Shining
Black Hordes Over Europe Pt. II
Konzertbericht
Nicht ganz „Absolutt Nekro“?
Selten zocken neue norwegische Black Metal-Bands so dermaßen dreckig wie KOLDBRANN, die nicht zuletzt durch ein beinhartes Drumming sowohl live wie auch auf ihrer beachtlichen Diskographie alles wegrotzen. Obwohl sie eine noch relativ junge Band sind, haben sie sich doch erst 2001 gegründet, konnten sie bereits mit ihrem Debüt „Nekrotisk Inkvisition“ auf ganzer Linie punkten und sind seitdem jährlich auf verschiedenen Festivals vertreten oder gehen mit befreundeten Bands auf Tour. Mehr oder weniger ist seitdem wohl jeder, bewusst oder unbewusst, den Norwegern über den Weg gelaufen. Im Zuge ihres neuen Mini-Albums „Stigma: På Kant Med Livet“ haben sie sich also wieder auf die Socken in ihre „Beinahe-zweite-Heimat“ Deutschland gemacht. Dass somit der Setlist-Schwerpunkt auf der EP lag, sollte klar sein. Ich hatte sie mir bis dato noch nicht angehört und so war ich gespannt, wie die neuen Songs wohl sind, da ich den letzten Longplayer „Moribund“ zu langatmig und weniger knackig fand. Live jedoch merkt man bei KOLDBRANN sofort, dass sie aufeinander eingespielt sind und genügend Nackenbrecher in petto haben. Somit war klar, dass sie auch diesmal nicht schlecht sein können, auch wenn es nicht so mitreißend war für jemanden, der die neuen Songs wie „Opium Fields Forever“ noch nicht kannte. Dennoch war genügend Spielraum für Klassiker wie „Kaosmanifest“, „Phlegetons Bredder“, „Inkvisitor Renegat“ und „Djevelens Treskeverk“ vorhanden. Denjenigen, denen die Songs geläufig sind, konnten bemerken, dass Drummer Fordervelse ab und an einen kleinen Black-Out erlitt und sich folglich im Takt vertan hat, was anfangs für Verwirrung bei den Gitarristen sorgte, sich aber schnell wieder fangen konnten und dem Auftritt daher keinen Abbruch tat. Im Gegensatz zu den Gitarristen von SARKOM waren Kvass und Antonsen jedoch zurückhaltender, was die Bühnenpräsenz anging. Das haben allerdings Mannevond durch seine Extroversion und Bassist Stian durch sein kühles, aber anfeuerndes Verhalten kompensiert. Obwohl KOLDBRANN viele Mähnen zum Bangen gebracht haben, konnten sie nicht bei allen punkten. So bemängelten manche die nicht reichlich vorhandene Atmosphäre. Dies lag nicht in KOLDBRANNs Schuld, denn sie zockten unbeirrt und professionell, jedoch ohne die beiden geplanten Zugaben. Trotz allem habe ich sie schon mal einen Tick besser erlebt. Spaß, was Black Metal im Übrigen machen kann, hatte man dennoch. Definitiv eine Instanz, die wohl in Zukunft auch viele Bühnen betreten wird.
Interessante Alben finden
Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 37294 Reviews und lass Dich inspirieren!
Kommentare
Sag Deine Meinung!