Summer Breeze 2016
Teil 4: Freitag - Der ausführliche Bericht
Konzertbericht
Summer Breeze 2016: Freitag
Sonnenschein und Regen, Spaß und gnadenlose Action auf und vor der Bühne – und die Zeit für Legenden!
INHALTSVERZEICHNIS
Kurzbericht: Teil 1
Dienstag und Mittwoch: Teil 2
Donnerstag: Teil 3
Freitag: Teil 4
Samstag: Teil 5
Sonntag: Teil 6
Wer die ersten drei Tage noch nicht gelesen hat: hier findet ihr den zweiten und den dritten Teil des Summer Breeze Berichtes. Wer es etwas kürzer mag, darf jetzt gerne den Überblick im ersten Teil unserer Berichterstattung lesen. Allen anderen, die über ihre Lieblingsband etwas detaillierter informiert werden wollen, dürfen sich jetzt zurücklehnen, schmökern und sich durch die Bildergalerien klicken.
Freitag, 19.08.2016:
Impressionen vom SUMMER BREEZE – Freitag
Galerie mit 21 Bildern: Gelände-Impressionen vom Summer Breeze Open Air 2016 - Freitag Galerie mit 124 Bildern: Infield-Impressionen vom Summer Breeze Open Air 2016 - Freitag Galerie mit 112 Bildern: Autogrammstunden auf dem Summer Breeze Open Air 2016 – FreitagBand by Band
Alle Berichte sind in Zusammenarbeit mit dem SUMMER BREEZE und Thomas Jentsch entstanden. Für den unermüdlichen Einsatz und kurze Nächte bedankt sich metal.de sehr herzlich bei allen Schreibern.
VERSENGOLD, GRAILKNIGHTS, FEUERSCHWANZ, CONAN, DEADLOCK, STEPFATHER FRED, ARKONA, KÄRBHOLZ, ARKTIS, DYING FETUS, BOMBUS, PARASITE INC., QUEENSRŸCHE, THE WORD ALIVE, SOILWORK, IMPLORE, OBSCURA, ARCH ENEMY, BLIKSEM, NASTY, MASTODON, ONE I CINEMA, MOONSORROW, CARCASS, WINTERSTORM, EISBRECHER, COHEED AND CAMBRIA, BURNING DOWN ALASKA, SLAYER, UNLEASHED, GOROD, SATYRICON, H2O, ACCU§ER, IN THE WOODS…
(MS) = Main Stage (PS) = Pain Stage (TS) = T-Stage (CS) = Camel Stage (CC) = Campsite Circus
Galerie mit 14 Bildern: Versengold auf dem Summer Breeze Open Air 2016
11.00 (MS) VERSENGOLD
Es muss ja nicht immer elektrisch verzerrter Krach sein. VERSENGOLD eröffnen den Freitag mit folkigen Akustik-Klängen, bei denen der charismatische Gesang und die hintergründigen Texte aus der Feder von Bandkopf Malte Hoyer deutlich im Vordergrund stehen. Schon bei der als Opener gespielten Bandhymne zeigt sich das Publikum hellwach und als williges Klatschvolk. Damit gerät der Gig für die Bremer zum Durchmarsch und beweist, dass das SUMMER-BREEZE-Publikum auch am späten Vormittag des dritten Tages noch empfänglich für clevere lyrische Finesse ist. Denn die Arbeit mit Metaphern und das intelligente Spiel mit Worten verleiht selbst vordergründig simplen Trinkliedern wie „Drey Weyber“ oder „Hoch Die Krüge“ im VERSENGOLD-Universum einen doppelten Bedeutungsboden. Wem sich dieser nicht erschließt, der kann bei Schunkeln und Polonaise dennoch seinen Spaß haben. Denn die Musik der Bremer Musikanten ist gleichermaßen eingängig wie mitreißend und bringt dadurch sogar die „Grabenschlampen“ zum Polkatanzen. Schade nur, dass der straffe Zeitplan keinen Raum für die lautstark geforderte Zugabe mehr lässt.
Setlist
Versengold
Wem? Uns!
Drey Weyber
Hoch Die Krüge
Spaß Bei Saite
Paules Beichtgang
Halunken Betrunken
Galerie mit 15 Bildern: Grailknights auf dem Summer Breeze Open Air 2016
11.50 (PS) GRAILKNIGHTS
So schunkelig der Tag bei VERSENGOLD angefangen hat, geht er mit den GRAILKNIGHTS weiter. Allerdings mit verzerrten Gitarren und bunten Superhelden-Kostümen. Zum Glück sind sich die Hannoveraner ihres gesteigerten Klamauk-Faktors jederzeit bewusst und schrecken vor keiner augenzwinkernden Albernheit zurück. Schon der theatralische Raub des Heiligen Grals durch den totenbeschädelten Fiesdämonen „Dr. Skull“ zu Beginn der Show führt in das launig inszenierte Storykonzept um die fünf Capeträger ein und beschert ihnen einen „muskulösen Empfang“ durch den vor der Bühne versammelten „Battlechoir“. Eigentlich schreit das nach klischeetriefendem Power Metal, tatsächlich rücken die leicht folkige Schlagseite und der oft und gerne eingesetzte Growl-Gesang die Band aber mindestens so stark in die Nähe von EQUILIBRIUM wie in die der schottischen Schunkel-Piraten ALESTORM. Immerhin wohnen mit FEUERSCHWANZ ein paar prominente Zaungäste dem Gig bei, die sich hier womöglich ein paar Anregungen für ihre eigenen Klamauk-Shows holen. Denn eine „Bierzapfstute“ im rosa Plüschumhang, die ein Fässchen Bier für die Zuschauer in der ersten Reihe im Gepäck hat, hat auch nicht jeder. Das inszenatorische Highlight stellt aber sicherlich der in Slow-Motion inszenierte Endkampf gegen Dr. Skull dar. Musikalisch ist hingegen das Superhero-Medley besonders spannend, das ein lustiges Ratespiel für Kenner der angespielten TV-Serien-Titelmelodien und Metal-Riff-Klassiker darstellt.
Setlist
Intro
Dead Or Alive
Morning Dew
Zapfi
Nameless Grave
Crimson Shades Of Glory
Rise Of The Black Knight
Grailroble / Schwertkampf
Superheromedley
Gralübergabe
Grailquest Gladiators
Galerie mit 12 Bildern: Undertow auf dem Summer Breeze Open Air 2016
12.00 (CC) UNDERTOW (unplugged)
Die Band um den sympathischen Fronter Joschi Baschin ist nun wirklich keine Unbekannte auf diesem Festival, gestern und heute gab/gibt es aber sowohl an diesem Ort als auch generell etwas Neues für die Combo: in Zweierbesetzung, also ohne Schlagzeug und Bass, wurde erstmalig Unplugged gespielt. Bei der zweiten Show am Freitag gibt es direkt mehrere Verbesserung zur Premiere am Vortag; am auffälligsten: der verbesserte Sound (am Donnerstag stimmte irgendetwas am Tonabnehmer einer Gitarre nicht) und auch wichtig: Joschi hatte ein Handtuch dabei – wollte das aber genauso wenig wie sein Bier mit dem schwitzenden Publikum teilen. Es ist beeindruckend zu sehen, wie die Songs auch in dieser reduzierten und ruhigen Form funktionieren und gerade im Gesangsbereich gekonnt andere Harmonien als in den metallischen Vorlagen eingewoben werden. Überraschend auch der Einstieg mit dem groovigen „Threedouble Chime“, denn die Mehrheit hatte wohl mit einem reinen doomigen bzw. balladesken Set gerechnet. Anlass der Show war ja die „Painted In Blood“-Kunstausstellung, die zwei Tage im Campsite Circus-Zelt zu sehen war. Und einer der drei ausstellenden Künstler, Björn Gooßes aka. Killustrations hat in der Vergangenheit schon mehrfach für UNDERTOW gearbeitet und ist ja selbst auch mit u.a. THE VERY END musikalisch aktiv. Gooßes kommt in der zweiten Hälfte der umjubelten Show dann selbst für zwei Songs mit auf die Bühne um bei „Homemade Funeral“ und „Beyond Dreaming“ Gastgesang beizusteuern. Mit dem Titelsong ihres aktuellen Albums „In Deepest Silence“ geht ihr Auftritt zu Ende und im Herbst geht die Band in Studio um das neue Album einzuspielen.
Setlist
Threedouble Chime
Boxshaped Heart
Smoke Garden
Inside One
Homemade Funeral
Beyond Dreaming
In Deepest Silence
Galerie mit 16 Bildern: Feuerschwanz auf dem Summer Breeze Open Air 2016
12.40 (MS) FEUERSCHWANZ
Nach VERSENGOLD und den GRAILKNIGHTS sind die jederzeit gerne gesehenen FEUERSCHWANZ aus dem schönen Frankenlande die dritten im Bunde der Anheizkapellen um die (vielleicht noch vom Vortag) müde SUMMER BREEZE-Fangemeinde aufzuwecken und zu neuen Höchstleistungen zu motivieren. Kein leichtes Unterfangen, könnte man annehmen, aber die Mittelalter-Gute-Laune-Kombo stößt hierzu erstmal mit „Auf’s Leben“ auf den Untergang an und erobert so bei jedem Einzelnen bis zum Techniktower versammelten Fans das „Herz im Sturm“. Prinz R. Hodenherz III und Hauptmann Feuerschwanz lassen sich hierzu von ihren Miezen auch schon die erste Jungfrau in einen Pappturm sperren, denn Sexismus nimmt bei den Franken einen sehr hohen Stellenwert ein…ach nein, „Sex is muss“ soll es ja heißen und benennt sowohl den Titel des Liedes, als auch das gerade heute neu erschienene siebte Album der Erlangener. Das versammelte Publikum hat trotz unerbittlicher Mittagssonne sichtlich großen Spaß und kann durch Wasserschläuche zwar nass gemacht, aber nur schwer abgekühlt werden. Sollte hier noch irgendjemand eine „Blöde Frage“ mit „Saugelage“ beantworten, wird er mal fix mit dem Schlauchboot im Mainstage-Meer der Seemannsliebe überlassen und der „Ketzerei“ beschuldigt. Hauptsache ist allerdings, dass während der gesamten Reise kein „Metnotstand“ herrscht. FEUERSCHWANZ verlassen die Bühne mit der Gewissheit alle anwesenden Fans auf einen langen und harten Festivaltag vorbereitet zu haben.
Setlist
Auf’s Leben
Herz Im Sturm
Sex Is Muss
Blöde Frage Saugelage
Seemannslied
Hans
Ketzerei
Metnotstand
13.00 (CS) CONAN
CONAN sind am Freitag der perfekte Opener auf der T-Stage, um sich mit langen Instrumentalpassagen entschleunigt den Kater der Vornacht aus den Gliedern zu schütteln. Fette Riffs, walzender Klangwände und tonnenschwere SloMo-Atmosphäre regieren in den Songs des Trios aus Liverpool, das in diesem Jahr sein Debut auf dem SUMMER BREEZE gibt. Obwohl CONAN auch den ein oder anderen beherzten Tritt aufs Gaspedal beherrschen, sind die wuchtigen Sludge-Doomer am mächtigsten, wenn sie sich im Midtempo eingrooven und sich der ordentlich bratzende Sound wie flüssige Lava in die Gehörgänge walzt. So heavy, dass Drummer Rich Lewis im Überschwang seiner treibenden und omnipräsenten Fills gar eine seiner Toms umhaut. Die nöl-krächzende Stimme von Jon Davis mag gewöhnungsbedürftig und nicht jedermanns Sache sein, aber schließlich ist sie ein essentieller Teil dessen, was CONAN von ähnlich gelagerten Kapellen abhebt. Ein paar hundert Frühaufsteher lassen sich diesen leckern Happen zur frühen Stunde nicht entgehen und frönen mit lässigem Kopfnicken dem dritten Festivaltag entgegen.
Setlist
Throne Of Fire
Battle In The Swamp
Revengeance
Gravity Chasm
Foehammer
Total Conquest
Earthenguard
Galerie mit 13 Bildern: Deadlock auf dem Summer Breeze Open Air 2016
13.30 (PS) DEADLOCK
Die deutsche Melodic-Death-Metal-Band DEADLOCK betritt Stück für Stück die Bühne, angefangen mit Schlagzeuger Werner Riedl über die Saitenfraktion hin zu Brüllwürfel John Gahlert und der neuen Sängerin Margie Gerlitz, die sich wie selbstverständlich in die Band eingefügt hat und auch Klassiker wie „Code Of Honour“ souverän darbietet. Natürlich hat die Band auch Tracks vom neuen Album „Hybris“ mit in ihr Set integriert, so etwa den Titeltrack oder „Berserk“. Und vor der Pain Stage ist, trotz der relativ frühen Stunde schon eine ganze Menge los. Die Crew sorgt bei knallender Mittagssonne mit zu Wassersprengern umfunktionierten Feuerwehrschläuchen für Abkühlung und der mobile Bierausschank befindet sich im Dauereinsatz, um die durstigen Mäuler des Publikums zu versorgen, während DEADLOCK ihren melodischen Death Metal auf die feiernde und gut mitfiebernde Crowd loslassen. Fett knallt die Musik der Band von der Pain Stage auf das Publikum herunter und der zweistimmige Gesang von Gahlert und Gerlitz macht einen sehr dynamischen Eindruck. DEADLOCK entlassen ihre Fans schließlich zufrieden in den restlichen Festivaltag.
Setlist
Hybris
The Brave
Earthlings
Berserk
Code Of Honor
Backstory Wound
End Begins
Galerie mit 11 Bildern: Stepfather Fred auf dem Summer Breeze Open Air 2016
13.45 (CS) STEPFATHER FRED
Dass es bei STEPFATHER FRED nicht um Tod, Hass, Krieg und Zerstörung geht, ist schon beim Bandnamen klar. Der Intro-Song „Hound Dog“ nährt die Vermutung auf Abteilung gute Laune und tatsächlich: Flanellhemden, zerschlissene Jeans und Trucker-Caps verheißen schon optisch, dass es den vier Jungs aus dem Allgäu um Bühnenspaß mit Benzin im Blut geht. Der Opener „Freedom Call“ lässt dies schließlich zur Gewissheit werden. Fetter, schnörkelloser Heavy Alternative Rock hebt bei knallender Sonne die Gemüter der Leute vor der Camel Stage und lädt zum Grooven und Tanzen ein. Wer auch nur im Entferntesten etwas mit MOTORJESUS und Konsorten anfangen kann, schwingt bei den knackigen Rock Songs die Hüften und lässt sich von der Reibeisenstimme des Fronters die Morgenmüdigkeit aus den Falten bügeln. Manch einem mags sogar etas zu laut für die frühe Stunde gewesen sein. Aber STEPFATHER FRED entpuppen sich mit ihrem Mitmach-Rock dennoch zweifellos als weise gewählter Anheizer für die Camel Stage.
Setlist
Freedom Call
Beat It
Caroline
Bavarian Balls
Relief
Pain
Fellow Traveller
Cocaine
Galerie mit 12 Bildern: Arkona auf dem Summer Breeze Open Air 2016
14.15 (TS) ARKONA
Es ist zwar keine ganz frühe Show, aber mit 14.15 Uhr haben ARKONA dann doch einen der zeitigeren Slots erwischt. Desto überraschender ist es, wie vollgepackt das Zelt um diese Uhrzeit schon ist. Dass die Band aber eine sehr breit angelegte Fanbase hat und in der Regel gut besucht ist, ist wiederum kein Geheimnis. Ein Blick in die Menge fördert dann auch reichlich Hammerträger und Trinkhornliebhaber zutage. Los geht es mit dem mittlerweile altbekannten Intro, das anschließend in „Yav“ vom aktuellen, gleich betitelten Album übergeht. Die erste Hälfte der Show gilt eher den härteren Songs mit nur wenig Folk-Elementen. Es fällt mal wieder positiv auf, wie die Band es schafft, ihren Folk/Pagan-Charakter zu erhalten ohne dabei in von so manchen verschmähtes „Gedudel“ zu verfallen. Nach der Ballade „Slavsia Rus“ als Übergang folgt dann aber prompt der „dudeligere“ Teil der Show. Dies ist keinesfalls negativ aufzufassen, denn gerade diese Songs sind Klassiker der Band und kommen bei Konzerten regelmäßig am besten an. Es gibt kaum einen Moment, in dem die Arme unten bleiben, und auch mit dem für ARKONA typischen Doppelklatschen sind bereits alle bestens vertraut. Mit reichlich Springen und Tanzen geht die Show dann für das Publikum leider viel zu früh zu Ende.
Setlist
Intro / Yav
Ot serdtsa k nebu
Goi, rode, goi!
Zakliatie
Slavsia Rus
Pamiat
Stenka na stenku
Yarilo
Galerie mit 12 Bildern: Kärbholz auf dem Summer Breeze Open Air 2016
14.20 (MS) KÄRBHOLZ
Als KÄRBHOLZ auf der Mainstage an der Reihe sind, werden die Frisuren im Publikum kürzer und die Pogos fröhlicher. Trotz der Hitze haben sich reichlich Fans vor der Bühne eingefunden, um klatschend und hüpfend ihre Idole abzufeiern. Die Rheinländer verzichten auf ein Intro, marschieren singend, mit der Gitarre im Anschlag auf die Bühne und liefern den perfekten Soundtrack zum Trinken, Gröhlen und Tanzen. In seiner ersten Ansage gibt Frontmann Torben Höffgen dem Publikum eine Nachhilfestunde in kölschem Dialekt. Er weiß genau, wie er mit seinen Fans sprechen muss, und der gesamten Band steht die Begeisterung ins Gesicht geschrieben. Bei „Nacht ohne Sterne“ wird der Spieß umgedreht und Gitarrist Adrian Kühn lässt Fanchöre anstimmen, während die übrigen Bandmitglieder gemütlich vor dem Schlagzeug sitzen und Dosenbier zu sich nehmen. Läuft die Show souverän und routiniert ab, bietet das Motörhead-Cover „Killed by Death“ zu Ehren Lemmys eine kleine Überraschung. Denn ihre Wurzeln haben KÄRBHOLZ trotz großer Bühne nicht vergessen.
Setlist
Ich hör mir beim Leben zu
Lass mich fliegen
Das hier ist ewig
Nichts mehr zu verlieren
Fallen und fliegen
Kein Rock ‘n’ Roll
Killed By Death
Nacht ohne Sterne
Seite an Seite
Tiefflieger
Galerie mit 14 Bildern: Arktis auf dem Summer Breeze Open Air 2016
15.00 (CS) ARKTIS
Dieses Quintett aus Hannover ist gleich im doppelten Sinne als jung zu bezeichnen. Zum einen haben die Jungs selbst noch nicht so viele Jahre auf dem Buckel, zum anderen liegt die Bandgründung auch erst ein gutes Jahr zurück. Das Debutalbum folgte dann 2016. Mit der Camel Stage hatten die fünf das richtige Setting für ihren Auftritt erwischt, denn ganz so gut ziehen die Neulinge dann doch noch nicht. Live besticht ihre Show durch ein für eine solch frische Band überraschend professionelles Zusammenspiel. Ein einheitlicher Band-Look in schwarz und weiß unterstreicht zudem die im Bandnamen schon mitklingende Geradlinigkeit und Kälte. Mit ihrem Metalcore zieht die Band vor allem das jüngere Publikum an. Die deutschen Texte werden auf ein, zwei Aufforderungen hin dann auch fleißig mitgesungen, und der ein oder andere Crowdsurfer lässt sich auch vor die Bühne tragen. Der Moshpit kann zwar noch nicht ganz mit den Großen mithalten, den Leuten ist aber der Spaß an der Sache anzusehen. Den richtigen Start in die Karriere haben die Jungs jedenfalls schon mal hinbekommen.
Setlist
Nekrolog
Gold
Herz
Schwarz
Süchtig
Hurra
Meta
Galerie mit 11 Bildern: Dying Fetus auf dem Summer Breeze Open Air 2016
15.15 (PS) DYING FETUS
DYING FETUS mobilisieren so viele Fans, dass es vor und um die Painstage wirklich eng wird. Das hat den Vorteil, dass die vielen Crowdsurfer beste Verkehrsbedingungen vorfinden und den dauerhaft tobenden und immer weiter wachsenden Circlepit weiträumig umfahren können. Während die Grabenschlampen im Dauereinsatz sind, Getränke verteilen, die Crowdsurfer in Empfang nehmen und mit dem Feuerwehrschlauch für Abkühlung sorgen, stehen John Gallagher und Sean Beasly breitbeinig und felsenfest vor ihren Mikros, in die sie abwechselnd growlen. DYING FETUS brauchen keine Showeffekte, denn die Dynamik ihrer Songs transportiert sich über die brutalen Riffs, tiefen Vocals und die knallharten Schlagzeug-Rhythmen. Sowohl Songs der letzten Veröffentlichung wie „From Womb To Waste“ als auch das mittlerweile betagte „Grotesque Impaled“ heizen den Fans ein, sodass die euphorische Menge 50 Minuten lang ununterbrochen mosht und headbangt. Mit „Induce Terror“ wird sogar ein neuer Song gespielt, der den meisten Fans aber bereits ein Begriff sein sollte. Mit ihrem souveränen Auftritt hinterlassen DYING FETUS bleibenden Eindruck.
Setlist
Schematics
One Shot One Kill
Your Treachery Will Die With You
Grotesque Impaled
From Womb To Waste
Induce Terror
Subjected To A Beating
In The Trenches
Praise The Lord
Killing On Adrenaline
Galerie mit 14 Bildern: Bombus auf dem Summer Breeze Open Air 2016
15.30 (TS) BOMBUS
Trotz des deutlichen Genrewechsels von ARKONA hin zu BOMBUS selbst deklarierten „Heavy Duty Bomboozle Bonanza“ zeigt sich das Zelt gut gefüllt und interessiert. Vielleicht hat ja die überaus kreative Genrebezeichnung das SUMMER BREEZE Publikum neugierig gemacht. Für jene Zuhörer, die mit dieser Musikrichtung nun nicht vertraut sind, klingen BOMBUS wohl am ehesten nach Hard Rock mit ordentlich Groove und Cochones; da darf es ab und zu auch gerne härter sein und ordentlich Metal-Elemente verbaut werden. Die vier Schweden haben eine klassische Rollenverteilung mit zwei Gitarren, Bass und Drums. Gesang gibt es dann abwechselnd von den drei Herren an den (Bass-)Gitarren. Das Volk vor der Bühne lässt sich bereitwillig auf diverse Interaktions-Spielereien ein, was sichtlich gut ankommt. Die Schweden besinnen sich auf ihre Stärken (straighte Rocker im tighten Gewand) und so manch einer wird sich jetzt erst recht für die Metal Hammer-Awards interessieren, wo die Band neben u.a. SODOM und HEAVEN SHALL BURN auftreten. Zum Schluss ihres Konzerts lockern die Jungs die Stimmung dann noch mit einem Drum-Solo auf, durch das es sogar gelingt das Publikum noch weiter aus der Reserve zu locken.
Setlist
Let Her Die
Rust
Master The Reality
Biblical
Dead Weight
Repeat Until Death
Apparatus
Enter The Night
Into The Fire
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