erste Polonaise gibt. Die BLASMUSIK ILLENSCHWANG weiß eben, wie sie ihr Publikum steuern kann, und dafür werden sie auch heute belohnt: zum Beispiel mit lauten Rufen, textsicheren Chören („Fischer vom Bodensee“ jemand?) und einer ganzen Menge Crowdsurfern. Kein Wunder, denn kein anderer Künstler auf dem diesjährigen Summer Breeze beherrscht den Paarreim sowie den Viervierteltakt so selbstverständlich und schamlos wie die alteingesessene Blaskapelle.
Übrigens: Nicht nur das Summer Breeze feiert 2017 einen runden Geburtstag, sondern auch die BLASMUSIK ILLENSCHWANG: Die nutzt ihren heutigen Auftritt nämlich, um ihr 30. Jubiläum gehörig zu feiern. Dafür holt sie als Gastsänger zwei Männlein in Trachten auf die Bühne und verteilt aus Kanonen am Bühnenrand Herzchen auf Kapelle und Fans. Aber zurück zur Musik: Das „Kufstein-Lied“ entpuppt sich als Fanliebling, zu dem alle aus vollsten Kehlen mitjodeln – das geht auch besoffen noch! Zum Abschluss gibt es das emsig als Zugabe eingeforderte „Frankenlied“. Auch 2017 hinterlässt die BLASMUSIK ILLENSCHWANG ihren nachfolgenden Acts also ein meisterlich aufgewärmtes Publikum, das sich zum Jubiläum auf einen (in mehrerlei Hinsicht) vollen Nachmittag auf der neuen T-Stage freuen darf.
15.00 Bembers
Galerie mit 13 Bildern: Bembers auf dem Summer Breeze Open Air 2017
Anschließend wird auf den ersten Blick klar, was der fränkische Comedian BEMBERS und unsere Lieblingsmusik gemeinsam haben: Er sieht nicht nur aus wie ein Metaller, sondern redet auch nicht lange um den heißen Brei. Stau ist scheiße, weshalb sich Mr. BEMBERS verspätet. Gleich nach Ankunft stürmt er jedoch auf die Bühne und fängt direkt an – übrigens zuerst mit ein paar Worten zur Hitze, die beim vom Schweiß durchnässten Publikum gut ankommen. Gefühlte Temperatur am Arsch – an unserem und an BEMBERS‘!
Aber natürlich bleibt es nicht nur beim Temperaturen-Diss: Das Metalpublikum freut sich ebenfalls über BEMBERS‘ selbstverständliche Hip-Hop-Hetzerei, Witze über Cappies und fuchtelnde Kerle in Baggypants kommen sowieso gut an, BEMBERS erntet verdienten Applaus. Bei allem Geblödel ist der BEMBERS (wie er sich traditionell selbst nennt) natürlich auch an einer ernsthaften Botschaft interessiert: „Der BEMBERS kauft nur bei Deutschen, auch wenn sie schwarz sind.“ Das Publikum findet das gut.
Leider läuft dem Herrn dank seiner Verspätung die Uhr runter, weshalb er seinen Klassiker über „Flachwichser“ etwas kürzen muss. Immerhin gibt es zum Abschluss ein Feuerwerk – eines, das eigentlich nichts mit ihm zu tun hat, aber seinen Auftritt abrundet.
15.32 Born From Pain
Galerie mit 16 Bildern: Born From Pain auf dem Summer Breeze Open Air 2017
Nach als Comedy verkauftem Proll-Bullshit und Blasmusik also nun endlich die Art von Musik, für die alle eigentlich zum Summer Breeze kommen: hart, laut, mit E-Gitarren. BORN FROM PAIN sind der erste Surprise Act auf der T-Stage und gleichzeitig die erste reguläre Band. Vorher jedoch muss ein emotionaler Startschuss her: Vier Crewmitglieder betreten nach besagtem Feuerwerk die Bühne, entzünden jeder einen Bengalo und halten ein „Michael Trengert unvergessen“-Transparent in die Höhe. Der 2013 verstorbene Michael Trengert war Co-Veranstalter des Summer Breeze und Gründer des europäischen Metal-Blade-Records-Ablegers. Eine schöne Aktion.
Anschließend dürfen dann BORN FROM PAIN zu ihrem Intro „As Above, So Below“ die Bühne stürmen und gehen direkt steil. Selbiges gilt für die Crowd, die gleich zu Beginn klarstellt: Wir haben Bock auf brutale Bewegung! Bereits zu „Cause & Effect“ gibt es einen ersten Pit, und zu „Rise Or Die“ von „In Love With The End“ gibt es eine nette Ansage: Dies ist das Album, das BORN FROM PAIN 2005 auf Metal Blade veröffentlichten, nachdem Michael Trengert sie gesignt und so einer breiteren Hörerschaft zugänglich gemacht hatte. Ein schöner Moment der stillen Andacht, bevor es mit dem harten Moshpart des Tracks in die Vollen geht. Anschließend bleibt der Härtegrad hoch, es folgend „Too Cold“ und „The New Hate“, ein Circlepit jagt den nächsten. Zum Abschluss bringen „Final Nail“ und das im Midtempo angesiedelte, walzende „Behind Enemy Lines“ den Pit nochmal zum Brodeln, bevor BORN FROM PAIN klarstellen: Dies mag das Ende ihres Gigs sein, aber es gilt trotzdem „Stop At Nothing“. Ein starker Beginn für das Jubiläum des Summer Breeze!
16.15 Night Demon
Galerie mit 16 Bildern: Night Demon auf dem Summer Breeze Open Air 2017
Überall sind NIGHT DEMON. Als untergrundbewusster Festivalgänger kommt man 2017 kaum an den kalifornischen Heavy Metallern vorbei, und dementsprechend selbstbewusst zeigt sich das US-Trio um Sänger und Bassist Jarvis Leatherby, als es am Mittwochnachmittag die Bühne betritt. NIGHT DEMON machen Musik für Kuttenträger, nicht für Core-Fans, und das sieht man der Menge, die vor der Bühne auf die Amis wartet, durchaus an. Apropos Menge: Die frisst Frontmann Leatherby mit all seinem Charisma vom Fleck weg aus der Hand, wofür der Mann nicht einmal viele Worte benötigt. Wozu auch Worte, wenn man eine mit allen Hits der beiden bisherigen Alben gespickte Setlist spielen kann? Genau! „Welcome To The Night“ und „Full Speed Ahead“ eröffnen den Reigen und bringen die Menge aus dem Stand zum Kochen, geballte Fäuste fliegen in die Luft und jeder einzelne Refrain darf sich an Mitsingern erfreuen. Darf nicht fehlen: Zur Hymne „The Chalice“ schaut, mittlerweile Tradition, das Bandmaskottchen Rocky auf der Bühne vorbei. Wer dann übrigens glaubt, dass das im Anschluss gezockte „Night Demon“ das Highlight des Konzerts darstellt, der liegt falsch – denn die letzten Minuten des Gigs widmen NIGHT DEMON ihren Helden IRON MAIDEN in Form eines fantastischen „Wasted Years“-Covers. Klare Sache, dass das Publikum die Geste zum Abschluss mit lautem Applaus würdigt.
17.00 Vomitory
Galerie mit 15 Bildern: Vomitory auf dem Summer Breeze Open Air 2017
Faustdicke Überraschung beim zweiten Surprise Act des Tages auf der T-Stage: Die eigentlich 2013 aufgelösten VOMITORY haben sich für einen einmaligen Gig wieder zusammengetan, um dem im gleichen Jahr verstorbenen SUMMER BREEZE-Mitveranstalter Michael Trengert die Ehre zu erweisen. Der hatte die Band einstmals zum Label Metal Blade geholt. Gitarrist Peter Östlund, wie immer für die Ansagen zuständig, stellt sofort klar: „After this we go back to being dead“. Zuvor steht aber ein 45-minütiges Death-Metal-Massaker auf dem Programm, das von „Terrorize Brutalize Sodomize“ über „Regorge In The Morgue“ bis hin zu „Blood Rapture“ alle wichtigen Songs der Schweden beinhaltet. Und das ohne große Ansagen, denn die Hauptsache ist doch eh die Musik: Blastender Death Metal mit grummeligen Vocals und Texten über „The Corpsegrinder Experience“. Und der Vierer beweist, dass er eine Dreiviertelstunde derbe Vollgas geben kann und seit dem Abgang 2013 nichts verlernt hat. Klar, der Sound hätte noch ein bisschen drückender sein können, aber das Geblaste ist schon Watschen genug. So wird der ab „The Voyage“ andauernde Pogo-Pit rechts von der Bühne immer wieder neu befeuert. Das Coole: Fans bekommen tags darauf mit CUT UP gleich noch eine Salve „Swedish Beer Metal“ um die Ohren gefeuert, denn bei denen sind bekanntlich VOMITORYs Tobias Gustafsson und Erik Rundqvist mit dabei.
17.45 Kontinuum
Galerie mit 17 Bildern: Kontinuum auf dem Summer Breeze Open Air 2017
Die Veranstalter des Summer Breeze achten ja stets darauf, ein paar Bands zu buchen, die nicht schon an jeder Steckdose gespielt haben – eines dieser hierzulande selten gesehenen Highlights sind 2017 die isländischen Progressive Post-Black Metaller KONTINUUM. Die Band gibt es schon seit 2010, zwei Alben haben die Herren auf dem Buckel, und trotzdem sind sie bisher nur selten bei uns aufgetreten. Dementsprechend gut gefüllt ist das Field vor der Camel Stage, als die fünf komplett in Schwarz gehüllten Musiker ohne Intro mit „Breathe“ in ihr Set einsteigen. Schwarze Klamotten, trotz der Sonne im Rücken Sonnenbrillen, Ansagen nur wenige und erst nach dem dritten Song – gewagt, aber bei KONTINUUM funktioniert‘s, denn so gelingt es den Isländern, trotz des eigentlich hinderlichen Tageslichts eine dichte Atmosphäre aufzubauen. Irgendwo zwischen Post-Metal, FIELDS OF THE NEPHILIM und KATATONIA stellt das Quintett eine rare Spezies dar, die auf dem restlichen Festivalbilling kaum nochmal zu finden ist – aber trotzdem (oder gerade deshalb?) nimmt das Publikum KONTINUUM trotz der frühen Spielzeit wohlwollend auf.
18.30 In Extremo
Galerie mit 15 Bildern: In Extremo - Surprise Act auf dem Summer Breeze Open Air 2017
IN EXTREMO haben nun auch schon einige Jahre auf dem Buckel, und so darf es ruhig mal Zeit für ein besonderes Set sein: Mit „Wind“ geht‘s los, anschließend kündigt Frontmann Michael „Das letzte Einhorn“ Rhein ein Klassikerset an, voll mit Songs, die die Band seit 20 Jahren nicht mehr gespielt habe. Auf Pyros oder andere Effekte verzichten IN EXTREMO dabei, dafür gibt es einen Haufen toller Stücke, die tatsächlich ewig nicht dabei waren: „Hiamali Tempore“, „Ai Vis Lo Lop“, „Herr Mannelig“, „Palästinalied“. Noch Fragen? Ach klar: Ein Ausblick auf die „normale“ IN EXTREMO-Show am morgigen Donnerstag gibt es auch – und zwar mit dem „Spielmannsfluch“ sowie „Frei zu sein“ – nun auch mit der vollen Breitseite Pyros sowie einer Menge Konfetti. Schöne Sache, übrigens auch die Ansage in Richtung Michael Trengert: „Er war der Erste, der an uns geglaubt hat.“ Immer wieder wird heute deutlich, was dieser Mann für die europäische Metalszene bedeutet hat.
19.30 UADA
Galerie mit 17 Bildern: Uada auf dem Summer Breeze Open Air 2017
UADA sind wohl der Black-Metal-Newcomer 2016, sieht man von BATUSHKA ab. Vor der Camel Stage ist es entsprechend voll, als die US-Amerikaner die Bühne betreten. Der Empfang ist herzlich, die Verhältnisse eher suboptimal. Die Sonne brutzelt um 19:30 Uhr gnadenlos vom Himmel, und auch der Sound möchte in der ersten Hälfte des Sets nicht mitspielen. UADA ohne Lead-Gitarre, das geht eigentlich gar nicht. Die Band selbst lässt sich das nicht ansehen und liefert eine fantastische Performance ab. Allen voran Frontmann Jake Superchie überzeugt mit seinen Vocals. Besonderes Schmankerl: UADA präsentieren zwei unveröffentlichte Songs, die einen Hinweis darauf geben, dass die Qualität ihrer Musik auch künftig nicht sinken wird. Trotz der für atmosphärischen Black Metal widrigen Verhältnisse ist das Publikum begeistert von Songs wie „Devoid Of Light“ oder dem endlich in gutem Sound hörbaren „Black Autumn, White Springs“. Sowohl musikalisch als auch vom Publikumsandrang ausgehend, hätten es sich UADA locker verdient, zu nächtlicher Stunde zu spielen – schade, eine großartige Band etwas verschenkt.
20.15 Powerwolf
Galerie mit 25 Bildern: Powerwolf auf dem Summer Breeze Open Air 2017
POWERWOLF zählen zu den Highlights unter den Surprise-Acts am Mittwoch. Zeitgleich weiht die Band um ihren charismatischen Frontmann Attila Dorn die neugestaltete T-Stage ein. Denn die Power-Metal-Messe der Wölfe wird vom dichtgedrängten Publikum dankend aufgenommen. Obwohl der Gig zeitgleich als Trauerfeier für den schmerzlich vermissten Michael Trengert dient, ist die Stimmung hervorragend. So heizen POWERWOLF ihrem Rudel mit Pyro-Effekten, pseudo-transsilvanisch vorgetragenen Ansagen und einer ganzen Reihe Band-Hits gewaltig ein. Titel wie „Coleus Sanctus“ oder auch „Resurrection By Erection“ dürfen bei Sittenwächtern sicherlich auf wenig Gegenliebe stoßen, unter der POWERWOLF-Fanschar sorgt es aber für gepflegtes Ausrasten. Inzwischen bricht die Dunkelheit über dem Summer Breeze herein, was die Wölfe mit „Let There Be Night“ quittieren, wo sie bei ihrer Messe noch eine Schippe Weihrauch drauflegen. So ergibt sich an diesem Abend eine perfekte Symbiose aus Zeremonienmeistern und braven, schwarzen Schäfchen vor der T-Stage. Die Masse wabert energetisch und hängt an Attila Dorns Lippen, und POWERWOLF liefern – vom Glauben fällt heute jedenfalls niemand ab.
21.30 Vital Remains
Galerie mit 18 Bildern: Vital Remains auf dem Summer Breeze Open Air 2017
Und schwupp zurück zur Camel Stage. Schließlich steht zünftiger Old-School-Death-Metal auf dem Programm: VITAL REMAINS! Und die US-Amerikaner liefern und gehen nach kurzem Intro mit „Where Is Your God Now“ in die Vollen. Rund 1000 Zuschauern drängeln sich vor der kleinen Bühne und folgen einem brutalen Programm unter anderem aus „Icons Of Evil“, „Scorned“ und „A World Without God“. Frontmann Brian Werner scheint es in der Folge kaum noch auf der Bühne auszuhalten und genießt zwischenzeitlich ein Stagedive-Bad in der Crowd – so geht Fannähe. Als sich das Set mit „Let The Killing Begin“ dem Ende nähert, kommt fast schon Wehmut auf. Doch das eigentliche Highlight wartet noch. Mit etwas Pathos garniert, kommt Werner mit einer durch eine Rauchbombe umrahmten Pentagramm-Fahne zurück auf die Bühne, um beim abschließenden „Dechristianize“ auch die letzten Energiereserven zu verbrauchen.
22.15 Amon Amarth
Galerie mit 17 Bildern: Amon Amarth - Surprise Act auf dem Summer Breeze Open Air 2017
Die großen Namen reißen bei der T-Party einfach nicht ab. Als nächstes auf dem Programm: Der Donnerstagsheadliner AMON AMARTH. Das Set beginnen sie aber mit einem kleinen, liebevollen Schmunzler. Denn Frontmann Johan Hegg sagt gleich zu Beginn „sorry“ für seine mangelnden Deutschkentnisse und richtet dennoch ein paar liebe Worte Richtung Michael Tenger: „Immer verpasst – nie vergessen“. Es sei ihm mindestens aufgrund der Bedeutung der Worte verziehen. Musikalisch liegt der Fokus heute auf Bandklassikern der Schweden. „Free Will Sacrifice“, „For The Stabwounds In Our Backs“ oder „Gods Of War Arise“ donnern von der Bühne und zeigen, dass heute vor allem die Alben „Twilight Of The Thunder God“, „With Oden On Our Side“ und „Versus The World“ im Fokus stehen. Dass das Publikum, die Auswahl honoriert, zeigt sich nicht nur am gewaltigen Moshpit vor der T-Stage, sondern auch darin, wie gut AMON AMARTH ihre Viking-Liebhaber im Griff haben. So spornt Hegg die Masse bei „Varyags Of Miklagaard“ dazu an, sich auf den Boden zu setzen und ausladende Ruderbewegungen zu machen – so geht Sport auf einem Festival! Kleiner Wermutstropfen: Eine ausladende Pyro-Show fällt heute aus, lediglich bei „Asator“ schießen einige Feuersäulen gen Himmel, bevor das Set in „Victorious March“ unter tosendem Jubel und einem gewaltigen Feuerregen ein kaum zu übertreffendes Ende findet.
23.45 Sister
Galerie mit 17 Bildern: Sister auf dem Summer Breeze Open Air 2017
Auf der Camel Stage locken mittlerweile die Rocker SISTER. Vor der Bühne ist gut was los, als das knackige Material der schwarz-weiß bemalten Schweden aus den Boxen dröhnt. Viel Elan und packende Rhythmen halten auch in den immer weiter voranschreitenden Abendstunden die Laune oben. Daran können auch die zunächst verhaltenen Publikumsreaktionen nichts ändern, und spätestens ab dem dritten Song „Spit On Me“ stecken die Jungs aus Stockholm auch die Mehrheit der Anwesenden an. Es wird mitgewippt, und auch die ersten Mähnen kreisen im Takt. Als Frontmann Jamie Anderson unter Jubel die Frage „Are you sick motherfuckers?“ ins Publikum schleudert, wird dies folgerichtig mit einem leidenschaftlichen „Ja!“ quittiert. Die gute Laune befeuert SISTER nur noch, und als sich gegen Ende Band und Publikum im Chor „Bullshit“ entgegenbrüllen, sind auch die letzten Zweifel beseitigt – SISTER haben abgeliefert und abgeräumt.
00.30 Destruction
Galerie mit 14 Bildern: Destruction auf dem Summer Breeze Open Air 2017
An Schlaf ist noch lange nicht zu denken. Denn DESTRUCTION entern die Bühne und stoßen auf eine brodelnde Menge, die ihnen noch vor dem ersten Griff in die Saiten einen frenetischen Empfang bereitet. Als das Intro durchgelaufen ist, zerlegen Schmier und Co. in gewohnter Garstigkeit die Bühne. Ihrem Bandnamen alle Ehre machend, knallen DESTRUCTION unter starkem Einsatz der Nebelkanonen gekonnt ihren Teutonen-Thrash ins noch lange nicht schlaftrunkene Publikum. Als Schmier die Menge bei „Nailed To The Cross“ zum Moshpit aufruft, folgt ihm die Anhängerschaft natürlich liebend gerne. Auch an der Pyro-Front herrscht wieder Normalität, sodass die imposanten Feuerfontänen dem explosiven Gig zusätzliche Kraft verleihen. Brachial, technisch auf der Höhe und voller Energie – DESTRUCTION feiern einen Siegeszug zu später Stunde. Wer gerade an Schlaf denkt, ist selber schuld.
01.15 Schammasch
Galerie mit 12 Bildern: Schammasch auf dem Summer Breeze Open Air 2017
Im Gegensatz zu UADA haben SCHAMMASCH einen passenden Slot ergattert. Es ist kurz nach 1 Uhr, als die Schweizer unter massiven Nebelschwaden die Camel Stage betreten. Zu sehen sind lediglich Silhouetten, während sich das Intro schier endlos zieht. Als der Opener „Consensus“ erklingt, zeigt sich die kleine Bühne von seiner besten Seite. Der Sound ist massiv, und der mystische Black Metal von SCHAMMASCH entfaltet seine volle Wirkung. Die Songs sorgen für eine Art Trance beim anwesenden Publikum. Lediglich kurze Ansagen unterbrechen die einhüllende Stimmung, und als SCHAMMASCH wieder abtreten, zeigt sich, dass Black Metal in die Finsternis der Nacht gehört. Groß!
02.00 Steve ’n‘ Seagulls
Galerie mit 19 Bildern: Steve 'n' Seagulls auf dem Summer Breeze Open Air 2017
Wer jetzt noch gerade stehen kann, ist diese Nacht ein letztes Mal vor der T-Stage. Auf dem Programm steht die Abschlussparty des Tages, daran lassen STEVE ‚N‘ SEAGULLS keine Zweifel. Die Mischung aus Rock- und Metal-Covern in Bluegrass- und Punk-Gewand reißt das partywütige Volk noch einmal mit. Tanzen, Klatschen, Pogen und die eine oder andere Crowdsurf-Einlage gehören zu später Stunde jedenfalls fest ins Programm der Summer-Breeze-Besucher. Wie soll es bei quietschfidelen Hymnen von IRON MAIDEN, METALLICA, MEGADETH oder PANTERA, die mit Banjo und Akkordeon vorgetragen werden, auch anders sein. Für großes Gelächter sorgt zusätzlich die immer wieder herausgestellte Namensbesonderheit des Banjo-Spielers Herman (das „R“ wird bewusst betont) de German. Unter großen Zugaberufen endet der erste offizielle Festivaltag entsprechend gut gelaunt.
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