Lower The Bar Tour 2018
Steel Panther live in Oberhausen
Konzertbericht
Auch knapp zehn Jahre nach ihrem Debütalbum „Feel The Steel“ sind STEEL PANTHER immer noch ein Publikumsmagnet. Das beweist die prall gefüllte Turbinenhalle an diesem arschkalten Februar-Abend. Die Fans sind, wie bei den Staalpanthern üblich, bunt durchgemischt und ebenso bunt verkleidet. Vom Allerweltsmann in 80er-Verkleidung inklusive Perücke bis zum knallharten Metalhead ist alles dabei.
Den Auftakt machen FOZZY, die Mannen um Wrestling-Star Chris Jericho. Dank des griffigen Songmaterials ihrer aktuellen Platte „Judas„, haben sie die anwesenden Fanthers schnell in der Hand. Chris Jericho nutzt seine langjährige Bühnenerfahrung, um einen charismatischen Auftritt hinzulegen. Die theatralischen Rockstar-Gesten liegen ihm offensichtlich im Blut. Doch seine Mitmusiker stehen dem in wenig nach. Hier ist eine echte Band auf der Bühne, die mehr als nur das aufwändige Hobby ihres Frontmannes ist. Auf Jerichos abschließende Ansage „You got your asses kicked by FOZZY“ folgt großer Applaus. Einziger Wehrmutstropfen bleibt der Einsatz allzu erkennbarer Playbacks bei den Backing Vocals.
STEEL PANTHER kommen durch die Hintertür
Nach einer angenehm kurzen Umbaupause kündigt ein tief tönender Spreche die einzig wahre 80er-Legende an. STEEL PANTEHR entern die Bühne anschließend unter einem Jubelchor, der sich gewaschen hat. Mit „Eyes Of A Panther“ gibt es zum Einstieg einen Bandklassiker, dessen Text dem lauthalsen Mitgrölen zufolge alle kennen. „Goin‘ In The Backdoor“ kann das Niveau locker halten. Doch danach macht sich eine ganz schöne flaute breit.
Klar, wer eine STEEL-PANTHER-Show besucht, der weiß, dass er mit der ein oder anderen Comedy-Einlagen rechnen muss, in der alle Rockstar-Klischees auf’s Korn genommen werden. Allerdings fällt den vier Musikern dazu rein gar nichts neues mehr ein. Rund 20 Minuten lang geben sie Witze zum Besten, die fast eins zu eins seit über fünf Jahren teil des Sets sind. Natürlich zünden die richtig guten Gags immer noch und Erstbesucher stört das sowieso nicht. Aber wer bereits in der Vergangenheit eine Show von STEEL PANTHER besucht hat, und das sind nicht wenige, wie sich im Laufe des Abends auf Nachfrage der Band herausstellt, der kann das Ganze inzwischen wohl mitsprechen. Überraschungen sind im Laufe des Auftritts Fehlanzeige.
Alles ist Teil des Plans
Stattdessen erlebt der geneigte Fan eine vollkommen durchchoreographierte Show, bei der nichts dem Zufall überlassen wird. Dafür überzeugt die Band, sobald es wieder musikalisch wird. Nach nunmehr vier Alben haben STEEL PANTHER eine ganze Reihe Hits am Start. Neue Songs wie „Poontang Boomerang“ kommen beim Publikum genauso gut an, wie Bandklassiker der Marke „Death To All But Metal“. In der Mitte des Sets darf Gitarrist Satchel mal wieder unter Beweis stellen, was für ein fantastischer Musiker ist und zu „17 Girls in A Row“ werden wie üblich alle Mädels aus den ersten Reihen auf die Bühne gebeten. Die Band lässt sich am Ende auch nicht lange bitten, um für zwei Zugaben zurückzukehren. Die erste Strophe von „Community Property“ wird eindrucksvoll von den Fans intonier. Das anschließende „Party All Day (Fuck All Night)“ bildetet den umjubelten Abschluss der Show.
Die Witze mögen mittlerweile einen Bart haben wie der Weihnachtsmann. Doch abgesehen davon sind STEEL PANTHER eine schwer unterhaltsame Live-Band, die ihr Handwerk versteht. Der Siegeszug der Truppe dürfte so schnell kein Ende finden.
Setlist STEEL PANTHER:
01. Eyes Of A Panther
02. Goin‘ In The Backdoor
03. Asian Hooker
04. Tomorrow Night
05. Wasted Too Much Time
06. Poontang Boomerang
07. Guitar Solo
08. That’s When You Came In
09. Weenie Ride
10. 17 Girls In A Row
11. Gloryhole
12. Death To All But Metal
13. Community Property (Zugabe)
14. Party All Day (Fuck All Night) (Zugabe)
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