Spawn
Berlin Metal Allstars
Konzertbericht
DECLAMATORY bekamen anschließend noch mehr Feedback und konnten diverse Headbanger, gereckte Fäuste und Mitsinger unter den Fans für sich verbuchen. Dabei waren die Thrash-Kompositionen nicht wirklich einfach gestrickt, dafür allerdings (trotzdem) insbesondere beim Riffing jederzeit zwingend. Eine starke Vorstellung, die zwar nichts grundlegend Neues bot, doch die sehr ordentliche Hausmannskost wurde völlig zu Recht gefeiert und war das Stimmungshighlight des gesamten Abends.
Diesen Pegel konnten DESILENCE anschließend nicht ganz halten, auch wenn sich die Gruppe alle Mühe gab. Es wurde eine Nummer simpler gethrasht, dazu gab es jede Menge zum Weltmeisterschaftsfieber passende Accessoires auf der Bühne, inklusive Drummer mit Iro-Perücke in Schwarz-Rot-Gold. Für einen Teil der Mucker war es bereits der zweite Auftritt an diesem Abend, weil sich Sänger Hagen Hirschmann und Saitenzupfer Felix Gretzer zuvor bei schon bei Logar’s Diary ausgetobt hatten. Kenner der „Joining Forces“-Reihe könnte die Band vom ersten Teil der Underground-Sampler vertraut sein. Die Wurzeln aus den 80-ern waren übrigens bei beiden Thrash-Kapellen deutlich hörbar.
Mit den kurzfristig angekündigten SPAWN enterten dann ebenfalls nicht ganz Unbekannte die Bühne, schließlich blickt man bereits auf diverse Veröffentlichungen zurück und supportete im letzten Jahr Arch Enemy beim Auftritt in Berlin (metal.de berichtete 😉 ). Präsentiert wurde meditativer Ami-Death-Grind, der spontan an den Mortician-Auftritt vor einiger Zeit an gleicher Stelle denken ließ (mindestens ein entsprechender Shirt-Träger befand sich dann auch unter den Besuchern). ‚Mittelmäßig’, ‚monoton’ und ‚stumpf’ mögen drei der Adjektive sein, die zur Kritik dieser Art von Sound gerne verwendet werden – was den sich in den Bühnenrand krallenden Krach-Fanatiker herzlich egal gewesen sein dürfte. Direkt dahinter taten sich – speziell hier ließen Mortician grüßen – einige Meter Freiheit für raumgreifende Ganzkörper-Gymnastik auf. Getaucht in blau-gelbes Licht bot sich ein erbarmungslos stilsicheres Zusammenspiel, das man auch ganz und gar bewegungslos in sich aufnehmen konnte – quasi als das „Om“ für den Extremmetaller.
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