Steel Panther
Spreading The Disease Tour - live in Köln
Konzertbericht
Sex Gepard sind wieder in der Stadt! Ach Verzeihung – kurz was durcheinander gebracht. Es sind natürlich die sexy Motherfucker von STEEL PANTHER, die heute mal wieder die Live Music Hall ausverkauft haben – wie fast alle ihre Termine in Deutschland. Die Schlange vor dem Einlass endet praktischerweise vor dem Kiosk um die Ecke, was das Anstellen zu einer schön-süffigen Angelegenheit macht. Auch auf halbem Wege besteht keine Durstgefahr – ein freundlicher Samariter verkauft Jägi und Bier aus einem Karton – was ein Service! Und auch bitter nötig – denn für 5 € wird einem in der Live bekannterweise 0,4 Liter Eigenurin abgezapft. Abartig!
Immerhin sind die Aufheizer SLEEKSTAIN ein passender Support für die L.A.-Könige. Die Truppe aus Genf passt sowohl optisch als auch musikalisch wie das Leopardentuch zum Kajalstift. Obwohl hier viel mehr Rock’n’Roll, als Glam aufgefahren wird. Der Sänger Ryff hat in seinem luftigen Outfit all die Posen drauf, und auch stimmlich zeigt sich der Lockenkopf sehr agil. Der Rest des Vierers zockt ebenfalls als gut eingespielte Einheit – die Soli kommen sleazy, der Drummer und Basser haben die Rhythmuszügel fest in der Hand. Diese Tour wird die Jungs verdient weiterbringen.
STEEL PANTHER, die pünktlich die Bühne stürmen, können eigentlich nichts falsch machen. Das Publikum ist komplett auf ihrer Seite – man sichtet selbst Black Metal-Shirtträger mit Langhaarperücken. Sowieso scheint längst angekommen zu sein, dass die Jungs keineswegs Mötley Crüe Vol. 2 sein wollen, sondern eine wunderbare Satire abliefern – Album für Album. Und so ist auch der Gig eine perfekte Mischung aus an Tightness kaum zu überbietender (man hofft einfach mal darauf, dass da nichts aus der Dose kommt) Rock’n’Roll-Show und herrlicher Stand-Up Comedy. „Eyes Of A Panther“ als Einstand, schnell eine neue (schwache) Nummer „Party Like Tomorrow Is The End Of The World“ vom kommenden Album „All You Can Eat“, und schon schwitzt der Saal. Satchel und Michael spulen ihr Programm gut gelaunt runter. Klar – die Sprüche hat man alle schon mal gehört, wenn man die Band nicht zum ersten Mal sieht. Aber das macht nichts, denn die Musiker sprühen nur so vor Charisma, bedienen ein Klischee nach dem anderen und – nun ja – rocken wie Sau! Neu ist auch der Song „Gloryhole“, der einer der stärksten auf dem neuen Silberling sein wird und auch live super funktioniert.
Trotz der tollen Bandleistung, ist Köln heute recht zurückhaltend. Man zückt zwar gerne die Pommesgabel – die Action bleibt aber überwiegend auf der Bühne. Liegt vielleicht auch daran, dass die sehr unentspannte Security weder Stagediving (was schon lahm ist) noch das Sitzen auf des Partners Schultern (wie soll man sonst bitte blank ziehen?!) erlaubt – was mal so richtig lahm ist! Der Band kann man jedenfalls nichts vorwerfen. Am Ende gibt es noch den Triple-Threat in Form von „17 Girls in A Row“, „Death To All But Metal“ und „Fuck All Night – Party All Day“. Und es steht wieder fest: niemand kann so geil glamen wie STEEL PANTHER. Vor allem nicht die ernstgemeinten Bands.
Fotos: Eugen Lyubavskyy
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