Samael
Obituary - Frozen In Time Tour
Konzertbericht
Gegen 23.30 Uhr sollte sich aber zeigen, wegen welcher Band die meißten Fans die Anreise auf sich nahmen: Floridas Finest, die ungekrönten Death Metal Könige OBITUARY! Vor der Bühne war wirklich kaum noch Platz vorhanden. Zwar konnte die Band auch auf den letztjährigen Festivals (z. B. die Auftritte auf dem With Full Force oder Wacken) ganz ordentlich rocken, doch die Mannen um die Tardy-Brüder scheinen in einem Club einfach eher zu Hause zu sein. Und genau da gehören sie auch hin. Wo anders kann man eine derartige Energie geladene und schweißtreibende Show besser genießen? Und so begrüßen auch wahre Begeisterungsstürme während des Intros OBITUARY. Diese stiegen auch gleich wie schon auf den Festivals mit dem „Frozen In Time“ Opener „Redneck Stomp“ in ihr Set ein und die Rockfabrik verwandelte sich von der ersten Sekunde an in einen Hexenkessel. Es dürfte nicht viele Bands geben, welche ihr Publikum gleich von Anfang derartig für sich gewinnen können. Nahtlos ging es mit „On The Floor“ weiter. Tight und energisch wie eh und je kam der groovende Death Metal aus den Boxen und verfehlte zu keiner Zeit seine Wirkung. So gab es vor der Bühne kein Halten mehr, es regierte der Moshpit. OBITUARY selbst wirkten dabei bei aller Motivation und Spielfreude recht routiniert. Sänger John Tardy feuerte das Publikum immer wieder an, lief viel hin und her auf der Bühne. Gitarrist Allen West sowie Bassist Frank Watkins dagegen bewegten sich kaum, während Gitarrist Trevor Peres munter vor sich „hinbangte“. Weiter ging es mit „Insane“, „Chopped In Half“, „Turned Inside Out“ und „Back Inside“. Von Song zu Song stieg die Anzahl der Stagediver immer mehr an. Unter anderem wurde ein ziemlich bekannter Merchandiser eines schwäbischen Labels mehrfach dabei gesichtet, wie dieser die Bühne erklomm, vor Sänger John Tardy auf die Knie viel und diesen anbetete, um sich sogleich wieder in die Mengen zu stürzen. Derartige Szenen spielten sich einige ab, so erklomm ein weiterer Fan beispielsweise die Bühne, um sich dann auf dieser langsam wie eine Schlange zu vor dem Drumpodest zu schlängeln. Erst zwei Helfer konnten diesen dann behutsam wieder entfernen. Nach „Threatening Skies“, „By The Light“ und dem supergenialen „Dying“ war der Platz vor der Bühne endgültig zu einem wahren Schlachtfeld geworden. Weder auf noch vor der Bühne schien die Energie nachzulassen, und so ging es mit „Kill For Me“, „Solid State“ und „Stand Alone“ weiter, ehe eine Pause folgte. Nun kam es zum einzigen geringfügigen Schwachpunkt der Show: das Schlagzeugsolo von Donald Tardy. Der Mann gehört sicherlich zu den Könnern seines Faches, spielt sehr treibend und tight. Jedoch ist er nicht gerade ein absolutes Technikgenie, so dass das Solo zwar wirklich solide, allerdings auch relativ unspektakulär und vor allem zu lang ausfällt. Wenn danach allerdings „‚Til Death“, „Slow Death“ und der unsterbliche Klassiker „Slowly We Rot“ folgen, könnte ich immer solche Schlagzeugsolos hören. Lustig auch: Nachdem zig Sachen wie Klopapier und Pappteller von hinten auf die Bühne geschmissen wurden, stürmen der MAROON Sänger sowie ein weiteres Mitglied der Crew lediglich in knappen Unterhosen die Bühne und diven ins Publikum. So endete ein leider wie immer zu kurzer Auftritt von OBITUARY (ob sie jemals „The End Complete“ spielen werden?) mit ordentlichen Schmerzen in den Nackenmuskeln und einem zufriedenen Lächeln im Gesicht.
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