Schandmaul
Schandmaul
Konzertbericht
Ein schwarzer Vorhang verhüllte den hinteren Bühnenteil der Großen Freiheit 36 und ließ nur erahnen, welche Schandmaul-Musiker schon auf der Bühne standen. Als der Vorhang dann während „Das Mädchen und der Tod“ viel, wurde schnell klar, dass Sänger Thomas Lindner noch fehlte. Doch nach Ende des Songs erschien auch er. „Hallo ihr Schandmäuler“, begrüßte der Frontmann die Hamburger Fans. Sofort gab es ein lautes Gejubel und Applaus. Schandmaul ließen ihre Fans nicht warten und spielten sogleich „Kein Weg zu weit“ von ihrem aktuellen Album „Mit Leib und Seele“.
Wie immer waren die sechs Musiker, für den Normalsterblichen, außergewöhnlich gekleidet. Thomas Lindner trug einen schwarzen Gehrock unter dem ihm schon nach den ersten Songs der Schweiß lief, als wäre er in der Sauna. Schlagzeuger Stefan Brunner erwies der Menge mit einem Kilt die Ehre und zeigte mit einem St. Pauli Shirt seine Solidarität zur Hansestadt, ebenso wie Bassist Matthias Richter mit seinem St. Pauli Schweißband. Die Damen Kränzlein und Muggenthaler beglückten die Fans mal wieder mit wunderschönen, engen Gewändern. Einige in der Menge wünschten sich wahrscheinlich ebenfalls ein Kilt, wie Schlagzeuger Stefan zu tragen, denn die hitzige, stickige Luft in der Großen Freiheit 36 war der eines tropischen Regenwaldes ähnlich. Frontmann Thomas Lindner, der selber schweißnass gebadet war, immer noch seinen Gehrock tragend, fiel zu der tropischen Luft folgendes ein „Sind Euch schon Kiemen gewachsen? Geht noch? Na dann, weiter machen!“.
Weiter machen konnten allerdings nicht alle Fans, denn dem einen oder der anderen bekam die Luft nicht so gut, so das die Sanitäter einiges zu tun hatten. Zum Beginn von „Dunkle Stunde“ gab es ein kleines Problem mit der Gitarre, doch die Band nahm dies mit Humor. Sänger Thomas Lindner ergriff die Gelegenheit, um Gitarrist Martin Duckstein ins Rampenlicht zu stellen, während dieser den Song ein zweites Mal, mit Erfolg, anstimmte. Zu „Käptn Coma“ gab es noch eine kleine Anekdote. Der Song war während der Aufnahmen zum aktuellen Album entstanden, wobei die Schandmäuler literweise eine Art Rumspiritus zu sich genommen hatten. Buttler Charles brachte sogleich auch sechs dieser Getränke auf die Bühne, bevor sie den Song zum Besten gaben. Das Publikum tanzte und sprang wie ein wild gewordener Mob, dem sollte auch kein Abrieb getan werden. Mit der längsten Tanzstrecke des Abends („Die zwei Brüder“, „Teufelsweib“), war es auch den Leuten in den oberen Reihen kaum noch möglich still zu stehen oder zu sitzen. Die Hitze im Saal schien kaum noch einer wahr zu nehmen, abgesehen von Thomas Lindner, der nach „Walpurgisnacht“ und gut eineinhalb Stunden Spielzeit sich seines Gehrocks entledigte. Doch Müde wurden die Schandmäuler noch nicht. „Dein Anblick“ bildete zwar den Abschluss des Sets, jedoch kehrte die Band noch für zwei weitere Zugaben erneut auf die Bühne zurück. Gegen 23.00 Uhr stimmten sie dann ihren letzten Song für diesen Abend an – „Sonnenstrahl“.
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Schandmaul auf Tour
04.09. - 06.09.25 | Das Jubiläumsfestival 30 Jahre In Extremo 2025 (Festival)In Extremo, ASP, Eisbrecher, Feuerschwanz, Versengold, Faun, Wind Rose, Clawfinger, Fiddler's Green, Dritte Wahl, Schandmaul, Tanzwut, Rauhbein, Manntra, Ye Banished Privateers, Seasons in Black und MetaklapaFreilichtbühne Loreley, Sankt Goarshausen |
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