Sonata Arctica
Sonata Arctica

Konzertbericht

Billing: Gamma Ray, Sonata Arctica und Vanishing Point
Konzert vom 2001-10-05 | Stadthalle, Langen

Alles in allem war ich froh, als die Bühne nach einer Dreiviertelstunde endlich für GAMMA RAY geräumt wurde. Pünktlich um 22 Uhr ging dann auch das Licht aus und alles drängte nach vorne zum Bühnenrand, um Kai Hansen und seinen Mitstreitern einen warmen Empfang zu bereiten. Diese legten nach dem Intro der aktuellen CD „No World Order“ gleich mit deren Opener „Dethrone Tyranny“ los und entfachten ein mächtiges Mattengekreise in den ersten Reihen, was eigentlich kein Wunder war bei diesem Sound, der einem da um die Ohren geblasen wurde. Jedes Instrument war klar und druckvoll zu vernehmen und Kai Hansen bewies einmal mehr, warum er zu den besten Shoutern im Metalbereich gezählt wird. Direkt auf diesen Nackenbrecher folgte ein weiterer: der Titelsong des aktuellen Outputs, in meinen Augen einer der besten Songs der deutschen Metalinstitution überhaupt. Langsam wehrte sich die Nackenmuskulatur gegen die harte Beanspruchung, was einem Zeit gab, sich das Treiben auf der Bühne mal genauer anzuschauen. Und siehe da, sofort fiel auf, dass nicht der etatmässige Basser Dirk Schlächter auf den Brettern stand sondern ein Ersatz, was daran lag, dass Herr Schlächter sich den Miniskus etwas lädiert hat und nur ein halbes Konzert durchhält. Dementsprechend wurde er dann auch gefeiert, als er bei Halbzeit die Bühne betrat. Gamma Ray boten eine abwechslungsreiche Setlist, in der sich ältere Granaten („Land Of The Free“, „Man On A Mission“, „Rebellion In Dreamland“) munter mit neueren Stücken („Fire Below“, „Eagle“, „Short As Hell“) abwechselten. So verflog die Zeit bis zum letzten Stück des Abends rasend schnell. Und genau hier setzt meine Kritik an: Der letzte Song vor der Zugabe war „Somewhere Out In Space“, eigentlich ein schöner, schneller Rausschmeißer, wenn man seine Spielzeit nicht auf ca. 15 min. mit unnötigen Gitarrensoli und Mitsingparts des Publikums, von Herrn Hansen dirigiert, in die Länge zieht. Als dann auch noch ein verkleidetes Etwas (langer Mantel mit Kapuze und den die Cover zierenden Totenkopf als Maske) die Bühne enterte und irgendetwas Unverständliches mit Darth-Vader-artiger Stimme sagte, stand ich kurz vor einem Lachkrampf. Naja, diese unsäglich lange Viertelstunde war auch irgendwann zum Glück vorbei und die Zugabe stand an: Bei „Valley Of The Kings“ und „Futureworld“ (mit beiden am Konzert beteiligten Bassisten dargeboten) hieß es noch einmal feiern, was das Zeug hielt, um danach glücklich und ausgepowert seine Odyssee durchs Rhein-Main-Gebiet in die andere Richtung fortzusetzen. Abschließend lässt sich sagen, dass Gamma Ray in dieser Form jeden alt aussehen lassen und sie, wie Kollege DanDevil schon im Review zu „No World Order“ sagte, die legitimen Erben auf den Speed-Metal-Thron sind, auch wenn ich persönlich mir noch „Heading For Tomorrow“ an diesem Abend gewünscht hätte. Aber man kann ja bekanntlich nicht alles haben!

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10.10.2001

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