Slayer
UNHOLY ALLIANCE

Konzertbericht

Billing: Hatebreed, Slayer und Slipknot
Konzert vom 2004-09-30 | Philipshalle, Düsseldorf

Kann ich so unterstreichen, lieber David. Wir sind ja die langen Umbaupausen von Slayer eigentlich schon gewohnt – umso mehr wunderte es mich, dass die Jungs nach Slipknot so schnell aus dem Quark kamen und uns recht bald schon das „Darkness Of Christ“ Intro vom Band ans sehnsüchtige Trommelfell klopfte. Tja, das zerschlug natürlich die leise Hoffnung, Slayer würden mal wieder mit dem besten Opener aller Zeiten, namentlich „Hell Awaits“ eröffnen. So ließ mich das nach diesem Intro nunmehr zwangsläufige folgende „Disciple“ zunächst auch einigermaßen kalt, während neben mir aber schon der erste Pit in Wallung geriet. Die Stimmung war von der ersten Minute an gut, wenn auch noch nicht frenetisch. Allerdings waren die Old School Metaller, die während des Slipknot Gigs noch lauthals skandierten „Hört auf mit der Kacke!“ sichtlich froh, endlich „ihre“ Mucke geboten zu bekommen, als Araya (dessen Stimme erstmal keinerlei Probleme machte) die Standardfrage „are you ready for War Ensemble“ stellte. Und nach „Ensemble“ wurde es dann so richtig Ooold Schoool, denn es folgte einer meiner absoluten Slayer Lieblingstracks : Das famose (und von mir eigentlich ständig geforderte) „At Dawn They Sleep“. Dass ich mit nem Schleudertrauma nach Hause fahren würde, war mir schon klar, noch bevor Tom die „Kill, Kill, Kill“ Chöre anstimmte. Perfekt! Aber was ist das? Die spielen doch jetzt nicht … DOCH! Die vier Thrashkönige schossen tatsächlich das im normalen Slayer Set sträflich vernachlässigte „Fight Till Death“ hinterher … spätestens jetzt war die Menge vor der Bühne auf Hochtouren. Und dass Trommelungetüm Lombardo wieder mit von der Partie ist, kann man nur als Glücksfall betrachten. Da scheinen sich die Jungs nämlich der Einfachheit halber auf das von ihm auf den Platten eingespielte Material zu konzentrieren, welches den letzten beiden für Slayerverhältnisse bestenfalls durchwachsenen Studioalben ohnehin Lichtjahre voraus ist. Für den heutigen Abend sollte „Disciple“ sogar das einzige Stück jüngerer Totschläger-Historie bleiben. Als der gute Tom dann auf „elder women“ zu sprechen kam, liefen mir schon wohlige Schauer über den Rücken … NEIN, nicht wegen der älteren Damen, denen man nur mit einer Schaufel den Hof machen kann, sondern weil jetzt nur EIN Lied anstehen konnte; ein weiteres Kleinod der grausam unterbewerten „Hell Awaits“ Scheiblette : „Necrophiliac“! Hervorragend … alleine damit war der Abend schon gerettet. Auch das live in letzter Zeit nicht allzu oft angebotene „Hallowed Point“ sorgte für die richtige Abwechslung. Zu diesem feinen Klopfer gesellten sich noch weitere, allerdings etatmäßige „Seasons In The Abyss“ Songs wie das obligatorische „Dead Skin Mask“ und der grandiose Titeltrack des Outputs von 1990. „Mandatory Suicide“, „Chemical Warfare“ und „Hell Awaits“ (damit heute gleich 3 Stücke des 2. Albums !!! KILLER !!!) durften natürlich ebenso nicht fehlen. Passend zum „South Of Heaven“ Titeltrack wurden umgedrehte und rotierende Kreuze auf das Backdrop projiziert, um die feine, morbide Stimmung noch ein wenig zu unterstreichen. Auch optisch bekam man heuer ein wenig mehr geboten, als bei nem Standard Slayer Gig, mein lieber David 😉 Nach dem Opener der 88er Langrille knallten uns die vier Totschläger dann ihren verruchtesten Song um die Lauscher. „Angel Of Death“ sorgte noch einmal für Rüben auf Dauerrotation und heftige Gelenkschmerzen. Dann ging das Licht aus … Nach einer kurzen (aber wohl unvermeidlichen) Kunstpause betraten Tom & Co. dann wieder die Bühne, um der Meute den Gnadenstoß zu versetzen. Zunächst metzelten Slayer mit „Postmortem“ die ersten Reihen ihrer devoten Anhängerschaft dahin, nur um die Überlebenden dann mit dem Thrash-Über-Song „Raining Blood“ völlig den Garaus zu machen. Lombardos Doublebassfeuer mähte einfach alles nieder, was noch mal auf die Beine kam. Und hey ! Nachdem das Licht anging, wurde vollends klar, dass es tatsächlich Blut geregnet hatte – vor allem Kerry’s Glatze triefte vor Kunstblut. Brrr – wie schauerlich.

Slayer

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04.10.2004

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