Schelmish
Hexenfest
Konzertbericht
Alle Jahre wieder…nein, kommt nicht nur das Christuskind sondern auch das Hexenfest auf Burg Satzvey nahe Euskirchen wieder. In der sagenumwobenen Walpurgisnacht treiben seit jeher die Hexen ihr Unwesen und nutzen diese Nacht, um ein großes Fest abzuhalten und, der Sagen nach, nackt um ein großes Feuer zu tanzen. Nun gut, auf Burg Satzvey sind bislang zwar noch keine nackten Hexen gesehen worden, erstklassige (Mittelalter-)Bands sind jedoch schon lange Bestandteil dieses Events.
Und wie bereits in den letzten Jahren, konnten die Veranstalter auch dieses Jahr wieder einen hochkarätigen Act verpflichten, nämlich die Spielleute von SCHELMISH. Die bunte Truppe kann in diesen Breitengraden eigentlich schon fast von einem Heimspiel sprechen, und dementsprechend waren auch so einige Fans angereist, welche die Truppe bereits mit den ersten Tönen nach Strich und Faden abfeierten. SCHELMISH starteten ihr Set mit dem Titelsong des letzten Rockalbums „Die hässlichen Kinder“, und sofort war die Menge auf der Seite der Truppe. Sänger und Gitarrist Dextro rockte sich gelassen durch die Punk-Nummer, während der neue Gitarrist Okusa der Bullige seine Klampfe routiniert bearbeitete. Leider hatten die Jungs und das Mädel am Anfang einen eher schlechten Sound, da eine andere Anlage in der Nähe in die Frequenz der Inear gefunkt hatte. Doch SCHELMISH wären nicht SCHELMISH, wenn sie sich hiervon aufhalten lassen würden. Das Soundproblem setzte sich bei „Pank!“ ebenfalls fort, aber bereits bei „Freigang“ hatte der Mischer die Sache im Griff und es konnte wie gewohnt abgetanzt werden. „Der letzte Kuss“ folgte im Nachgang, in dessen Anschluss der erste und einzige Schandfleck des Abends gespuckt wurde. Erläuterung für alle unwissenden: Wenn sich ein Musiker der Gruppe verspielt, muss er in den so genannten Schandfleck steigen (wird vorher meistens von Luzi das L gespuckt) und sich vom Publikum beleidigen lassen. Diese Zeremonie darf bei einem Auftritt von SCHELMISH eigentlich nicht fehlen. Das anschließende „Überladen“ gestaltete sich live als absolute Granate und Sänger Rimsbold punktete hier gänzlich. Die Nummer erinnert ein wenig an RAMMSTEIN, was natürlich auch an der super Stimme des Sänger liegt. „Der Narr“ wurde schnell nachgelegt, bevor mit „Clansmen“ ein weiteres Pflichtstück der Band in die Menge geschmettert wurde. Absolut stark gespielt, voller Einsatz aller Musiker wobei gerade Dextro mit seinem Spiel an der Sackpfeife fasziniert.
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