Stratovarius
Nordic Nexus of Nemesis Tour - live in Ludwigsburg 2013
Konzertbericht
AMARANTHE
Während des Auftritts von AMARANTHE erwische ich mich dagegen mehr als einmal beim genervten Blick auf die Uhr und komme kaum über die Frage hinweg, wer eigentlich auf die Schnapsidee gekommen ist, dieser Gurkentruppe den Co-Headliner-Status neben STRATOVARIUS zuzuweisen. Dabei ist die Band live noch wesentlich erträglicher als auf ihrem aktuellen Album „The Nexus“ und profitiert von einem naturgemäß weniger weichgespült klingenden Sound. Auf die Nerven geht mir der Electro-lastige Pop-Kitsch aber dennoch ziemlich bald.
Das Wechselspiel der drei Sänger könnte an sich für Spannung sorgen, leidet aber unter dem völlig übertriebenen Einsatz elektronischer Zerr-Effekte, die selbst die großartige Stimme von Elize Ryd nahezu unerträglich werden lassen. Dazu wird jede mögliche Lücke im Sound großflächig mit Synthie-Einspielern oder Electro-Beats zugekleistert, was der Musik jedweden Raum zum Atmen nimmt und ein vollkommen überfrachtetes und künstliches Klangbild zeichnet. Freunden natürlicher Klänge rollen sich hier unweigerlich die Fußnägel hoch.
Es ist schon ein besonders schlechtes Zeichen, wenn das Drum-Solo für mich einen Höhepunkt des Sets darstellt, obwohl hier nur altbekannte Standards dargeboten werden und ich derartiges Trommler-Gepose ohnehin für völlig verzichtbare Zeitverschwendung halte. Tatsächlich können mich AMARANTHE nur in den wenigen Momenten überzeugen, wo der Electro-Anteil gegen Null tendiert und die Melo-Death-Einflüsse diese Bezeichnung auch verdienen. Ansonsten hinterlassen die Stücke des Debüt-Albums generell einen etwas weniger schlechten Eindruck als das „The Nexus“-Material, dessen Lowlight „Electroheart“ man dabei bereits außen vor gelassen hat.
Die Zuschauerreaktionen fallen extrem geteilt aus. Während die eine Hälfte des Publikums begeistert mitgeht, lassen sich die meisten anderen immerhin zu Höflichkeitsapplaus bewegen. Dazwischen sieht man aber auch bemerkenswert viele, die meine Einschätzung des Dargebotenen teilen und AMARANTHE konsequent den Applaus verweigern. Die Band polarisiert eben, erfreulicherweise hält es aber niemand für nötig, mit Zwischenrufen zu stören. Man wartet lieber geduldig und respektvoll auf den eigentlichen Headliner des Abends und verdirbt den anderen nicht ihren Spaß – da kann sich manches Festival-Publikum noch eine dicke Scheibe abschneiden!
Setlist AMARANTHE:
- Intro
- Invincible
- Leave Everything Behind
- 1.000.000 Lightyears
- Serendipity
- My Transition
- Infinity
- Drum-Solo
- Burn With Me
- Mechanical Illusion
- Rain
- The Nexus
- Afterlife
- Amaranthine
- Call Out My Name
- Automatic
- Hunger
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