Rockharz Open Air
Der große Festivalbericht 2015

Konzertbericht

Billing: Eisbrecher, W.A.S.P., The Black Dahlia Murder, Soulfly, Schandmaul, Kataklysm, Hammerfall, Fear Factory, Eluveitie, Alestorm, Dream Theater, Die Apokalyptischen Reiter, Cradle Of Filth, Blues Pills, Biohazard, Betontod und Behemoth
Konzert vom 2015-07-09 | Flugplatz, Ballenstedt

MITTWOCH

Zack, bumm … Anreisestau galore, aber wir haben es irgendwann geschafft – und ihr auch, wie sich auf dem bisher erst halb geöffneten Festivalgelände zeigt. Ring frei für Runde eins auf dem Rockharz Open Air 2015!

Galerie mit 6 Bildern: Impressionen - Rockharz Open Air 2015

SERIOUS BLACK

Galerie mit 10 Bildern: Serious Black - Rockharz Open Air 2015

Bühne frei für die erste Band des Festivals: SERIOUS BLACK! Das internationale Allstarprojekt rund um Musiker von u.a. EMERGENCY GATE, SAVAGE CIRCUS, Ex-BLIND GUARDIAN und EDENBRIDGE klettert mit rund 30 Minuten Verspätung auf die kleinere Mittwochsbühne – und muss sich mit 20 bis 30 Schaulustigen zufrieden geben. Das muss nicht unbedingt an der Qualität der Musik der Band oder an der fehlenden Partylaune des Rockharz-Puzblikums liegen, sondern mag auch damit zu tun haben, dass die allermeisten wohl noch im Stau stehen. Wir selbst schaffen es auch nur so gerade zu den letzten zwei Songs und können attestieren: Die Leute, die da sind, haben Bock auf SERIOUS BLACK, und die Band ist gut aufgelegt.

(Stephan Möller)

ELVENKING

Galerie mit 10 Bildern: Elvenking - Rockharz Open Air 2015

ELVENKING passen so prächtig aufs ROCKHARZ wie das Bier ins überdimensionale Trinkhorn des Typen in der ersten Reihe! Die Italiener entern die kleine Mittwochsbühne mit Kriegsbemalung, der man aber sogleich ansieht, dass es sich nicht um finsteren Black, sondern um stimmungsvollen Power Metal handelt. Als zweite Band des ersten Festivaltages fahren ELVENKING mehr Bühnendeko auf als so manche Combo, die auf einer der größeren Bühnen spielt. Das Hauptmikro ist auffällig verziert, und die Nebenmikros sind mit Ranken versehen. Insbesondere Fronter Damna zelebriert den Gig äußerst agil, bewegt sich von einer Seite zur anderen und animiert, was die Stimmbänder neben den zugegebenermaßen eher kitschigen Texten so hergeben. Zum Feiern und Einstimmen aber genau die richtige Partymucke – mit reichlich Mitsingpotenzial, das die Leute in den vorderen Reihen auch ordentlich ausschöpfen. Auch der Sound lässt sich nicht lumpen und pumpt die Power-Metal-Hymnen anständig nach vorn – sogar die Geige kristallisiert sich immer mal wieder als abwechslungsreiches Element heraus. Dafür gibt es am Ende dann auch Zugaberufe!

(André Gabriel)

WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER

Galerie mit 15 Bildern: We Butter The Bread With Butter - Rockharz Open Air 2015

Allen auf der Anfahrt geplanten Witzen über nasse Butterbrote zum Trotz ist es trocken, als WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER loslegen. Dafür müssen die Jungs zunächst ohne Ton auskommen – der Sound spielt nicht mit – und so gibt es ein paar Sekunden lang ein Stummkonzert. Hat was und sieht man eben nicht alle Tage. Danach geht es standesgemäß in die Vollen und WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER nutzen ihren Techno-/Metalcore-Exotenstatus an diesem Abend für den ersten zünftigen Pit und saftige Breakdowns – passt für Zwischendurch.

(Jan Wischkowski)

SUIDAKRA

Galerie mit 10 Bildern: Suidakra - Rockharz Open Air 2015

Als nächstes kommen SUIDAKRA aus Düsseldorf auf die Bühne, und die haben sich in den vergangenen Jahren mit ihren „Celtic Wartunes“ einen hervorragenden Ruf erarbeitet. Jedenfalls geht die zupackende Mischung aus Death Metal und schönen Folkmelodien gut ins Ohr und in den Nacken – nach einer Weile hat auch der Letzte begriffen, dass Headbangen nahezu Pflicht ist. Als Frontmann Arkadius Antonik zudem das 20-jährige Bühnenjubiläum der Band verkündet, wird das durch lautstarke „Happy Birthday“-Chöre seitens des Publikums quittiert. Fast schon ergreifend, wenn SUIDAKRA nicht gleich noch einen ihrer zahlreichen Hits raushauen würden. Fazit: Ein gelungener Gig einer liveerprobten Band. So kann es weitergehen!

(Eckart Maronde)

STAHLMANN

Galerie mit 12 Bildern: Stahlmann - Rockharz Open Air 2015

Pünktlich zu Beginn vom STAHLMANN verzieht sich der Regen, sodass die Truppe um Sänger Mart bereits von vielen Gesichtern und lautem Applaus begrüßt wird, als sie die Bühne betritt. Den Anfang macht bei guten Soundverhältnissen „Willkommen“, welches mit der Textzeile „Willkommen in der Dunkelheit“ sinnbildlich für den gesamten Auftritt der aus dem Harz stammenden Formation steht. Waren die vorherigen Bands noch klar metallischen Gefilden zuzuordnen, schlagen STAHLMANN nun in die dunkel angehauchte NDH-Kerbe. Dem Publikum macht’s sichtlich Spaß, die in Silber getünchten und neuerdings durch Johannes Thon am Live-Keyboard unterstützten Musiker werden zu ihren recht simpel gestrickten Nummern wie „Adrenalin“ oder der selbstbetitelten Bandhymne nahezu auf Händen getragen. Dies veranlasst Mart zu einer kleiner Anekdote, startete das ROCKHARZ doch ursprünglich in der Heimatstadt von STAHLMANN. Auch bei Geschichten über Sex und dem daran anschließenden „Stahlwittchen“ erweisen die Anwesenden ihre volle Unterstützung, sodass schlussendlich gar vereinzelte Crowdsurfer zu sichten sind. Zum letzten Stück „Tanzmaschine“ wird dann noch ein letztes Mal das Tanzbein geschwungen.

(Richard Mertens)

EKTOMORF

Galerie mit 10 Bildern: Ektomorf - Rockharz Open Air 2015

Fuck fuck fuckedy fuck fuck fuck: Für das Abschlussgewitter des Warm-up-Mittwochs ist keine geringere Band verantwortlich als die ungarischen Rüpelrumpler EKTOMORF. Und die lassen sich die Butter nicht vom Brot nehmen, sondern starten mit dem Klassiker „I Know Them“ volle Kanne durch. Mittlerweile ist es vor der Bühne ordentlich voll – die Leute haben also doch Bock auf Party! EKTOMORF danken es ihnen mit Knallern der Marke „Fuck You All“ (samt erstem Circle Pit des diesjährigen Rockharz Open Airs), „Gipsy“ (die ersten Crowdsurfer fliegen tieg) oder „Show Your Fist“ („Everybody jump jump JUMP“). Bandkopf Zoltan erweist sich einmal mehr als top Frontmann, der die Leute animieren kann, allerspätestens mit seiner Anti-Rassismus- und Musik-überwindet-alle-Grenzen-Ansage (selbstverständlich inklusive einer Menge Fucks) zu „Outcast“ hat der Mann die Sympathie des Publikums erspielt. Und so gehen die Leute kräftig mit ihm und dem Rest der Band ab. Apropos: Müssten EKTOMORF nicht auch langsam mal alt werden? Sieht man ihnen auf jeden Fall nicht an, Synchronhüpfen, -bangen, -fäusteballen, geht alles noch wie mit 20.

Musikalisch sind EKTOMORF sicherlich stumpf und gleichförmig … aber live funktioniert das einfach super. Für so einen Warm-up-Abend ein absolut würdiger Headliner, obwohl letztlich der Hit „Destroy“ fehlt.

(Stephan Möller)

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20.07.2015

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