Rotting Christ
Out of the Dark Festival 2
Konzertbericht
Nach einer kurzen Umbaupause folgten dann endlich Moonspell, wo gleich beim Betreten der Bühne eines
klar wurde: Eine Metal-Band, die in den Charts zu finden ist, zieht dementsprechende Leute an. Über
hüpfende Glatzen bei Samael kann ich noch hinwegsehen, aber wenn knapp 14 oder 15-jährige Mädchen
auf Billiardtischen stehen und beim Anblick des Moonspell-Sängers hysterische Anfälle erleiden, fühle ich
mich dich etwas fehl am Platze, obwohl das Gefühl sicher eher auf deren Seite sein sollte. Ob sie auch
Kuscheltiere geworfen hätten? Naja. Moonspell lieferten jedenfalls einen sehr guten Auftritt ab mit fast allen
Songs der Irreligious und einigen der Wolfheart. Songs ihres Debut-Albums wurden leider nicht gespielt.
Im Gegensatz zum Publikum des ersten Out of the Dark Festivals, was mehr oder weniger stumm in der
Gegend stand, wurden die ersten fünf Meter zu einem bangenden Meer aus Köpfen. Kein Zweifel:
Moonspell waren für fast alle der Headliner und nicht Gorefest. Doch auch beim Moonspell-Auftritt trat
irgendwann die Langeweile ein. Die muß sicher bei jedem eingetreten sein, der sie schon auf dem ersten
Out… gesehen hat, denn ihr Auftritt war quasi vollkommen identisch mit dem von damals, nur eben erweitert
um die neuen Songs und eine kleine Dia-Show. Auch das war enttäuschend und nach dem fünften Song
ermüdend und bei „Vampiria“ hat der Sänger auch noch seine mittlerweile etwas angestaubte
Umhangnummer abgezogen. Und irgendwie kam es mir so vor, als würden sie ihre Songs einfach nur
runterspielen. Das machten Moonspell zwar mit vollem Einsatz, trotzdem fehlte eine gewisse Dynamik und
Spontanität dahinter und als nach der obligatorischen Zugabe die Bandmitglieder den Leuten in den
vorderen Reihen die Hände geschüttelt haben, haben sich die meisten schon mit etwas anderem
beschäftigt und den Fans keinen Blick zugeworfen. Insgesamt also ein durchschnittlicher Auftritt einer
nicht durchschnittlichen Band und damit enttäuschend. Sogar Filipa, die Moonspell sehr gerne mag meinte
nur „Geht so“.
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