Sepultura, Jinjer, Obituary und Jesus Piece
Celebrating Life Through Death
Konzertbericht
JINJER sind bezaubernd
…und dass nicht nur wegen der reizend und sympathisch agierenden Tatyana Shmayluk am Mikro. Die ganze Band wirkt vital und brutal gut aufeinander eingespielt, was bei den vielen Djent-Ausflügen natürlich sinnvoll ist. Der Bühnensound ist mittlerweile auch erste Sahne und so sind wir immer noch umringt von den früheren Death-Metal-Kids, die jetzt ein paar Jahrzehnte älter geworden sind und die Mähne zu „Kafka“ und „Teach, Teacher!“ fliegen lassen.
Das kommt schon gut und wir werden zum wiederholten Mal Zeugen, wie abwechslungsreich Metalcore klingen kann, wenn man nur die richtigen Zutaten miteinander vermischt. Gut gemacht!
Galerie mit 30 Bildern: Jinjer - European Farewell Tour 2024 in MünchenAdeus SEPULTURA!
Die Hauptdarsteller des heutigen Abends gönnen sich zwei ganze Intro-Songs („War Pigs“ und „Policia“), bevor der tausendfach gehörte Herzschlag eines Babys zu hören ist und die Brasilianer mit „Refuse/Resist“ loslegen. Das Drum-Intro kommt zunächst vom Band, was uns verdutzt und enttäuscht in der Menge stehen lässt. Als die SEPULTURA aber wuchtig in den Song einsteigen, sind diese Zweifel sofort verflogen. Es geht weiter mit „Territory“ und „Slave New World“, womit das „Chaos-A.D.“-Programm aber noch nicht beendet ist. Dazu später mehr.
Auch neuere Songs streuen SEPULTURA ein, so wie „Phantom Self“ vom bockstarken „Machine Messiah“ zum Beispiel. Gerade Andreas Kisser geht ab wie ein geöltes Kaninchen und legt sich mit jeder Bewegung grandios ins Zeug. Derek Green wirkt indes ein wenig steif, wobei es nur eine Theorie ist, dass er vielleicht gar keine Lust auf so viele Songs der Cavalera-Ära hat. Aber genau diese Stücke sind die Brasilianer ihren Fans schuldig und spielen auch mehr als die Hälfte aus dieser Zeit. „Escape The Void“ vom Frühwerk „Schizophrenia“ sorgt ebenso für Jubelstürme wie der Jam zu „Kaiowas“ („Chaos A.D“), bei dem – wie damals in den 1990ern – Fans und Musiker der mitreisenden Bands auf die Bühne kommen. Ein großartiger Moment. Im letzten Drittel der Show öffnen SEPULTURA die ersten Seiten der Band-Biografie und beschenken das Publikum mit „Orgasmatron“, „Troops Of Doom“, „Inner Self“, „Dead Embryonic Cells“ und „Arise“.
Nach einer extrem kurzen Verschnaufpause und einem verzichtbaren Schlagzeugsolo kehren die Musiker wie immer für „Ratamahatta“ und das darin übergehende „Roots Bloody Roots“ zurück auf die Bühne. Alles in allem fühlt sich der Abend nicht nach einem Abschied an, speziell weil die Band auch nie davon spricht und sich stattdessen für die Treue in den letzten vierzig Jahren bedankt. Irgendwie geht der Gig nicht so pompös zu Ende, wie vor ein paar Jahren, die letzten SLAYER-Shows geendet haben, was nach der Re-Union der Kalifornier ohnehin ein wenig lächerlich wirkt.
Einziger Wehrmutstropfen an diesem Abend sind die ausgerufenen Preise für Merch, die mit 40 € für ein T-Shirt und 50 € für ein Longsleeve zwar keine Seltenheit mehr sind, für viele Fans aber trotzdem ein Ärgernis darstellen.
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