Rockharz Open Air
Der große Festivalbericht 2014
Konzertbericht
MITTWOCH
Schlamm, Schlamm, überall Schlamm. Es regnet in Ballenstedt und das verwandelt das Gelände zunächst in einen riesigen Sumpf. Abgesehen von ein paar Problemen mit dem Gefährt ist aber alles im Lot, schließlich ist das Publikum heiß auf die ersten Bands.
Impressionen
Galerie mit 53 Bildern: Impressionen: Auf dem Gelände - Rockharz Open Air 2014WORDS OF FAREWELL
Galerie mit 6 Bildern: WORDS OF FAREWELL - Rockharz Open Air 2014Der Opener-Slot ist oft undankbar, aber es gibt Schlimmeres als die erste Band auf dem Rockharz zu sein. Noch sind nicht alle angereist oder den Weg vor die Bühne angetreten, doch die Anzahl Musikbegeisterter ist beträchtlich – zumindest wenn man die meteorologischen Umstände betrachtet, die den Festivalground in ein Schlammmeer verwandeln. WORDS OF FAREWELL danken es auf ihre Art – heißt: Eine gesunde Mischung aus Melodic Death Metal und Metalcore samt progressiver Einschübe sorgt für erste gereckte Pommesgabeln. Als mit „Telltale Nation“ die letzte Runde eingeläutet wird, ist der Spuk vorbei. Souveräner Opener, ohne großes Feuerwerk, dafür aber mit musikalischer Idee – fein.
(Jan Wischkowski)
21 OCTAYNE
Galerie mit 4 Bildern: 21OCTAYNE - Rockharz Open Air 201421OCTAYNE mag eine noch neue Band sein, aber hinter diesem Namen verbergen sich mit Sänger Hagen Grohe (THE JOE PERRY PROJECT), Marco Wriedt (AXXIS), Andrew „The Bullet“ Lauer (PAUL GILBERT) und Schlagzeuger Alex Landenburg (RHAPSODY) durchgehend gestandene Musiker. Und das hört man dem Quartett an: Die Jungs spielen gekonnten Hard Rock mit modernem Einschlag, aber immer mit eingängigen Melodien und Refrains. Also ein gelungenes Kontrastprogramm zum krachenden Modern Death Metal von WORDS OF FAREWELL. Höflicher Applaus im Publikum. Passt.
(Eckart Maronde)
IRON SAVIOR
Galerie mit 20 Bildern: IRON SAVIOR - Rockharz Open Air 2014Weiter geht’s mit den Hamburgern von IRON SAVIOR. Die Begrüßung seitens der Band („So, jetzt geht’s los hier, mächtiges Intro ab“) lässt schon erahnen, dass die Jungs ordentlich Spaß in den Backen haben. Und auch das Publikum hat Bock auf den klassischen Power Metal mit Speed-Anleihen des sympathischen Vierers um Frontmann Piet Sielck. So sind Fragen wie „Habt ihr Bock auf Metal?“ fast schon rhetorischer Natur und werden umjubelt bejaht. Die Band antwortet umgehend mit der Hymne „Heavy Metal Never Dies“. Komplett gefüllt ist der Bereich vor der Bühne noch nicht, die Anwesenden sorgen aber für beste Stimmung und sind auch für so manch Spielchen zu haben. Kurios: Piet Sielck fordert das Publikum nach einem Song auf, sukzessiv leiser zu jubeln, um bei nahezu absoluter Stille mit „Atlantis Falling“ explosionsartig den finalen Song ins Rund zu schleudern. Ihrer Aufgabe, der bereits anwesenden Meute ordentlich einzuheizen, sind die vier Jungs mehr als gerecht geworden, auch wenn musikalisch nicht unbedingt immer die ganz große Weisheit regiert, sondern primär auf Altbewährtes und Effektivität gesetzt wird.
(Richard Mertens)
BRAINSTORM
Galerie mit 36 Bildern: BRAINSTORM - Rockharz Open Air 2014Der Mittwoch zum diesjährigen Rockharz 2014 lässt sich alles in allem reichlich traditionell an. Mit BRAINSTORM, IRON SAVIOR und RHAPSODY OF FIRE bedient man sowohl eine recht ähnliche Schiene und gleichsam arbeitet man mit einem durchaus namhaften Line-Up. BRAINSTORM sind nun schon lange im Geschäft, haben kürzlich eine neue Scheibe namens „Firesoul“ herausgebracht und haben offensichtlich richtig Bock auf die Show – auch wenn sie lediglich Mittwochabend auf der „Devil’s Stage“ stattfindet. Trotzdem darf sich die Power-Metal-Kapelle über ordentliche Voraussetzungen freuen, sind doch bereits reichlich Besucher vor die Bühne gekommen, um die eingängigen Stücke mit in die Harzer Lüfte zu tragen. Manche wirken an diesem Abend regelrecht in der ersten Reihe festgewachsen und machen zu allen anwesenden Bands beste Stimmung. „Lasst mal das Halbfinale Halbfinale sein“, tönt inzwischen Frontmann Andy Franck, „denn Weltmeister werden wir am Sonntag sowieso“. Damit trifft er sicher den Nerv des Publikums, das seinerseits johlend Beifall klatscht und es mit viel Unterstützung dankt.
(Patrick Olbrich)
RHAPSODY OF FIRE
Galerie mit 29 Bildern: RHAPSODY OF FIRE - Rockharz Open Air 2014Mastermind Luca Turilli findet bei RHAPSODY OF FIRE nicht mehr statt – seitdem genießt die italienische Truppe längst nicht mehr den Kultstatus innerhalb der Power-Metal-Szene, den sie vielleicht vor Jahren bereits einmal innehatte. Ob dies der Grund gewesen sein mag, dass die Jungs bereits am Mittwoch auf der „Aufwärmstage“ ran müssen, sei einmal dahingestellt, doch Fakt ist, dass eine ideale Ablenkung zum nahezu parallel laufenden Halbfinalspiel der Fußball-Weltmeisterschaft geboten wird (das im Übrigen lediglich privat über den einen oder anderen Stream schaubar war). Schon das Intro, bestehend aus ausladenden Keyboardteppichen, stellt ideal auf RHAPSODY ein, bevor auch die metaltypische Instrumentalausstattung voll einsetzt. Wie schon im Vorfeld, gehen die anwesenden Zuschauer bestens mit und sammeln sich zuhauf vor der knapp bemessenen, aber demnach kuscheligen Bühne. So sprudeln die Italiener bei bestem Sound eine bunte Mischung aus Keyboards, Doublebass-Salven und mitsingbaren Refrains in die Menge, die ihrerseits stets bereitwillig die Fäuste ballt und beherzt zum Ausklang des Mittwochs mitsingt.
(Patrick Olbrich)
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„No Gods, No Masters“ von Arch Enemy ist definitiv nicht auf „War Eternal“.
Stimmt natürlich – ist korrigiert, danke für den Hinweis.