Prayers For The Damned Tour 2016
Sixx:A.M. und The New Black live in Hamburg im Knust
Konzertbericht
SIXX:A.M. haben dieses Jahr mit „Prayers For The Damned“ ein fulminantes viertes Album vorgelegt. Der erste Europaabstecher folgt sogleich. Die einzige Club-Show auf deutschem Boden findet im Hamburger Knust statt. Die Schlange vor dem Laden scheint kein Ende zu nehmen. Lange mussten die deutschen Fans auf einen Auftritt der Herren Ashba, Michael und Sixx warten. Dementsprechend groß ist der Andrang.
Als THE NEW BLACK die Bühne entern, platzt der ausverkaufte Laden bereits aus allen Nähten. Mit sympathischen Ansagen und druckvollem Sound haben die Würzburger das Publikum schnell auf ihrer Seite. Der Applaus nach ausnahmslos jedem Song ist einem Headliner würdig. Mit ordentlich Spaß in den Backen feuern die Jungs für knapp 30 Minuten einen groovenden Hardrock-Hammer nach dem anderen raus. Obwohl nur die halbe Bühne zur Verfügung steht, wird gepost was das Zeug hält. Der kurzfristig engagierte Ersatzgitarrist fügt sich tadellos ins Gesamtbild ein und die Glitzerhose des Sängers ist ein echter Blickfang. Das Publikum geht gut ab. Überall wird mitgeklatscht und -gegrölt. THE NEW BLACK dürften hier so einige neue Fans gewonnen haben.
Eine angenehme halbe Stunde lassen im Anschluss SIXX:A.M. die Meute warten. Was dann folgt ist ein einziger Triumphzug. Als die Band zu einem choralen Intro die Bühne Betritt, gibt es bereits frenetischen Applaus. Mit dem Opener „This Is Gonna Hurt“ gibt es direkt mit Vollgas auf die zwölf. Beim zweiten Song „Rise“ von der aktuellen Platte, strecken die Fans auf Anweisung von Sänger James Michael die Fäuste bei jeder Gelegenheit in die Luft. Bereits nach dem dritten Song betitelte der Blonde Frontmann die Hamburger verdientermaßen als „favorite motherfuckin‘ crowd of the tour.“ Stimmlich leistet er sich das gesamte Set über keine Patzer und dirigiert das Publikum mit unnachahmlicher Eleganz. Das wiederum frisst den Amis aus der Hand und ist absolut Textsicher – Egal ob Songs von „Prayers For The Damned“ oder älteres Material an der Reihe ist.
Nikki Sixx hält sich eher im Hintergrund. Wie ein Fels in der Brandung treibt der die Band mit seinen Bass-Grooves nach vorne. Die Show überlässt er lieber Saitenhexer DJ Ashba. Der sucht ständig den Kontakt zum Publikum, schnappt auch gerne mal einem Fan die Basecap vom Kopf und steht keine Sekunde still. Dabei feuert er mit Leichtigkeit ein fettes Gitarrenriff nach dem anderen ins Publikum und beeindruckt ein ums andere Mal mit virtuosen Soli. Die sind dank des Top-Sounds jeder Zeit gut zu hören. Verschnaufpausen gönnt die Band den Anwesenden kaum. Bei der Pianoballade „Skin“ gibt es kurz Zeit zum Durchatmen. Ansonsten wird der Club mit der vollen SIXX:A.M.-Breitseite zum Kochen gebracht.
Bei „Everything Went To Hell“ und „Rise Of The Melancholy Empire“ dürfen dann auch mal die Backgroundsängerinnen ihre Ecke verlassen und sich dem Publikum zeigen. Schön zu sehen, dass auch die Mietmusiker bei SIXX:A.M. ihren Moment auf der Bühne bekommen. Nach 70 Minuten ist scheinbar Sense. Von den „One More Song“-Rufen lassen sich SIXX:A.M. aber nicht lange bitten. Zwei Zugaben vom Debütalbum „The Heroin Diaries Soundtrack“ spendieren sie ihren Fans. Vor allem bei der abschließenden XXL-Version von „Life Is Beautiful“ gibt das Publikum noch einmal alles und übertönt dabei sogar die Band.
Ein wenig länger hätte die erste SIXX:A.M.-Headliner-Show in Deutschland gerne seien dürfen. Doch damit hören die Kritikpunkte auch schon auf. Bei grandiosem Sound, einer gut eingespielten Band und einer Setlist voller Hits, bleibt nur zu hoffen, dass der nächste Deutschlandabstecher der Truppe nicht lange auf sich warten lässt.
Setlist:
- This Is Gonna Hurt
- Rise
- Relief
- When We Were Gods
- Live Forever
- Skin
- Dead Man’s Ballet
- Everything Went To Hell
- Prayers For The Damned
- Goodbye My Friends
- Lies Of The Beautiful People
- Stars
- Rise Of The Melancholy Empire
- Accidents Can Happen (Zugabe)
- Life Is Beautiful (Zugabe)
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