Soulfly
Soulfly
Konzertbericht
Trotzdem war es kein Wunder, daß die anderen drei ihrem Frontmann nicht die Schau stehlen wollten. So hielt sich Butler, solide seinen Bass zupfend, meist auf seiner rechten Bühnenseite im Hintergrund und auch Tony Iommi trat nur selten an den Bühnenrand. Das hatte er auch nicht nötig, denn der Mann mit der stillvollen, schwarzen Lederjacke und dem eleganten Schnauzbart ist und bleibt der unangefochtene Riffmaster. Was er in Klassikern wie „Iron Man“, „War Pigs“ oder der auch nach 35 Jahren immer noch tief düsteren und bösen, durch eine diabolisch-rote Lightshow verstärkt wirkenden Bandhymne „Black Sabbath“ seiner Gitarre entlockte, hat heute weiterhin Allgemeingültigkeit und darf keinem, der sich Metalgitarrist schimpft, in seiner Bildung fehlen. Einzig Bill Ward machte etwas mehr auf sich aufmerksam, da er trotz gehobenen Alters und gewachsenen Bauchumfangs oben ohne hinter seinem Drumkit thronte. Auf die Qualität seines Spiels wirkte sich dies zum Glück keinesfalls negativ aus, eher im Gegenteil. Jeder einzelne dieser vier Musiker zelebrierte am heutigen Abend allein für sich und mit den anderen im Kollektiv die Musikgeschichte, die dieses Quartett geschrieben hat. Wo wäre der Metal heute ohne BLACK SABBATH? Was würden wir heute hören, wenn von Anfang bis Ende der Siebziger nicht Klassiker wie das von Ozzy stilecht mit der Mundharmonika begleitete „The Wizard“, „Fairies Wear Boots“ oder die nur kurz angespielten „Sabbath Bloody Sabbath“ und „Sleeping Village“ den Köpfen dieser Engländer entsprungen wären? BLACK SABBATH sind und bleiben die Großväter des Metal! Und genau diesen Ruf konnten sie in München nicht nur bestätigen. Nein, sie konnten ihn sogar noch ausbauen. Denn als nach 90 Minuten und weiteren Alltime-Favourites aller Langhaarigen namens „Paranoid“ und dem als Zugabe dargebotenen „Children Of The Grave“ die Hallenbeleuchtung wieder anging, war einem jeden klar: Dieser Abend war vielleicht seine letzte Chance gewesen, Osbourne, Iommi, Butler und Ward zu huldigen. Sie kamen sahen und siegten! Wie früher… Als wären 35 Jahre (voller Drogen und Exzesse) nichts gewesen… Einfach so…! Setlist: Intro, N.I.B., After Forever, War Pigs, Dirty Woman, Fairies Wear Boots, Electric Funeral, Iron Man, Into The Void, Black Sabbath, The Wizard, Sabbath Bloody Sabbath/Paranoid // Sleeping Village/Children Of The Grave
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