Saltatio Mortis
Hexenfest auf Burg Satzvey

Konzertbericht

Billing: Saltatio Mortis
Konzert vom 2011-04-30 | Burg Satzvey, Mechernich

Jedes Jahr aufs Neue veranstalten die Herren der Burg Satzvey am Rande der Eifel am 30.04 das Hexenfest und läuten somit die Walpurgisnacht ein. Im letzten Jahr gastierte zu diesem Event noch die Band SCHELMISH. In diesem Jahr konnte eine der ganz großen Bands des Mittelaltergenres verpflichtet werden, nämlich die Spielleute von SALTATIO MORTIS. Und wer die lustigen Mannen aus dem Süden der Republik kennt wird sicher zustimmen, dass sich eine Reise zu ihren Auftritten immer lohnt.

Auch wenn die Location im Zusammenhang mit dem Hexenfest an sich schon einen Besuch wert ist, so trägt die Anwesenheit von verschiedenen Mittelalterbands ihren Teil dazu bei, dass noch mehr Publikum anwesend ist. Kein Wunder, so konnten doch SALTATIO MORTIS mit ihrem letzten Album „Wer Wind Sät“ die Top Ten der Charts knacken. Dementsprechend hatten sich nicht gerade wenige Leute vor der Bühne versammelt, um die Spielleuten bei ihren Songs zu unterstützen.

 

Saltatio Mortis

Als die ersten Musiker die Bühne betraten, wurden diese bereits mit frenetischem Jubel empfangen. Sänger Alea der Bescheidene konnte ein breites Grinsen entlockt werden und auch die Quasselstrippe Lasterbalk der Lästerliche hinter dem Schlagzeug konnte sich ein Lachen nicht verkneifen, als der tobende Applaus begann. Mit der coolen Rocknummer „Rastlos“ legte die Band los, wobei gesagt werden muss, dass der Sound an Beginn etwas zu leise war und somit der Charme des Stücks etwas auf der Strecke blieb. Es folgten „Tritt ein“ und „Würfelspiel“ bis mit „Wirf den ersten Stein“ von „Aus der Asche“ eine der großen Hymnen der Gruppe gezockt wurde. Diese Nummer ist auf Platte wie auch live ein mächtiges Stück, bei dem die Füße nicht auf dem Boden bleiben können, hier muss einfach mitgetanzt werden. Keinen Deut kraftloser gestaltete sich auch der Klassiker „Keines Herren Knecht“, bei dem Musiker als auch Publikum tobten. „Kaltes Herz“ wurde mit einer lustigen Anekdote über die Tätigkeit des Stimmens von Instrumenten eingeleitet (Pfui, El Silbador!), „Worte“ und „Koma“ folgten im Anschluss.

 

Saltatio Mortis

Natürlich lebt ein Konzert von SALTATIO MORTIS nicht nur von den klasse Stücken, die Darbietung der einzelnen Musiker an sich ist auch was fürs Auge. Sänger Alea der Bescheidene macht mit seinen Turnübungen immer eine gute Figur während Bruder Frank meist hochkonzentriert seinen Bass bearbeitet. Gitarrist Samoel bleibt zwar auch gerne im Hintergrund, trägt aber mit seinem coolen Riffing maßgeblich zur Show bei. Neu bei der Band ist ein alter Bekannter, der bis vor ein paar Monaten noch bei SCHELMISH auf der Sackpfeife spielte: Luzi das L, der durch seine Optik und seiner Spielfertigkeit immer auffällt, hatte sozusagen ein Heimspiel, sind SCHELMISH doch in Bonn beheimatet.

„Varulfen“ passte irgendwie in diese Nacht voller Sterne und Mond, auch wenn sich ein paar kleine Regentröpfchen nach Satzvey verirrten. Das Konzert war zwar noch lange nicht vorbei, aber „Letzte Worte“ sollten an dieser Stelle gesprochen werden und mit dem Kracher „Prometheus“ wurde ein weiterer Song von „Aus der Asche“ gespielt. Hier wurden die Hände wieder Richtung Bühne gestreckt und die Band hatte sichtlich Spaß an der Reaktion des Publikums. „Wir säen den Wind“ ließ die Menge etwas runterkommen, doch mit „Uns gehört die Welt“ wurde diese wieder hochgepeitscht. Zwischenzeitlich nahm Sänger Alea der Bescheidene ein Bad in der Menge und ließ sich von im wahrsten Sinne des Wortes auf Händen tragen.

Saltatio Mortis

Saltatio Mortis

 

Ein weiterer Bandklassiker wurde mit „Falsche Freunde“ wiedergegeben. Die Nummer kommt live sicherlich ein paar Ecken besser als auf Platte daher, alleine durch die wuchtigen Gitarren und die mehr als coole Interpretation der Sackpfeifen, die live, so wie es sein sollte, in den Vordergrund gemischt werden. Im Anschluss daran wurde mit „Spielmannsschwur“ ein Hymne der Gruppe dargeboten und spätestens hier hatten die Jungs auch Fans hinzugewonnen, die mit der Musik vorher noch nicht vertraut waren. Einen Vorgeschmack auf das kommende Album „Sturm aufs Paradies“ wurde mit der Premiere von „Till Eulenspiegel“ gespielt. Die Nummer lässt wieder auf ein klasse Album hoffen, fesselt jedenfalls direkt von Beginn an. „Miststück“ kam im Anschluss ebenfalls mehr als gelegen, auch wenn komischerweise viele anwesende Damen die Nummer mitsangen. Es muss sich also nicht jede im Text wiederfinden. Und mit „Sieben Raben“ machten die Spielleute leider Schluss nach einem fast zweistündigen Konzert und entließen die Anwesenden mit dem Hinweis, dass SALTATIO MORTIS im Anschluss das größte Hexenfeuer im Rheinland musikalisch untermalen würden, was sie auch taten. Die ganze Chose erinnerte etwas an den Rattenfänger von Hameln. Musiker mit Sackpfeifen und Schalmeien liefen durch den dunklen Wald, gefolgt von einer ganzen Schlange Menschen, die tanzend den Weg antraten.

 

Saltatio Mortis

22.05.2011

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