Saltatio Mortis und Firkin
Brot und Spiele für die Massen!
Konzertbericht
Ausverkauft! SALTATIO MORTIS können auf ihrer aktuellen Tour zum Album “Brot und Spiele“ durchaus zufrieden sein, zeigen doch die Vorverkaufszahlen reges Interesse an den Konzerten der Spielleute. Nun wird in Dresden der Tourabschluss gemeinsam mit Ungarn FIRKIN zelebriert.
Irischer Folk-Punk aus Ungarn!
Aufgrund der winterlichen Temperaturen außerhalb der Halle benötigt es einen kräftigen Einheizer, damit das Publikum für SALTATIO MORTIS richtig in Wallung kommt. FIRKIN sind für den Job genau die Richtigen, wobei sie es sich schon recht einfach machen. Mit einer irisch angehauchten Version des Opening-Themas von GAME OF THRONES als Intro ziehen das Publikum direkt auf ihre Seite. Danach liefern die Ungarn ordentlich Tanzstoff, allen voran die Folk-Punk-Version vom Klassiker “Drunken Sailor“. Aber auch eigene Songs der Marke “Into The Night“ gefallen dem Dresdner Publikum bestens, sodass FIRKIN den Weg für den Hauptact besser kaum hätten ebnen können.
Galerie mit 22 Bildern: Firkin - Brot und Spiele Tour 2018 in WiesbadenBrot und Spiele für die Massen
“Brot und Spiele“ ist aufgrund textlicher und stilistischer Experimente mit Sicherheit ein polarisierendes Album von SALTATIO MORTIS, umso gespannter kann man nun sein, wie es live wirkt. Das Intro und die erste Single “Große Träume“, mit ihrem starken Deutschrockeinschlag gefallen offenbar nicht gerade wenigen Anwesenden im Alten Schlachthof. Viel Applaus und ein lauter Chor begleiten die Spielleute ebenfalls beim folgenden “Dorn im Ohr“. Die Fans feiern ausgelassen, nur bei mir kommt noch nicht so richtig Stimmung auf, stehe ich doch dem aktuellen Album ambivalent gegenüber. Wie dem auch sei, bei “Wo sind die Clowns?“ vom Vorgänger “Zirkus Zeitgeist“ bekomme auch ich immer mehr Lust auf das Konzert. Auch der Sound wird an diesem Abend stetig besser. Vom stark durchwachsenen Beginn ist nach einigen Minuten nichts mehr zu hören.
Nur Neues von SALTATIO MORTIS?
An diesem Abend spielen SALTATIO MORTIS die komplette erste CD von “Brot und Spiele“. Diese Entscheidung wäre bei einigen Bands sicherlich nicht die beste gewesen, doch die Spielleute finden damit viel Anklang in Dresden. Als nach dem gefühlvollen “Spur des Lebens“ ein mittelalterlicher Part beginnt, fallen auch bei mir alle Zweifel ab. Mit der “Galgenballade“ habe auch ich nicht gerechnet und freue mich umso mehr über dieses eher selten live zu hörende Stück. Noch mehr steigert sich meine Freude und offensichtlich auch die des Publikums beim Doppelschlag “Heimdall“ und “Brunhild“, den ohne Frage besten Liedern der aktuellen Scheibe. Hier wird derart laut mitgesungen, als seien es schon bandinterne Klassiker.
Zwischen Politik und Party
Spätestens ab diesem Zeitpunkt haben SALTATIO MORTIS, die wie üblich charmant und sich ein wenig über Weißweinschorle aus der Dose lustig machend durch den Abend führen, gewonnen. Nach einigen eindeutigen politischen Statements, denen laute Zustimmung im Saal folgte, kommt nun der Partyteil. “Rattenfänger“ (inklusive der üblichen Stagedive-Aktion von Alea, der dabei wie immer jeden Ton trifft), “Prometheus“ und in der Zugabe “Früher war alles besser“ und “Mittelalter“ – kein Mensch im Raum steht mehr still. Die gute Laute verbreitet sich von der Bühne aus in die Halle und zeigt wieder einmal die hervorragenden Livequalitäten von SALTATIO MORTIS. “Brot und Spiele“ mag nicht jedem gut gefallen. In Dresden interessiert das nach diesem Konzert niemanden mehr. Mit den Klängen von “Spielmannsschwur“ verabschiedet sich die Band wie immer von ihren Fans und diese könnten offenbar kaum glücklicher sein.
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