Rockharz Open Air
Der große Bericht vom Rockharz Open Air 2012 Teil 2
Konzertbericht
Freitag:
Impressionen Freitag:
Galerie mit 91 Bildern: Impressionen: Freitag - Rockharz Open Air 2012Den ersten offiziellen Festivaltag haben wir alle gut überstanden, die Nacht zum zweiten fällt allerdings umso kürzer aus. Das liegt nicht etwa daran, dass wir bis zum Ende im Partyzelt versackt wären, nein, viel mehr soll die erste Band des Tages bereits um kurz nach 11 Uhr auf die Bühne. Entsprechend eilig ist das Treiben in unserem Camp, schließlich müssen die Verlosungsmaterialen für den heutigen Tag an den Stand gebracht werden. Aber, wir sind pünktlich! Die Autogrammstunden am heutigen Tag stellen eine weitere Herausforderung dar, denn niemand geringeres als Ex-IRON-MAIDEN-Sänger PAUL DI ANNO hat sich angekündigt. Wie das aber mit lebenden Legenden so ist, verspätet sich der gute Herr um einige Zeit, sodass zunächst alles nach Absage aussieht. Aber Ende gut, alles gut, COPELLIUS übernehmen kurzerhand den Signing-Session-Slot und beglücken ihre Fans, während PAUL DI ANNO uns um kurz vor Mitternacht doch noch beehrt. Aber jetzt rein in den Tag.
Autogrammstunden Freitag:
Galerie mit 39 Bildern: Autogrammstunden: Freitag - Rockharz Open Air 201211:20-11:50 ( RS) THE FORESHADOWING:
Den Anfang von Tag zwei macht das italienische Sextett THE FORESHADOWING. Und irgendwie unterstreicht deren Auftritt die allgemeine Stimmung: Der Kopf noch schwer vom Abend zuvor, tiefe Wolken am Himmel, leichter Nieselregen, stets ein frischer Wind – da passt der melancholische Doom Metal der Italiener perfekt. Für das melancholische Element ist Sänger Marco Benevento zuständig, dessen Klargesang wie auch die Performance introvertiert wirken. Aber trotz aller Getragenheit: Was beim Publikum ankommt, ist zupackend. Die Band ist tight aufeinander abgestimmt, die Riffs und Leads sitzen, Bass und Schlagzeug bilden ein knackiges Fundament, und passend dazu sind die Musiker auch nicht um Anfeuerungsgesten verlegen, allen voran Bassist Francesco Giulianelli auf der linken Bühnenseite. Und das Publikum, selbst wenn die Reihen noch sehr licht gefüllt sind, gehorcht: Da werden die Fäuste gereckt, da wird mitgeklatscht, dauergebangt. Die Band spielt einige Songs ihres aktuellen Albums „Second World“, so zum Beispiel „The Forsaken Son“, „Ground Zero“ oder „Havoc“, aber auch „The Wandering“ vom Debütalbum darf nicht fehlen. Wie gesagt, ein stimmungsvoller Gig zum Start – man muss sich nur darauf einlassen.
(Eckart Maronde)
11:55 – 12:25 (DS) STERBHAUS:
Galerie mit 27 Bildern: Sterbhaus - Rockharz Open Air 2012
Die etwas deftigere Runde am Freitagmittag starten die Schweden mit dem im Deutschen zugegebenermaßen äußerst seltsam klingenden Namen STERBHAUS. Nachdem THE FORESHADOWING die sich noch im Halbschlaf befindliche Fraktion mit ihrer Düster-Atmosphäre auf einem ganz anderen Level bearbeitet hatten, agiert die nun auflaufende Gruppierung deutlich gradliniger. Mit stimmigem Bühnenbild, bestehend aus einigen Totenköpfen und zwei anatomisch ziemlich korrekt wirkenden Skeletten neben dem Schlagwerk, brennen STERBHAUS ihre straighte Death-/Thrash-Kost in die Menge herein und können somit zumindest den letzten Anwesenden aus dem Schlaf reißen. Dass dabei der Funke hinsichtlich Bewegung vor den Bühnen noch nicht so hundertprozentig überspringen will, ist sicherlich nicht der bemühten Kapelle geschuldet, sondern eher den noch äußerst frühen Tagesverhältnissen.
(Patrick Olbrich)
12:30 – 13:10 (RS) DJERV:
Galerie mit 42 Bildern: Djerv - Rockharz Open Air 2012Ein Blick in die Runde zeigt: So ganz wach ist noch nicht jeder an diesem Freitagvormittag, doch es ist Zeit für DJERV, dem überraschend zahlreichen Publikum den letzten Rest Schlafsand aus den Augen zu reiben. Die Norweger, für ihr Debütalbum von der Presse hochgelobt, sind in jedem Fall hellwach und ihr etwas düsterer Rock findet berechtigten Anklang. Gerade Fronröhre Agneta, die übrigens auch auf dem letzten DIMMU-BORGIR-Album zu hören war, verleiht DJERV mit ihrer rotzigen, rauchigen Stimme einen ganz eigenen Charakter. Persönlich trifft es zwar nicht hundertprozentig meinen Geschmack, doch beim Mittagskaffee allemal hörenswert!
(Jan Wischkowski)
13:15 – 13:55 (DS) MALRUN:
Galerie mit 32 Bildern: Malrun - Rockharz Open Air 2012Als die Dänen MALRUN ziemlich direkt im Anschluss die Bühne betreten, befinden sich zwar immer noch nur ein paar Hände voll Leute vor der Bühne (13:15 Uhr ist auf einem Festival ja irgendwo auch eine unchristliche Zeit), aber die lassen sich zumindest gerne mit ein paar Hände-hochreiß-Spielchen die Müdigkeit aus den Knochen treiben, zumal Sänger Jacob Løbner die Meute auf Deutsch (mit charmantem dänischem Akzent) zum Mitmachen animiert. Die musikalische Mischung aus relativ klassischem Metalcore/Modern Metal und kraftvollem, an Power Metal angelehnten Gesang feiern allerdings zwar einige ganz gut ab, so richtig will aber keiner darauf steilgehen. Schade, denn die Band gibt sich ordentlich Mühe, kommt sympathisch rüber und fühlt sich auf der Bühne sichtlich wohl, ganz zu schweigen von der auch technisch nahezu perfekten Leistung.
(Stephan Möller)
14:00 – 14:40 (RS) ENGEL:
Galerie mit 40 Bildern: Engel - Rockharz Open Air 2012Es ist schon fast schade, dass ENGEL bereits so früh ran müssen, denn die Schweden haben es einfach drauf! Ihr moderner melodischer Death Metal, der einen gewissen Pop-Appeal nicht verleugnen kann, entpuppt sich als zielsicheres Live-Highlight. Nicht nur die Band selbst ist gut aufgelegt, auch ihre Fans, selbst neugierige Schaulustige sind angetan von den treffsicheren Hooklines, den Ohrwurm-Refrains und der packendenen Darbietung der Band. Als Mangan Klavborn noch bekannt gibt, dass bei „Frontline“ für ein Video mitgefilmt wird, gibt es kein Halten mehr. Band und auch das inzwischen wieder Schlamm verschmierte Publikum geben alles und ich wiederhole mich ungern, aber in diesem Fall muss es einfach sein: Die Schweden haben es einfach drauf!
(Jan Wischkowski)
14:45 – 15:25 (DS) XIV DARK CENTURIES:
Galerie mit 21 Bildern: XIV Centuries - Rockharz Open Air 2012Weiter geht es mit der sympathischen Heidentruppe XIV DARK CENTURIES: Die haben nicht nur melodiöse Pagan-Metal-Hymnen am Start, sondern sind auch ganz stilecht gekleidet – von der Tunika über Lederstulpen bis hin zu den passenden Accessoires. Und da sie heute die erste Pagan-Metal-Band sind, hat sich eine ansehnliche Anzahl Fans vor der Bühne versammelt, die die Songs gebührend feiern. Nach dem Intro „Westwärts“ geht es mit dem Opener des aktuellen Albums, „Zeit der Rache“ zwar vergleichsweise verhalten los – aber sobald die ersten heroischen Chöre zu hören sind, singen die meisten Anwesenden mit. Auf den „Schlachtgesang“ folgt das folkige „Runibergun“, das mit schönen zweistimmigen Leads aufwartet und die notwendigen Passagen liefert, damit man die Fäuste recken kann. Ab und zu gehen zwar ein paar Feinheiten im Sound verloren, aber trotzdem: Das Publikum hat seinen Spaß am Heidenmetall der Thüringer, und wenn es nach der Meute geht, dürfte es sogar noch mehr als die vierzig Minuten des Auftritts sein. Gut, dass wir die Band später noch bei der Autogrammstunde am Stand haben.
Setlist:
Westwärts
Zeit der Rache
Schlachtgesang
Runibergun
Skithingi
Brennen soll das alte Leiden
Surtur erwacht
Falsche Propheten
Auf zur Schlacht
Bragarful
(Eckart Maronde)
15:30 – 16:10 (RS) BLACK SUN AEON:
Galerie mit 30 Bildern: Black Sun Aeon - Rockharz Open Air 2012Des einen Freud ist des anderen Leid, oder so. Auch wenn die Band um Kopf Tuomas Saukkonen nicht gänzlich auf die Unterstützung von weiblichem Klargesang setzt, ist Gastsängerin Janica Lönn die kontroverseste Begleiterscheinung des Auftritts. Wer schon auf „Blacklight Deliverance“ Probleme mit ihrem Beitrag hatte, wird heute nicht zufrieden sein, darüber hinaus haben die Finnen noch mit dem hellen Tageslicht zu kämpfen, welches nicht so ganz zu ihrem melodischen Doom/Death passen möchte. Eingespielt und souverän schwankt die Band immer wieder zwischen Härte und Gefühl, zwischen Growls und Clean Vocals, aber mehr als ein ordentlicher Auftritt ist BLACK SUN AEON heute leider nicht vergönnt.
(Jan Wischkowski)
16:15 – 17:00 (DS) COPPELIUS:
Galerie mit 71 Bildern: Coppelius - Rockharz Open Air 2012Nachdem der Tag besuchermäßig etwas träge angelaufen ist, locken COPPELIUS nicht nur eine größere Zahl an Fans und Interessierten an, sie bieten denselbigen auch von Anfang an eine großartige Show mit amüsanter, abwechslungsreicher Musik und einer kabarettistischen Untermalung ihrer Werke. Jeder hat seine Rolle, die er auf der Bühne präsentiert, vollkommen verinnerlicht, nicht zuletzt der Diener Bastille, der neben seiner Handlanger-Tätigkeit auf der Bühne auch seine Stimme für die Vocals bereit stellt. Bei COPPELIUS ist nicht nur die Darstellung durch die einzelnen Bandmitgleider eine besondere Augenweide. Gerade die Instrumente, mit denen COPPELIUS „Risiko“, „Gumbagubanga“ und Co. kredenzen, also Kontrabass, Klarinette und Cello, finden sich auf Metalfestivals sonst eher selten (oder wohl eher gar nicht).
Wie dem auch sei: Die Fans sind guter Dinge und feiern COPPELIUS äußerst gebührend, die sich im Laufe ihres Konzerts auch noch zwei Fans auf die Bühne holen. Diese beiden stehen nun in Reih und Glied, die Arme über die Schultern gelegt mit Bastille zusammen und bangen was das Zeug hält. Ein netter Zug der Band, der den beiden sicherlich ein besonders tolles Konzert beschert hat. Neben der enorm guten Darstellung des musikalischen Schaffens durch die Band trägt der gute Herr an der Technik dazu bei, dass der Sound nichts zu wünschen übrig lässt und den Gig von COPPELIUS zu einer vollends runden, amüsanten und sehr unterhaltsamen Darbietung macht.
Setlist:
I Get Used To It
Risiko
Nachtwache
Rightful King
Murders Rue Mogue
Escapade I
Gumbagubanga
Handschuh
Running Free
Ade Mein Lieb
(Sarah Fleischer)
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