Soilwork & Kataklysm
Co-Headline Tour 2023
Konzertbericht
Das heutige Konzert von SOILWORK auf der Co-Headline Tour 2023 ist ein Gig, welcher Fans der Band in Erinnerung bleiben wird. Der Grund ist diese Ankündigung:
Da SOILWORK gefühlt mehr Fans ziehen als KATAKLYSM, sind bei vielen Menschen im Hamburger Gruenspan Fragezeichen im Gesicht auszumachen. Ein instrumentales Set? Wie soll das gehen? SOILWORK ohne Sänger Björn „Speed“ Strid ist eigentlich nicht denkbar. Zunächst steht aber ein Geheimtipp aus den USA auf der Bühne, welcher mit „Veil Of Imagination“ einiges an Staub aufwirbelte und sich mit dem Album einen Vertrag bei Century Media verdiente. Im Gegensatz zum Gig von HAKEN und BETWEEN BURIED AN ME vergangene Woche, passen die angekündigten Zeiten bezüglich des Einlasses und Beginn der Show.
WILDERUN goes progressive Metal
Galerie mit 26 Bildern: Wilderun - Co-Headline Tour 2023 in BerlinDer Nachfolger von „Veil Of Imagination“, „Epigone“, zeigt WILDERUN deutlich progressiver mit weniger Einflüssen aus Folk- und Melodic Death Metal. Dass sich das Quartett mittlerweile einen Namen erspielt hat, wird an der Zuschauerresonanz ersichtlich. Der Club ist bereits mehr als gut gefüllt, als die Herren um 19 Uhr die Bühne betreten. Nach dem ersten Song begrüßt Bassist Daniel Müller das Publikum mit nahezu perfektem Deutsch. Der Name sagt bereits einiges aus. Die Eltern von Müller kommen aus Bayern, Daniel ist aber in den USA geboren, spricht aber auch bayrisch.
WILDERUN zeigen sich vor allem als progressive Metal-Band auf ihrer ersten Tour durch Europa. Die Tracks vom 2022er Release wie „Identifier“ oder „Passenger“ sind mehr im progressiven Metal beheimatet und geben einen Ausblick auf die mögliche zukünftige Ausrichtung. Das melodische „Far From Where Dreams Unfurl“ ist genauso im Set und wird vom Publikum entsprechend abgefeiert. Da SOILWORK ein verkürztes Set beim heutigen Gig der Co-Headline Tour 2023 angekündigt haben, verlängern WILDERUN ihre Setlist und beenden mit „O Resolution!“ nach 55 Minuten ihren Auftritt.
Technisch liefern WILDERUN hohe musikalische Kunst. In dem Paket mit SOILWORK und KATAKLYSM sind die Herren einen Tick zu progressiv. Da wäre eine Kombination mit zum Beispiel HAKEN und BETWEEN THE BURIED AND ME eine bessere Option.
SOILWORK spielen ohne Björn „Speed“ Strid auf der Co-Headline Tour 2023 in Berlin und Hamburg
Galerie mit 36 Bildern: Soilwork - Co-Headline Tour 2023 in BerlinDer Umbau dauert circa 20 Minuten, dann stehen fünf Musiker von SOILWORK auf der Bühne. Der Hauptakteur, Björn „Speed“ Strid, liegt krank im Bett. Bassist Rasmus Ehrnborn und Gitarrist Sylvain Coudret ergreifen das Wort und erklären die Situation. Die Band wollte aber auf keinen Fall den Gig canceln und so versucht sich Ehrnborn gemeinschaftlich mit dem Publikum am Gesang. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass Ehrnborn eindeutig ein besserer Bassist ist und Gesang ihm nur bedingt liegt. Songs wie „Is It In Your Darkness“ oder “Electric Again” sind instrumental anders, aber interessant. Gerade die Gitarren von Coudret und Simon Johansson (unter anderem WOLF), welcher als Live-Unterstützung dabei ist, kommen instrumental völlig anders zu Geltung.
In Berlin übernehmen zwei Fans die ersten Songs. „Övergivenheten” wird von einem brasilianischen Fan im Kuhfellkostüm performt. Zum Ende des Sets versucht sich ein weiterer Fan an „Stabbing The Drama“. In Hamburg haben SOILWORK eine andere Überraschung parat. Am Nachmittag übten SOILWORK gemeinsam mit Wayne Ingram und Evan Anderson Berry drei Songs ein. Der Spaß soll im Vordergrund stehen, doch was die beiden Herren von WILDERUN auf die Bühne bringen, ist mehr als aller Ehren wert. „Death Diviner” widmet Ehrnborn dem verstorbenen David Andersson. Bei „Stabbing The Drama“ hat Anderson Berry beim gutturalen Part einige Schwierigkeiten, legt aber eine hervorragende Perfomance zum Song „Stålfågel“ auf die Bühne. Dafür, dass diese Kombination aus der Not geboren wurde, ist der Auftritt von SOILWORK und WILDERUN mehr als nur zu würdigen. Sollte Strid noch länger ausfallen, wäre Anderson Berry keine schlechte Option am Mikrofon.
Die Gigs in Berlin und Hamburg werden den Fans von SOLIWORK noch lange in Erinnerung bleiben. Wie angekündigt kommt SOILWORK nach dem Konzert zum Merch-Stand für ein Meet & Greet und lässt die Fans an dieser speziellen Erfahrung teilhaben. Es geht ein klare Chapeau an SOILWORK für die gelungenen Improvisationen.
Setlist SOILWORK
- Övergivenheten
- Nerve
- Is It In Your Darkness
- Electric Again
- Bastard Chain
- Harvest Spine
- The Ride Majestic
- Arrival
- Death Diviner
- Stabbing The Drama
- Stålfågel
KATAKLYSM agieren routiniert, aber uninspiriert
Galerie mit 16 Bildern: Kataklysm - Co-Headline Tour 2023 in BerlinDen Headliner auf der Co-Headline Tour 2023 mit einem 75-minütgen Set übernehmen heute KATAKLYSM und Fronter Maurizio Iacono. Von der instrumentalen Ausstattung werden die Unterschiede zu SOILWORK und WILDERUN sofort ersichtlich. Drums, Bass und Gitarre plus die Vocals von Iacono: im Gegensatz zu SOILWORK wirken KATAKLYSM geradezu minimalistisch.
„Push The Venom“ („Heaaven´s Venom“, 2010) eröffnet das Set, es folgen „Guillotine“ und „Narcissist“ (beide „Meditations“, 2018). Iacono betont bei den Ansagen immer wieder die vergangenen Covid-Jahre und das es wichtig ist, dass wir hier gemeinsam stehen. Überhaupt wirkt Iacono sehr egoistisch bei seinen Ansagen. Das gipfelt in dem Security-Stress-Test, wo er das Publikum zu „As I Slither“ zum Crowdsurfen auffordert. Kurzfristig müssen entsprechende Mitarbeiter der Security-Firma vor der Bühne platziert werden. Weiterhin ist SOILWORK und der Ausfall des Sängers anscheinend kein großes Thema für Iacono. Routiniert, aber gekonnt, zocken sich Iacono, Jean-François Dagenais (Gitarre) und Stéphane Barbe (Bass) durch ihr Set. Die langjährige Zusammenarbeit des Trios zeigt sich in der entsprechenden Abstimmung untereinander.
Highlights sind Nummern wie „Crippled & Broken“, „In Shadows & Dust“ oder „The Black Sheep“, welche große Teile des Publikums zum Headbangen verleitet. Vor „Blood In Heaven“, welcher der Schlusspunkt des 75-minütigen Auftritts darstellt, kündigt Iacono eine neue Scheibe für den August des Jahres an. Nach „Blood In Heaven“ verschwindet das Quartett wortlos und wirkt im Gegensatz zu WILDERUN oder SOILWORK etwas uninspiriert. Um kurz vor 23 Uhr endet der Konzertabend, welcher vor allem der Anhängerschaft von SOILWORK im Gedächtnis bleiben wird.
KATAKLYSM Setlist:
- Push The Venom
- Guillotine
- Narcissist
- Underneath The Scars
- Where The Enemy Sleeps…
- Manipulator Of Souls
- To Reign Again
- The Killshot
- Outsider
- Crippled & Broken
- At The Edge Of The World
- As I Slither
- In Shadows & Dust
- The Black Sheep
- Blood In Heaven
Weitere Bilder der Tour:
Galerie mit 25 Bildern: Kataklysm - Co-Headline Tour 2023 in Stuttgart Galerie mit 26 Bildern: Soilwork - Co-Headline Tour 2023 in Stuttgart Galerie mit 26 Bildern: Horizon Ignited - Co-Headline Tour 2023 in StuttgartInteressante Alben finden
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Kataklysm, Soilwork und Wilderun auf Tour
31.07. - 02.08.25 | metal.de präsentiertFull Rewind Summer Open Air 2025 (Festival)Machine Head, Ministry, Hypocrisy, Kataklysm, Walls Of Jericho, DevilDriver, Knorkator, Rise Of The Northstar, Perkele, August Burns Red, Ektomorf, Thrown, Annisokay, Callejon, Nasty, Benediction, Ryker’s, Loikaemie, Deez Nuts, Bloodclot und KrisiunFlugplatz Roitzschjora, Roitzschjora |
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