Shining
Sarkom, Shining, Svarttjern
Konzertbericht
SHINING in Süddeutschland, und dann auch noch bei mir um die Ecke in der Ludwigsburger Rockfabrik – ich traue meinen Augen kaum. Es ist zwar noch nicht allzu lange her, dass die Schweden zusammen mit SATYRICON durch deutsche Lande gezogen sind, aber in die Stuttgarter Gegend hatte es sie nicht verschlagen. Auch die beiden Bands, die sie an diesem Abend im Schlepptau haben, sind nicht von schlechten Eltern, mit SVARTTJERN und SARKOM haben Kvarforth und Co. zwei norwegische Black Metal-Formationen dabei, die trotz des mittlerweile recht gestiegenen Bekanntheitsgrades von SHINING eine gehörige Underground-Stimmung in der Rockfabrik verbreiten. Dazu passend findet das Ganze im kleinen Club 2 statt, der dafür ordentlich gefüllt ist. Einem tiefschwarzen Metal-Abend steht also nichts mehr im Wege.
Als ich in der Rockfabrik ankomme sind SVARTTJERN gerade bei ihrem letzten Titel, und der klingt ziemlich passabel, oldschooliger, kalter norwegischer Black Metal – da hätte ich eindeutig gern mehr davon gehört. Vor der Bühne hat sich eine überschaubare, aber begeisterte Schar versammelt und die Stimmung scheint bereits beim Opener sehr gut zu sein. In bleiches grün-blaues Licht getaucht kommen Corpsepaint und Nieten ja umso besser, und in Sachen Optik sind die Norweger da ganz das, was man von ihnen erwarten würde. Mehr läßt sich zu diesem Auftritt leider nicht sagen, denn die Herren verschwinden alsbald wieder in der Versenkung, um nach einer recht kurzen Umbaupause die kleine Bühne für SARKOM freizumachen.
Das norwegische Duo, welches live durch Sessionmusiker unterstützt wird, erscheint standesgemäß in Pandabärfarben geschminkt und mit reichlich Nieten bestückt; auf der Brust des Fronters prangt wie immer ein großes umgedrehtes Kruzifix. Vom ersten Augenblick an können SARKOM sich über eine Handvoll sehr leidenschaftlich abgehender Fans vor der Bühne freuen, und auch der Rest des kleinen Clubs ist gut gefüllt, wenn auch viele nur herumstehen und sich nicht anmerken lassen, ob ihnen das Treiben vorne denn nun zusagt oder nicht. Musikalisch gibt es erneut eher klassischen skandinavischen Black Metal, teils von Melodien durchsetzt, alles in allem recht abwechslungsreich und ganz gut zündend. Auch in Sachen Bühnenshow wird einiges geboten, in frostiges Licht getaucht wird gepost was das Zeug hält.
Los geht es mit „Symbolic Revulsion“ vom zweiten Langeisen der Truppe, „Bestial Supremacy“ (2008), gefolgt von zwei weiteren Stücken von diesem Output. Die Fans sind bestens mit den Songs vertraut, und durch die kleine, niedrige Bühne kommen sie sehr nah an die Band heran; Fronter Unsgaard läßt es sich denn auch nicht nehmen, immer wieder Hände zu schütteln und sich beim Publikum für den Einsatz zu bedanken. Mit „Bloodstains On The Horns“ gibt es dann auch ein Stück von ihrem Debut, allerdings lassen sie „The Chosen One“, mit dem ich eigentlich fest gerechnet hatte, komplett weg. „Passion For Suicide“, ebenfalls eine ältere Nummer, läßt dann gleich mal an SHINING denken, und deren Niklas Kvarforth wird zum Ende des Sets von SARKOM kurzerhand auf die Bühne geholt. Unterstützt von Jim Beam gibt er zusammen mit den Norwegern Darkthrones „In The Shadow Of The Horns“ zum besten, was für allgemeine Begeisterungsstürme sorgt. Ein hervorragender Schlußpunkt für einen wirklich guten Auftritt.
Setlist SARKOM
Symbolic Revulsion
I Call Your Name
Infected
Bloodstains On The Horns
Parallel To A Wall Of Fire
Passion For Suicide
Inferior Bleeding
Darkthrone-Cover „In The Shadow Of The Horns“ (mit Kvarforth)
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