Ruhrpott Metal Meeting 2016
Konzertbericht
Samstag, 03.12.2016
Gegenüber 2015 gönnt sich das RUHRPOTT METAL MEETING für heute ein Upgrade: Mit der Flöz Stage kommt eine zweite Bühne ins Spiel, auf der zunächst mittelgroße Bands aus dem Umland ihr Können unter Beweis stellen dürfen. HOPELEZZ, DELIRIOUS, TEUTONIC SLAUGHTER,WORDS OF FAREWELL und DARKNESS dürfen sich hierbei, trotz Zeitverzugs, allesamt über beachtlichen Andrang und gute Soundqualität trotz kleinerer Halle freuen. Nervig ist indes über weite Strecken – ganz ernsthaft! – die Beleuchtung. Das muss man wohl als Lichttechniker erst mal fertig bringen, Konzertgäste aktiv zu vergraulen. Die Flöz Stage aber leidet unter todesnervigem Strobolichtgewitter, bei dem das Zuschauen Kopfschmerzen bereitet und mancher Gast nach einigen Minuten irritiert die Halle verlässt. Glücklicherweise entspannt sich die Lage zum Ende des Abends, sodass man RAGE auch ohne Aspirin genießen kann.
RAGE treten heute gepaart mit (bzw. offiziell „vs“) REFUGE auf – eine Band, zwei Lineups und offensichtlich doppelter Spaß auf der Bühne. Obwohl das Gespann aus (ursprünglich) Herne mit LEGION OF THE DAMNED konkurrieren muss, ist die Halle vor der Flöz Stage prall gefüllt. Peavy Wagner hält die gesamte Spielzeit über die Stellung, während zur Mitte des Sets die Band um ihn herum wechselt. Allgemeines Gewusel herrscht dann zum Ende, als RAGE zuerst „Holy Diver“ und schließlich den Klassiker „Higher In The Sky“ zum Besten geben und hierfür alle Mitglieder der beiden Lineups vorübergehend zum Zuge kommen. Zwei Gitarren tun dem RAGE-Sound beileibe auch gut und die Menge, die bisher zwar zahlreich, aber eher verhalten gelauscht hat, kocht nun zu wahrer Leidenschaft auf.
Galerie mit 3 Bildern: Rage auf dem Ruhrpott Metal Meeting 2016Auf der Hauptbühne begeistern jedoch zunächst SISTER aus Schweden hinter einer dicken Schicht aus Kajal und bleichem Makeup mit einem eher ungewöhnlichen Mix aus Punk- und Blackmetal-Elementen, was dem Quartett mit einer vollen Halle und beherztem Beifall gedankt wird.
Galerie mit 7 Bildern: Sister auf dem Ruhrpott Metal Meeting 2016BLIKSEM erfrischen im Anschluss vor wieder leicht geleertem Saal mit fettem Rocksound und ihrer geschmeidig-unprätentiösen Frontfrau Peggy Meeussen, die wie gewohnt nackte Füße und eine sensationelle Stimme auf die Bühne stellt.
DESASTER aus Koblenz erweitern das unterhaltsame Vorabendprogramm mit einem Mix aus brachialem Black- und Thrash Metal. Das Quartett um Gründungsmitglied und Gitarrist Markus Kuschke verbucht hier eine deutlich wachsende Zuschauerzahl und zahlreiche fliegende Haare sprechen für sich, dass DESASTER durchaus eine sehr große Fangemeine vor Ort haben.
Galerie mit 5 Bildern: Desaster auf dem Ruhrpott Metal Meeting 2016LEGION OF THE DAMNED sind unverkennbar für Viele Anziehungspunkt Nummer Eins am heutigen Abend und haben ihr Publikum fest im Griff, obwohl der gleichzeitige Auftritt von RAGE VS REFUGE vermutlich so manchen Fan in die Nachbarhalle gelockt hat. „Mountain Wolves Under A Crescent Moon“, „Werewolf Corpse“ oder „Death Head March“ bringen die Menge zum Toben, obwohl das Lineup des heutigen Tages mit seiner Betonung auf Heavy Metal nicht unbedingt Anziehungspunkt für LEGION-Fans gewesen sein dürfte.
Galerie mit 7 Bildern: Legion Of The Damned auf dem Ruhrpott Metal Meeting 2016SAXON liegen da näher am Puls des Tages und müssen zudem keine Konkurrenz auf der Flöz Stage mehr ausstechen, wo nach RAGE bereits der Abbau läuft. Die britischen NWOBHM-Urgesteine zelebrieren Songs von insgesamt acht Alben und gönnen sich mit „Ace Of Spades“ eine ambitioniert gefeierte Lemmy-Hommage, die die Halle zum Beben bringt.
Galerie mit 4 Bildern: Saxon auf dem Ruhrpott Metal Meeting 2016BLIND GUARDIAN sind schließlich die unangefochtenen Könige der Veranstaltung. Das Quasi-Heimspiel der deutschen Power-Kombo lockt gefühlt auch den letzten Besucher in die Haupthalle. Dort gibt es dann zunächst ein paar Klassiker (u.a. „Welcome To Dying“ und „Nightfall“) zum Aufwärmen, ehe die Kapelle das 1995-er Album „Imaginations From The Other Side“ in voller Länge zum Besten gibt. Danach wird das Publikum mit (fast) allen üblichen Unerlässlichkeiten eines BLIND GUARDIAN Auftritts wie „Mirror, Mirror“ oder „Time What Is Time“ versorgt, ehe ein unangemessen frühes Ende des Auftritts (nämlich zur angekündigten Schlusszeit um 23 Uhr) verkündet wird. Hansi und Co. lassen dann aber doch gesunden Menschenverstand walten und schicken ihre Anhänger erst nach „Valhalla“ und „Majesty“ in die Kälte hinaus, was ihnen bis zum letzten Takt mit leidenschaftlichen Fangesängen und bester Stimmung bis in die letzten Reihen gedankt wird.
Galerie mit 8 Bildern: Blind Guardian auf dem Ruhrpott Metal Meeting 2016Zurück bleibt ein Nebel der Vorahnung: Das war toll – das machen wir 2017 wohl wieder!
Fotos: Alex Becker
Text: Saskia Becker
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