Speyer War Mass 2017
Am 18.03.2017 wurde Speyer erneut in Finsternis gehüllt!
Konzertbericht
Text: Sebastian Hahn
Fotos: Michael Hahn
Dass der Slogan „Do It Yourself“ nicht nur für Heimwerk- und Gartenbaufans von erheblicher Relevanz ist, wird mir beim Besuch der SPEYER WAR MASS deutlich vor Augen geführt. In Zeiten, in denen „Pay To Play“ das internationale Booking regiert und Veranstaltungsagenturen bei der Bandauswahl auf den „Und täglich grüßt das Murmeltier“-Effekt bauen, scheint es für eine sich als geschlossene Subkultur betrachtende Bewegung essentiell zu sein, sich von diesen Tendenzen abzugrenzen.
Umso erwähnenswerter ist daher die Tatsache, dass die von Drohende Schatten Concerts initiierte Konzertreihe bereits seit gut 15 Jahren daran arbeitet, Black-Metal-Veranstaltungen von Anhängern für Anhänger auf die Beine zu stellen. Gesundes Wachstum Marke Eigenbau eben, wenn man so will. Und ehrlich: Wenn ich mich daran zurückerinnere, wie mir vor zehn Jahren LUNAR AURORA in einem Fussball-Clubheim vor gefühlt 60 Leuten den Atem nahmen, kann ich mich heute umso mehr darüber freuen, dass mit den Jahren der Veranstaltungsort weit geräumiger und das Publikum zahlreicher geworden ist.
Dennoch – auch im Jahr 2017 schwebt dieses permanente Gefühl des „Undergroundkonzertes“ durch die Halle. Woran ich das festmache? Schwer zu sagen. Vielleicht liegt es am Billing, welche neue und alte Heroen der Extrem-Metal-Welt vereint. Vielleicht ist es aber auch der Tatsache geschuldet, dass man eben gerade nicht sechs verschiedene Essens- und Getränkestände vorfindet, welche auch die exotischsten Vorlieben des Konzertgängers befriedigen sollen. Im Zentrum stehen die Bands und ihre dargebotenen Auftritte und nicht das Freizeiterlebnis eines All-Inclusive-gewohnten Festivalbesuchers. Und das ist gut so, möchte man meinen!
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