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Festung Open Air 2010

Nachdem ich, wie mittlerweile fast schon üblich, die zweite Band AFFLICTIONS GATE verpassen musste, stehen nun die Italiener BAPHOMETS BLOOD auf dem Programm. Schnell wird klar, wie das ChampionsLeague-Finale am Vortag ausgegangen sein muss- Ein Inter Mailand Schal schmückt das Drumset und die Band gibt sich nicht minder gut gelaunt als ihre durchaus sportlicheren Landsmänner. Das Wesentliche, der gebotene, verdammt hastige Thrash Metal, kann mich allerdings eher nicht davon überzeugen, dass hier eine Weltklassemannschaft wie oben genannte auf den Brettern steht.

KILL aus Schweden haben mich in Folge ebenso wenig begeistern können. Zwar stehen hier unter anderem Musiker der seligen BESTIAL MOCKERY auf der Bühne, aber die Performance wirkt derartig langweilig und unbeholfen, dass schnell Zweifel an dem Kultstatus, den der Band entgegengebracht wird, aufkommen. Die Fans danken es trotzdem und belohnen das Quartett um Carl Warslaughter mit überschwänglichen Ovationen. Na denn.

Eine ungemein positive Überraschung stellen schließlich die Schweden TRIDENT dar. Bis dato war mir das Gespann um NECROPHOBIC-Sänger Tobias Sidegard gänzlich unbekannt, wie ich zugeben muss. Was die Band an diesem Nachmittag allerdings auf der Bühne reißt ist schier unglaublich. Atmosphärischer, gewaltiger BlackDeath, der um eine gehörige Portion schwedischer Melodie nicht herumkommt paart sich mit sensationeller Keife und einem äußerst aufnahmefähigem Publikum. Das Stageacting ist dabei besonders interessant: Während der Mann am Mikro in Dani FIlth-Manier wie ein Derwisch über die Bühne fegt schaut Basser Alex Friberg derartig grimmig in die Meute, dass es einem Bang um die eigenen Knochen wird. Und die Songs des aktuellen Albums „World Destruction“, welches ich mir offenbar schleunigst zulegen muss, funktionieren live augenscheinlich ungemein gut wie die Publikumsreaktionen beweisen. Großes Tennis.