ROCKHARZ Open Air 2024
Der große Festivalbericht
Konzertbericht
ROCKHARZ 2024: Tag 2 – Donnerstag, 4. Juli
Die Nacht war kurz, vor allem für diejenigen, die KANONENFIEBER noch bis zum Ende mitgenommen haben. Nun ist es kurz vor Zwölf und damit im Festivalkontext kurz nach Morgengrauen. Aber was holt das ROCKHARZ besser aus den Federn als markiger Power Metal?
HAMMER KING: Machen den Metal wieder royal
Nachdem HAMMER KING vor zwei Jahren aufgrund heftigen Regens ein Großteil des Publikums abhandenkam, ist heute das Gegenteil der Fall: Es ist gerade wieder trocken und entsprechend zahlreich stehen die Harzrocker bereit. Schon beim Intro schwingt der namensgebende Hammer kräftig mit. „Fühlt Ihr Euch königlich?“ fragt Titan Fox V die anwesenden Untertanen, die aus voller Kehle antworten.
Die Band aus Kaiserslautern fährt mittlerweile ordentlich Gimmicks auf, sei es Dr. D mit seinem überdimensionalen Hammer oder jede Menge eigenem Begrüßungsgold. Die Mitsingspiele funktionieren hervorragend – kein Wunder allerdings bei Ohrwürmern wie „Hammerschlag“, „König Und Kaiser“ und dem abschließenden „Kingdom Of The Hammer King“.
Wer jetzt noch nicht wach ist, für den gibt es nebenan gleich mit NYKTOPHOBIA den Weckruf der brutaleren Art.
Galerie mit 13 Bildern: Hammer King - Rockharz Open Air 2024NYKTOPHOBIA: Mit Vollgas durch das Set
Statt Melodic Death Metal stehen leider erst einmal technische Probleme, einschließlich notwendigem Gitarrentausch, auf dem Programm.
Mit mehreren Minuten Verspätung geht es dann endlich los und Front-Brüller Tomasz holt direkt alles aus seinem beeindruckenden Organ heraus. Zu hören ist er leider, wie auch beide Gitarren, nicht immer. Die Soundprobleme ziehen sich durch den gesamten Auftritt, was die Energie von NYKTOPHOBIA aber kaum bremsen kann.
Nackenbrecher wie „Winter Assault“ und „Flight Of The Phoenix“ holen alle Liebhaber härterer Kost ab, die sich langsam auch zahlreicher vor der ROCK STAGE versammeln und ein erstes kleines Pit starten. Am Ende verabschieden sich NYKTOPHOBIA trotz Pech mit der Technik mit zufriedenem Grinsen vom ROCKHARZ.
Es folgt der nächste Morgengruß aus einem völlig anderen musikalischen Lager: NDH und Industrial mit HELDMASCHINE.
Galerie mit 26 Bildern: Nyktophobia - Rockharz Open Air 2024
HELDMASCHINE: Fantreffen bis sich der Himmel verfinstert
Wer sich in diesem musikalischen Lager nicht aufgehoben fühlt, zieht zum frühen Mittagessen weiter. Trotzdem ist der Platz vor der Bühne gut gefüllt, immerhin zieht die HELDMASCHINE schon seit 2011 zunehmend mehr Menschen in ihren Bann. Dazu trägt sicherlich auch ihr zweites Projekt, die erfolgreiche RAMMSTEIN-Coverband VÖLKERBALL, bei. Stilistisch unterscheiden sich beide Bands im Detail – in Ausrichtung und Zielgruppe aber kaum. Und so erklingen gleichwohl dunkle und harsche Klänge, die eingängig in Ohr und Tanzbein gehen.
Die Fans feiern rhythmisch klatschend und standesgemäßer textsicher. Vor der Bühne steht nur, wer die HELDMASCHINE kennt und liebt – ein Umstand, der die Band sichtlich berührt. Sie absolviert einen erfolgreichen Gig, dem auch die Wolken, die zum Ende des Sets finster aufziehen, nichts anhaben können. Die hat wohl die nachfolgende Band bestellt.
Galerie mit 19 Bildern: Heldmaschine - Rockharz Open Air 2024
THE O’REILLYS AND THE PADDYHATS: Keine Chance dem Regen!
Man könnte es den ROCKHARZ-Veranstaltern als seherische Fähigkeiten auslegen, dass die größte Gute-Laune-Band des Billings ihr Set just bei dem einsetzenden Starkregen beginnt. Wie man es dreht und wendet: Wenn etwas gegen Schietwetter hilft, dann der Irish-Folk-Punk von THE O’REILLEYS AND THE PADDYHATS. Die siebenköpfige Band animiert das Publikum unaufhörlich, von links nach rechts zu hüpfen, aufzuspringen, einen Circlepit zu initiieren und mitzusingen. Als „Gegenleistung“ gibt es Songs, die sich sofort im Ohr festsetzen, und ansteckende Fröhlichkeit. Am Ende hat der Regen keine Chance: Touché!
Galerie mit 10 Bildern: The O'Reillys And The Paddyhats - Rockharz Open Air 2024MASSIVE WAGONS: Rocken den Regen endgültig weg
Früher waren Earache Records für Death Metal der Marke BOLT THROWER oder ENTOMBED bekannt. Heute stehen mehr und mehr Rockbands im Portfolio des Traditionslabels. So auch MASSIVE WAGONS, die gegen den immer noch andauernden Regen anrocken müssen. Doch die britische Band macht das souverän, ist in bunte Farben gekleidet, sodass sie durch den Regenschleier gut zu erkennen ist und verjagt die Wolken mit ihren Gitarrenwänden. Es ist kein Auftritt, der noch Jahre nachhallen wird, aber er gibt genug Energie, um das Schlechtwetter durchzustehen.
Regencape statt Kutte lautet das Motto, doch ersteres können wir pünktlich zu den gleich aufspielenden BULLET ablegen, denn die Sonne zeigt sich wieder.
Galerie mit 23 Bildern: Massive Wagons - Rockharz Open Air 2024BULLET: Leben den Rock’n’Roll
Ganze zehn Jahre ist das erste und bislang einzige Gastspiel der Schweden schon her und allzu viel hörte man von ihnen in den letzten Jahren nicht. Dennoch zeigt die Zahl der Menschen vor der ROCK STAGE, dass sie im Harz nicht vergessen wurden.
Es dauert somit auch kaum eine Minute, bis BULLET das Publikum in der Tasche haben, denn gefühlt erinnern sich alle: „Stimmt ja, die waren richtig geil.“ Ohne große Ansagen schafft es Hell Hofer sofort, mit seiner markigen Stimme zu überzeugen – und Hampus Klang spielt seine Flying V natürlich noch immer gerne auf den Knien.
Neben den echten Flammen auf der Bühne versprühen auch die energiegeladenen Songs ihr Feuer – das Set besteht praktisch nur aus Hits wie „Riding High“, „Rolling Home“ und „Stay Wild“. Zum Abschluss gibt es wie immer das auf der Rückseite aller Saiteninstrumente verewigte „Bite The Bullet“ und wir wollen hoffen, dass der nächste Auftritt nicht wieder zehn Jahre auf sich warten lässt.
Weiter geht es mit folkigem Black Metal auf der DARK STAGE – VARG machen sich bereit.
Galerie mit 26 Bildern: Bullet - Rockharz Open Air 2024
VARG: Präsentieren sich ausgereift
2020 richteten sich VARG neu aus, verbannten die Deutschrockelemente aus ihrem Sound und setzen mit „Zeichen“ buchstäblich ein selbiges. Drei Jahre später folgte die „Ewige Wacht“ und der Sound bleibt bei der Prämisse „zurück zu den Wurzeln“. Seit vier Jahren ist Sängerin Fylgia dabei, die, nebenbei erwähnt, mit Bandkopf Freki verheiratet ist.
VARGs Setlist ist geprägt von den letzten beiden Alben, doch ein paar Klassiker des Frühwerks dürfen nicht fehlen, sodass die Meute sich zu einer Wall of Death unter der Abendsonne hinreißen lässt. Die Outfits und Kriegsbemalung der selbsternannten Wölfe ist stimmiger als früher und so passt bei dem Gig alles zusammen. VARG zeigen, wie man sich neu erfinden sollte.
Nebenan stehen RAGE in den Startlöchern, doch Peavys Bass erleidet vor Setbeginn ein hartes Schicksal.
Galerie mit 25 Bildern: Varg - Rockharz Open Air 2024RAGE, oder: Nichts Gutes kommt von oben
Oje, das ist wahrlich Pech: Kurz vor Beginn der Show kommt ein ordentlicher Schwung Regenwasser vom Bühnendach herab und trifft ausgerechnet das Bass-Equipment von Sänger und Bassist Peter „Peavy“ Wagner. Hektische Rettungsversuche bleiben fruchtlos, sodass der Auftritt zwar startet, Peavy aber schnell feststellt, dass kein Bass zu hören ist. Auch mit gutem Zureden und jeder Menge Austauschversuche seitens der Technik bleibt das Instrument zunächst stumm.
Aber als erfahrener Live-Musiker nimmt Peavy diesen Rückschlag und die damit verbundenen Stolpersteine und Wiederbelebungsversuche bemerkenswert gelassen. Nur der eine oder andere Fluch wird (verständlicherweise) rausgelassen, ansonsten widmet er sich ausschließlich seinen Gesangsparts.
Auf die Feststellung von Peavy, RAGE ohne Bass und nur mit Gitarre seien ja öde, ist zu sagen: Es ist anders, aber sicherlich nicht langweilig. „Straight To Hell“, „Solitary Man“ oder „Great Old Ones“ klingen zwar etwas dünner, bleiben aber trotzdem starke Songs. Und dass gegen Ende der Show der Bass doch wieder anspringt, ist ein versöhnlicher Abschluss eines außergewöhnlichen Sets, in dem alle Beteiligten Humor und Stressresistenz bewiesen haben.
Galerie mit 20 Bildern: Rage - Rockharz Open Air 2024DYNAZTY: Doppelschicht für Nils Molin
DYNAZTY-Fronter Nils Molin muss gleich zwei Arbeitsnachweise an diesem Wochenende vorlegen: Er steht heute mit DYNAZTY und morgen mit AMARANTHE auf der Bühne. Seine Hauptband frönt dem schwedischen Melodic Power Metal und sorgt für ordentlich Mitarbeit seitens des Publikums. Die Setlist konzentriert sich auf die letzten drei Outputs, von denen „Final Advent“ auch schon wieder zwei Jahre auf dem Buckel hat. Dennoch bekommen wir kein neues Material zu hören. Macht aber nichts, spätestens beim abschließenden „Heartless Madness“ sind alle dabei und die Band kann sich unter einem langen Applaus verabschieden.
Wem zu viel Keyboard Ohrenschmerzen bereitet, der hatte es bei DYNAZTY nicht einfach, bei den nebenan startenden PAIN aber auch nicht.
PAIN: Metal und Elektronik in perfektem Einklang
Elektronisch geht es bei PAIN weiter, nicht nur musikalisch. Die Schweden nutzen die Vorzüge einer riesigen Videoleinwand im Hintergrund voll aus. Zu „Call Me“ holen sie SABATON-Frontmann Joakim Brodén virtuell als Gastsänger dazu, spielen Videos zu „Go With The Flow“ und „Same Old Song“ ein und kleine Häschen- und Puppen-Cartoons gibt‘s obendrauf.
Gefühlt zu jedem Song wechselt die Band das Outfit, u. a. Hawaiihemden und seltsame Ritter-Bondage-Klamotten. Es ist Mastermind Peter Tägtgren anzumerken, dass PAIN ein ernstzunehmendes Spaßprojekt ist. Hier kann der Kreativkopf seine alberne Seite ausleben, sich über Popkultur lustig machen und den eigenen Idolen huldigen, liebevolle „Fear And Loathing In Las Vegas“- und BEE-GEES-Disco-Zitate inklusive. Dass der Abgang der Band zu „My Way“ von Frank Sinatra erfolgt, passt daher gut: Bunt war der Auftritt, schrill und lustig – eben auf die ganz besondere Tägtgren-Art.
Galerie mit 23 Bildern: Pain - Rockharz Open Air 2024THE HALO EFFECT: Ist morgen heute schon gestern?
Auf Schweden-Peter folgen Knall auf Fall die Landsleute von THE HALO EFFECT und machen mit uns eine Zeitreise par excellence – ganz ohne Mucke, die schon ins Museum gehört. Der Melo-Death der Göteborger beweist durch und durch seine Zeitlosigkeit. Auch wenn der Sound am Anfang noch etwas zu dumpf dröhnt, denkt sich das Gehirn die verschluckten Details vom Album-Opener „Days Of The Lost“ ganz von selbst. Die grauen Zellen sind also am zweiten Festivaltag noch zu etwas zu gebrauchen.
Vielleicht haben wir doch eine Zeitreise gemacht und sind deswegen frischer als gedacht? Mikael Stanne zeigt sich beeindruckt von der Menge, an diesem – laut ihm – ersten Tag des Festivals. Das hilft uns scheinbar, weitere Kräfte zu mobilisieren. Dabei blenden wir die klitzekleinen Enthusiasmus-Löcher, als die neuen Singles „Become Surrender“ und „The Defiant One“ nicht ganz so frenetisch „benickt“ werden, einfach aus. Aber frischeres Material zündet live bekanntlich immer etwas schwerer – auf Festivals mit Mischpublikum erst recht. Wir hören uns bei der Tour im Januar 2025 nochmal – dann aber so richtig. jetzt genießen wir erst einmal eine wohlige Metalcore-Massage à la HATEBREED.
Galerie mit 12 Bildern: The Halo Effect - Rockharz Open Air 2024HATEBREED: Lassen den „Ball of Death“ los
Und die Behandlung hat es in sich, denn HATEBREED haben seit jeher Bock auf Live-Shows. Gefühlt ist die Hard-/Metalcore-Legende um Jamey Jasta in den letzten Jahren von neuer Energie beseelt und davor ist auch das ROCKHARZ nicht gefeit. Bei bestem Sound zaubern die Amis einen Hit nach dem anderen aus dem sprichwörtlichen Hut. „Destroy Everything“, „Live For This“ und „This Is Now“ lassen bei Fans der Band die Herzen höherschlagen und die Arme noch munterer durch den Pit schwingen.
Jamey Jasta müsste seine Jünger nicht zusätzlich animieren, um den Moshpit am Köcheln zu halten. Aber ein Circlepit kann nicht groß genug sein und neue Publikumsaktivitäten schaden auch nie – kurzerhand wird ein riesiger Ball, der „Ball of Death“, ins Fanmeer gefeuert. Ein großer Spaß für alle und der Ball hat den Boden bis zum Gig-Ende nicht gesehen. Einmal verneigen, Schweiß abwischen und rüber zu den nächsten Feuerspielen.
Galerie mit 18 Bildern: Hatebreed - Rockharz Open Air 2024HAMMERFALL: Setzen den Harz „on fire“
Mit Pyros, Böllern und einem großen „Hallo“ stürmen HAMMERFALL die Bühne, um ihre „Brotherhood“ zu feiern. Es dauert nicht lange, bis die ersten Crowdsurfer in Richtung Bühne schweben und „Ohoho“-Chöre angestimmt werden. „This will be epic, my friends“, verspricht Sänger Joacim Cans, und er soll Wort halten. Jedenfalls sehen das alle, die auf waschechten Heavy Metal stehen, so.
Da gibt es flottes Doublebass-Gewitter, wie in „Heeding The Call“, galoppierendes Midtempo, aber keine Balladen. „Sorry guys, no slow dancing“, so Cans. Dafür künden Motorradgeräusche den Klassiker „Renegade“ an, bei dem alle Musiker (Drummer ausgenommen) in einer Reihe synchron am Bühnenrand bangen. Aber HAMMERFALL binden auch die Fans mit ein: Sie sollen die Fäuste als „Hammer“ in die Höhe recken und dürfen sich bei Mitsingspielchen beweisen (was ziemlich episch, also lang ausfällt).
Sänger Joacim nimmt sich schließlich „30 Sekunden“, um die Band vorzustellen – noch einmal sind wir bei epischen Ausmaßen angelangt, einschließlich der Erkenntnis, dass man keinen Yngwie Malmsteen in der Band braucht, wenn man Pontus f***ing Norgren hat. Den beeindruckendsten Moment sehen wir aber, als „Metal-Spargel“ Oscar Dronjak seine Flying V vor rotglänzendem Abendhimmel in die Höhe schleudert (und selbstredend wieder auffängt). Wenn das den Harz nicht „on fire“ gesetzt hat, was denn dann? Vielleicht klassischer Thrash Metal aus deutschen Landen?
Galerie mit 30 Bildern: Hammerfall - Rockharz Open Air 2024
KREATOR: Ghouls und brennende Fackeln
Das altbekannte Ritual wiederholt sich: „Run To The Hills“ vom Band endet, der riesige schwarze Vorhang fällt und Mille braucht eigentlich nichts zu sagen, um den ersten Moshpit zu starten. Alle wissen: „The KREATOR has returned“.
Die Essener Thrash-Institution ist eine sichere Headliner-Bank, was sich auch darin zeigt, wie voll es mittlerweile vor der ROCK STAGE ist. Mit dabei sind dieses Mal fackeltragende Ghouls, Luftschlangenkanonen und natürlich jede Menge Feuer. Wahrscheinlich braucht es das nicht einmal, denn gerade Favoriten wie „Extreme Aggression“ oder „Phobia“ lassen die Crowd eh ordentlich durchdrehen, egal ob im Pit, beim Headbangen oder Gruppenspringen.
Mille fordert trotzdem immer wieder Leistung vom Publikum, unter anderem das „Massaker im Harz“. Geschenkt! Bekommt er. Für viele allerdings ein kleiner Wermutstropfen: Die Setlist könnte gerne mehr Klassiker enthalten, aktuelles Material wie „666 – World Divided“ zündet nicht immer sofort und „Flag Of Hate“ fehlt dann doch ganz schön. Sei’s drum, die finale Wall of Death zu „Pleasure To Kill“ zeigt trotzdem: Das ROCKHARZ liebt KREATOR und konnte sich am späten Abend nochmal ordentlich austoben.
Rein musikalisch geht es anschließend etwas gediegener mit „Musketier-Rock“ von D’ARTAGNAN weiter.
Galerie mit 22 Bildern: Kreator - Rockharz Open Air 2024D’ARTAGNAN: En garde, ROCKHARZ!
Klingt wie FEUERSCHWANZ mit Schlager? Das könnten böse Zungen von D’ARTAGNAN behaupten, denn Sänger Ben Metzner ist unter seinem Pseudonym „Hodi“ auch bei der Blödelkapelle aktiv. Seit „Felsenfest“ (2022) stimmt das nur noch bedingt, denn die Musik ist zwar poppiger als bei FEUERSCHWANZ, doch in ihrer Gesamtheit rockiger geworden. Das neue Album „Herzblut“ steht kurz vor seinem Erscheinen und die davon präsentierten Songs balancieren gut zwischen Eingängigkeit und Härte.
Dass um die Mitternachtsstunde herum eine Frage wie „Was wollen wir trinken?“ ein Selbstläufer ist, muss der Truppe klar gewesen sein, denn das Cover dieses Trinkliedklassikers trifft auf den Punkt wie Bierschaum auf zu lang gewachsene Schnurrbärte. Jedenfalls ernten D’ARTAGNAN viel Applaus und alle, die noch nicht wie Untote betrunken ins Zelt dackeln, dürfen echte Zombies auf der Nachbarbühne erleben.
Galerie mit 18 Bildern: dArtagnan - Rockharz Open Air 2024
DOMINUM: Something Evil’s Lurking In The Dark
Dass D’ARTAGNAN -Frontmann Hodi an die „guten Freunde“ von DOMINUM überleitet kommt nicht von ungefähr: Der Degenfechter ist über seine eigene Zugehörigkeit zu FEUERSCHWANZ mit dem DOMINUM-Fronter Dr. Dead und dessen Tätigkeit als Produzent für Hodis Bands gut bekannt.
DOMINUM tauchten im vergangenen Jahr plötzlich auf der Metal-Bühne auf und landeten mit ihrer Zombie-Ästhetik und Untoten-Maskierung gleich bei Napalm Records. Ein hoher Einstieg. Aber live zeigt die Band auch gleich, dass ordentlich Routine und Erfahrung in diesem Projekt stecken. Dr. Dead jedenfalls moderiert den Abschluss-Slot des Tages überaus souverän und versucht die Kälte, die langsam an den Zuschauenden hochkriecht, mit zahlreichen Mitmach- und Gesangsspielchen einzudämmen. Das SCORPIONS-Cover „Rock You Like A Hurricane“ leistet dabei besonders gute Dienste.
Klingt alles schon ganz rund und auch Stageacting sowie die Abstimmung mitsamt Chorus sitzen astrein. Mitunter kommen leichte GHOST-Vibes auf. Mit mehr Songmaterial als einer Debüt-Platte wird DOMINUM demnächst sicherlich auch ein größerer Slot im Billing zuteil.
Spätestens jetzt heißt es also zum Zelt schlurfen. Spontane Tanzeinlagen nicht ausgeschlossen.
Galerie mit 25 Bildern: Dominum - Rockharz Open Air 2024Fotos von den Autogrammstunden am Donnerstag:
Galerie mit 72 Bildern: Rockharz 2024 - Autogrammstunden Donnerstag 13:15-16:00
Galerie mit 86 Bildern: Rockharz 2024 - Autogrammstunden Donnerstag 16:20-18:50
Galerie mit 70 Bildern: Rockharz 2024 - Autogrammstunden Donnerstag 19:00-21:40
Impressionen vom Donnerstag:
Galerie mit 84 Bildern: Rockharz Open Air 2024 – Impressionen vom Donnerstag
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