Scorpions
Scorpions und My Inner Burning live in Bielefeld
Konzertbericht
Nach einer handelsüblichen Umbaupause von etwa einer halben Stunde ist es dann endlich soweit: Die SCORPIONS betreten pünktlich um 20 Uhr die Bühne und eröffnen ihr zweistündiges Set mit dem Titeltrack ihres aktuellen Albums “Sting In The Tail”, begleitet von zahlreichen beeindruckenden Pyro-Effekten. Der Sound ist schlagartig um Klassen besser, doch wen wunderts, bestimmt haben die Hard Rock-Legenden ein ganzes Team von Sound-Technikern mit auf ihrer zweijährigen Abschieds-Welttournee. Weiter geht’s mit einem weiteren Titel vom “Lovedrive”-Album, “Loving You Sunday Morning”, bevor “The Best Is Yet To Come” erneut eher die jüngeren Fans auf den Plan ruft. Erstaunlich ist allerdings, dass sich die Songs, deren Veröffentlichungen immerhin gute 30 Jahre auseinander liegen, live so nahtlos aneinander passen und es Klaus Meine überraschend überzeugend gelingt, die Titel passend im Stil der jeweiligen Alben darzubieten – beachtliche Leistung, doch derartige Zeitreisen auf der Bühne sind die Hannoveraner schließlich gewohnt. Es folgen kurz Akustikversionen von “Send Me An Angel” und “Holiday”, die mehr oder weniger komplett zu Mitsingspielchen umgebastelt wurden (schade…), bevor “Raised On Rock” die Stimmung einmal mehr aufkochen lässt. “Tease Me Please Me” kassiert im Vergleich dazu eher gemäßigte Reaktionen, bevor ein weiterer Klassiker, “Dynamite”, eine Spielpause einläutet – zumindest für einen Teil der Band, denn es folgt die “Kottak Attack”. Knappe zehn Minuten trommelt sich James Kottak nach allen Regeln der Kunst die Seele aus dem Leib, geht hinter (und auf!) seinem Drumkit ab, dass es eine wahre Freunde ist, und erinnert dabei nicht selten an Das Tier aus der Sesamstraße. Begleitend wird auf der Leinwand ein Kurzfilm gezeigt, der eine Geschichte aus den bisherigen Album-Covern der SCORPIONS spinnt – gute Idee! Doch wer glaubt, die “Kottak Attack” hat die Hälfte der Show markiert, der irrt leider, denn schon nach zwei weiteren Titeln “Six String Sting” und dem Kult-Song “Big City Nights” verabschieden sich die SCORPIONS nach eineinhalbstündiger Show überraschend von der Bühne und hinterlassen ein verwundertes und leicht enttäuschtes Publikum. Zwar ist offensichtlich, dass den mittlerweile etwas in die Jahre gekommenen Hannoveranern und im Besonderen Sänger Klaus Meine immer mehr die Puste ausgeht, doch für schlappe 65 € Eintritt darf der zahlende Gast wohl doch etwas mehr erwarten.
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Und hier die kompletten Bilder zur Show: http://www.metal.de/bilder/the-scorpions