Sister Sin
U.D.O. + Sister Sin In Concert 2011
Konzertbericht
U.D.O. spielen eine gute Show, die auf die typischen Mitsingspielchen oder das Reiben von Udos Kopf an Stefans Gitarre nicht verzichtet und genau das wollen die Fans ja auch sehen. Am Ende von “Princess Of The Dawn” folgt dann eine der wenigen Ansagen von Udo, der ankündigt, dass jetzt mit “As Good As I Get” eine Ballade folgt. Dass so eine Nummer nicht so recht zu der vorherrschenden Partystimmung passen will, ist klar und der Zeitpunkt ist an dieser Stelle im Set auch etwas unglücklich gewählt. Das wäre im Prinzip ja nicht so schlimm, wenn danach wenigstens wieder ein Kracher kommen würde. Kommt jetzt aber nicht und das drückt die Stimmung dann doch sehr. Zwar ist das Gitarrensolo von Igor schön konzipiert und da die Halle auch nicht so voll ist, kann er wieder mit Wonne durch die Reihen rocken, aber U.D.O. machen sich so mehr Arbeit als nötig und müssen stimmungstechnisch fast wieder bei null anfangen. Das scheint auch die Band erkannt zu haben und legt mit “Neon Nights” einen weiteren Klassiker vor, um danach die erste wirkliche Überraschung des Abends aus dem Hut zu zaubern. Mit “Break The Rules” vom zweiten U.D.O.-Album “Mean Machine” hat niemand gerechnet und entsprechend wird die Nummer auch abgefeiert. Dann fängt das Schlagzeug-Solo an und die Hälfte der Anwesenden strömt erneut Richtung Theke. Ich möchte hier in keiner Weise die Leistung von Drummer Francesco kritisieren. Im Gegenteil. Der Mann macht heute Abend einen sehr guten Job. Das Solo ist auch nicht schlecht, doch ist es meiner Meinung nach extrem schwierig ein Schlagzeugsolo zu konzipieren, das die Leute bei Laune hält. So machen auch meine Nebenleute eher lange Gesichter. Die junge Dame zwei Reihen vor uns kann dem Ganzen aber wohl eine Menge abgewinnen und beeindruckt mit spontan feilgebotenem Veitstanz. Ob das jetzt das Schlagzeugsolo aufwertet, lassen wir mal dahingestellt.Interessant anzusehen war es aber allemal. Danke hierfür.
Danach ist musikalisch aber wieder alles im Lot. Bei der jungen Dame hingegen nicht so wirklich. Getränke alkoholischer Natur und High Heels vertragen sich eben nicht allzu sehr. Sei es drum. U.D.O. haben die Lage erkannt und kredenzen ihren Fans mit “Man And Machine” ihren besten Song und legen ein sehr hart gespieltes “Up To The Limit” hinterher. So soll es sein. Das Publikum ist aus dem Häuschen und das kleine Ärgernis in der Mitte des Sets ist schon wieder vergessen. Mit “Two-Faced Woman” kommt eine Nummer vom 1997er “Solid”-Album zum Tragen, die man ebenfalls als faustdicke Überraschung werten darf und mit einem extrem coolen, mit allerlei Spielereien versehenen “Metal Heart” wird der erste Teil des Abends würdig beendet. Dass das zu wenig Klassiker bis hierhin waren, brauche ich auch niemandem zu sagen. Die Band wird lautstark auf die Bühne zurück gebrüllt und schmettert zwar keinen Klassiker, dafür eine sehr harte Version von “The Bogeyman”, die vom Auditorium ebenfalls begeistert aufgenommen und ordentlich durch Mitgrölen unterstützt wird. Eine erneute kurze Pause, dann geht es in die dritte Runde.
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