Secrets Of The Moon
Secrets Of The Moon
Konzertbericht
SOLSTAFIR Stuttgart:
Nach einer verhältnismäßig kurzen Umbaupause, die die meisten der Anwesenden – gerammelt voll ist der kleine Club den ganzen Abend nicht, aber inzwischen hat sich doch ein beachtliches Publikum eingefunden – an der frischen Luft verbringen, weil der Innenraum sehr schnell sehr warm und stickig wird, betreten endlich die verschrobenen Herren von SOLSTAFIR die Bühne. Ohne Worte gibt es gleich das Intro, welches die meisten Anwesenden sofort packt und in die wunderbare, schräge Welt des Quartetts aus Island entführt. Seit 1994 gehen die Isländer ihren ganz eigenen musikalischen Weg jenseits aller Schubladen, wovon auch die vergeblichen Versuche der Musikpresse zeugen, die Band in ebenjene einzuordnen. Von Viking/Black Metal (frühe Zeiten) bis zu Psychedelic Rock ist da so einiges vertreten und Wörtchen wie Post, Avantgarde oder experimentell werden auch sehr gerne in den Mund genommen.
Aber wen interessieren schon solche Kategorisierungen, bei dieser Truppe hilft nur anhören. „Köld“, der Titeltrack des letzten Streichs der vier Herren tönt mal erhaben und kraftvoll, mal verträumt und fast zaghaft aus den Boxen. Lange rein instrumentale Passagen wechseln sich ab mit Tryggvasons klarem, wehmütigem Gesang. Leicht driften die eigenen Gedanken weg aus der Enge des kleinen Clubs, Bilder entstehen und vergehen wieder. Im Publikum sind sehr unterschiedliche Reaktionen zu beobachten, von (scheinbarer) Teilnahmslosigkeit bis zu heftigsten Gefühlsausbrüchen ist alles dabei. So holt sich ein allzu enthusiastisch bangender weiblicher Fan gar eine blutige Nase als sie einer der Monitorboxen zu nahe kommt. Das zweite Stück ist das wunderbar traurige „Pale Rider“, ebenfalls vom neuen Album und als nächstes gibt es eine unglaubliche Version von „Ritual Of Fire“ vom Vorgänger „Masterpiece Of Bitterness“ (2005), die sich über mehr als fünfzehn Minuten ausdehnt und einen mit offenem Mund staunend zurück lässt.
Zwischen den Songs plaudert Fronter Aðalbjörn Tryggvason mit den Fans, und auch wenn sein leicht kauderwelschendes Englisch nicht immer so ganz verstanden wird, nimmt er es stets mit Humor, auch als sich herausstellt, dass der isländische Fußballer (wenn ich es richtig verstanden habe), den er erwähnt, wohl niemandem im Raum bekannt ist. Der Sound macht zum Glück keine großen Schwierigkeiten, die Songs bekommen eine angenehm raue Note. Als die letzten Klänge von „Ritual Of Fire“ verstummen und die sympathischen Isländer die Bühne mit einem letzten Gruß verlassen, sind vereinzelt, und zum ersten und letzten Mal an diesem Abend, „Zugabe“-Rufe zu hören. (Ruth, Stuttgart)
Setlist SOLSTAFIR
Intro (Náttfari)
Köld
Pale Rider
Ritual of Fire
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