Solitary Experiments
Transcendent Tour 2022
Konzertbericht
VANGUARD kommen aus Schweden und haben einige Fans mitgebracht
Dass VANGUARD nicht einfach nur ein Support sind, beweist sich schon beim Dresscode einer verschworenen Gruppe, die auch gleich laut zu johlen beginnt, als das Duo aus Schweden die Bühne betritt. Die Band hat jüngst ihr neues Album „Spectrum“ herausgebracht und stellt dieses live ausgiebig vor. Doch auch ältere Hits aus der fünf Silberlinge umfassenden Diskografie dürfen nicht fehlen, wobei der Fokus ganz klar auf den letzten beiden Scheiben liegt.
Doch wenn da so starke Mitsingsongs wie „Move Out“, „Open Sky“ oder „Riot“ bei sind, dann ist das auch gar nicht schlimm, dass das Frühwerk nicht so präsent ist im heutigen Set. Sänger Patrik Hansson hat sichtlich Spaß dabei, das Publikum zu animieren und bewegt sich flüssig über die Bühne und Keyboarder und Drummer Jonas Olofsson nutzt die Zeit, in der er zwischen seinen Instrumenten hin- und herwechselt ebenfalls für reichlich Interaktion mit der Menge.
Diese feiert den stilistisch dem Headliner recht ähnlichen Special Guest frenetisch ab, zeitweilig sind die Jubelrufe so laut, dass die eigentliche Musik schon fast untergeht, so zumindest der Eindruck in der ersten Reihe. Das zeigt VANGUARD jedoch, dass sie in den 45 Minuten, die sie auf der Bühne stehen, alles richtig machen.
SOLITARY EXPERIMENTS liefern über zwei Stunden Hit an Hit
Auf der Bühne sind SOLITARY EXPERIMENTS zu fünft, neben den beiden Keyboardern Michael Thielemann und Markus Otto, sowie natürlich Sänger Dennis Schober stehen noch die beiden Drummer Frank Glaßl und Sebastian Gauff mit auf der Bühne.
Fokus des 24 (!) Stücke starken Sets ist natürlich das aktuelle Werk „Transcendent“, vom Opener „Wonderland“ mit der ohrwurmigen Hook bis hin zu den teils deutschen Tracks „Zeitgeist“ und „Träumen“, sowie natürlich im ersten Zugabenblock auch der grandiosen Single „Every Now And Then“ ist für jede:n etwas dabei.
Doch auch Fans der älteren Stücke kommen auf ihre Kosten, schon zu Beginn wirft die Band mit „Immortal“ und „Crash & Burn“ zwei ihrer stärksten Singles in den Ring. Härteres Material wie „A Rush Of Ecstasy“ bringt dann auch noch den letzten Kopf zum Wippen.
Für „Sea Of Love“ von der zweiten Disc des aktuellen Albums kommt dann noch einmal VANGUARDs Patrik Hansson auf die Bühne, der für den Song als Gastsänger auf dem Album zu hören ist. Hier zeigt sich, dass die Vorbands wohl nicht ganz zufällig gewählt wurden und in der schwarzen Szene sowieso jeder jeden über drei Ecken irgendwo kennt, sei es durch Features oder Remixe.
Nach 19 Songs ist mit dem sphärisch-schönen „Stars“ eigentlich Schluss, doch die lauten Zugaberufe lassen nicht lange auf sich warten und SOLITARY EXPERIMENTS lassen sich auch nicht lange bitten. Zum Glück, denn mit „I Am“, dem eben bereits erwähnten „Every Now And Then“ und „Epiphany“ finden sich ein paar der größten Konzerthiglights in diesem Block. Nach „Rise And Fall“ vom 2009er-Album „In The Eye Of The Beholder“ ist dann aber endgültig Sense.
Über zwei Stunden liefern SOLITARY EXPERIMENTS ab und lassen keinen Fan enttäuscht zurück. Der Blick über den Genre-Tellerrand hat sich hier für metal.de eindeutig gelohnt und wir kommen gerne wieder bei solch großartiger Atmosphäre und zueinander passenden Bands.
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