Sliptknot
Sliptknot
Konzertbericht
Erste Band des Abends war One Minute Silence – eine krude Mischung aus Korn und den H-Blockxx – die einzig und alleine durch einen dümmlich brabbelnden Sänger und einen ständig, in keinerlei Zusammenhang mit der Musik, umherspringenden Bassisten auffiehlen, der sich dann zur allgemeinen Erheiterung auch noch kräftig auf die Nase legte. Das ganze kam eher mäßig beim Publikum an, die sich gelangweilt ihren Getränken widmeten und reihum ein „Wann kommt Kittie?“ zum besten gaben. Nach einer kurzen Umbaupause kamen dann auch Kittie, die ja zusammen mit Slipknot bereits im März Deutschland besichtigen sollten. Das Verschieben dieses Tourteils war sicher kein schlechter Schachzug, weil zum damaligen Tourbeginn wohl noch kaum einer die CD kann, ausser den paar Auserkorenen, in deren Stammdisco ein flinker DJ das Teil aus Promo-Kanälen organisiert hatte, wie hier in Berlin z.B. in der KuFa. Die CD Spit wurde im Herbst letzten Jahres innerhalb von zwei Tagen in einem kleinen Studio aufgenommen, bevor Kittie zu ihrem Plattenvertrag kamen. Innerhalb des letzten Dreivierteljahres scheint sich die Band massiv weiterentwickelt zu haben und klingt live nun deutlich besser als auf CD. Morgan vertat sich nicht ein einziges Mal im Ton und schaffte es perfekt, vom „cleanen“ Gesang oder normalem Sprechen zum mittlerweile sehr deutlich ausgeprägten Grunzen zu wechseln, so dass ich mir spontan einige Cover-Songs von Obituary gewünscht habe :). Der Sound war ziemlich perfekt, das ganze kam druckvoll rüber und auch wenn sich Kittie als Metal bezeichnen war hauptsächlich Hardcore-Publikum vorhanden, so dass nicht wie sonst Metaller dumm in der Gegend rumstanden, sondern die ersten 30 Quadratmeter in Mosh Pits brodelten. Kittie spielten afaik bis auf Whore und Johnny ihre gesamte CD runter, (natürlich ohne das Instrumental). Sehr gut rüber kam dabei das halb gegrunzte Pink Floyd-Cover „Run like hell“, was ihr etwa bei 28:33 vom (Link)-Livestream hören könnt, sowie die ebenfalls halb gegrunzte Version von „Paperdoll“. Hier hat sich die Band scheinbar von dem Ursprungssong gelöst, der von Ex-Bassisten Tanya eingesungen wurde (mit ihr auch auf CD zu hören), und geht deutlich eigene Wege. Insgesamt war das ein sehr guter Auftritt, der für sich genommen schon die knapp 40.- Eintritt wert war – und natürlich waren wir nur wegen Kittie hier :).
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