Sodom
Lauterstarker Weihnachtsausklang
Konzertbericht
TRAITOR und SODOM, ein Konzertpaket, dass sich Thrash-Fans nicht entgehen lassen dürfen. Das zeigt sich in der Bochumer Zeche schon früh am Abend dieses 26. Dezembers. Das Ruhrgebiet möchte Weihnachten laut ausklingen lassen. Als TRAITOR die Bühne betreten, ist der Laden bereits rappelvoll.
TRAITOR legen ordentlich vor
Und das ist vollkommen verdient. Das Quartett lässt ab der ersten Sekunde nichts abbrennen. Im Anschluss an das Intro – „Doom“ und WHAM!-Referenzen inklusive – zünden die Balinger eine Thrash-Granate nach der anderen.
Highlights des 45minütigen Sets sind zweifellos die 80er-Huldigung „Teutonic Storm“ sowie der Titelsong zum Dokumentarfilm „Total Thrash“. Letzterer leider ohne Tom Angelripper, der in der Studioversion des Tracks zu hören ist. Dem Spaß an der fetzigen Nummer tut das natürlich keinen Abbruch. Aber es wäre für die Fans sicherlich etwas besonderes gewesen, den Song heute mit Angelripper zu erleben.
Die Ansagen bleiben kurz und bündig. TRAITOR lassen die Musik für sich sprechen. Angesichts überall fliegender Haare, gereckter Fäuste und erster Moshpits geht die Rechnung auf. Am Ende finden sich einige der Gesichter am Merchstand ein, um dort ihr Geld zu lassen und sich selbst noch ein paar Weihnachtsgeschenke zu machen. Besser kann es für einen Support-Act nicht laufen.
Bei SODOM jagt ein Klassiker den nächsten
Trotzdem zeigt sich schnell, für wen die Meute heute hier ist. Als SODOM ihr Set mit „In War And Pieces“ eröffnen, singt wirklich jede Kehle den Refrain mit. Mit „Friendly Fire“ legt das Quartett nicht weniger eindrucksvoll nach.
Danach folgen „Body Parts“ und „One Step Over The Line“ zwei Songs von „Tapping The Vein“, ein Kultalbum, dessen 30sten Geburtstag SODOM dieses Jahr feiern. Die Fans nehmen das dankend an. Den ersten Stimmungshöhepunkt erreicht der Abend erwartungsgemäß bei „Agent Orange“, einem unsterblichen Thrash-Klassiker.
Fanwunsch erhört
Nach etwa einem Drittel des Sets fordern die Fans lautstark „Der Wachturm“, ein weiterer Song von „Tapping The Vein“. „Den haben wir gar nicht geprobt“, lässt Angelripper die Fans wissen. Trotzdem zocken sich SODOM absolut sicher durch den knackigen Mitgröl-Song, was in der Crowd zu einem amtlichen Moshpit führt.
Während das Publikum beginnt, „Napalm In The Morning“ zu fordern, schraubt Angelripper sein Mikro für den anschließenden MOTÖRHEAD-Tribut. Mit „Iron Fist“ gedenken SODOM des verstorbenen Lemmys und bringen die Zeche damit zum Kochen.
SODOM halten Wort
Nach einer Stunde wendet sich Angelripper an die Fans. „Manche Bands, ich nenn jetzt keine Namen, spielen vielleicht 45 Minuten oder en Stündchen. Aber wir nicht. Wir bleiben!“ Die Ansage entfaltet gemessen am frenetischen Jubel ihre gewünschte Wirkung.
Und SODOM halten Wort. Über zwei Stunden dauert die heutige Mammut-Show an. Die Rufe nach „Napalm In The Morning“ bleiben bis zum Schluss ungehört. Doch ansonsten lassen SODOM kaum Raum für Wünsche. Zumal die Band so ziemlich jede ihrer Schaffensphasen abdeckt.
Ein eindrucksvoller Schlusspunkt
„Remember The Fallen“ und das unkaputtbare „Ausgebombt“ setzen einen mächtigen Schlusspunkt unter das reguläre Set. Kurz darauf kehrt die Band auf die Bühne zurück und gibt den Fans mit „Silence Is Consent“ sowie „Bombenhagel“ den Rest. Ein wahrlich grandioser Ausklang der Weihnachtszeit.
Setlist SODOM:
1. In War And Pieces
2. Friendly Fire
3. Body Parts
4. One Step Over The Line
5. Agent Orange
6. Sodom & Gomorrah
7. Tired And Red
8. Wachturm
9. Conflagration
10. After The Deluge
11. Sodomy And Lust
12. Outbreak Of Evil
13. Iron Fst (MOTÖRHEAD-Cover)
14. Surfin‘ Bird (THE TRASHMEN-Cover)
15. Glock ’n‘ Roll
16. The Saw Is The Law
17. Partisan
18. The Conqueror
19. Caligula
20. Blasphemer
21. Remember The Fallen
22. Ausgebombt
23. Silence Is Consent (Zugabe)
24. Bombenhagel (Zugabe)
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