Rockharz Open Air 2023
Der große Festivalbericht
Konzertbericht
Das Rockharz Open Air feiert 2023 Jubiläum: 1993 öffnete das sympathische Festival am Rande des Harzes erstmalig seine Pforten – dreißig Jahre später ist es im Juli das obligatorische Treffen, um harten Musikklängen zu frönen. Vom 5. bis zum 8. Juli 2023 verwandelt sich der Flughafen Ballenstedt unweit der malerischen Fachwerkstadt Quedlinburg zum Hotspot für Metal-Fans aller Couleur: Da treffen sich Liebhaber von Death Metal ebenso wie von Mittelalterklängen, Folkrock, traditionellem Stahl, Thrash, etwas NDH, Gothic und moderner Mucke.
Jubiläum in Ballenstedt: 30 Jahre Rockharz Open Air
Auf den beiden nebeneinanderliegenden Bühnen „Dark Stage“ und „Rock Stage“ geben sich die Bands die Klinke in die Hand – wie gewohnt ohne Überschneidungen: Mit BLIND GUARDIAN, IN FLAMES, ARCH ENEMY und AMON AMARTH haben die Veranstalter würdige Headliner verpflichtet, aber auch die vermeintliche „zweite Garde“ überzeugt vollends: FEUERSCHWANZ, MONO INC., PARADISE LOST, LORD OF THE LOST, SALTATIO MORTIS – da ist für alle etwas dabei.
Als kleines Schmankerl zum Jubiläum eröffnet ein „Würdiger Auftakt“ den ersten Festivaltag am Mittwoch – dabei handelt es sich um ERIC FISH UND FRIENDS. Und zum runden Tagesabschluss spielt ein Surprise Act – nämlich die ulkigen Berliner KNORKATOR, die uns mit „Zähneputzen, Pullern Und Ab Ins Bett!“ schließlich in die Nacht entlassen. Bis zum Festivalende am Samstag um 1:30 Uhr haben somit 59 Bands, Formationen und Künstler aufgespielt. 666 gereckte Fäuste für ein Halleluja, das ist eine mehr als runde Sache.
Auch die Anreiseorganisation läuft rund: Wie in den letzten Jahren ist der Dienstag für viele ein vollwertiger Anreisetag, weswegen die ganz großen Staus auf den Zufahrtstraßen glücklicherweise ausbleiben. Stop-and-go zählt nicht – das gehört zu jedem anständigen Festival dieser Größe dazu. Einzig bei der Zuordnung der Campingflächen muss vereinzelt nachjustiert werden. Das mag dem gewachsenen Campground geschuldet sein, aber letzten Endes passt auch hier alles.
Fette Headliner, bemerkenswerte Facts
Warum nicht über das Wetter reden? Erst windig, aber spätestens mit den ersten Auftritten wird es schön sonnig. Und heiß. Gut, dass die Secus irgendwann die großen Feuerwehrschläuche hervorholen und immer wieder in die Menge halten. Da mag so mancher gleich die morgendliche Dusche gespart haben.
Eine der großen Überraschungen des Rockharz Open Air 2023 ist sicherlich die Folkrock-Formation RAUHBEIN – die wird nämlich nicht nur auf der Bühne abgefeiert, sondern gibt Freitag und Samstag am metal.de-Stand gleich zwei Autogrammstunden. Apropos: Wir haben es uns wie im Jahr zuvor auf der Ladefläche des speziell eingerichteten „Hasseröder-Trucks“ gemütlich gemacht (und unser Hauptquartier in der Sitzreihe hinter den Bands eingerichtet). Danke an dieser Stelle, dass ihr wieder so zahlreich erschienen seid, um eure CDs, Shirts und Co. signieren zu lassen oder euch Autogramme in Papierform oder auf allen möglichen Körperteilen abzuholen.
„Abzuholen“ ist auch das Stichwort für die Bands und das Equipment, die zwischenzeitlich auf der Strecke geblieben sind: AS I LAY DYING, LEGION OF THE DAMNED und SEPTICFLESH können dieses Jahr ein Lied davon singen. Aber irgendwie hat auch hier alles hingehauen.
Richtig emotional wird es am Samstag, als nach dem Auftritt von SALTATIO MORTIS alle Mitarbeiter des Rockharz Open Air auf der Bühne gefeiert werden und wirklich gut gewählte Worte die beiden kurz vor und während des Festivals verstorbenen Crewmitglieder würdigen. Das Lichtermeer und die Ansprache – das ist unter die Haut gegangen.
Lest nun unseren ausführlichen metal.de-Nachbericht zum Rockharz Open Air 2023 mit starken Bildern und Texten zu allen Bands und tollen Impressionen vom Infield und den Autogrammstunden. Viel Spaß!
(Eckart Maronde)
Texte:
Jürgen Fenske, André Gabriel, Jannik Kleemann, Sven Lattemann, Eckart Maronde, Mirko Pidde, Jan Wischkowski
Fotos:
Andrea Friedrich, Marvin Heins, Michael Mai, Chris Plath, Thomas von Schaewen, Lea Wittkamm
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