Sodom
In War And Pieces-Tour 2011 pt. II

Und so sollte es dann auch kommen: Das Publikum geht zu jeder Sekunde, zu jedem Song und zu jeder der wenig erhellenden Ansagen von Tom Angelripper und seinen Mitstreitern Bernemann, sowie dem neuen Schlagzeuger Markus Freiwald, mit wie nichts, singt, grölt und moscht wie verrückt. Apropos neuer Schlagzeuger: Dass SODOM ein gutes Dutzend ihrer ohnehin nicht gerade ruhigen Nummern ein ganzes Stück schneller spielen als auf Platte sorgt nicht nur für einige (positive) Verwunderung, sondern macht auch das großartige „Nuclear Winter“ beinahe unkenntlich. Nicht schlecht. Auch sonst lassen die inzwischen ziemlich gediegenen Herren keinen Hit aus: „Agent Orange“ steht auf dem Speiseplan genau so wie „Outbreak Of Evil“ (bereits als zweiter Song!), „M-16“, „Bombenhagel“, „Among The Vietcong“ usw. usf. Auch der unvermeidliche „Wachturm“ findet seinen Weg in den Spielplan und wird mit einer garstigen Ansage und der öffentlichen Verbrennung eines solchen Eingeleitet. Wer’s braucht. Von den letzten beiden Langspieler „Sodom“ und „In War And Pieces“ geben sie nur wenig zum besten, aber angesichts der ansonsten Starken Performance und in Unkenntnis des Materials sei das Mal verziehen.

Für SODOM kommt an diesem Abend alles zusammen: Ein Hammerpublikum, das ihnen buchstäblich aus der Hand frisst, Tom ein Geburtstagsständchen bringt und alles abfeiert, was die Band ihnen bietet, die neu entdeckte Freunde am Spielen in Hochgeschwindigkeit und ein Backkatalog, der so unglaublich viele Wahnsinnssongs enthält, dass man mühelos hätte zwölf verschiedene, gleichwertig gute Setlists daraus konstruieren können. So werden gleichsam das Konzert selbst und Tom Angelrippers Geburtstag zu gelungenen Musterstücken deutschen Metal-Handwerks.