Subway To Sally
Subway To Sally

Nach zwanzig Minuten sollten dann alle Quengler zufriedengestellt sein, denn ein bestens gelaunter Eric Fish, der vor Energie nur so strotzte, begrüßte die begeisterte Fan Schar. Nach einem stürmischen Auftakt der erste Teil einer Reihe von „Publikumsversuchen“. In der Nachahmung Herrn Fish’s Stellung der Gliedmaßen bestand die erste Aufgabe, die er dem eng gedrängten Publikum zu liebe letztendlich auf ein einfaches Hüpfen beschränkte. Das diese Lektion verinnerlicht wurde, bewies das Publikum nicht nur beim nachfolgenden „Mephisto“. Das tobende Meer aus Haaren, Händen und schweißtriefenden Leibern kam während der nächsten anderthalb Stunden, dank Gassenhauern wie „Böses Erwachen“, „Unterm Galgen“, „Das Opfer“, „Ohne Liebe“ und „Henkersbraut“, auch nicht mehr zur Ruhe. Lediglich die weiteren „Publikumsversuche“, die in kaum einhaltbarer Stille oder der Stellung eines „Chors“, welcher den Refrain, ebenso inbrünstig wie den Schrei, in Richtung Bühne schmetterte, bestand oder dem a cappella Stück „Horo“, das, zum Stolz der Musiker, keiner in der Lage sei mit zu singen, gewährten kurze Pausen zum Verschnaufen, bevor der Sturm aus deftigen Gitarren und mittelalterlichem Charme von der, nicht gerade riesigen, Bühne erneut losbrach. Durch das Duell der Bühnenstrahler sprangen, wirbelten, rasten die Barden, zerstoben Nebelbänke, wurden kurzzeitig vom Halbdunkel verschluckt, um im nächsten Moment wieder ausgespuckt zu werden. Flammen stoben gen Hallendecke, stählerne Rinderschädel sprühten im Takt lautstark Funken und ein unschuldiger Riesenteddy verlor auf dem Richtblock den Kopf. Doch auch das mitreisendste Konzert findet irgendwann ein Ende. Nach drei Zugaben fand das Spektakel ein Ende und alle beteiligten Parteien dürften mit wohlwollen auf diesen Abend zurückblicken.